Der Garten des Könighauses

  • Die Unruhe von Danaras Gefährtin irritiert Dunja ein wenig und sie fragt sich, was wirklich in den Jahren geschehen ist, die die junge Frau nun in ihrer Heimat verbracht hat.


    "Das will ich gerne tun, allerdings muss ich zugeben, dass wir uns nur eher zufällig hin und wieder begegnen..."


    Sie zuckt lächelnd mit den Schultern und fährt dann fort,


    "Neues in Montralur... nun, nicht viel... oder besser gesagt nichts Gutes. Anscheinend ist eine uralte Rasse aufgetaucht, die noch böser & noch mächtiger sind als die Nymbra... um nicht zu sagen göttergleich..."


    Eine eindeutig gelangweilte, wegwerfende Handbewegung unterstreicht ihre Worte,


    "Was nun natürlich unweigerlich dazu führt, dass man ernsthaft erwägen muss mit den Nymbra zusammenzuarbeiten... arme Nymbra!"


    Sie verzieht ein wenig das Gesicht, dann scheint ihr etwas einzufallen und eine tiefe Trauer verdunkelt ihre Stimme als sie leise weiterspricht,


    "Aber das Alles ist nichts dagegen, dass einer unserer alten Gefährten nicht mehr unter der Sonne wandelt..."


    Kurz wendet sie ihr Gesicht ab, dann atmet sie kurz durch und schaut Danara bedauernd an,


    "Richard von York ist gefallen... im Herbst letzten Jahres... in Engonien..."


    Sie bricht ab...

  • "Nein." Leise und voller entsetzen kommt ihr diese Wort über die Lippen, sie schweigt eine weile und wischt sich eine Träne von der Wange.


    "Ich werde ihn heute abend in meine Gebete einschließen." Sie schüttel den Kopf, als könne sie es immer noch nicht recht fassen.


    "In Engonien sagst du, wie furchtbar. Weiß man den genauers, ich meine wie er ....... gefallen ist?"


    Cylia hörte schweigsam zu und streichelt Danara sanft über die Schulter, eine wohl ganz natürliche situation für beide. Als sie aber einen des Ordens durch den Garten streiffen sieht, entschuldigt sie sich kurz und eilt zu ihm. Nach wenigen kurzen Worten sieht man den Ordensbruder kehrt machen und ins haus mit eiligen schritten zurück kehren. Cylia setzt sich wieder an Danaras Seite und scheint erleichtert.


    Danara hingegen kämpft immer noch um ihre Fassung.


    "Hast du mit Willam schon gesprochen?"

  • Dunja zuckt mit den Schultern, dann nimmt sie Danara tröstend in den Arm,


    "Man sagt, er wäre einigen Pilgern zu Hilfe geeilt... und im Kampf dann schwer verwundet worden... es heißt, die Heiler hätten sich nicht rasch genug gekümmert..."


    Sie bricht ab, ist doch aus der Trauer in ihrer Stimme gegen Ende nur mühsam unterdrückter Zorn geworden. Wieder einmal... ebenso wie seinerzeit bei Platin... rasch verscheucht sie die düsteren Bilder und wittmet sich wieder Danara, auf deren zweite Frage sie mit erstaunlicher Kühle antwortet,


    "Richards Bruder ist für mich bereits im Frühjahr letzten Jahres gestorben..."


    Dann huscht ein feines Lächeln über ihre Züge,


    "Aber die Götter haben uns die Gunst gewährt Richard Ende letzten Jahres in Cornia noch einmal zu treffen... während der Zeit zwischen den Jahren..."

  • Auch Danara Blick wird düster und Cylia schaut sich nach ihrem Bruder um.


    Sie atmet tief aus.


    "Bitte sei mir nicht böse aber wie kam es zu dem Bruch mit dir und Wiliam, ihr habt euch doch so gut verstanden.


    "Und wie meinst du das du hast ihn nochmal getroffen?" Etwas verwirrt sieht sie Dunja an.


    In diesem Moment eilt der Ordensbruder mit einer Tasse herbei. er reicht sie mit vielsagenden Blicken Cylia und sie lächelt ihn dankbar an.


    "Hier Danara, ich war so frei und habe dir einen Tee bringen lassen, es ist doch recht kühl und wir wollen doch nicht das du dir eine Erkältung zuziehst." Säuselt Cylia und reicht Danara den Becher.


    Danara sieht Cylia dankbar an und nimmt den Becher und trinkt einen Schluck.

  • Noch bevor Dunja Danara antworten kann, hat Cylia ihrer Ordensschwester den Tee egereicht und diese hat davon getrunken. Für einen Moment ist Dunja etwas verwundert, doch dann sieht sie vor ihrem inneren Auge, wie sie selbst und auch Xavie bei anderen Gelegenheiten Danara zu trinken gegeben hatten. Sie schreckt zurück und starrt erst entsetzt auf die Tasse Tee in Danaras Händen, dann auf Cylia und deren Ordensbruder. Rasch schüttelt sie den Kopf und versucht die Aufruhr in ihrem Inneren zu besänftigen. Vielleicht hatte sie ja auch nur die falschen Schlüsse gezogen... mit einem kleinen resignierten Schulterzucken antwortet sie schließlich auf Danaras Frage,


    "Es geschah auf dem letztjährigen Grenzwacht... schließlich und endlich hat er es einfach übertrieben... wer sich wie ein tollwütiger Hund benimmt, muss sich nicht wundern, wenn er wie ein solcher erschlagen wird! Er hatte Glück, Richard hat für ihn gesprochen und sein Leben erbeten... seit dem ist William von York für mich gestorben."


    Erneut zuckt sie mit den Schultern, bevor sie weiter spricht,


    "In Cornia gibt es eine Zeit... die Tage zwischen den Jahren... in denen die Grenzen zwischen den verschiedenen Welten verschwimmen und es ein leichtes ist von hier nach dort zu wechseln. So kann es einem unachtsamen Wanderer geschehen, dass er sich unversehens in der Welt der Geister wiederfindet, ebenso aber ist es den Geistern möglich in die Welt der Sterblichen zurückzukehren und unter ihnen zu wandeln."


    Ein trauriges Lächeln liegt auf ihren Zügen,


    "So trafen wir Richard noch einmal und erlangten so Kunde von seinem Schicksal..."

  • Danara trinkt den letzten Schluck aus ihrer Tasse.


    "Ohh weh, sein Temprament war schon immer etwas hitzig. Nun er kann seinem Bruder wirklich dankbar sein." Sie lächelt Dunja an, wirkt aber etwas teilnahmlos.


    "Von sowas habe ich schon gehört, das es sowas wirklich gibt hätte ich aber nicht gedacht, aber die Vorstellung ist schön. Ich hoffe ihr hatte noch einige schönen Moment mit einander." Ein versuchtes Lächeln was aber bei einem Versuch bleibt.


    Nun schaltet sich Cylia wieder ein.


    "Danara ich glaube du solltest dich vielleicht etwas hinlegen, Bruder Jonas bringt dich zu deiner Kammer." Ihrer Worte klingen zuckersüss.


    Danara sieht Cylia kurz an, sie nickt ihr darauf hin bescheiden zu, sie schaut nochmals kurz zu Dunja.


    "Keine Sorge Lady Dunja bekommtt von uns ein Zimmer du kannst sie morgen wieder sehen." Wieder nickt Danara die garnicht mehr wirklich da zusein scheint. Sie steht auf und läßt sich von Bruder Jonas zurück zum Haus fürhren.


    "Es tut mir sehr leid, das ihr das mit ansehen mußtet." Widmet sich Cylia nun Dunja.


    " Aber das Letzte Jahr war recht schwierig und wenn ihr nicht dagegen habt würde ich das ganze gerne Erklären."

  • Betroffen schaut Dunja Danara nach, dann richtet sich ihr Blick äußerst nachdenklich auf Cylia,


    "Eine Entschuldigung ist wirklich nicht notwendig, Dame Cylia..."


    Sie lächelt leicht,


    "Es gab bereits mehr als eine Situation, wo ein ähnliches Einschreiten uns wohl das Leben gerettet haben mag..."


    Ein bedauerndes Kopfschütteln folgt ihren Worten, dann mustert sie Cylia und bittet diese,


    "Ich gestehe, dass ich gespannt bin... als wir uns in Montralur trennten, hoffte ich, Danara würde hier in ihrer Heimat endlich zur Ruhe kommen!"

  • Es scheint als sei eine riesige Last von Cylia Schultern genommen als sie Dunja zuhört.


    "Seid versichert, das war es auch zuanfang. Sie hat sich sehr gut eingelebt. Doch dann Xardosch weiß warum ist sie von hier geflüchtet bei Nacht und Nebel. Keiner weiß bisher warum... " Cylia schaut sich um.


    "Einigen Gerüchten zu folge kam sie sich vor wie ein Vogel im goldenen Kafig." Sie lächelt traurig.


    "Seine Majestät hat das ganze Land auf den Kopf gestellt alles ohne Erfolg, dann hat sich seine Gnaden von Grünweiden und ihrer Gnaden von Weisenfels auf die Suche gemacht. sie fanden Danara und brachte sie nachhause." Cylia seufzt bei der Erinnerung und sah Dunja einige Moment ruhig an und war sie nicht sicher ob sie weiter erzählen sollte

  • "Oh, je..."


    Erschrocken schaut Dunja die junge Frau neben ihr an, zu gut kann sie sich Danaras Verzweiflung vorstellen, die sie zu einem solchen Schritt bewogen haben muss. Schließlich fragt sie vorsichtig,


    "Hat denn niemand erkennen können, was sich anbahnte?"


    Ihr Blick schweift einen Moment ab, dann kehrt er zu Cylia zurück und sie runzelt die Stirn,


    "Aber das ist noch nicht alles, oder?"

  • Cylia seufzt.


    "Nein, es kam für alle recht überraschend."


    Sie schaut zu Boden einige Moment lang dann schaut sie in die Ferne.


    "Ich kann garnicht beschreiben wie sie war als sie zurück kehrte. Sie war wie eine leere Hülle..." Sie schaut einen Moment Dunja an.


    "Als hätte man ihr das Herz heraus gerissen. Den Göttern sei Dank war Magistra Isdriel hier die uns beschrieben konnte was Vorgefallen war. Es hat sehr lange gedauert bis wir sie von dem Zauber der auf ihr lag befreien konnten." Sie schüttelt langsam den Kopf.


    "Ich weiß nicht genau was vorgefallen ist, das wissen nur diejenigen die dabei waren, auch Danara scheint nichts zu wissen und will es wohl auch nicht. Ich habe den Auftrag bekommen sie nicht aus den Augen zulassen. Es dauerte nicht lange, da wurde sie auffällig unruhig wie.... wie soll ich es euch beschrieben, wie ein wildes Tier das man eingesperrt hat. Da wir uns über die Gefahr die von Danara ausgeht sehr wohl bewußt sind, habe ich den Auftrag sie ruhig zustellen wenn ich es für richtig erachte." Einige Momente schweig sie und behält gewissenhaft für sich wie oft sie ihre Schwester ruhig stellt.


    "Heute ist der erste Tag nach ihrem kommen gewesen das sie wieder in den Garten darf, ich hatte gehofft es würde anders ausgehen.!

  • "Magistra..."


    Dunja ist äußerst überrascht von dem eben gehörten, doch dann dringen Cylias letzte Worte langsam zu ihr durch und sie fragt gepresst, um Ruhe bemüht,


    "Wie lange ist es nun her, seit Danara zurückgekehrt ist?"


    Der Blick, der auf der Ordensschwester ruht ist zwingend und sehr aufmerksam...

  • "Es sind etwa 8 Monde, seit sie wieder hier ist. " Antwortet Cylia wahrheits gemäß.


    " Die ersten drei Monate haben sich die hohen Brüder und Schwestern um sie gekümmert, bis der Zauber aufgehoben war. Ich glaube nicht das sie von der Zeit viel mit bekommen hat."


    Danach habe ich mich ihrer angenomen und werde dies auchweiter tuen bis der hohe Rat des Ordens etwas anderes anordnet."

  • Xavie ging Ziegerichtet auf die beiden Damen zu die auf der Bank saßen und sich unterhielten.


    "Grüße. " Er nickt Dunja zu und neigte das Haupt vor der Mistress.


    "Ich hoffe du hast Danara getroffen. " Wendet er sich Dunja zu, dann sieht er die Mistress an.


    "Wo ist Danara überhaupt." Suchend schaut er sich um.

  • "Schlafen gelegt! Wie wahrscheinlich so oft im letzten halben Jahr!"


    Der Zorn in Dunjas Stimme ist nicht zu überhören und als Xavie näher kommt, steht sie auf und wendet sich für einen Moment kopfschüttelnd ab, fast als wolle sie sich selbst erst einmal zur Ruhe zwingen, doch gelingt ihr das nur bedingt. Als sie sich wieder Cylia zuwendet, blitzen ihre Augen immer noch wütend und sie fragt diese erstaunlich leise,


    "Wisst Ihr überhaupt, was Ihr Danara damit antut? All die Zeit eingesperrt...?! Immer wieder 'ruhiggestellt'..."


    Erneut schüttelt sie fassungslos den Kopf,


    "Mehr ist Euch nicht eingefallen?"


    Alleine der Gedanke daran etwas derartiges könnte ihr selbst widerfahren, läßt sie schaudern...

  • "Lady Dunja, ihr seit Gast in diesem Haus, darf ich euch darauf hinweisen das ich diese Belehrungen nicht einmal in betracht ziehe werde zu beantworten. Da es mir auch nicht zusteht die Anordnungen des hohen Rat des Orden an zu zweifeln." Immer noch saß sie ganz ruhig dort.


    "Er hat unsere aller Wohl im Auge." Sie steht langsam auf.


    "Eure Gnaden, bitte verzeiht aber es war doch zu viel aufregung für Danara heute. Bruder Jonas kümmert sich um sie und ich sollte mal nach ihr sehen. Ich werde euch bescheid geben lassen sobald sie wieder bei Kräften ist. "


    Ihr entschuldigt mich." Sie verneigte sich vor den beiden und ging gemäßigten Schrittes zu Haus.

  • Xavie etwas überrummpelt nickt der Mistress zu als diese geht. Er verstand gerade garnicht warum sich Dunja so aufregte.


    Ausserdem war er selber mit sich am kämpfen, sich die Enttäuschung Danara wieder nicht zusehen, nicht anmerken zulassen.


    "Was ist den überhaupt los, so kenne ich Mistress Cylia garnicht. Du scheinst mit deinen Worten ein sehr empfindlichen Nerv getroffen zuhaben."

  • Auf Cylias Antwort hin hebt Dunja nur halb ungläubig, halb ironisch eine Augenbraue und läßt die Ordensschwester dann davon gehen, bevor sie sich völlig fassungslos an Xavie wendet,


    "Ich wünschte ich könnte noch viel mehr bei ihr treffen... und nicht nur mit Worten, glaub mir!"


    Wütend ballt Dunja ihre Fäuste, während sie einen verächtlichen Blick in die Richtung wirft, in die Cylia davon gegangen ist. Dann schaut sie wieder zu Xavie und fragt diesen,


    "Wußtest du, dass Danara heute zum ersten Mal seit einem halben Jahr wieder draussen war? Oder dass diese Cylia sie 'ruhigzustellen' pflegt, wann immer sie der Meinung ist, es wäre angebracht? Wußtest du, dass Danara ihre Tage mehr im Dämmer verbringt als irgendetwas anderes?"


    Sie schüttelt entsetzt den Kopf,


    "Sei ehrlich Xavie... wußtest du davon?"


    Ernst schaut sie den Lantraner, den sie bisher immer für Danaras Freund gehalten hat, an...

  • Etwas überrumpel braucht Xavie einige Momente bis er antworten kann.


    "Ja das mit dem Ausgang weiß ich, ich habe schon oft darum gebeten das man Danara wieder mehr freiheiten läßt seit dem ich weiß das der Zauber aufgehoben ist, aber man sagte mir das Danara noch nicht wieder bei Kräften sei und das der heilungsprozess sehr langwierig wäre. Warum glaubst du bin ich hier?"


    Er fährt sich mit der einen Hand durch Haar.


    Das man sie ruhigstellt davon weiß ich nichts, ich schwöre es dir. Wie den auch, ich habe sie seit dem ich sie dort hingebracht habe nicht wieder gesehen." Er schüttelt den Kopf.


    "Wenn du sie gesehen hättest würdest du ihr urteil das sie solange genesen mußte nicht anzweiffeln." Seine stimme ist rauh und leise geworden.

  • "Ich habe sie gesehen, Xavie! Und das, was ich gesehen habe, war nur ein Schatten der Danara, von der ich mich vor etlichen Jahren in Montralur verabschiedet habe!"


    Dunja schaut Xavie ernst an,


    "Und Xavie... wenn ich gewußt hätte, was ihr hier bevorsteht... ich hätte ihr niemals geraten zurückzukehren... niemals!!! Eher hätte ich ihr geholfen noch viel weiter fortzulaufen!"


    Auch ihre Stimme ist leise, dann schüttelt sie wieder den Kopf,


    "Man hat dich all die Zeit nicht zu ihr gelassen mit der Begründung, sie sei noch nicht bei Kräften? Dass heißt sie war nicht nur über all die Monate eingesperrt, sondern auch noch völlig ohne Freund??? Das glaube ich einfach nicht! Sag mir, dass das nicht wahr ist, Xavie!"


    Alles weitere ist nur noch ein Flüstern,


    "Was für Barbaren befehligen diesen verdammten Orden, Xavie?"

  • "Urteile nicht so rasch über mich." Er setzte sich und zeigte ihr das sie es ihm gleichtuen sollte.


    "Mir waren die Hände gebunden und wie gesagt du würdest nicht an ihren Worten zweifeln wenn du gesehen hättest was ich gesehen habe." Er atmete tief aus.


    "Nun beruhige dich und ich erzähle dir wie ich Danara gefunden habe."
    Er sah sie einige Moment an.


    Dann fing er an zu erzählen, von Hasgar, seinem Zauber, dem Ausbruch iDanaras in der Stadt als Katryna verhinderte das sie Hasgar nachlief die vielen träne und schreie, die rolle der Magistra und auch was er bisher niemaden erzählt hatte den ersten Ausbruch auf dem Schiff.


    Verstohlen wischt er sich eine Träne aus dem Auge.


    "Du kannst es dir nicht vorstellen, manche Bilder verfolgen mich heute noch, sie war nur noch eine leere hülle ihrer Selbst die ihr Leben aufgegeben hatte. Sie wollte einfach nicht mehr." Er schaut in die Ferne um sich nicht zuverraten.