Taverne "Zum Alten Krieger" II

  • Turak nickte, als er den Erklärungen von Meister Raymund lauschte.


    "Doch, dringen ist es. Nun, dann muss ich schauen, dass ich Ciryon eine Botschaft zukommen lasse, sobald ich in Erfahrung bringen kann, wo er sich aufhält. Weisst du, wer mir da helfen könnte?"

  • Der Wirt überlegt kurz, "Möglicherweise könntest du im Herrschaftsbaum nachfragen. Falls jemand etwas über den Verbleib des Hüters weiß, dann ist er sicher dort zu finden! Oder aber du kannst dort eine Nachricht hinterlassen." Er schmunzelt und fragt dann interessiert nach, "Kennst du den Herrn Cyrion gut?"

  • Turak nickte erneut:


    "Ja, er ist ein guter Freund von mir. Doch ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen."


    Turak sah den Wirt kurz an und holte dann einen der Stühle vom Tisch weiter hervor.


    "Setz dich doch, wenn du etwas Zeit hast, dann unterhält es sich besser."

  • Noch einen prüfenden Blick durch den Schankraum werfend, nimmt der Wirt Turaks Angebot an und setzt sich zu ihm. Die wenigen Gäste scheinen alle zufrieden und so kann es sicher nicht schaden ein wenig mit dem jungen Mann zu plaudern. "Ein guter Freund...?!" Er nickt anerkennend und mustert Turak prüfend, "Du verblüffst mich, mein Freund!" gibt er unumwunden zu, "Sicher ist es eine erzählenswerte Geschichte, wie es dazu kam!"

  • "Nun..." der Wirt scheint etwas verlegen, "man hört ja so dies und das..." er reibt sich unentschlossen das Kinn, "Nicht, dass du das nun falsch verstehst, junger Freund... aber das was man über Cyrion und vor allem seine Gemahlin erzählt spricht nicht gerade dafür, dass sie ausserhalb ihrer eigenen Kreise andere Freunde hätten." der Blick, den er Turak zuwirft wirkt ein wenig entschuldigend, "Sind halt Elben!" Er zuckt mit den Schultern und fügt noch an, "Daher überrascht es mich etwas und wenn es dir genehm wäre, würde ich die Geschichte durchaus gerne hören!"

  • Turak sah nun etwas verwundert aus, hörte aber ruhig zu, was der Wirt ihm sagte.


    "Nun, ich kenne einige Personen, die weder Elb noch Montralurer sind und, wie ich, in Ciryon einen guten Freund sehen. Ja, Elben sind eigen, aber daran gewöhnt man sich schon."


    Turak nahm einen tiefen Schluck aus dem Metkrug und lehnte sich dann zurück, bereit, die Geschichte zu erzählen, wie er Ciryon kennen gelernt hatte:


    "Ich komme von einer Insel, die den Namen Athalien trägt. Damals, seit dem sind schon 3 Winter vergangen, hatte eine kleine Grafschaft ein Problem mit einem Wesen, welches der Sohn des Grafen damals als Werwolf bezeichnet hatte. Er hatte überall dazu aufrufen lassen, dass Abenteurer sich versammeln und ihm bei seinem Problem mit dem Werwolf helfen sollten. Unter diesen Abenteurern war auch Ciryon."


    Turak schaute während seiner Erzählung den Wirt ständig an und achtete auf dessen Reaktionen.


    "Als diese Gruppe, zu der ich nciht gehörte, dann aufbrach, um das Wesen zu erlegen, fanden sie heraus, dass es kein Werwolf ist, sondern ein Pakk, besessen von irgend etwas Dämonischem. Die Pakk sind Tiermenschen aus Athalien, das Volk, zu dem auch ich gehöre. Die Gruppe konnte nach dieser Erkenntnis mithilfe einiger friedlicher Pakk ein magisches Schwert erschaffen. Dieses Schwert wurde an Ciryon gebunden und er nutzte es, um den dämonischen Pakk zu erschlagen. Dann band er das Schwert an das Land und steckte es ihn die Erde, auf dass nur ein Diener der gerechten Sache das Schwert nutzen möge."


    Hier machte Turak kurz eine Pause und nahm einen weiteren Schluck Met.


    "Damals lebte ich noch unter anderem Name und diente dem König Athaliens. Da das Problem mit den Pakk größer zu werden schien, schickte er mich los, um diesen Elb aus Montralur zu finden, da dieser das Geheimnis um das Schwert kennen sollte. Ich traf Ciryon dann auch irgendwann auf meiner Reise und er erzählte mir die Geschichte, wie ich sie gerade dir erzählt habe. Er sagte mir aber auch, dass er nicht weiss, wie das Schwert erschaffen wurde, aber bereit war, erneut nach Athalien zu reisen und das Schwert dort aus dem Boden zu holen, damit man es untersuchen kann.


    Es kam dann auch zu diesem Treffen, an dem aber auch viele andere Reisende beteiligt waren, da es verstärkt Probleme mit den Pakk gab. Das Schwert war mittlerweile verflucht, doch Ciryon, ich und einige andere, nun auch Freunde von mir, konnten das Schwert reinign und an den König überbringen lassen. Aber das ist eine andere Geschichte, nicht die von Ciryon, sondern meine."


    Um die Erzählung mit einer Geste zu beenden, trank Turak den letzten Rest Met aus seinem Krug.

  • Der Wirt hört Turaks Geschichte interessiert und ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen zu. Hin und wieder nickt er anerkennend und als der Pakk geendet hat, schaut er ihn einen Moment nachdenklich an, bevor er schließlich feststellt, "Da hast du ja schon so einiges erlebt, junger Freund!" Er klopft ihm freundschaftlich auf die Schulter, "Alle Achtung! Und ganz so ohne, wie du daher kommst bist du augenscheinlich auch nicht!" Er zwinkert dem Pakk vergnügt zu, fast als scheint es ihn zu erheitern. Dann fügt er etwas leiser an, "Ja, ja, der Herr Cyrion ist kein schlechter Elb! Hilft wo er kann... nur leider viel zu selten hier in Montralur... meist eher weit fort...!" Er schüttelt ein wenig bekümmert den Kopf, wischt dann jedoch seine trüben Gedanken mit einer raschen Handbewegung weg, "Aber was nutzt es, lass mich dich auf einen weiteren Krug Met einladen und erzähle mir auch deine Geschichte, wenn du magst!" Abwartend schaut er Turak an, hoffend, dass dieser nicht ablehnen würde.

  • "Gut!" Turak nickte. "Der Met hier in deinem Haus ist sehr gut und diese Einladung kann ich nicht ablehnen."


    Turak schob seinen leeren Krug zum Wirt rüber.


    "Dann werde ich dir auch gleich einen Teil meiner Geschichte erzählen."

    "Was sind eigentlich Indianer?"
    Mitglied im Bund zum Schutz der Mittelelbe

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  • "Hervorragend!" Für sein Alter noch erstaunlich rasch, erhebt sich der Wirt und verschwindet kurz hinter der Theke, von wo er mit dem erneut gefüllten Metkrug alsbald wieder an Turaks Tisch zurückkehrt. Mit auffordernder Geste schiebt er das Getränk zu dem Pakk hinüber, "Zum Wohl, junger Freund! Auf eine gute Geschichte!"

  • "Auf eine gute Geschichte!"


    Turak nahm einen guten Schluck Met und setzte den Krug dann wieder ab. Langsam lehnte er dich nun nach vorne und legte beide Arme auf den Tisch.


    "Meine Geschichte beginnt vor etwa 6 Jahren."
    Turaks Stimme war nun leiser als zuvor, so als wollte er, das nciht jeder hören kann, was er erzählt.


    "Ich erhielt damals eine neue Aufgabe vom König Athaliens. Zuvor gehörte ich in die Armee des Landes, doch die neue Aufgabe machte mich zum Botschafter ud ich wurde losgeschickt um Kontakte zu anderen Ländern und Herrschern aufzubauen. An diesem Tag begann mein Leben als Abenteurer und ich reiste von einem Ort zum anderen.
    Zu diesem Zeitpunkt war ich selber noch nicht das, was ich heute bin. Ich war ein Mensch und kein Pakk und man kannte mich unter dem Namen Gorn Sturmfels."


    Turak schaute sich kurz in der Taverne um und konzentrierte sich auf die Anderen im Raum. Dann wandte er sich wieder an den Wirt.


    "Damals hatte ich ein kleines Problem, welches man im Volksmund am besten mit einem dunklen Geheimnis beschreiben würde. Durch ein Erlebnis in meiner frühen Jugend hatte ich mir eine zweite, dunkle Seele eingefangen. Diese Seele konnte ich aber untersrücken und durch meine Arbeit als Botschafter sogar ganz vergessen. Bis zu jenem Tag, an dem ich das erste Mal in Montralur war.


    Ich traf dort zwei Menschen mit denen ich mich in einer kleinen Taverne unterhielt. Sie hatten ein problem mit einigen Orks und baten mich um ihre Hilfe. Ich reiste mit ihnen in ihre Heimat. Dort geschah etwas, was ich bis heute nciht genau beschreiben kann, aber es weckte meine zweite Seite und ich kämpfte auf Seite der Orks gegen meine erst kürzlich gewonnenen Freunde. Einen von beiden ließ ich fange und als er im Orklager angekommen war, schlug ich ihm selbst den Kopf ab und schickte diesen wieder zurück."


    Turak nahm erneut einen Schluck Met und obwohl es eine schreckliche Erinnerung war, sah man ihm keine Gefühlsregung an.


    "Später war ich dann wieder der alte, hasste mich aber selbst für das was ich getan hatte. So zog ich weiter, meiner alten Aufgabe folgend. Ich lernte, die zweite seite zu unterdrücken, die von dieser Zeit an immer häufiger den Durchbruch versuchte und einige Monde vor meinem ersten Kontak mit Ciryon, von dem ich zuvor erzählte, schien die zweite Seite wieder verschwunden zu sein. Doch das schien nur so und ohne Vorwarnung fiel ich eines Tages in eine lange Bewusstlosigkeit. Heute weiss ich, dass dies genau in dem Moment geschah, als Ciryon den besessenen Pakk erschlug."


    Turak machte eine weitere Pause um seinem gegenüber die Zeit zu lassen, alles wirklich zu verstehen.


    "Als ich aus dieser Ohnmacht erwachte, war meine linke Hand vollkommen verbrannt und ein mir unbekanntes Symbol war in der Narbe zu erkennen.
    Dann kam es zu dem Treffen mit Ciryon am Schwert und wir fanden heraus, dass das Schwert mittlerweile vn den besessenen Pakk verflucht wurden war, so dass es nur ein Diener ihrer Sache benutzen konnte. Da aber auch Ciryons Bund auf dem Schwert lag, konnte es nur ein Diener beider Seiten aus dem Boden ziehen. Und da erkannte ich mein Schicksal und den Sinn meiner zweiten Seele. Ich ließ mich von einem anderen Freund töten, in der Hoffnung, das dies mein zweites Ich wecken würde. Sollte es nicht klappen, hätte ein Magier mich rechtzeitig geheilt"


    Turak grinste leicht als er die letzte Stelle erzählte.


    "Nunja, der Plan ging auf und ich wachte mit meinem zweiten ich auf und zog, als Diener beder seiten, das Schwert. In einem Duell mit meinem Freund Hevoc kruger vom steinigen Pfade verlor ich erneut mein Bewusstsein und wachte später wieder als ich auf. Seit diesem Tag hatte ich zwar stärkere Schmerzen in der Hand, aber mein dunkles Ich zeigte sich nicht wieder. Bis vor eineinhalb Jahren.


    Ich war auf der Insel Aparcia und kämpfte dort gegen die Drow. Es kam zu einem Kampf, dem ich nciht gewachsen war und die Drow töteten mich. Doch ich wachte wieder auf, aber nicht als Gorn, sondern als Turak, als der Pakk, der ich heute bin. Es scheint so, als haben sich beide Seelen in einem Kampf um meinen leblosen Körper miteinenander vereint und eine neue Seele, meine, wurde geboren."


    Turak nahm den Krug Met in die hand und lehnte sich wieder zurück, gespannt auf die Reaktion des Wirtes wartend.

  • Die Tür der Taverne öffnete sich und eine junge Frau trat ein. Amaya trug einen Mantel, dessen Kapuze sie nach dem Eintreten zurückschob. Darunter trug sie eine einfache Lederhose und eine orange bestickte Leinenbluse. Ihre Bewegunen waren geschmeidig und wirkten wohl auf viele der Gäste ein wenig seltsam. Sie sah sich um und schien zu schnuppern, was noch befremdlicher auf die Gäste wirkte. Schließlich bemerkte sie Turak und ein Lächeln zeigt sich auf ihrem Gesicht, dann ging sie hinüber zu ihm.
    "Hallo! Darf ich mich dazu setzen?", sie lächtelte ihn an und dabei blitzen kurz spitze Eckzähne hervor.

    Manche Dinge verändern sich und bleiben doch Dasselbe.
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    Das Wasser findet immer einen Weg, ich folge ihm und finde meinen.

  • Der Wirt hatte Turaks Geschichte fasziniert gelauscht und das ein oder andere Mal überrascht gebrummt. Bevor er jedoch dazu kommt etwas weiteres zu sagen, tritt ein neuer Gast an den Tisch. Meister Raymund erhebt sich sogleich von seinem Platz und mustert die Fremde aufmerksam. Dann verneigt er sich leicht, "Willkommen, werte Dame! Wie können wir Euch zu Diensten sein?" Ein wenig hofft er, dass sein kurzer Plausch mit Turak an dieser Stelle nur unterbrochen, nicht aber frühzeitig beendet wird.

  • Auch Turak erhob sich, als Amaya an den Tisch der beiden trat. Als der Wirt seine Begrüßung beendet hatte, schaute Turak Amaya leicht grinsend an und umarmte sie zur Begrüßung.


    "Hallo Amaya, es freut mich, dass du hierher gefunden hast. Natürlich darfst du dich setzen."


    Dann wandte sich der Pakk wieder an Meister Raymund


    "Auch sie ist eine Freundin von mir. Setzen wir uns doch wieder."


    Turak nahm Platz und wartete auf die beiden anderen . . .

  • Amaya sah ein wenig verlegen zu Boden als sich der Wirt vor ihr verbeugte, dann erwiederte sie Turak's Umarmung, legte sie den Mantel über den Stuhl und setze sich. Ihre kleine Kiste stelle sie vor sich auf den Tisch. Nach kurzem Überlegen antwortete sie dem Wirt: "Danke...hm eine Tasse warmer Kräutertee wäre nicht schlecht und ein Stück Hünchen dazu. Ansonsten will ich erstmal nicht weiter stören und mich einwenig ausruhen."

    Manche Dinge verändern sich und bleiben doch Dasselbe.
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    Das Wasser findet immer einen Weg, ich folge ihm und finde meinen.

  • Als Turak hörte, was Amaya dem wirt sagte, legte er mit einem grinsen seine Hand auf den Bauch.


    "Oh ja, etwas zu Essen wäre gut."


    Er wandte sich nun direkt an den Wirt.


    "Wie wäre es mit etwas zu trinken und zu Essen für uns drei? Die Geschichten haben mich hungrig gemacht. Aber es gibt sicher noch mehr zu erzählen, du hast doch sicher auch schon einiges erlebt."

  • Der Wirt scheint mit Turaks Vorschlag einverstanden, zumindest ruft er eins der Mädchen herbei und trägt ihr auf noch einen Krug Met, ein helles Bier, den gewünschten Kräutertee, sowie zwei gute Portionen vom gebratenen Huhn zu bringen. Als alles zu seiner Zufriedenheit auf dem Tisch steht, nimmt auch er wieder Platz und fordert seine beiden Gäste auf sich doch zu bedienen, "Ich hoffe, dass es euch schmecken wird!" Er lächelt der Fremden freundlich zu und wehrt dann zu Turak gewandt ab, "Oh, mitnichten sind meine Erlebnisse auch nur annähernd so unterhaltsam wie die deinen, mein Freund!"

  • Turak konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als er die Antwort vom Wirt vernahm.


    "Ich erinnere mich sehr gut an meinen letzten Besuch hier und wenn nur hin und wieder mal Gäste wie die Skruta kommen, dann ist es hier doch sehr unterhaltsam."


    Nun nahm sich Turak vom Met und Huhn.

    "Was sind eigentlich Indianer?"
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  • Begleitet von einer wegwerfenden Handbewegung erklärt der Wirt grinsend, "Nun, es kommt weniger häufig vor als du glaubst, dass >Wilde< meine Taverne stürmen und das Mobiliar zerlegen!" Er zwinkert Turak zu, "Meist sind es die Handwerker und die >Alten<, die hier Abend für Abend einkehren... und die nur selten aufregenderes berichten können als Hochzeiten oder Todesfälle!" Seine Stimme klingt etwas wehmütig, "Weitgereiste, wie dich, die wirklich gute Geschichten erzählen können sind eher selten!"

  • Amaya dankte dem Mädchen, das das Essen brachte und nahm sich dann vom Hünchen: "Hm, das is gut." Als der Wirt auf 'Wilde' und Skruta zu sprechen kam runzelte sie die Stirn und sah Turak fragend an:"Wilde? Skruta? Was sind Skruta?"

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