Der Garten des Könighauses

  • Dunja nimmt Platz und hört Xavie schweigend zu, bisweilen nickt sie verständnisvoll. Als er schließlich endet, läßt sie ihren Blick über den kahlen Garten wandern, bevor sie sich ihm wieder zuwendet. In ihren Augen liegt großes Bedauern, aber auch großes Unverständnis,


    "Xavie, du weißt, dass ich schon so einiges mit Danara erlebt habe... selbst einen ihrer Ausbrüche auf Montralur... und ich glaube dir, wenn du sagst, dass du von all dem, was hier mit Danara geschehen ist, nichts wußtest! Aber sag selbst, glaubst du es ist richtig Feuer mit Feuer zu bekämpfen?"


    Sie fährt mit dem Finger einen Riss in der Bank nach,


    "Wenn Danara damals davongelaufen ist, weil sie das Gefühl hatte eingesperrt zu sein... weil sie sich von aller Welt verlassen glaubte... meinst du wirklich, ihr ist nun damit geholfen, indem man dafür sorgt, dass aus ihren Befürchtungen und Ängsten Wahrheiten werden? Indem man sie tatsächlich einsperrt... ihr den Umgang mit ihren Freunden verwehrt. Was glaubst du, wie lange wird Danara das noch aushalten? Wenn man sie auch regelmässig 'ruhigstellt' um ihr Elementar unter Kontrolle zu halten... glaubst du wirklich, dieses Leben, dass man sie hier zwingt zu leben, würde ihr lebenswert erscheinen?"


    Ihre Stimme klingt traurig,


    "Danara braucht euch gar nicht mehr ausreissen, Xavie! Ihr habt ihr genug Grund gegeben sich auf ganz andere Art & Weise heimlich, still und leise davonzumachen. Wenn das so weitergeht, wird sie sich nie wieder erholen..."

  • Xavie schweigt für einen langen Moment.


    "Wenn ich ganz ehrlich bin, glaube ich das es nicht der Orden ist der sie festhält." Gibt er leise zu bedenken.


    "Ich glaube eher das es von höhere Stelle kommt. Er wird sie nicht wieder fort lassen." Er schaut zu Boden und schüttelt den Kopf.


    "Es tut mir leid, so gerne wie ich ihr helfen würde ich kann es nicht. Überhaupt diesen Gedanke zuhaben könnte mich meinen Kopf kosten. Ich möchte nur ihr bestes, aber mit meinen Tod kann ich ihr nicht helfen.

  • Dunja schaut Xavie lange an, dann fragt sie sehr leise,


    "Wie wenig muss sie ihm bedeuten, dass er eher zuläßt, dass sie eingeht, wie eine Primel... als dass er ihr die Freiheit schenkt, nach der sie sich so sehr zu sehnen scheint!"


    Ihr Blick wandert zu den hohen Mauern des Königshauses hinüber,


    "Und wie wenig achtet er sein Volk... wenn selbst du um dein Leben fürchten mußt, würdest du ihm die Wahrheit sagen."


    Anklagend erhebt sie ein wenig ihre Stimme,


    "Gibt es denn hier niemanden, der den Mut hat für Danara zu sprechen?"

  • Xavie schüttel auf Dunjas Frage hin nur seinen Kopf.


    "Und wenn jemand den Mut hätte und sein Leben dafür wegwierft um ihm sieine Fehler aufzuzeigen, meinst du wirklich er würde einfach nachgeben seinen Fehler einsehen und sie gehen lassen." Ernst sehen sie seine braune Augen an.


    "So etwas passiert nur in Träumen, Dunja." Wieder schüttelt er den Kopf.


    Dann steht er auf.


    "Komm ich werde dir dein Zimmer für die Nacht zeigen, ich hoffe das ich morgen mehr Glück habe und sie wiedersehen kann."

  • "Nein, Xavie! Nicht nur in Träumen... sondern wenn wir es wollen und wenn wir es tun!"


    Dunja sieht den Lantraner känpferisch an,


    "Willst du Schuld daran sein, wenn du Danara verlierst, weil du geschwiegen hast? Ist das der übliche Gang der Dinge hier in Lantra?"


    Sie hebt fragend eine ihrer Brauen, dann scheint sie kurz nachzudenken und lenkt dann scheinbar ein,


    "Gut, tu das! Vielleicht haben wir ja tatsächlich morgen mehr Glück!"


    Tatsächlich schafft sie es sogar ein kleines, aufmunterndes Lächeln auf ihre Züge zu zaubern...