• Die Gräfin entläßt die junge Frau, welche ihr die Nachricht von Danaras Eintreffen gebracht hat mit einer entsprechenden Geste und einem dankenden Nicken. Dann tritt sie an das Fenster ihres Zimmers und schaut einen Augenblick hinaus in den Garten. Schließlich wendet sie sich bedauernd ab und macht sich dann auf den Weg, das neueste Mitglied des Ordens kennenzulernen.

  • Vom Garten her kommend, betritt die Gräfin den Gästetrakt in Begleitung Danaras. Wie diese feststellen kann, liegt das Zimmer zu dem Katryna sie führt im selben Gang wie ihr eigenes, allerdings ist es das letzte Zimmer auf der rechten Seite. Katryna öffnet die Tür und bittet Danara hinein. Der Raum ist etwas kleiner als ihr eigenes Zimmer und trotzdem er ziemlich ordentlich zu sein scheint wirkt er eindeutig bewohnt. Ein gemütliches Feuer flackert im Kamin, in dessen Nähe zwei Sessel und ein kleiner Tisch stehen. Das übliche ausladende Himmelbett fehlt, allerdings läßt sich ein wesentlich kleineres Exemplar von einem Bett hinter einem mit blauem Brokat bespannten Paravent erahnen. Neben dem Fenster steht ein schlichter Schreibtisch, der mit allerlei Pergamentrollen und Büchern beladen ist, ein eindeutiger Hinweis darauf, dass der Raum eher als Arbeitszimmer genutzt wird.

  • "Fühlt Euch wie zu Hause!" Katryna deutet auf die Sessel vor dem Kamin und bemerkt dann mit einem leichten Grinsen, "Ihr könnt Platz nehmen, wenn Ihr möchtet... oder Euch auch gerne umschauen!" Ihr Blick ruht auf Danara.

  • Danara lächelt zaghaft und geht zu dem Sessel wo sie sich hinsetzt. Ihre Hände legt sie gefaltet auf ihre Beine und sieht Katryna an, "Ich finde es hier sehr gemütlich, es herrscht leben hier in diesem Raum das gefällt mir sehr." Sie lächelt und sieht Nochmals zu den Büchern, "Was seit ihr grad am lesen, wenn ich fragen darf?"

  • Katryna muss über Danaras Zurückhaltung lächeln, dann jedoch nimmt sie ihr gegenüber Platz und ihre Anerkennung dankend entgegen. "Ja, mir gefällt es hier auch sehr gut! Vor allem im Sommer hat man einen herrlichen Blick über den Garten!" Sie lacht und fährt dann fort, "Und da ich diesen Raum schon so lange nutze, kann man auch kaum mehr von Gästezimmer reden..." Bei Danaras Frage nach ihrer Lektüre wandert der Blick der Gräfin zum Schreibtisch hinüber und sie verzieht ein wenig das Gesicht, "Dies und das!" lautet ihre lakonische Antwort, der sie direkt erklärend anfügt, "Das dicke Buch dort drüben behandelt die Kräuter Lantras, soweit sie bekannt sind. Und die beiden dünnen daneben sind Lehrbücher über Ettikette... dazu kommen diverse Briefe meines Bruders und anderer Leute, die zur Zeit nicht am Hof weilen!" Sie schaut Danara nachdenklich an und formuliert dann behutsam, "Ihr braucht Euch nicht zu sorgen, dass Ihr gegen irgendwelche Regeln verstossen könntet... es wäre schön, wenn Ihr vermögtet Euch ein wenig zu entspannen! Niemand hier will Euch übel!" Ihre Stimme klingt offen und ehrlich, vielleicht eine Spur bedauernd.

  • Einen Moment schaut Danara Katryna verwirrt an, vorsichtig lockert sich ihre Sitzposition und sie lehnt sie zurück. Aber irgendwie scheint die entspannung unwirklich zusein. "Wie lange wohnt ihr schon hier im Palast ?" Versucht Danara wieder ins Gespräch zukommen.

  • Gerade als die Gräfin ihr antworten will, klopft es an der Tür und auf ihr Herein, betritt das Mädchen von vorhin das Zimmer. Nach einem leichten Knicks stellt sie ein Tablett mit einigen Kleinigkeiten und einen Krug Wein auf den Tisch zwischen die beiden Frauen. Dann knickst sie erneut und nachdem Katryna ihr lächelnd gedankt hat, verschwindet sie ebenso rasch wie sie gekommen ist.
    Die Gräfin erhebt sich und holt von einer Anrichte zwei Becher, in die sie von dem Wein eingiesst. Einen der Becher stellt sie Danara hin und fordert diese dann mit einer Handbewegung auf doch zuzugreifen. Sie selber nimmt sich etwas von dem Obst, welches am Rand des Tabletts hübsch hergerichtet ist und kommt dann auf Danaras Frage zurück, "Ich glaube es sind schon einige Jahre... Neun oder Zehn... die Zeit vergeht manchmal so rasch." Sie lächelt ein wenig versonnen, dann nimmt sie ihren Becher und prostet Danara damit zu, bevor sie einen Schluck trinkt. "Warum fragt Ihr?"

  • "Weil ihr sagtete das man dies nicht mehr als Gästezimmer bezeichnene könnte." Danara nimmt ihren Becher, prostete Katryna zu und trinkt einen Schluck. "Hmmm der ist lecker." Meint sie und nimmt sich eine kleinigkeit von dem Tablett. Sie isst in ruhe und schaut nochmals zu Schreibtisch, als sie geschluckt hat schaut sie Katryna fragend an, "Neun Bis zehn Jahre? Dann habt ihr noch Konig Niam gedient ?" Ihr Blick wird abwesend, "Dann habt ihr auch noch Königin Talea gekannt ."

  • Katryna seufzt, sie hat die Frage erwartet... was es allerdings nicht einfacher macht eine Antwort darauf zu finden... eine die der Wahrheit gerecht wird. Sie schaut Danara nachdenklich an und nimmt dann noch einen Schluck Wein, "Ja... ich habe Ihre Majestät gekannt! Sie war eine gütige Frau...!" Sie bricht ab und sieht einen Moment aus dem Fenster, "Ihr hättet sie gemocht, ich bin mir sicher!" Wieder schweigt sie einen Augenblick, dann schaut sie erneut zu Danara, "Auf Eure zweite Frage... Ich diente Talea... so wie ich nun Cornelius diene!" Ein seltsamer Ton liegt in ihrer Stimme und anscheinend reicht ihre Bekanntschaft zu Seiner Majestät in die Zeit vor seiner Königsschaft. Sie lächelt ein wenig wehmütig, "Niam war ein netter Kerl... zu Beginn. Irgendwann stieg ihm wohl ldie Herrschaft so sehr zu Kopf, dass er darüber sämtliches Mass vergessen hat. Es ist bedauerlich, aber gut, dass er nicht mehr unter uns weilt!" Sie schüttelt den Kopf und verscheucht resolut die dunklen Erinnerungen, die sich ihrer anscheinend bemächtigt haben.

  • Auch Danara ist ein wenig bedrückt. Sie schweigt lange Zeit und sucht krampfhaft nach einem anderen Gesprächthema, aus lauter Not hinaus sagt sie, "Ihr habt mir noch garnicht euren Titel verraten und wie man euch nun richtig anspricht."

  • "Ihr wollt mir nicht ernsthaft weiß machen, dass Seine Majestät Euch nicht alles über mich verraten hat!" Katryna grinst ein wenig herausfordernd. Sie scheint ihre gute Laune rasch wiedergefunden zu haben.

  • Danara geht im Gedanken nocheinmal das Gespräch durch, es war soviel gewesen, "Nein um ehrlich zusein hat ihre Majästet mich nur gefragt ob ich euch schon kennengelernt habe und das ihr mir ein wenig helft mich hier zurecht zu finden." Entschuldigend sieht Danara zu Katryna herüber.

  • Diesmal klingt Katrynas Lachen warm und herzlich, "Ja, das sieht ihm ähnlich!" Sie schüttelt in gespielter Verzweiflung den Kopf und fügt an, "Dabei hätte er mir damit wirklich einen großen Gefallen tun können!" Sie lächelt, verneigt sich dann im Sitzen leicht und gibt Danara zu Antwort, "Mein Vater war Seine Gnaden Samuel von Weisenfels, Graf von Weisenfels..." Sie verstummt und nimmt noch einen Schluck Wein.

  • "Dann nehme ich an, das ihr eine Gräfin seit." Danara runzelt etwas die Stirn, "Dann seit ihr Eure Gnaden Katryna von Weisenfels? Oder sagt man zu einer Gräfin etwas anderes ? Verzeiht aber die ganzen Titel verwirren mich zutiefst."

  • "Ja... das ist richtig!" Erstaunlicherweise scheint Katryna nicht allzu viel Wert auf Ettikette zu legen, so weit es sie selbst betrifft. "Allerdings hat mein jüngerer Bruder freundlicherweise die Verwaltung der Weisenfels´schen Güter übernommen... wofür ich ihm wirklich unendlich dankbar bin! Dazu fehlt mir einfach die Zeit!" Sie lächelt ein wenig und scheint noch etwas anfügen zu wollen, schweigt jedoch.

  • "Jünger, fünf Jahre!" Katryna schmunzelt, "Eigentlich hätte er die einzige Tochter eines anderen Grafen heiraten sollen, aber die beiden machten sich nichts aus einander... und Stephen hängt so sehr an Weisenfels, dass er nicht fort wollte." Sie trinkt einen Schluck Wein und färt dann fort, "Als mein Vater schliesslich starb und ich die Grafschaft übernehmen sollte, bot ich meinem Bruder an zu seinen Gunsten darauf zu verzichten... aber er lehnte ab." Ein belustigtes Lächeln huscht über ihre Züge, "Er gab mir ziemlich deutlich zu verstehen, dass er die Güter gerne weiterführen würde, denn sie sind sein Leben... aber von den anderen Verpflichtungen am Hof hält er gar nichts. Also haben wir uns darauf geeinigt, dass ich die Grafschaft übernehme und er nominell als Verwalter fungiert!" Sie grinst, "Aber jeder weiß, dass er der eigentliche Herr auf Weisenfels ist... auch wenn er mir liebend gerne die Vertretung nach aussen überläßt!" In der Stimme der Gräfin liegt eine tiefe Zuneigung während sie über ihren Bruder spricht.

  • Danara lächelt als sie Katryna zuhört. Beim zuhören mußte sie kurz an ihre Brüder denken, entschied sich aber dafür sie nicht ins gespräch zubringen. Stattdessen nickt sie nur verstehend und sagt, "Jetzt verstehe ich auch warum es soviele Briefe sind." Wieder lächelt sie und trinkt nochmals an ihrem Becher.

  • "Nein!" Katryna schüttelt den Kopf, "Stephen schreibt nur wenn er muss... und oft genug noch nicht einmal dann!" Sie lacht, "Allerdings führe ich mit seiner Frau Elenor einen recht regen Briefwechsel, meist teilt sie mir die neusten Neuigkeiten mit und hält mich zwischendurch über das Geschehen in Weisenfels auf dem Laufenden. So weiß ich stets, wer wen heiraten wird, welche Erträge erwirtschaftet wurden & ob der Fischfang erfolgreich war!" Sie schaut zum Schreibtisch hinüber, "Der Rest der Briefe sind eher >beruflicher< Natur."