Das Bad

Das Badezimmer liegt im Obergeschoß, die Treppe hinauf, den Flur entlang, immer geradeaus bis zum anderen Ende.
Der Raum mißt etwa 4 x 3 m, in der Ecke links neben der Tür steht ein großer Zuber für 3 Leute steht, dazu zwei Waschschüssel auf einen einfachen Holztisch an der Wand am Rande und ein Silberspiegel. Dazu stehen dort drei einfache Hocker aus Holz.
Der Raum hat ein einfaches Fenster, gegenüber der Tür, welches mit schwerem Samtstoff abgehangen ist.
Die Ecke in der der Zuber steht paßt sich in der Rundung dem Zuber an, und in der Rundung sind zwei Drachenköpfe mit offenen Maul eingelassen, neben beiden hängt eine Schnur. In der Mitte der beiden Drachenköpfe befindet sich eine Ablage aus Holz.

Aus dem Raum kommen plätschernde Geräusche und Gekicher von zwei Mädchenstimmen. Wesentlich mehr Wassergespritze, als zwei Badende verursachen können...

Vor dem Zuber stehen zwei kleine Bottiche, in denen Jala und ein anderes Mädchen Wäschestücke schrubben. In einem weitern Bottich weicht irgendwas.
Der Raum ist dampfgefüllt und feuchtwarm, die Mädchen sind beide mehr oder weniger durchnäßt, aber das scheint ihnen nichts auszumachen. Die Waschorgie scheint mit viel Gekichere und dem Necken der jeweils anderen verbunden zu sein.
Auf einem Brett, das über dem leeren großen Zuber liegt, stehen drei locker geflochtene Körbe mit der frischgewaschenen Wäsche und tropfen in den Zuber.
"Du bist gemein!", sagt Jala grade zu dem anderen Mädchen und spritzt in einer Bewegung Wasser nach ihr. "Hör auf damit! Sonst wasch ich dir den Mund mit Seife aus!" Die andere quietscht und geht hinter ihrem Waschbrett in Deckung.

"Aber wenns doch stimmt!" Das andere Mädchen spritzt Wasser zurück.
"Henne ist ver-lie-iebt! In di-hich!"
Jala fährt herum, greift einen nassen Lappen und wirft ihn nach der anderen. Gut gezielt landet er mit einem satten Klatscher in ihrem Gesicht.
"Hör auf, habe ich gesagt. Oder..." Drohend hebt sie ein Seifenstück an.
Die andere kichert nur und greift wider nach ihrer Wäsche.
"Du mußt nicht gleich böse werden. Er ist doch nett..."
"Ist er nicht. Er zieht mich immer an den Haaren."

"Das heißt nur, daß er dich mag!"
"Das heißt, daß er sich einen Tritt vors Schienbein fangen kann. Aber weißt du was? Wenn du ihn so toll findest kannst du ihn haben. Geschenkt. Oh, mein Henne...", flötet Jala und bricht dann kichernd ab, als die Andere den Lappen nach ihr wirft.
"Hör auf, du machst die Wäsche schmutzig", tadelt sie sie gespielt streng. "Ich glaub ich häng sie besser auf, bevor wir sie nochmal waschen können..."
Jala steht auf und greift sich einen der Körbe, den sie sich auf die Hüfte setzt. Mit einer Hand hält sie den Korb, mit der anderen öffnet sie die Tür.

Jala erschreckt sich so sehr, daß sie fast den Korb fallen läßt als sie direkt hinter der Tür fast Baul umrennt.
Doch als sie ihn erkennt fangen ihre Augen an zu leuchten.
"Verzeihung..." Der Schreck hat sie atemlos gemacht.
"Ich wußte nicht, daß ihr..."
So redegewandt sie eben noch ihre Freundin geneckt hat, jetzt fehlen ihr die Worte. Sie geht einen kleinen Schrit rückwärts und senkt den Blick.

Sie schaut auf seine Kleidung und kann der Einschätzung nur zustimmen.
"Wollt ihr eure Kleider wechseln? Dann hole ich sie gleich ab und wir können sie eben mitwaschen. Nur, wenn ihr baden wollt..." Sie blickt zurück ins Bad, aus dem jetzt das zerzauste, neugierige Gesicht des anderen Mädchens schaut.
"Wohl eher nicht während wir waschen, oder?"

"Ich könnte euch eine Hose und ein Hemd raussuchen, das euch paßt", versucht sie ihm die Peinlichkeit zu ersparen, halbnackt durchs Haus zu laufen.
"Und wenn es euch nichts ausmacht und ihr jetzt baden wollt lasse ich... läßt Trine hier" Sie schubst das grinsende andere Mädchen ins Bad zurück, "Euch den Zuber ein, und wir hängen die fertige Wäsche jetzt gleich auf."

Unter seinem Lächeln scheint sie aufzublühen -und dann kann sie ihn nur anstarren, als er die Tunika auszieht. Die vielen Narben und die seltsamen Zeichen zeugen deutlich von einer bewegten Vergangenheit und sie entstellen ihn nicht, im Gegenteil.
Den Bluterguß bemerkt sie sofort und runzelt die Stirn.
"Ihr seid verletzt..."

Im Bad hört man Wasser gleichmäßig plätschern, als Trine den großen Zuber einläßt. Dann zerrt sie die Waschbottiche ein wenig aus dem Weg.

Und Jala kommt aus dem Starren nicht mehr raus. Sie schluckt, öffnet dann die Tür zum Bad. "Wollt ihr nicht wenigstens drinnen...?"
Mit großen Augen nimmt sie ihm die Tunika ab, dann die Schuhe und Fußlappen.

Jala erstarrt völlig, als er noch näher kommt. Fast zu spät weicht sie ihm aus und greift auch erst nach der Hose, als die schon fast den Boden berührt.
Trine nimmt einen der Körbe mit der fertigen Wäsche -Jala hat ihren neben der Tür abgestellt- wirft einen Blick auf Baul, einen Blick auf Jala und flüchtet dann.