Sinn und Unsinn der Opferregel

  • Sollen Spieler entscheiden ob und wann ihr Charakter stirbt oder gilt wer (eigentlich) Tod ist nach einer Aktion hat auch wirklich Tod zu sein?


    Bitte auch immer die Begründung eurer Meinung schreiben.


    z.B.: Die Opferregel kann angewendet werden, wenn ein Charakter getötet wird einfach nur weil jemand freude am Töten hat und es keinen Grund dafür gibt.


    Oder nein, Opferregel in solchen Fällen ist inkonsequentes Spiel.
    Opferregel ist nur um den Spielern die Möglichkeiten zu geben "heftiger" zu reagieren, als das Regelwerk vorsieht.

  • Wie im anderen Thread schon angemerkt wurde, hier ein eigener für die Diskussion, ob die Opferregel sinnvoll ist oder nicht.


    Wie ich schon bereits sagte, ist die Grundidee der Opferregel durchaus sinnvoll. Ich sperre mich nur gegen den Mißbrauch selbiger - und der wird leider viel betrieben. Es ist doch so, dass die Opferregel ein Schutzschild geworden ist, um unliebsame Konsequenzen für den eigenen Char abzwenden.


    Und warum brauche ich eine SL? Eigentlich ist diese, auch bei einem Meuchelmord, eher überflüssig. Im Idealfall klären das die Spieler unter sich, da beide Parteien alt genug sind und soviel Größe haben, das ordentlich durchzuspielen. Zugegeben, leichter Zynismus sickert hier durch, denn ich weiß sehr wohl, dass wir vom Idealfall (wie ich ihn sehe..) weit weg sind. Und das stimmt mich eben traurig - ich mache das dann im Allgemeinen nicht nur an der Opferregel fest.


    Auch klar ist, dass man dieses Thema durchaus sehr kontrovers diskutieren kann und dass es hierzu viele Meinungen gibt, was ich auch prima finde, denn Vielfalt macht unser Hobby aus. Doch leider sehe ich schon seit Jahren (ich spiele seit ca. 12 Jahren), dass der Raum für bestimmte Sichtweisen von LARP enger wird - konsequentes Spiel wird immer weniger. Natürlich arrangiere ich mich mit dieser Entwicklung, wenn das Gros der LARPer das so möchte, dann ist es eben so. Gut finden muss ich indes nicht, mehr noch, ich bedaure es regelrecht, weil eben ein Stück des Reizes unseres Hobbies verloren geht.


    Das mache ich, wie schon erwähnt, nicht nur an der Opferregel fest. Sie ist aber meines Erachtens ein sehr gutes Beispiel, wie verdreht unser Hobby geworden ist. All die Beiispiele, die für die Opferregel ins Feld gefüht wurden, sind doch eigentlich nicht zutreffend. Natürlich kann es passieren, dass man aus heiterem Himmel auf einem LARP gemeuchelt wird. Doch die Frage, die dazu gestellt werden, sind doch seltsam - Muss ich den OT den Grund kennen? Nein, nicht die Bohne, da IT und OT zwei verschiedene Paar Stiefel sind. Muss IT eine Legitimation da sein? Ist sie immer, sonst würde der SC nicht gemeuchelt werden. Ich gebe zu, dass man hier Kritik ansetzen kann und teile diese auch, denn ein sinnlose Morden von SC verurteile ich, wie schon ein paar mal erklärt.


    Mein Fazit aus der obigen Überlegung ist ein ganz einfaches: Wenn alle Spieler mehr Rücksicht aufeinander nehmen würde, sich bewusst machen, was für eine Machtfülle sich durch ihr Spiel ergibt und diese richtig einschätzen und sie auch richtig einsetzen, dann bräuchten wir diese Diskussion nicht führen. Spieler müssen mehr Verantwortung übernehmen, Spieler müssen mehr spielen und weniger bespasst werden, Spieler müssen möglichst immer die gleichen Maßstäbe ansetzen, um glaubhaft zu sein. Wenn wir das (wieder) erreichen, kann sich ein Spieler eines gemordeten SCs sicher sein, dass die Tat völlig in Ordnung war und nicht nur einfach blanke Willkür.


    Alle, die diese Überlegungen nun als Wolkenkuckucksheim abtun, sei gesagt, dass dem nicht so ist. Ich habe das selber miterlebt, auf vielen Spielen bei vielen Orgas, leider ist es irgendwie ein bißchen verloren gegangen.

  • Das mit der SL aus dem Grund um sagen zu können, das ist mit der SL abgestimmt und damit keine Willkür. Dann kann man auch sicher sein, dass der andere die Opferregelung nicht anwenden sollte.



    Wenn jemand Meanor umhaut und die Aktion wirklich gerechtfertigt ist durch schönes Spiel werd ich das soweiso akzeptieren.


    Wenn jemand aber im Vorbeijoggen einen Todesstoß setzt werde ich die Opferregel anwenden, weil schlechtes Spiel werde ich nicht durch meine Aktion fördern.
    Genausowenig werde ich ein Tödliches Gift akzeptieren, dass vor 12 Jahren auf einer Taverne hergestellt wurde, in dem innerhalb von 2 Minuten was zusammengemixt wurde.

  • Hmmmja, kann ich absolut nachvollziehen, aber wir reden ein wenig aneinander vorbei.


    Hier sehe ich den Einsatz der Opferregel durchaus als sinnvoll an. Ich gehe sogra noch weiter und sage, dass Spieler, die auf so billige Art und Weise versuchen, andere SCs aus dem Leben zu schubsen, einfach nur Panne sind. Ich bin da natürlich in beiden Richtungen konsequent. Wenn ich einen SC töten will/ muss, dann wird das anständig vorbereitet und auch anständig durchgezogen. Wenn ich also sage, dass die Opferregel, so wie sie jetzt eingesetzt wird, Mist ist, meine ich auch, dass solche Panneaktionen, wie Du sie beschrieben hast, nichts auf einem LARP zu suchen haben.


    Mir geht es eben darum, dass SC superbequem sind, und eine gute Spieleraktion, welche zu deren Tod führt (als Beispiel) mit "Opferregel" abkanzeln... das ist einfach blöd. Genausowenig halte ich etwas von SL-Entscheiden diesbezüglich. Eine SL ist auf dem Spiel sowieso gestresst und dann kommt jemand und kriegt sicherlich einen guten Grund zusammen, weswegen er der SL verkaufen kann, diesen Spieler töten zu müssen - und bekommt dann noch die Legitimation dafür!

  • Also kann man zusammenfassen, Opferregel um einer Pappnasenaktion zu entgehen geht in Ordnung aber nicht bei einer guten Aktion.


    Kann ich voll und ganz mit leben.

  • :. :. :.


    Dito! Damit lebe ich auch schon lange, werde aber nicht müde, für ein größeres Miteinander beim LARP zu werben und jegliche Schlupflöcher für schlechtes Spiel anzuprangern! Dazu gehört eben auch das Ausnutzen der Opferregel - in die eine wie auch in die andere Richtung!

  • Zitat

    Original von Corridiel Aharin
    Damit lebe ich auch schon lange, werde aber nicht müde, für ein größeres Miteinander beim LARP zu werben und jegliche Schlupflöcher für schlechtes Spiel anzuprangern! Dazu gehört eben auch das Ausnutzen der Opferregel - in die eine wie auch in die andere Richtung!


    Ist ja auch ein gutes Ziel! Auch ich habe gerade in letzter Zeit und gerade von SCs Aktionen gesehen, die mir den Magen rumgedreht haben. Ein "Ausnutzen" der Opferregel würde ich ebenfalls anprangern, ein verantwortungsvolles "Nutzen" (also mit Herz UND Verstand) hingegen sehe ich als eine Spielbereicherung an.

  • Wie schön früher angemerkt, macht die Opferregel am meisten Sinn, wenn sie zusammen mit DKWD(D)K-Konzepten angewandt wird.
    Es macht keinen Sinn eine Opferregel anzuwenden, wenn der Täter Meucheln 4 nach DragonSys classic hat, seinen Dolch unbemerkt und vorsichtig (ohne die Haut zu verletzen) an dem Hals des Opfers vorbeiführt und sein: "Meucheln 4" ansagt.
    Die Regeln sagen dann aus, dass das Opfer überlebt, wenn es Känmpferschutz 4 oder mehr hat und tot ist, wenn es weniger hat.


    Wenn ich dabei die Opferregel anwenden würde, wäre das meiner Ansicht nach unsinnig, schließlich war diese Aktion ja geregelt.


    Der Ursprung der Opferregel scheint mir eher durch ungeregelte Aktionen zu kommen, wie eben beim DKWD(D)K.


    Ich finde es gut, dass es mittlerweile bei den meisten Veranstaltungen eine Kennzeichnung gibt, ob die Opferregel genutzt wird, oder nicht. Persönlich frage ich mich aber doch noch, was manchmal mittelmäßige Kennzeichnungen wie auf www.larpevents.de zu bedeuten haben.
    Vielleicht haben die ein bisschen Opferregel und viele Regeln oder anders herum.


    In einem anderen Forum sagt jemand, dass man wohl sagen kann, dass die Oferregel mehr Verantwortungsbewusstsein beim Opfer vermuten lässt, wogegen "Punkteregeln" dieses beim Täter vernuten lassen.


    Bin ich jetzt ein Spieler, der in der Gruppe der anderen Mitspieler potentielle Massenmörder vermutet, dann werde ich wohl eher eine Veranstaltung mit Opferregel vorziehen.


    Ein Beispiel von mir persönlich, bei einem Einsatz als NSC.
    Das Con war eine Art von Feiercon. Es war nicht gewollt, dass es Tote oder Todesstöße durch NSC geben sollte und von vorne herein war angesagt worden, dass das Opfer einer potentiellen Meuchelattacke ( falls der ein oder andere SC-Darsteller dies vorgehabt hätte ) erst nach 30 Sekunden stirbt.
    Im Rahmen des Spiels stellte ich einen Piratenkapitän dar, der mit seiner Mannschaft Stunk machte. An einer bestimmten Stelle geriet ich an einen recht nervigen Wanderer, der eigentlich vollkommen harmlos war.
    Diese Wanderer (SC) nervte durch stetiges erzählen und dazwischenreden, so dass ich ihn von einem Piraten wegführen lies. Nach fünf Minuten kam der aber mit dem Wanderer wieder, weil er ebenfalls vollkommen genervt war.
    Ich sagte dem Wanderer, er solle still sein.
    *nichts*
    Ich wiederholte dies mehrmals im klaren, teilweise befehlenden Tonfall.
    *nichts*
    Ich legte ihm mein Messer an die Kehle und erklärte ihm, dass er still sein sollte, weil ich ihm sonst die Kehle durchschneiden würde und wiederholte dies mindestens dreimal.
    *nichts*
    *Schnipp*
    Er war ruhig und ging zu Boden


    Abgesehen davon, dass auch einige SC froh wirkten als die Person endlich mal still war und dass dann doch noch irgendein Heilkundiger den Wanderer ins Leben zurückholte, wäre hier (ich weiß nicht nach welchen Regeln gepielt wurde) die Opferregel angebracht gewesen, bzw. war nun meine Aktion überzogen?
    Ich war doch nur NSC und das ein SC. Er hatte keine Gefährdung ( abgesehen von der für mein Gehör und meinen Geist ) geboten und war unbewaffnet und harmlos.


    Die SL stellte mich kurz danach zur Rede und nach meiner Erklärung fand sie, dass er selbst Schuld war.
    Insgeheim hatte ich auch gehofft, dass sich ein Heiler erbarmte und war schon irritiert als die nächsten SC sich demonstrativ wegdrehten und der Heiler erst einen 100m-Sprint hinlegen musste.
    Aber ich denke die Darstellung eines Kapitäns wäre sonst dahin gewesen.


    Habe ich schon mal erwähnt, dass für mich ein Charakter ein Charakter ist und es für mich keinen Unterschied macht, ob ein Berseker-SC im Rausch einen Dorf-NSC erschlägt oder eben jener Berserker-SC danach hingerichtet wird?


    Ich finde es gut, dass man sich die Veranstaltungen auch dahingehend aussuchen kann. So hat der Täter nicht den Frust, dass das Opfer nicht das tut, was er wollte, bzw. das Opfer nicht ein ohne Komponenten dahingeworfenes "Todeshand" annehmen muss.

  • Argentum, wer meint nur weil es ein Feiercon ohne gewünschte Tode so agiert muss sich nicht wundern, wenn er doch stirbt.



    Gesunden Menschenverstand und Regelkonformes verhalten muss man voraussetzen, sonst kann man sich doch auf keine Diskussion einlassen.


    Sprich: Ich kämpfe nicht, da der andere meine Treffer ignorieren könnte, ich lass keine Magie auf mich wirken, da der Magier den Spruch vielleicht ohne Komponente zaubert bzw. seine Magiepunkte schon verbraten haben könnte.



    Also wenn wir überall von Cheatern ausgehen hat keine Regel einen Sinn.

  • Zitat

    Original von Corridiel Aharin
    Muss ich den OT den Grund kennen? Nein, nicht die Bohne, da IT und OT zwei verschiedene Paar Stiefel sind. Muss IT eine Legitimation da sein? Ist sie immer, sonst würde der SC nicht gemeuchelt werden. Ich gebe zu, dass man hier Kritik ansetzen kann und teile diese auch, denn ein sinnlose Morden von SC verurteile ich, wie schon ein paar mal erklärt.


    Ich sehe das etwas anders, ich spiele meinen Haupt Char auch lange genug (zumindest lange genug um lebte einzusehen das es da draußen gibt denn Jef einmal zu viel ans bein Bein gepisst hat, na ja die meisten hatte er durch abwarten Überlebt und legt Blumen auf ihr Grab).
    Aber ich führe auch seit Jahren Chronik über meinen Charakter (auch wenn ich seit Jahren keine EP mehr zähle und auch nicht über ca 200Punkte nach DS2 hinaus will warum auch was ich brauche kann Jef) und wenn mich einer Umhaut will ich auch wissen wieso!
    Für den Fall das Jef drauf geht Hänge ich mir einen Bilderramen in Postergröße mit Fotos, ConFlyern und IT Dokumenten von Jef an die Wand da will ich wissen warum er drauf gegangen ist und wenn ich keinen sinn darin sehe Spiel ich Jefric ebenen weiter.


    Wenn mir niemand sagt sagen kann warum kenn ich eben einige Meisrermagier (die schon seit Jahren noch immer ihre Exp Zählen obwohl sie Jahre länger und spielen als ich) die Jefric im Notfall Wiederbeleben, das is kein Powergaming das is normales Spiel und die holen mich dann eben zurück,,, is halt der Vorteil wenn man Jahren IT die richtigen läute kennt.


    Im Moment ist Lowpowern in mode aber dieser Trend geht auch wieder in 3 Jahren wird man anders spielen. Solangsam sehe ich Trends im Larp kommen und auch wieder gehen da spiel ich eben so wie es eben vor 10 Jahren ganz normal war keine Nichdarstelbaren aktiven oder sachen die es damals nicht im Regelwerk gab wie viel zu viele selbstkonstrirte Rassen mit was weis ich für Fähigkeiten aber auch ohne das was im Regelwerk war im nachhinein zu kürzen.


    Da brauch ich keine Opferregel ich hab noch immer eine 1 zu 10 Changese wiederbelebt zu werden UND Ich habe mir Erspielt das ein Großmeister bereit ist mich zurück zu holen (so ne art Testament das er nach mir sucht sobald ich 1Jahr lang keinen Brief an ihm Schreibe) ! Sollte jedoch die Todesart verdient, cool oder eindeutig sein werde entscheiden das es doch zeit für die ewigen Jagtgründe ist. und selbst wenn ich hab schon genug wiederbelebungen scheiten sehen ... und der Char is möglicherweise bis über 1OT Jahr weg vom Fenster


    Und dann gibt es noch echt nasige Aktionen wo jemand der Behauptet auf einem Großcnn die Gabe des Teleportierens erlernt zu haben fragt ob man it ist und dann gelangweilt sagt das man ohne eine Changse zu haben grade nach einem Teleport von hinten das Herz rausgerissen bekonnem hatte ... So gar so cool das sie sich sicher sein kann sich nicht in meinen ausgestreckten Dolch zu manifestieren wenn Teleprt möglich währ) Einige hier im Forum haben das mitbekommen und da werde ich auch nix mehr zu sagen nur das ich nicht glaube das die Person damals davor schon mal einen Contag hatte da im Gespräch heraus kaum das sie entweder nie die Regelen des besagten Großkon gelesen hatte (kein übertragen von Fähigkeiten auf andere Veranstalltungen außerdem war ich dort und Teleport währ mir außer als SL eingriff ziemlich fremd) oder eben überhaupt nicht dort war .
    Da hätte ich eben sagen können ich zeig dir dien Stinkefinger und ignorier dich aber ich hab dann eben zugestimmt das ich schwer verwundet worden bin ...

    Wieder da:
    www.rabenfels.org
    In der guten alten Zeit verbrannten wir mögliche Ketzer schon auf verdacht.
    Doch jetzt bekommen sie einen fairen Prozess, das läst den Knechten mehr Zeit um Holz zu sammeln.

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 Mal editiert, zuletzt von Jefric ()

  • @ Alaron:
    so ich habe den jetzt gegliedert und noch mal überlesen, oft denke ich eben schneller als ich schreiben kann und verlier mich im Text...

    Wieder da:
    www.rabenfels.org
    In der guten alten Zeit verbrannten wir mögliche Ketzer schon auf verdacht.
    Doch jetzt bekommen sie einen fairen Prozess, das läst den Knechten mehr Zeit um Holz zu sammeln.

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  • Wenn ein Charakter getötet wird weil jemand Freude am Töten hat, dann ist das solange okay wie er Spieler des getöteten Charakters Freude am Sterben hat.
    Wenn das nicht der Fall ist kann die Opferregel angewendet werden.


    Begründung: Weil es sonst einfach keinen Spaß macht.

  • Ich bin immer wieder begeistert, daß es Leute gibt, die immer noch nicht wissen, daß Jef Legastheniker ist.
    Wenn es halt nicht anders geht, heißt es: Kopf einschalten, durchkämpfen und verstehen....



    BTT:


    Ich halte die Opferregel für eine sehr gute Institution, besonders in Zeiten wo Junglarper emsig ihre Kerben im Schwertgriff sammeln, Exoten-Spieler (Orks/Drow etc) eine durchschnittliche Lebenserwartung von unter "Eintagsfliege" besitzen und Hinz und Kunz als Mikrobauernaufstand gestandene Hochadlige ablegen.


    Der werte Herr Hüls hat das schon richtig mitbekommen:
    Mehr sterben, weniger töten...
    und schon ist das Problem gelöst, allerdings muss man das Spieler X und Y mal beibringen.
    Ich selbst habe auch schon den Tod in den so ziemlich abge.......testen Arten kennengelernt, die auf dem Larp vertreten sind.
    Fangen wir an beim Abstechen im Vorbei gehen, Massenköpforgien nach Untotenangriffen "Der könnte einer von denen sein...!" ; "1, 1 ,1 ,1 Todeststoß! Kopf Ab!!" Hochsicherheitsseelenentsorger, und ähnlichen Kasperle In mittlerweile 11 Jahren Larp ist mir mehr als einmal der Hut hoch gegangen, und ich fand es gut als endlich mal offiziell die Opferregel anerkannt wurde.
    Besonders toll ist jedesmal das Gekeife, wenn man mitbekommt, daß jemand wieder nicht freiwillig tot bleiben will, da gehts dann zu wie im Counterstrike-Teamspeak.


    "Ey ich hab dich umgebracht du Miß... PIIIIIIIIEP, Wenn du nicht sofort liegen bleibst du PIIIIIEP dann PIEEP ich dich du PIEEP bis du PIEEP IEPPE IEPIEPIPEIEPIIEIIIEEEPPPIEEEPPP ESSS ÄÄÄÄÄÄHL DER PIEEP is ne verdammte Pappnase der PIEEP will nicht krepieren, und erzählt mir irgendne PIEEEP von wegen PIeeep. Ich hab hier PIeep Minuten auf dem Rumgeklopft und der PIEEP erzählt mir was von Pieep so eine PIeep auf so ein besPieeeeeeep Larp geh ich nie wieder ihr Pieeeeeeep......."


    Und da sag dann noch wer Killerspiele machen aggressiv *gg*



    Nein mal ehrlich, der Tod des Charakters ist eine recht intime Angelegenheit, und gerade in unseren Zeiten ist das Leben eines Chars nicht mehr nur in ideellen Werten meßbar. Jede popelige Taverne kostet inzwischen Geld und wenn man dann noch kurz vor einem großen Con, auf dem man vielleicht noch ne schöne Show mit jemand abgesprochen hat von irgendeinem Pappenheimer abgelegt wird, da evtl noch ne komplett neue Gewandung etc auffahren muss, dann überlegt man sich zwei bis fünfmal, ob man den Besuch auf dieser kleinen Con nicht doch lieber geträumt hat....


    Hartes und konsequentes Larp, Ja! Sinnlose Charaktertode, Nein!


    Da hilft meines ERachtens auch kein Vergleich mit NSC-Gemetzeln. NSC sind NSC und Spielerchars sind Spielerchars.
    Der Unterschied sind Kontinuität und Kosten.


    Auch wenn ich mich damit auf keinem Fall dafür aussprechen will, daß man NSC ablegen sollte wie Fliegen am Klebepapier. Nur die Gewichtung ist eine Andere, wenn ein einmaliger und nur für diesen Con konzipierter Charakter den Löffel abgibt.

  • Grundsätzlich würde ich erst einmal unterscheiden zwischen gesundem Menschenverstand und Opferregel. Denn die Opferregel kann ich nur dann anwenden, wenn man nicht nach einem Regelwerk spielt, wo die Opferregel nicht enthalten ist und das ist ja z.B. bei DragonSys so. Keine Ahnung, wie das bei anderen Regelwerken aussieht, aber wirklich interessant ist das auch nicht, da die anderen Regelwerke nicht wirklich eine Rolle spielen in der deutschen Larpwelt (mal abgesehen von That´s Live in Süddeutschland).
    Bleibt für mich also der Einsatz der Opferregel nur unter DKWDDK.


    Kommen wir nun zu den Punkteregelwerken - hier eigentlich immer DS - wo man ja, wenn man regelkonform abgelegt wurde, auch tot ist.
    Nun ist der Tod nicht immer eine feine Sache im Spiel und jeder sollte daher die Möglichkeit haben, dass sein Charakter, wenn er schon stirbt, einen heldenhaften Tod erlebt. Dazu gehören für mich nicht solche Aktionen, wie z.B. beim Pinkeln gemeuchelt zu werden.


    Daher hat und wird es immer wieder Diskussionen über ein sinnloses töten von Charakteren geben. Und häufig wird es dann zum Ignorieren einer solchen Tötungsaktion geben, die entweder eigenverantwortlich oder mit Abstimmung einer SL laufen wird (z.B. wie die Geschichte von Jefric, die bei uns gelaufen ist). Wie die Sache aber konkret geregelt werden kann, ist häufig von der Situatiuon sowie von der Einstellung des Getöteten abhängig. Manche Spieler wollen halt immer konsequent sein, was aber nicht immer angebracht ist, weil man so das unsinnige Spiel des Mörders auch noch belohnt. Als sinnvoll betrachte ich, dass man eine SL hinzuzieht, um die Situation auch mit dem Mörder zusammen zu lösen. Denn wichtig ist auch den Verursacher auf eine nasige Handlung hinzuweisen. Zumindest mir als SL erschließt sich dann, ob ich den Spieler ernst nehmen kann (und möglicherweise nie wieder auf einer unserer Veranstaltungen sehen möchte) und wie man die Situation bereinigt.


    Leider gehen zu viele Spieler verantwortungslos mit ihren Fertigkeiten um und versauen anderen Leuten den Spielspaß. Einziges probates Mittel dagegen ist aus meiner Sicht das Abschaffen von Punkteregelwerken, da hier das grundsätzliche Problem entstanden ist. Denn wenn ich jedem Spieler eine Fülle von Fertigkeiten zugestehe, dann kann dieser damit auch jede Menge Unsinn anstellen, was ja auch immer wieder welche tun.
    Als SL habe ich dafür mittlerweile weder Zeit noch Verständnis.
    Doch da die meisten Leute ihr Punkteregelwerk heiß und innig lieben, wird man immer wieder auf dieses Problem reagieren müssen.
    Im Zweifelsfall muss man da immer mit dem gesunden Menschenverstand ran.

  • Ein schwieriges Thema, das aber zu meiner Freude sehr rege und kontrovers diskutiert wird, was zeigt, dass es noch eine Reihe von Leuten gibt, die sich echte Gedanken um unser schönes Hobby machen!


    Ich habe eigentlich das Problem, dass man sich mit solchen Regeln überhaupt auseinandersetzen muss. Der Knackpunkt ist m.E. der Umstand, dass wir es bei missbräuchlicher Anwendung der unterschiedlichen Regeln häufig mit Leuten zu tun haben, die ein Egoproblem haben. Dazu gehören die, die ihre Macht bzw. die ihres Charakters im günstigsten Fall nur störend einsetzen und im schlimmsten Fall einfach nur völlig daneben agieren (immun gegen alles, unverwundbar usw.) und potentielle Opfer einfach nicht akzeptieren können, dass sie nun doch mal verloren haben.
    Es ist völlig in Ordnung, wenn man sich gegen Pappnasenaktionen zur Wehr setzt, das würde man ja auch tun, wenn es nichts mit dem Tod des Charakters zu tun hätte und ist dann auch nicht mehr als richtig!!
    Wenn man bzw. sein Charakter das Zeitliche segnen muss und die Aktion war schlüssig, dann ist das ebenso, denn im Gegensatz zu einem PC-Spiel kann man hier nicht den vor der mißlungenen Aktionen gespeicherten Spielstand aufrufen und das Ding nochmal spielen. Ich finde, dass der mögliche Tod des Charakters ja auch dazu beiträgt, den Blutdruck zu erhöhen und ein Spiel aufregend zu finden. Wenn ich völlig ohne Risiko spiele, geht der Spielspass für alle verloren.
    Wie viele von euch schon gesagt haben, Meucheln beim Pinkeln ist daneben, aber eine klasse Aktion eines Meuchlers, vielleicht sogar an einem recht auffälligen Ort - genial! Und ob man dann gerettet wird oder nicht ist eben manchmal auch Schicksal.
    Und ob man Todesstösse setzen muss - keine Ahnung, ich glaube, ich habe noch nie einen gesetzt und habe das eigentlich auch nicht vor. Wenn der geschlagene überlebt ist das doch eigentlich gut, denn nichts ist einem so treu, wie ein guter Feind! ;)




    Ich finde eine Regel sehr wichtig - Pappnasen gemeinsam ausbremsen und gutes Spiel fordern und fördern!! Dazu noch eine gute Prise Kritikfähigkeit und man kann ganz gut leben im Larp. Denn es fällt einem leider auch nicht immer auf, wenn man selber Mist spielt, was durchaus vorkommen kann, wie ich langer Erfahrung weiß :wave
    Nimmt man dann die Kritik von anderen an (wofür ich immer offen und dankbar bin), kann man sein Spiel nur verbessern.

  • Zitat

    Original von Aldhayn
    Nein mal ehrlich, der Tod des Charakters ist eine recht intime Angelegenheit, und gerade in unseren Zeiten ist das Leben eines Chars nicht mehr nur in ideellen Werten meßbar. Jede popelige Taverne kostet inzwischen Geld und wenn man dann noch kurz vor einem großen Con, auf dem man vielleicht noch ne schöne Show mit jemand abgesprochen hat von irgendeinem Pappenheimer abgelegt wird, da evtl noch ne komplett neue Gewandung etc auffahren muss, dann überlegt man sich zwei bis fünfmal, ob man den Besuch auf dieser kleinen Con nicht doch lieber geträumt hat....hartes und konsequentes Larp, Ja! Sinnlose Charaktertode, Nein!


    Amen, Bruder. Da sprichst du mir aus der Seele.
    :.