Komturei ay Montralur

  • Ikusch war nass, ...klatschnass, um es genau zu sagen.
    Das hatte mehrere Gründe...


    Der erste war, dass sie auf Hoher See auf dem Schiff auf dem sie sich vor kurzem noch befand, angefangen hatte sich über den Schiffjungen zu beschweren, der den Holzboden für sie nicht ausgiebig genug schrubbte.
    Dieser hatte ihr -in seiner Schiffjungenehre gekränkt- dann kurzerhand den ganzen Wascheimer mit Putzwasser über den Kopf gegossen.


    Der zweite war, dass Ikusch aus irgendeinem Grund angefangen hatte, die Kapitänstür, die vermutlich aus daynischer Eiche bestand, versuchte mit den Fingernägeln anzuritzen. Drei Nächte lang raubtem dem Kapitän die seltsamen Kratzgeräusche den Schlaf. Eines Nachts hatte der Schlaftrunkene Kapitän Ikusch gerade dabei ertappt, als sie wiederholt an seiner Tür kratzte und die Konsistenz des Holzes prüfte. Da der Kapitän sich nur nach Schlaf sehnte und eine sanftmütige Seele war, setzte er sie einfach an Deck bei strömenden Regen aus.


    Der letzte und trivialere Grund war, das man sie einfach über Bord geworfen hatte und sie den Rest zur Küste schwimmen mußte.


    Dort stand sie nun an Land und wartete auf Golem.
    Jetzt fiel ihr ein, dass sie ihm garnicht gesagt hatte, dass sie ihn besuchen würde. Verärgert über sich selbst, stapfte sie den Strand auf und ab.

  • Amentias Schiff, das von der westlichen Seite Montralurs kommend, gerade den Hafen in Melt anlaufen wollte, schien abrupt stehen zu bleiben.


    Langsam drehte es sich und steuerte zurück auf die offene See zu, um in angemessener Entfernung zur Küste sich treiben zu lassen.


    Amentia stand an Deck und sah sich mit dem Wind kämpfend Personenlisten an, die sie selber erstellt hatte und zählte.

  • In dem Augenblick als Ikusch das Schiff erkannte, lief sie sogleich zum Ufer und schrie so laut sie konnte zum Schiff herüber:


    "GOOOOOOOOOOOLLLLLLLLLLLEEEEEEEMMMMMMMMMMMMM"


    Allerdings schien sich nichts zu regen...
    Ob man sie hören konnte?


    Ikusch bückte sich und warf mit Kieseln, die sie am Strand fand, nach dem Schiff. Dies tat sie nicht mal ungeschickt, denn sie ließ sie horizontal übers Wasser flitzen, so dass sie an der Oberfläche nochmal Schwung bekamen.


    Aber spätestens nach dem dritten Auftreffer ging jedes Kieselstückchen unter.


    Entmutigt setzte sie sich und wartete.

  • Auf der anderen Seite hatte man sehr wohl die Elbe bemerkt, die nach Kieseln auf ein Schiff der Itesch Rigonin warf.


    Amentia seufzte und runzelte verärgert die Stirn als sie das Rufen bemerkte.
    Sie hatte sich verzählt und musste unglücklicherweise von neuem bei Nummer Eins mit der Personenliste anfangen.


    Maughbar trat näher und schaute Amentia über die Schulter :"Braucht ihr Hilfe?", fragte er.


    Amentia stöhnte lauthals auf, als sie wiederum bei der Frage vergaß wieviele Personen denn nun auf der Liste waren. Sie fing wieder von vorner an.
    "Es wäre hilfreich, wenn man mich nicht stören würde.", knurrte sie "nicht umsonst sind wir weit genug von der Elbe und dem Land entfernt. Ich brauche Ruhe und keine Unterbrechungen. Eins- Zwei - Drei- Vier---"


    "Wir könnten sie sicher durch einen Feuerball vertreiben", schlug der alte Magier vor.
    "Fünf- " Amentia blicke zum Ufer und schien die Sache abzuwägen.
    "Nein, wir sind in einem elbischen Land , wir sollten das respektieren.", sagte sie und ging wiederholt mit dem Finger auf die erste Person auf der Liste :"Eins-Zwei-...Wir halten einfach Abstand..hmmmmm ...Eins, Zwei..."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Wachaufseherin_Amentia ()

  • Als Golem die den Ruf hörte war er gerade dabei ein Beiboot ins Wasser zu bringen, da er in Melt bleiben solte, wärend der Itesch Rigon weiter fahren würde.
    Mit einem breiten Grinzen, da er die Stimme genau erkannt hatte beeilte er sich mit seinen zwei Ruderleuten um das Schiff zu kommen um dann in Sichtweite zum Ufer zu gelangen.

  • Als Ikusch sah wie Golem zum Ufer ruderte, winkte sie nochmal.


    Als das Boot nah genug war, wattete sie durchs Wasser und schwamm den Rest des Stückchens einfach entgegen.


    Dummerweiese konnte sie mit den Klamotten genausogut Schwimmen wie ein Stein im Wasser. Prustend hielt sie sich krampfhaft an der Wasserobefläche :"Ru blubbb er schnellbublubluber !" brabbelte sie mit voller Wasserlunge.

  • Golem sah die untergehende Elfe und musste zwangsweise lachen, aber gleichzeitig machte er sich auch Sorgen, dass sie nicht rechtzeitig Ikusch erreichten würden..


    Schnell zog er sich bis auf Hose und Hemd aus und sprang ins Wasser um das dumme Spitzohr aus dem eben Genanntem herraus zu holen.


    Als Beide später völlig durchnäst im Boot auf den Strand zuruderten konnte Golem keine Worte finden. Er gab ihr seinen Mantel und blickte sie fragend an.


    Du hier? Was machst du hier?

  • Ikusch nahm dankend den Mantel und schniefte erstmal insbrünstig hinein.


    Ich bin aus Arakur fortgegangen, weil die neuen Herrscher dort, mich zuerst im Kerker eingesperrt und danach im Flur vergessen hatten.



    Sie klimperte Golem an.


    Zusätzlich sollte ich ihnen zu Diensten sein, so wie eine Dienstmagd


    Für einen Moment sah man elbischen Stolz in ihren Augen, der aber sogleich wieder verschwand als sie gedankenverloren das Boot begutachtete - billiges robustes Holz, dachte sie enttäuscht bei sich.

  • Eine Brieftaube erreicht das Fenster der Itesch Rigon Amentia. Sie hinterlässt auf dem Schreibtisch ein Schriftstück mit folgendem Inhalt:
    "Seid gegrüßt Itesch Rigon Amentia von Montralur,


    ich habe eure Nachricht erhalten und möchte mit diesem Schreiben auf die angesprochenen diplomatischen Beziehungen eingehen. Wir verfügen über ein überaus reiches Vorkommen an Marmor. Als Gegenleistung für den Rohstoffe möchte ich eure Bildhauerkunst in Anspruch nehmen. In ungefähr einer Woche wird eine Karawane bei euch eintreffen, welche vierzig Zentner Marmor mit sich führt. Davon sind dreißig Zentner für euch gedacht und die restlichen zehn Zentner sollen in Form von zwei mannsgroßen sitzenden Löwenstatuen nach Arakur gebracht werden. Dazu sind am Ende der Nachricht einige Skizzen beigefügt. Desweiteren würde ich begrüßen, wenn ihr zusammen mit meiner Anforderung hier in Arakur ankommen würdet. Ich habe einige Fragen zur Stadt und dessen Umfeld und könnte mir niemand besseres zu deren Beantwortung vorstellen als den ehemaligen Stadthalter.


    Agadim, Lazadin und Sahip al asad; Nawdadim al shaah; Pascha zu Arakur: Dorian al Theeb


    Am Ende der Nachricht sind noch einige Skizzen mit den Löwenstatuen vorhanden.

  • Amentia hatte das Zählen von Melts Einwohnern inzwischen aufgegeben (weiter als 8 ist sie nicht gekommen) und saß nun entnervt an ihrem Schreibtisch und begutachtete die Arakur-Taube, die stolz auf der über den Tisch verteilten Blattsammlung auf und ab ging und scheinbar was zu fressen suchte.
    Die Taube gurrte noch einmal freudig auf und schnappte sich zielsicher die Personenliste über die Amentia die letzten Tage emsig gebrütet hatte und begann fleißig darauf herumzupicken und Löcher in das empfindliche Papier zu stanzen. Blitzschnell packte Amentia ihrerseits das Papier und zerrte daran herum, um die Taube von ihrem bösen Spiel abzuhalten.


    "Boykott-Taube aus Arakur zischte sie" mit ihrer freien Hand nahm sie eine noch nicht gelesene Rolle und schlug ungeschickt nach dem Federvieh, um es zu verjagen. Das Tier war aber schlau genug beim Zerren hin und herzutänzeln, so dass Amentia alles traf nur nicht die Taube.
    "Lass los bösartige Kreatur der Hölle, das sind wichtige Unterlagen!"


    Endlich hatte die Taube eine Schüssel mit Salat entdeckt und zupfte nun saftig-grüne Stücke aus Amentias Mittagessen.
    Amentia verging der Appetit und sie nahm sich vor, demnächst die Fenster geschlossen zu halten. Sie entdeckte nach einer Weile das Papierstück und las es geduldig durch...


    Innerlich war sie beruhigt, dass sie nicht die einzige war, die Tauben zur Beförderung von Schriften losschickte, allerdings hatten ihr die besagten Montralurischen Falken doch sehr in der Erzählung beeindruckt, so dass sie sich vornahm, schnellstens die Tauben gegen Falken einzutauschen.
    Das waren wenigstens Fleischfresser..
    So als ob das Federvieh, dass aus dem Salat angefangen hatte ein Nest zu bauen, ihre Gedanken lesen konnte, gurrte es noch einmal verärgert auf, bevor es die Augen schloß und ein Nickerchen hielt.
    "Dich schickt doch der Teufel", stöhnte Amentia ihr wohl neues Haustier an.

  • Amentia legte den Brief des Paschas bei Seite und rief krächzend nach Maughbar (eine Klingel oder Glocke hatte sie nicht), der auch sogleich erschien.


    Der alte Zauberer, der lieber Magier genannt wurde, setzte sich schwerfällig hin und las ebenfalls den Brief durch.


    "Ihr habt Marmor gehandelt?", fragte er kritisch "das kann man nicht Essen."
    fügte er feststellend mit gerunzelter Stirn hinzu.
    Amentia sah beleidigt aus :"Baul hat nach Berichten ein so schönes Haus und ich glaube selbst diese Arsinoe hat schöne Sachen.", verteildigte sie sich zaghaft und in diesem Moment sah sie alles andere als d a s Oberhaupt und die Verantwortliche von -vielen vielen- Leuten aus.
    "Aber 40 Zentner ist wahrscheinlich nur ein Probestück, oder? " sie wedellte mit einem neuen bereits beschriebenen Stück vor Maughbars Nase "ich werde mich beim Pascha für die Probestücke , die demnächst antreffen, bereits bedanken und nachfragen, wann denn der Rest der Ware kommen soll. "


    Sie rollte verzückt der Tatsache, dass sie bald einen Marmorfussboden in ihrem Schlafzimmer an Land haben würde, das Schriftstück mit dem Siegel zusammen und packte grob das Täubchen vom Salatnest.
    "Verschick das nach Arakur zurück Du fettes Salatvieh.", befahl sie der sich windenden Taube und schob es Richtung Fenster.
    "Du bekommst einen Vogelkäfig, wenn Du zurückkommst", flüsterte sie gleichzeitig sanft dem Vogel ins Ohr, worauf es folgsam davonflog.
    Maughbar starrte Amentia nur an und schüttelte den Kopf. Er musste an den stolzen Orden der Drogurim denken, an Draugs Gesetze und nun war Amentia das Oberhaupt der Drogurim in Melt.


    "Ich werde an Land sehen, wie weit wir mit der Kapelle für Draug sind.", entschloß er sich und mit einem mitleidigen Blick verließ er Amentia.

  • ==Tage später=auf dem Schiff=


    Maughbar war ein alter Herr, gebrächlich von den Lebensjahren, gestärkt vom Blut Draug, aber dennoch mußte er sich hinsetzten, als er die Worte der Itesch Rigonin hörte.


    "Blumen?", seine Stirn kräuselte sich."Ihr wollt, dass wir Blumen anpflanzen?"
    Maughbar kratzte sich am Kopf und schüttelte im selben Moment den gleichen.
    Das Wort -Blumen- und -Drogurim- paßte nicht in seine Weltvorstellung.
    Eigentlich waren die Wörter -Blut-Schlacht-Stolz- und Ehre eher etwas was Drogurim geziemten.


    Amentia, saß gemütlich bei ihrem Glas Wein, die Wangen schon leicht gerötet und schien beseelt von ihrer Idee.
    "Ja, ja, es ist ja nicht für uns!", verteildigte sie sich "Sondern für die Gäste, die wir hier aufnehmen könnten."
    Sie beugte sich vor und schüttete Maughbar ebenfalls etwas Wein ein.
    Maughbar mußte unwillkürlich daran denken, wie die gleiche Rigonin einst Arakur verschönern wollte, damals waren es Leichen von Schwerverbrechern gewesen, die sie am Hafen aufgehängt hatte.
    "Ich verstehe nicht" wiederholte er, die montralurische Seeluft bekam ihr wohl nicht.
    "Guter Freund, ihr müßt zugeben, hier ist es ein wenig einsam."
    Amentia zeigte zur Luke Richtung Melt. "Ihr glaubt garnicht wie oft ich Selbstgespräche machen muß, um mir die Zeit zu vertreiben."
    "Solltet ihr nicht besser mit dem Gott Draug reden?", ermahnte er Amentia.
    "Blumen werden Euch auch nicht antworten."
    "Ach Unsinn!", fuhr sie ihn an "Ich habe bereits mit Bruder Golem geredet. er hatte eine ausgezeichnete Idee, wie wir den Brüdern und Schwestern helfen können, wenn sie von der Schlacht nach Hause kommen."
    Maughbar wartete gespannt auf die nächsten Worte:"Achja?", sagte er knapp.
    "Wir errichten eine Kurstätte für Krieger und Kriegerinnen." vollkündete Amentia stolz und bei der Idee und dem Wein wurde ihr ganz warm ums Herz.
    Maughbar versuchte seinen Zweifeln mit dem Wein herunterzuschüttet.
    "Ahso.", sagte er angebunden."Ja, Kur.. äh..mit Schwertkämpfen, besseren Training und Disziplin?"; er dachte an das viele Blut, das ihm beim Zaubern helfen könnte und der Gedanke schien doch nicht so schlecht zu sein.
    Amentia starrte an die Decke ."Ja, aber nur für Drogurim." zerschmetterte sie Maughbars inneres Bild "Ich möchte mehr Gestalten in Melt sehen, und wie ich mitbekommen habe, sind bestimmte Wesen ein wenig empfindlich, was solche Strategien angeht."
    Amentia nahm sich noch einen Schluck "Wir brauchen Bäder, Amphietheater und eben Blumen. "


    Maughbar nickte folgsam, obwohl er nichts verstand :"Ja, ja, Blumen."
    panisch suchte er nach einer neuen Flasche roten Weines...

  • ==


    Amentia entschloß sich die Welt zu erkunden und ließ ihr Schiff ablegen.
    Die neue Welt, die sie erkunden wollte, begann jedoch bei der alten Welt, die sie bereits kannte...



    Zögerlich steuerte sie Richtung Arakur.
    Die Reise nach Arakur


    ===

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Wachaufseherin_Amentia ()

  • Golem hatte Ikusch nach ihrer Ankunft alles gezeigt, da er wuste wie sie sich über Rundführungen begeistern konnte.


    Nun waren einige Monate ins Land gegangen und die Komturei war fertig gestellt. Nun konnte es an die Visionen von Golem gehen, da Amentia begeistert von seinen Ideen war hatte er von ihr frei Hand in dieser Hinscht bekommen.


    Seine erste Reise würde nach Amonlonde gehen, hier kannte er einen Mannn der viel über Bautechniken kannte und ihm helfen konnte.


    Er überlegte, ob er Ikusch mitnehmen konnte oder ob sie lieber nach Montralur-Stadt reisen möchte um seine Bitte an den Rat Montralur zu richten oder feine Kleider und Reisekisten kaufen möchte.

  • Ruhig war es hier geworden und diese Ruhe genoß auch Ikusch von ganzem Herzen. Mittlerweile hatte sie sich eines der Häuser in der Komturei wohnbar gemacht und genoß es ihre Seele baumenzulassen und sich um die Dekorierung des Hauses zu kümmern.



    Doch irgendwas hatte sie seid Golems Abreise vergessen...


    Als sie gerade wieder mal die Stube fegte, durchfuhr sie ein Gedanke, sie hatte den Auftrag gehabt zum Rat zu gehen und hatte diese Kleinigkeit ganz verschwitzt.


    Schnell ging sie in Ihre Kammer und suchte nach ihrer Reisekleidung.

  • Monate später.....



    Ikusch war natürlich nicht beim Rat gewesen, sondern schon beim ersten Schritt vor die Tür hatte sie die "Misssion" bereits vergessen. Stattdessen genoß sie die Ruhe in Melt und machte Urlaub- Urlaub von allem.


    Die Zeit über hatte sie von einem sich langweilenden Soldaten die Malerei auf Holzbrettern beibringen lassen und momentan marschierte sie stolzer Brust mit ihrem Erstlingswerk die Straße entlang und suchte das landinnenliegendste Haus der Komturei auf.


    Hier blieb sie ersteinmal stehen, guckte sich verstohlen um und schlug - mit Nagel und Hammer bewaffnet - lautstark einen Nagel schief in die einst schöne Häuserwand. Etwas Putz brökelte ab, den sie eiligst mit den Schuhen verteilte. Nach einem weiteren verstohlenen und suchenden Blick nach dem Bewohner des Hauses hängte sie ihr Kunstwerk auf.


    Kein Dreijähriger hätte es besser malen können, das Bild war extrem Interpretationssache des Betrachters aber es stand in schönster Kalligraphieschrift geschrieben:



    BAD MELT


    BESUCHER SIND WILLKOMMEN


    GÖTTLICHES MEERWASSER AUS MONTRALUR


    VETERANEN ZAHLEN DIE HÄLFTE