Ein Kobold in der Akademie

  • "Na schön, versuchen wir's."
    Der Kobold zögert. "Äh, mir wurde gesagt, dass ich im Astralraum aussehe wie ein funkensprühendes Lichterspiel... wenn du das, was ich als Farben sehe, wirklich hörst, hältst du dir vielleicht besser die Ohren zu."


    Ti!tus erhob sich vom Bett und baute sich im Zimmer auf. Dann begann er, schwingende Bewegungen mit Armen und Händen zu vollführen und dabei vor sich hin zu summen. Er fing an, sich im Kreis zu sehen, und ließ den gesummten Ton anschwellen, erst zu einem Singen, dann zu einem lauten Rufen. Dabei stampfte und tanzte er wild auf der Stelle, und plötzlich gab es einen Knall.
    Tara fühlte sich an der Hand gefasst, und ihre Wahrnehmung des Raumes verschob sich - subtil, aber dennoch nicht zu ignorieren.


    Mit einem Mal waren ihre Ohren erfüllt von Klängen, Laute, wie sie kein menschliches Instrument hervorzubringen vermochte. Sie sah ihre Umgebung weiterhin, doch nun hörte sie sie auch: Das dumpfe, gleichmäßige Pochen und Brummen des Bodens, die hölzernen Klänge des Mobiliars, das scharfe, klare Singen einiger metallener Gegenstände.


    Ganz deutlich und vor allem anderen jedoch sang ihre eigene Magie wie mit Dutzenden Chorstimmen, wundervoll kraftvoll und harmonisch.
    Sie sah zum Kobold. Im Gegensatz zu allen anderen Dingen in ihrem Sichtfeld wirkte nur er klar und deutlich umrissen, ebenso wie sie selbst, und kaum hatte sie sich auf ihn konzentriert, als ihr ein lauter, fröhlicher Lärm entgegenschlug, so als hätte ein Rudel Gobbos zuerst ein Fass Met geleert und dann einen Haufen halb kaputter Musikinstrumente gefunden, um ihnen lachend, lärmend und alle durcheinander mitsingend alle möglichen und unmöglichen Töne zu entlocken. Es klang auf eine kindliche, wilde Art und Weise fröhlich und ungezwungen, aber auch schrecklich chaotisch.


    Der Kobold betrachtete sie seinerseits. "Hey, du siehst ja toll aus!", grinste er. "Bei dir schwingen die Farben wie zum Takt einer Melodie hin und her! Und, hörst du was?"

    Eine Null kann bestehende Probleme verzehnfachen.
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    Wer 19 ist und kein Rebell, der hat kein Herz.
    Wer 30 ist und immer noch Rebell, der hat kein Hirn.

  • "WASSSSSSS?" Tara sitzt vor dem Kobold und ist noch hin und weg von all den neuen Eindrücken, die sie umgibt. Und laut ist es, so laut, dass sie Ti!tus gar nicht richtig versteht. Sie selber sieht aus, als würden sich die Elemente höchtpersönlich ein Stelldichein in ihr geben.
    Tara schüttelt sich leicht, beginnt sich dann aber auf den ein oder anderen Ton zu konzentrieren. "Ahhh!" kommt dann mal hier, ein "Oh?" da und kurze zeit später ein "Ahaa!" Dann steht sie auf, berührt Ti!tus, schließt die Augen und beginnt langsam um ihn herum zu wandeln.

  • Ti!tus verfolgt ihre Bewegungen mit gerunzelter Stirn, rührt sich aber nicht.
    "Jetzt bin ich ja mal gespannt...", murmelt er.

    Eine Null kann bestehende Probleme verzehnfachen.
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    Wer 19 ist und kein Rebell, der hat kein Herz.
    Wer 30 ist und immer noch Rebell, der hat kein Hirn.