Die Taverne zum roten Stier 3 - Filiale Merndil

  • Feena schaute Isdiriel nach, als diese sich zu dem Tisch begab und dort niederlies. Sie atmete einmal tief durch und entspannte sich, bevor sie sich zu Xanthia umwandte.


    Stumm sah sie sie einen Augenblick an, prüfend, wie es um sie stand. Dann sah sie zu Danara und mit einer ihre Worte begleitenden Handbewegung sagte sie:


    "Danara, möchtet ihr einen Augenblick Platz nehmen?"


    Ohne jedoch eine Antwort abzuwarten nahm sie die zwei leeren Becher vom Tisch.


    "Ich gehe uns etwas zu trinken holen."


    Sie verschwand in Richtung der Theke.

  • Xanthia ignorierte Feenas besorgten Blick. Sie saß stumm am Tisch und versuchte sich zu beruhigen. Sie wünschte Chandra hätte die Taverne verlassen.


    Noch ein mal wanderte ihr Blick zu der Magierin und schwenkte dann zu Danara. Sie konnte sich vorstellen, das diese nun sehr verwirrt sein musste. Mit einer stillen Bitte in den Augen hoffte sie sehr, dass Danara Feenas Aufforderung folgen würde.


    Dann schloss sie die Augen und legte ihr Gesicht auf die Hände.

  • Isdiriel unterdrückt den Impuls Xanthia weiter zu beobachten, zu viele Erinnerungen rief sie wach. Entgegen ihrer sonstigen Art jeglichen Alkohol zu meiden, bestellt sie beim Wirt ein Glas Wein...

  • Feena nahm ihre Bestellung entgegen und ging wieder zurück an ihren Tisch in der Ecke. Dabei streifte ihr Blick nochmals die Magierin. Sie wusste nicht, was zwischen Xanthia und Isdiriel vorgefallen war. Nun, für's erste würde sie wohl auch nicht danach fragen. Sie hatte Xanthia noch nie so aufgebracht erlebt.


    Am Tisch angekommen, stellte sie die Becher ab. Sie nahm sich ihren Stuhl und setzte sich. Diesmal nicht gegenüber von Xanthia, sondern ein bisschen seitlich, so dass sie fast neben ihr sass. Eine Hand vorsichtig auf ihre Schulter legend, mit der anderen einen der Becher greifend und ihn Xanthia hinhaltend sagte sie leise:


    "Hier trink etwas. Das beruhigt."


    Abwartend schwebte ihre Hand mit dem Becher vor Xanthia.

  • Als die Halbelfe sie berührte, hob Xanthia den Kopf. Mehr aus Reflex griff sie nach dem ihr dargeboten Becher, setzte ihn aber gleich wieder ab und sah mit einem gequälten Lächeln Feena in die Augen.



    " Vielleicht solltest Du Dir eine weniger anstrengende Gesellschafterinn suchen. "

  • Als das Streitgespräch zwischen Isdiriel und Xanthia immer heftiger wurden, so wurde auch Danara immer bleicher und ihre schmerzen in der Magengegend heftiger. Dies hatte Feena wohl bemerkt den sie setzte den Streit ein schnelles Ende, den Seitenblick von Feena zu ihr hatte sie nicht mitbekommen. Den sie war viel zuviel damit beschäftigt das zu verstehen was sie da gerade hörte. Nachdem Isdiriel an einen anderen Tisch gegangen war nahm sie den Platz den ihr Feena aungeboten hatte stumm an. Sie hatte Xanthia noch nie so erlebt, ihr heile Welt schien aus den Bannen geraten zusein. Innerlich kreisten die Gedanken, so lächelte Danara die beiden matt an.

  • Feena lächelte unermüdlich weiter.


    "Milch und Schokolade," sie machte eine kleine Pause,"....und Rum."


    Dann grinste sie breit, nahm sich ebenfalls einen Becher und stiess in leicht gegen den von Xanthia.


    "Wie sagtest du so schön - auf dass das Leben nie langweilig werde," sie schüttelte einigermassen belustigt den Kopf und nahm einen Schluck aus ihrem Becher. Dann wurde sie wieder ernst und blickte auf Xanthias Hand.


    "Du solltest dich darum kümmern."


    Als Danara sich zu ihnen setzte schob Feena mit einem aufmunternden Lächeln auch ihr einen Becher hin. Sie konnte Danara ansehen, was in deren aufgewühltem Geist vor sich ging. Da sie sich aber selbst keinen Reim darauf machen konnte, was da soeben passiert war, wusste sie nicht so recht, was sie sagen sollte. Daher beschränkte sie sich für den Augenblick darauf, ihr freundlich zuzulächeln und über den Tisch hinweg zuzuprosten.

  • Xanthia nickte. Sowohl als Antwort auf Feenas Trinkspruch, als auch auf ihre letzten Worte. Sie führte den Becher an die Lippen und nahm einige vorsichtige Schlucke.


    " Später . " murmelte sie in den Becher hinein und trankt noch einmal.


    Dann begann sie unvermittelt zu erzählen:


    " Damals in Taron, gab es einen Namen, den wir mehr fürchteten, als alles andere auf der Welt. Er bedeutete Angst und Schrecken, ganz gleich in welchem Teil des Landes man ihn aussprach. Imperator Marcus Acorn – ein Monster, ein Dämon in Menschengestallt, versteckt hinter der Maske eines nie alternden, blonden Jünglings.


    Seine Sucht nach Macht, spie Horden von Untote aus den Höllen hervor, trieb Tausende von mordenden Orks über das Land - und sie alle hinterließen nur noch verbrannte Erde.


    Xanthia senkte ihren Blick. Ihre Stimme aber blieb unvermindert ruhig und sachlich.


    Für sein Vergnügen kämpfen Männer und Frauen um ihr Leben, in extra dafür geschaffenen Arenen, lässt er Unschuldige zu Tode hetzen und Menschen abschlachten wie Vieh und aus dem Blut und Schweiß ungezählter Sklaven gewinnt er seinen Reichtum.


    Sie brach ab und schüttelte unwillig den Kopf. Eine Weile schwieg sie und schaute dann Danara direkt ins Gesicht.


    Ich kann Euch nicht eine Geschichte, die nun vor fast einem halben Menschenleben begann, in wenigen Minuten erzählen ...nur vielleicht so viel Danara:


    Wenn Du einen Grund finden kannst, zu entschuldigen, dass man mit eben diesem Monster willentlich ein Bündnis eingeht, wohlwissend und geplant dafür die Gefährten hintergeht, dann hast Du vielleicht keinen Grund Chandra zu misstrauen. Ich kann und will dies nicht !


    Xanthia sah, während sie weitersprach zu der Magierin herüber.


    Ich bitte Dich nur um eins Danara – sei vorsichtig, wenn Du mit ihr reisen möchtest. Chandra wird Dir sicher nicht offen einen Dolch ins Herz stoßen, aber nicht ein mal mit der Wimper zucken, wenn sie dich für ihre Ziele opfern muss.

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  • Danara sah Xanthia kurz an als diese zu erzählen anfing und schaute dann in ihren Becher. Als Xanthia von diesem Jüngling sprach, kam Danara Herr von Greifenstein in den Sinn und eine Gänsehaut breitet sich auf ihrem ganzen Körper aus. Sie dachte an diesen einen Nachmittag in der Stadt und sie wurde noch bleicher im Gesicht als das sie schon war. Nachdem sie Xanthia Warnung hörte nickte sie nur kurz. "Ich danke dir Xanthia." Sagte sie etwas abwesend den die Bilder ließen sie nicht los, "Ich werde es mir zu Herzen nehmen. Und nun entschuldigt mich kurz, ich glaube ich brauche etwas frische Luft." Dabei stand sie auf lächelte beide so gut es ging an und verschwand schnellen Schrittes aus der Tarverne.

  • Feena hatte Xanthias Erzählung aufmerksam zugehört. Als Danara nun so plötzlich aufstand und fast fluchtartig die Taverne verlies, runzelte sie argwöhnisch die Stirn. Sie sah zu Xanthia.


    "Hm, was soll das jetzt? Danara sah aus, als wäre sie der von dir beschriebenen Person höchst persönlich begegnet."


    Fragend schaute sie Xanthia an, dann wieder zur Tavernentür, durch die Danara soeben verschwunden war und dann wieder zu Xanthia. Diese Geschichte wurde immer verworrener.

  • Im ersten Impuls hatte Xanthia Danara aufhalten wollen. Danaras Gesichtsausdruck und ihre abrupte Flucht aus dem Gastraum hatten auch ihren Argwohn erweckt.
    Feenas Frage hielt sie zurück. Jedoch antwortete sie nicht sofort. Voller Misstrauen und einem gefährlichen Lodern in den Augen starrte sie zu dem Tisch, an dem Chandra sich niedergelassen hatte.


    " Es sieht so aus. " gab sie dann zur Antwort. Ihre Stimme war kaum mehr ein Flüstern.

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  • Als sie sieht, daß Danara fluchtartig den Schankraum verlässt, schaut Isdiriel zu den beiden verbliebenen Frauen hinüber und einen Moment lang erwidert sie Xanthias Blick. Kurz scheint sie auf etwas zu warten, dann jedoch schüttelt sie verständnislos, ja fast ärgerlich den Kopf und legt einige Münzen auf den Tisch neben ihr kaum angerührtes Weinglas. Schließlich erhebt sie sich und mit einem letzten Blick zu Xanthia folgt sie Danara nach draussen...

    Wer nicht stirbt, bevor er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt. (Jacob Böhme)

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  • Xanthia war Chandra stumm mit den Augen gefolgt und atmete merklich auf, als sich die Tavernentür hinter der Magierin schloss. Den Blick noch eine Weile ins Nichts gerichtet, überdachte sie kurz ob es nicht doch besser gewesen wäre, Danara nach zu gehen. Nun würde es wahrscheinlich Chandra tun.


    Unwille zeigte sich in ihren Zügen - sie hatte getan, was sie konnte. Danara musste selbst entscheiden. Sie konnte nur hoffen, dass die junge Frau ihr glaubte. Aber wenn sie mit ihren Vermutungen bezüglich Danaras Reaktion eben recht hatte, hatte sie viellleicht nun selbst Grund genug Chandas Worten keinen glauben mehr zu schenken


    Xanthia stütze die Hände auf den Tisch, setzte sich zurecht und schenkte Feena einen schrägen Blick.


    "Wie es aussieht, ist die Luft zum atmen hier jetzt besser. "

  • Feena ignorierte Xanthias Ausspruch. Sie hatte sich wieder zurückgelehnt nachdem Isdiriel die Taverne verlassen hatte.


    Einen Augenblick verharrte sie noch so und dachte nach, dann fragte sie:


    "Woher kennst du sie?" Mit dem Kopf nickte sie in Richtung Tavernenausgang.

  • Xanthia lehnte sich gleichfalls zurück und griff nach ihrem Becher


    " Wir liefen uns das ein oder andere mal über den Weg. "


    Xanthia nahm einen Schluck und drehte dann versonnen den Becher zwischen ihren Fingern.
    Schließlich zuckt sie mit den Schultern und murmelt düster"Licht oder Schatten, beides Wege des Lebens. "


    Sie nimmt einen erneuten Schluck.

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  • Feena hob kurz die Augenbrauen. Sie beugte sich wieder vor, um nicht zu laut sprechen zu muessen. Sie sprach mit deutlich uebertriebenem Tonfall.


    "Und weil ihr euch so das ein oder andere Mal ueber den Weg gelaufen seid, bist du jetzt so aufgebracht?"


    Feena war sich bewusst, dass sie schon wieder ins fragen geriet. Aber wenn sie Xanthia und auch die vorangegangene Situation verstehen wollte, blieb ihr ihrere Meinung nach nichts anderes uebrig.

  • Xanthia sah ihre Gegenüber ob ihrer Hartnäckigkeit ärgerlich an. Es machte nicht den Eindruck, als wolle sie auf Feenas Frage eingehen. Statt dessen stellte sie ihren Becher unsanft auf den Tisch zurück und steckte den Dolch fort.


    " Ich habe gesagt, was es zu sagen gab - welche Bedeutung kann es für Dich haben, mehr zu wissen ? "