Von Di Quethar kommend in Richtung Proudmoore

  • Keela hatte eine Weile mit ausdrucksloser Miene auf den großen Wald gestarrt, dann riss sie ihren Blick los und sah Malglin an.
    „Ja .. dieser Plan ist wohl tatsächlich hinfällig geworden … das Schwert gibt es nicht mehr und damit auch keine Verantwortung mehr, von der ich Dich entbinden müsste, Malglin.“ Sie fügte leise hinzu, „Trotzdem … vielen Dank.“


    Dann schaute sie zu den anderen Amonlondern, zu Cordo, Iskaran, Kassandra, Alienor, Dvorak, Fra und Maglor.


    „Ich bin Euch allen sehr dankbar dafür, dass ihr mit nach Daynon gekommen seid. Es tut mir leid, dass diese Reise letztendlich vergebens war …"


    .. mehr als das … es ist alles nur noch schlimmer geworden .. fügte sie still für sich selber hinzu ...


    "Es tut mir leid, dass ihr all das miterlebt habt. Bitte entscheidet selbst, was ihr jetzt tun wollt - ich glaube, einen besonderen Schutz brauche ich nun sowieso nicht mehr … Kassandra, ich bin sicher, Dein Sohn vermisst Dich schon …“

  • Das wir mitgekommen sind denke ich für meinen Teil war doch selbstverständlich. Doch nun werde ich erst mal schauen, ob es eine Möglichkeit gibt mich wieder 2 armig herzustellen.
    Zum obersten meiner 12, welch dumme Wortwahl.
    Also wird es wohl für mich weiter nach Lupien gehen und wenn ich Erfolg hatte werde ich auch nach Amonlonde zurückkehren.
    Alles was wir tun konnten haben wir getan, mehr hat uns das Schicksal nicht gegönnt.


    Maglor bricht wieder in Tränen aus.


    Wie hätten wir das alles verhindern können, der arme Lucio und die vielen Dorfbewohner....Die Wirtin, die Tochter.....sie waren doch alle noch sooo jung


    Laut ruft Maglor auf die Knie fallend in den Himmel


    Kann mal jemand die Zeit zurückdrehen? Wir haben doch sonst in unserem Leben sooo vie davon, wo war sie diesmal, die Zeit die wir brauchten....?

  • Thalion sieht zu Maglor. Als er auf die Knie fällt, kann er nicht anders. Er dreht sich schwer atmend um und geht ein paar Schritte um sich an der nächsten Gelegenheit festzuhalten.


    Er kämpft mit den Tränen und versucht den Kloß im Hals wegzuatmen.


    Er kommt erst wieder zurück zu den anderen nachdem Maglor sich wieder beruhigt hat.

  • Ach Kassandra, so erfolglos wie wir auch waren, wir sollten doch irgendwie unser weiters Leben versuchen sinnvoll zu gestalten und regelmäßig unseren Verlusten gedenken.
    So hart es auch wiedermal ist, wir haben überlebt und sollten dafür dankbar sein. Das geschehene können wir leider nicht rückgängig machen und wir müssen uns nun alle gegenseitig helfen wieder nach vorne sehen zu können.

  • Keela hatte sich die ganze Zeit nicht gerührt. Momentan war sie weder fähig, Maglor zu trösten, noch ihrer Trauer auf ähnliche Art und Weise Raum zu geben. Seit der Begegnung mit dem, der einmal Marek gewesen war, fühlte sie sich nur noch leer. Als Kassandra Maglor schließlich zu beruhigen begann, wendete sie sich ab und ließ den Blick wieder über die Baumwipfel des großen Waldes schweifen.

  • "Wie du meinst, Keela. Wir werden dennoch noch ein gutes Stück mit euch reisen."


    Dann versinkt Malglin in seine eigenen trüben Gedanken.

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Thalion kommt zurück zu den anderen. Er folgt Keelas Blick Richtung Süden. Kurz fröstelt es ihn.


    Wortlos beginnt er dann, sich für einen unruhigen Schlaf vorzubereiten. Der Weg der nächsten Tage würde anstrengend werden.
    Für heute war alles gesagt und entschieden.


    ...


    Während der Nacht wird er Wach. Schweiß steht ihm auf der Stirn. Ein ähnlicher Traum wie die Nacht davor hat ihn aus dem Schlaf gerissen. Er dreht sich auf die Linke Seite. Mit offenen Augen starrt er in die Dunkelheit.
    Dann schließt er wieder die Augen in der Hoffnung noch eimal einschlafen zu können, doch er weiß genau, das dies nicht der Fall sein wird.

  • Am nächsten Morgen steht Thalion schon früh auf. Es ist immer noch dunkel. Während die anderen noch Schlafen, schürt er schonmal das Feuer.


    Danach nimmt er sich erneut Zeit sein Buch hervor zu holen und beim schwachen Schein einer Kerze weitere Zeilen niederzuschreiben.


    Zwischendurch reibt er sich die Augen um den Schlaf zu vertreiben, doch das hilft nicht wirklich. In seinen Gedanken gefangen summt er wieder diese eine Melodie.


    Dann räumt er seine Sachen zusammen um ein wenig zu Meditieren. Er senkt sich tief in sein inneres ab, tiefer als sonst. Er weiß, zu tief darf er nicht gehen, davor wurde er gewarnt. Doch oft versenkt er sich absichtlich nur sehr flach in sein inneres, um seine Wachsamkeit nicht komplett zu verlieren. Er würde jetzt niemanden hören der ihm sich nähert.

  • Kassandras Met hatte dafür gesorgt, dass Keela in dieser Nacht endlich ein paar Stunden – wenn auch unruhigen – Schlaf bekommen hatte. Ein Brennen auf ihrer Wange weckte sie am anderen Morgen. Schlaftrunken betastete sie ihr Gesicht, um die Ursache dafür herauszufinden, aber da war nichts. Kassandras Sangeskünste hatten die Brandwunde auf der rechten Gesichtshälfte fast vollständig verheilen lassen. Verwirrt strich sie sich über die schmerzende Stelle, aber als sie langsam wacher wurde, ließ das Brennen nach und Keela beschloss, dass der Grund dafür das unbequeme Nachtslager auf dem steinigen Boden gewesen sein musste.


    Verschlafen stand sie auf, ging zum Feuer und begann, den Inhalt ihres Wasserschlauches in einen kleinen Kessel zu leeren .. sie brauchte etwas zum Aufwärmen, die Nacht war kalt gewesen.
    Dabei fiel ihr auf, dass auch Thalion schon wach war … oder so ähnlich … sie wusste, dass er hin und wieder mithilfe von Meditation versuchte, seine Gedanken zu ordnen und so störte sie ihn nicht.

  • Thalion hatte sehr lange meditiert. Langsam kehrte er nun wieder aus der Tiefe seiner Gedanken zurück. Er öffnete langsam die Augen und blinzelte ein paar mal, dann holte er tief Luft und sah sich um. Die meisten waren schon wach und damit beschäftigt ihre Sachen zusammen zu räumen, oder etwas zu essen.


    Er stand auf um seine Glieder zu strecken. Sein linker Fuß war wohl noch nicht aufgewacht, er kribbelte unangenehm. Dann geht er zu seinen Sachen und macht sich für die Abreise bereit. Gefrühstückt hatte er noch nicht, aber er hatte auch keinen Hunger.


    Bald machten sich alle auf den Weg und nach einigen Tage trennten sich dann die Wege der Reisegruppe. Einige gingen nach Proudmoore andere Richtung Lupien.
    Keela und Thalion schlugen den Weg nach Asbraven Keep ein, Richtung Süden. Sie wurden von einigen Personen begleitet. Darunter auch Malglin und Tara. Es liegen noch einige Wochen Weg vor ihnen, bis sie an ihr Ziel gelangen würden.


    Mit jedem Schritt in Richtung Asbraven Keep gesellte sich zu Thalions Trauer noch eine langsam steigende innere Unruhe hinzu. Warten auf dem Weg zu ihrem Ziel noch weitere unangenehme Ereignisse?

  • Eine Weile waren sie still nebeneinander hergegangen, dann brach Keela das Schweigen.
    „Thalion, wir sollten versuchen, schneller voranzukommen.
    Der Weg nach Asbraven Keep ist weit, aber Iladar sollte möglichst bald erfahren, dass … dass wir nicht erfolgreich waren und seine Boten tot sind.
    Noch sind die Wege breit, wir sollten versuchen, bei einer der nächsten Gelegenheiten Pferde oder einen Wagen zu kommen."

  • Thalion nickte leicht abwesend.


    "Ich besitze nicht viel Geld, aber wenn wir eine Kutsche anmieten wird es hoffentlich reichen. Vielleicht finden wir ein Gehöft auf unserem Weg wo wir das machen können."

  • Der Weg durch die Wälder Richtung Süden scheint spärlich besiedelt zu sein. Was vielleicht darauf zurück zu führen ist, das sie keine der Hauptstraßen in Daynon nutzen.


    Das Wetter ist nicht ideal um zu Reisen. Es ist kalt und der Boden ist mit Laube bedeckt. Morgens ist es manchmal schon gefroren, ansonsten ist es meist nass. Außerdem scheint es ständig leicht neblig zu sein, wodurch die Kälte in die Kleidung zieht. Die Sonne lässt sich selten sehen und wenn wird sie durch die Bäume des Waldes daran gehindert den Reisenden genügend Wärme zu spenden.


    Wird es auf dem Weg vielleicht doch noch eine Möglichkeit geben, schneller nach Asbraven Keep zu reisen?

  • Etwa nach zwei Dritteln des Weges fand sich eine Möglichkeit, doch noch etwas schneller voran zu kommen. Ein Bauer kommt mit einem leeren Ochsenkarren daher und erklärt sich bereit, die Gefährten für einige Münzen einen Teil des Weges mitzunehmen. Für den Mann ein gutes Geschäft, da er sich wohl auf dem Heimweg befindet und ansonsten keinerlei Verdienst gehabt hätte.


    Letztlich spart es der Reisegruppe vielleicht fünf Tage. Nicht viel, bedenkt man die Gesamtreise.


    Nachdem sie den Ochsenkarren wieder ziehen lassen mussten, da er eine andere Richtung einschlug, dauert es noch ca. eine Woche, dann erreicht die Reisegruppe Asbraven Keep.