Von Di Quethar kommend in Richtung Proudmoore

  • Eine Gruppe Reisender zieht von der Grafschaft Di Quethar Richtung Proudmoore. Neben drei Soldaten der Gehörnten gehören auch Amonlonder und Lupianer zu den Reisenden.


    Nach wenigen Tagen gelangen sie an einen kleinen Tempel des Lukranis, wo sie ein oder zwei Tage verweilen.


    Thalion, der dieser Gruppe auch angehört, ist seit der Abreise aus dem kleinen Dorf in Di Quethar sehr Still. Wann immer sie rasten und Zeit dazu ist, zieht er sich von der Gruppe zurück um ein wenig Frieden zu finden und in seinem Buch zu schreiben.


    Das aufgeschlagene Buch in der einen und den Stift in der anderen Hand, lehnt er an einem Baum und sieht traurig in den Himmel. Er summt eine kurze Melodie immer wieder vor sich hin.

  • Kassandra hat ihre und Malglins Sachen umgeladen, die beiden werden sich in Kürze von der Gruppe trennen um weiter nach Kranichfeld zu ziehen.
    Eine Weile hat sie beobachtet wie Thalion sich absondert, jetzt geht sie zu ihm. Stellt sich nur wortlos neben ihn, schaut mit ihm zum Himmel und stubst ihn mit dem Ellbogen an.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Kurz bevor sich Kassandra zu ihm gesellt, hört Thalion ihre Schritte und klappt sein kleines Buch zu.


    Der Stups mit dem Ellenbogen bleibt ihm auch unter der Rüstung nicht verborgen. Er lächelt Kassandra ein wenig gezwungen an.


    “Ist es schon Zeit weiterzuziehen?“

  • Thalion öffnete schon den Mund um etwas zu sagen. Dann schloss er ihn wieder. Er sieht auf den Boden und blinzelt dann ein paar mal.


    “Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht.“


    Die Melancholie in seiner Stimme war nicht zu überhören. Offenbar machte er sich auch keine Mühe sie zu verbergen. Dann sieht er wieder in den Himmel.


    “Diese Reise hat uns alle viel schlimmer mitgenommen, als viele Reisen zuvor. Ich hatte nicht gedacht, das dies so möglich ist.“


    Er dachte an Kallador, an Luzius, an die Dorfbewohner und natürlich an Aleyna.

  • Kassandra streckt die Hand aus und streicht ihm über die Wange.
    "Das hat sie", sagt sie. Auch in ihrer Stimme ist Trauer. Bitterkeit.
    "Ich hab mich noch nie vorher so hilflos gefühlt... Wir sind jedesmal zu spät gekommen. Zu spät bei Doros Gasthaus, zu spät beim Nachbardorf..."

  • Thalion sieht Kassandra in die Augen und nickt leicht. Er war zur Zeit nicht in der Lage mehr dazu zu sagen oder sich halten zu lassen.


    "Geh nur schon vor zu den Anderen, ich werde auch gleich nach kommen."


    Diese Aussage schien aus Thalions Mund nicht so wirklich zu passen. Im Prinzip schickte er Kassandra einfach weg. Normalerweise war er relativ Redefreudig und das wusste auch jeder, der ihn ein bißchen näher kannte.

  • Kassandra kennt ihn -grade nach der letzten Woche- näher.
    Und akzeptiert, daß er Zeit braucht um sich zu fangen. Seine Wunden zu lecken. Die wird sie selber auch brauchen.
    Also läßt sie sich wegschicken. Schließlich kann sie selber wenig genug Trost bieten.
    "Bleib nicht zu lang weg", sagt sie und meint damit nur zum Teil die körperliche Distanz.
    Dann stubst sie Thalion noch mal und geht zurück zu Malglin.

  • Keela stand, die Arme verschränkt, an einen Baum gelehnt und schaute ins Feuer. Aus dem Augenwinkel hatte sie gesehen, wie Kassandra zu Thalion hinüber ging. Für einen Moment hatte sie selber überlegt, ihn anzusprechen – doch war ihr nichts eingefallen, was sie hätte sagen können. Nichts was in dieser Situation tröstend klang und nichts, was nicht schon tausendfach gesagt worden wäre. Also zog sie den Schal fester um die Schultern und hing stumm ihren eigenen Gedanken nach.

  • Kassandras Stimmung ist nicht besser als die ihrer Gefährten.


    Und das einzige, von dem sie weiß, daß in so einem Fall hilft, ist Glaube.
    Nicht an Lukrainis. Den hält sie nach der Vorstellung in den letzten Tagen für mehr als nur ein wenig unberechenbar und zudem Kazura unterlegen.
    Nicht an Marso. Wann hätte der Feuergott einer Schankmaid schon mal weitergeholfen?
    Ihre eigene Göttin ist da bei weitem geeigneter. Schwankmaid...


    Tara hatte das an dem Abend nach der Katastrophe schon richtig angefaßt. Alkohol vernichten und dabei an die Verlorenen denken. Also geht sie die Metvorräte holen und sieht zu, wen sie dazu anstiften kann mit ihr zu trinken.

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  • Thalion schlägt sein Buch noch einmal auf, nachdem Kassandra weggegangen war. Er schreibt noch etwas hinein und trennt dann sauber eine Seite heraus.
    Diese faltet er und legt sie in ein Tuch, wo sich schon zwei Blatt befinden. Anschließend schlägt er das Tuch um die Seiten und packt alles vorsichtig in seine Tasche, so das auch nichts knickt.


    Er rückt seine Sachen zurecht und streckt sich ein wenig. Die Rüstung scheint ihm jeden Tag schwerer zu werden. Dann atmet er einmal tief durch und geht zurück zu den Freunden.


    Schon bald wird sich die Große Gruppe in mehrere kleine spalten und jede wird ihren eigenen Weg einschlagen.
    Die Gehörnten werden nach Proudmoore reisen. Auch Kallador wollte dort hin.


    Thalion ging nun zu Keela.


    "Keela ich muss euch kurz sprechen.


    Was machen wir nun mit dem Schwertknauf? Sollen wir den nach Asbraven Keep mitnehmen?"

  • Keela war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie Thalion gar nicht bemerkt hatte. Deshalb zuckte sie kurz zusammen, als er sie ansprach.
    „Ich weiß es nicht. Er schien … Marek nicht wichtig gewesen zu sein … sonst hätte er ihn bestimmt an sich genommen … nun …vielleicht sollten wir überprüfen, ob er überhaupt noch da ist … wenn ja, dann nehmen wir ihn mit. Ob er für uns noch von Belang ist, weiß ich allerdings auch nicht.“ Sie zuckte mit den Schultern.

  • Thalion merkt, das er Keela in ihren Gedanken gestört haben muss. Alle scheinen wie betäubt und auch er hatte nicht bemerkt, das er zu forsch an Keela heran getreten war. Erst als Sie erschrack bemerkt er es. Doch er vermeidet es darüber ein Wort zu verlieren.


    "Ich werde mich darum kümmern und Malglin bitten, uns den Knauf wieder zu geben."


    Er nickt kurz und geht ohne Umwege auf Malglin zu.


    "Malglin ich muss euch kurz sprechen.


    Wenn ich das richtig sehe, dann trennen sich unsere Wege bald und ich wollte euch bitten, uns den Schwertknauf des Schwertes wiederzugeben. Keela und ich möchten ihn zum Orden der Träne bringen und dort auch berichten, was geschehen ist. So wie es derzeit aussieht, scheint dieser Schertknauf nicht von großer Bedeutung für Marek zu sein, sodaß wir ihn hoffentlich ohne Probleme zum Orden bringen können."

  • „Ja … tut das.“


    Dann fiel ihr Blick auf Kassandra, die mit einem der Metkrüge hantierte und unwillkürlich musste sie kurz lächeln. Typisch … ihre Landsleute fanden doch immer einen Grund zum Trinken … dann fiel ihr ein, was Marek über Amonlonde gesagt hatte und ihre Miene verdunkelte sich wieder. Dennoch ging sie zu Kassandra hinüber, setzte sich und hielt ihr stumm den Becher hin.

  • Malglin überlegt kurz.


    "Ich habe Keela bereits versprochen, das ich sie bis zum Orden der Träne begleitet und ich danach weiter nach Amonlonde reise. Was immer auch Marek von der Wichtigkeit des Schwertknaufs hält, es ist/war Teil seines persönlichen Eigentums. Damit kann er mal für uns wichtig werden."
    Malglin nickt den anderen zu.
    "Und da ich es Keela versprochen habe, auf sie und den Knauf zumindest noch eine Weile aufzupassen, kann mich nur Keela von dieser Verantwortung entbinden."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Thalion sieht Malglin kurz verwirrt an. Dann fasst er sich wieder.


    "Entschuldigt, da habe ich wohl etwas falsches angenommen. Als wir diesen Plan ursprünglich geschmiedet hatten, da hatten wir das Schwert noch und ich nahm an, das dieser Plan damit hinfällig wäre.


    Ich wäre froh, wenn ihr es einrichten könntet. Ich denke Kallador wird an seinem Plan, nach Proudmoore zu reisen und dort Vertreter aller drei Lukranis Orden zu treffen, ebenfalls festhalten."


    Er sieht nun ebenfalls zu Keela.


    "Ich wollte keinesfalls, das ihr ein Versprechen brecht."

  • Langsam wurde es Abend und die Sonne strahlte von westen ihre letzten warmen Strahlen auf das östliche Gebirge. Unter der Gemeinschaft lagen die nördlichen Ausläufer des großen Waldes und dort hinten weit im Westen, in den weiten Ebenen, konnte man dort nicht die Silhouette Proudmoore`s sehen. Waren dort nicht zwei winzig kleine Türme zu sehen, welche nur wie schatten wirkten wegen der roten Abend Sonne.


    Einige wandten den Blick dann südwärts, mitten auf den großen Wald. Der Herbst sorgte für ein frohes Farbenspiel, doch jene die wussten, dass tief in diesem Wald die Feste Asbraven Keep lag, wurden nur an die schrecklichen Ereignisse erinnert, welche sie vor kurzem hatten.


    Thalion und Keela die gewohnt waren ein bestimmtes Gefühl zu erleben, sobald sie nur an den Orden der Träne oder an Iladar dachten. Spürten dieses nicht mehr. Eine seltsame Sorge umgab sie. Intuitiv wussten sie dass mit Marek`s Verhängnis eine Lawine losgebrochen war.