Amonlonder Marktplatz 2

  • Der Händler desStandes kamzu Damorg und wechselte ein paar Worte mit ihm. Darauf legte der Priester den Gürtel wieder auf den Tisch. Er warf einen kurzen Blick hinter sich und bemerkte Alanis in der Menge, jedoch war er so erschrocken sie zu sehen das er sich schnell wieder umdrehte und nichts genau erkennen konnte. Seine Schritte trugen ihn drei Stände weiter, dort blieb er erneut stehen. Kupferwaren, Töpfe, Pfannen und viele weiteres. Was wollte er hier. Er starrte ein Topf an der vor ihm stand.

  • Alanis atmet tief durch. Verzagen gehörte einfach nicht zum Verhalten einer Priesterin. Und wenn sie sich Vampiren, Werwölfen und Untoten stellen konnte, dann konnte sie sich auch entschuldigen. So einfach war das. - Oder nicht?


    Sie blickt an sich hinunter und ein Hauch weiblicher Eitelkeit zwingt sie, die Falten aus ihrer Bluse zu streichen. Alles entschlossene Vorhaben, das sie in Lupien erfüllt hatte, schien sich im Herbstwind zu verlieren. Sie bemerkt, dass er sich umwendet und kurz in ihre Richtung blickt, um dann fast fluchtartig weiterzugehen. Er hatte sie also bemerkt. Für einen Moment stehen alle Zeichen in ihr ebenfalls auf Flucht, dann jedoch hebt sie den Kopf, schluckt einmal und geht quer über den Marktplatz auf Damorg zu. Sie schleicht nicht - er wird sie bemerken. Und kann dann entscheiden, ob er wieder von ihr weggehen will oder nicht. Bei ihrem letzten Aufeinandertreffen hatte sie ihm eine derartige Wahl nicht gelassen.

  • Damorg nimmt eine Pfanne in die Hand, mustert sie ganz genau und wiegt sie in der Hand. Als er die sich nährenden Schritte hört und aus der Menge der Geräusche erkennt, fängt sein Herz schneller an zu schlagen, fast wie vor einer Schlacht. Viele Menschen waren hier unterwegs, es musste nicht Alanis sein. Er versuchte noch einmal zu schlucken, aber es gelang ihm nicht. Aber sie konnte es garnicht sein, nach ihrem letzten aufeinander treffen hatte sie keinen Grund mehr mit ihm sprechenzu wollen. Er klopfte mit der Hand gegen die Pfanne, dabei lies sich ein Zittern nicht unterdrücken.

  • Alanis spricht sich ein letztes Mal Courage zu und tritt dann hinter Damorgs rechte Schulter.


    "Hallo" , sagt sie leise und kann nicht verhindern, dass in ihrer Stimme mehr vibriert als der pure Gleichmut, um den sie sich bei diesem Zusammentreffen eigentlich bemühen wollte. Sie will mehr sagen, fragen, doch sie verstummt wieder.

  • Der Priester lässt die Pfanne sinken und stellt sie auf die Auslage zurück. Sein Blick ist fest in die Richtung des Standes fixiert, als könne er duch ihn hindurch sehen. Seine Hände lässt er auf dem Tisch um etwas Halt zu spüren. Das Zittern kann er nut mit Mühe unterdrücken.


    "Hallo, was führt dich nach Amonlonde?"


    kommt ihn weniger kühl über die Lippen als er beabsichtigt hatte. Erst jetzt wurde ihm bewusst wie skuriel die Szne anmuten musste.

  • Alanis tritt neben ihn, doch auch sie wagt es nicht, auf- und ihn anzusehen. Ein bitteres Lächeln liegt auf ihren Lippen. Dass es nun so zwischen ihnen ist, ist ihre Schuld und eigentlich ist sie ganz froh, dass er sie nicht ansieht, damit sie das Abbild ihrer Schuld nicht in seinem Gesicht erkennen muss.


    Sie räuspert ihre Stimme frei.


    "Nur eine Zwischenstation - ich sehe mir die Richterwahlen an. Und dann wollte ich -." Sie zögert einen Moment, will noch etwas sagen, dann schließt sie ihren Mund wieder.

  • Der Priester atment zwei mal tief ein und wieder aus, so das es zu hören war, auch wenn er dies nicht beabsichtigt hatte. Dann leckte er sich nervös über die Lippen. In einer langsamen Bewegung drehte er sich zu ihr um und lies dabei den Tisch los. Seinen Blick immer noch nach unten gerichtet.


    "Ja die Richterwahl, das führt auch uns her....."

  • Der Pfannenhändler scheint trotz seines eher groben Handwerks dennoch über ein gewisses Einfühlungsvermögen zu besitzen und beginnt, mit einem nicht unbedingt sauberen Tuch einen seiner Töpfe zu polieren und sich für alles andere zu interessieren, nur nicht für die zwei Gestalten vor seinem Stand.


    "Ich wollte eigentlich sagen, dass ich auf dem Weg nach Renascân bin", bringt Alanis nun hervor und muss sich beherrschen, um nicht sofort, an diesem Ort, mit all den Dingen herauszuplatzen, die sie bewegen.

  • Seine Augen wurden groß und man hätte seine Kinnlade aufschlagen hören können, den Götternsei Dank das sie dafür nicht lang genug war. Er beeilte sich den Mund wieder zu schließen. Nun wanderte sein Blick nach oben, man konnte nicht sehen was er fühlte und was ihm durch den Kopf ging.


    "So nach Renascân? Etwas Gescheftliches? Oder wolltest du einfach noch einmal nachtreten?"

  • Alanis zuckt zusammen. Man sieht, dass diese Worte weh getan haben. In ihren Augen flammt neben der offenkundigen Verletzung auch Wut auf, doch wem sie letztendlich gelten mag, bleibt dahingestellt.


    Sie dreht sich auf dem Absatz um und schickt sich an, einfach zu gehen.

  • Er presste seine Zähne fest zusammen, die Wangenknochen traten hervor. Sein Blick folgte Alanis.


    "Das war es schon wieder....?"


    Die Worte taten ihm weh, jede einzelne Silbe. Aber es war wohl besser so, die Götter hatten ihm deutlich gemacht, das die Geschichte kein Gutes Ende nehmen würde. Also lieber schnell und schmerzhaft.

  • Es ist eher ein Stürmen als ein wirklich kontrolliertes Davongehen, das von seinen Worten nur noch beschleunigt wird. Sie eilt um eine Ecke, stößt einen Hühnerkäfig um und die erschrockenen Tiere stieben flatternd nach allen Seiten auf. Gezeter erhebt sich, das Alanis damit beendet, dass sie ihre Börse vom Gürtel zerrt, der Besitzerin der Hühner mit einem zornigen Aufschrei vor die Füße pfeffert und sich zornbebend umwendet, und wieder zurückgeht.


    Als sie wieder vor Damorg steht, beben ihre Schultern sichtbar, ihr Haar ist zerzaust und federgeschmückt und auf ihrem Gesicht liegt Entschlossenheit.


    "Du machst es einem nicht leicht, sich zu entschuldigen." Sie seufzt, der Zorn weicht aus ihrer Miene. "Aber das habe ich wohl verdient."

  • Der Priester wurde bleich und sein Herz machte einen Aussetzer. Seine Augenbrauen zog er nach oben.


    "Bitte was.... ?"


    Etwas kleinlaut setzte er noch die Worte nach:


    "Entschuldige bitte ich dachte...."


    Er brachab,jedes weitere Wort wäre fehl am Platzgewesen.

  • Alanis zupft eine Flaumfeder aus ihren Haaren und blickt Damorg fragend an. Hinter ihrem Rücken naht die vollkommen aufgebrachte Hühnerfrau mit ihrer Geldbörse.


    "Du dachtest - was?", fragt sie verdutzt und auch wieder ein klein wenig verletzt - was traute er ihr zu? In diesem Moment wird dann sie von der Besitzerin der Hühner am Ärmel beiseite gezogen, die ihr die Börse zurückgibt - abzuüglich einiger Münzen wegen des Schrecks, den die Vögel bekommen haben, wie ihr die Frau umständlich zu erklären versucht.


    "Wollen wir vielleicht - den Markt verlassen?" , fragt sie Damorg, ganz vorsichtig, nachdem sie die Frau abgewimmelt hat. "Bevor die Büttel mich festnehmen - bitte?"

  • "Wie du möchtest. Wo willst du hin?"


    Seine Stimme klang belegt, er räusperte sich. Sein Blick wanderte zu Boden.
    Es schien als wäre ihm die Situation peinlich, hatt er sie doch verursacht. Mit der rechten Hand zog er an seinem Lederkragen, scheinbar wollte er sich etwas Luft verschaffen. Ihm war deutlich anzusehen das er schwitzte.

  • "Es gibt außerhalb der Stadtnauer eine große Wiese, da hätten wir etwas Ruhe", antwortet Alanis schnell und murmelt dann noch etwas, was wie "Und keine verfluchten Hühner!" klingt.


    Sie wendet sich zum Gehen in Richtung ihres Ziels, wohl bedacht darauf zu achten, daß er ihr wirklich folgt und es sich nicht im letzten Moment anders überlegt.

  • "Gut"
    Er folgte ihr schnellen Schrittes.Ihm gingen soviele Fragen durch den Kopf.Er lief mehrere Bewohner fast um und konnte ihnen immer nur im letzten Moment ausweichen. Er war in Gedanken gerade an einem ganz anderem Ort.

  • Thersites Gerede hatte ihr den letzten Nerv geraubt. Als er nach ihrer Aufforderung endlich die Klappe zu halten auch das derart penetrant gemacht hatte, hatte sie es vorgezogen die Herberge zu verlassen. Inzwischen hatte sie es bereut, nicht mit Damorg vorhin gegangen zu sein. Aber der hatte wieder diesen Gesichtsausdruck gehabt, den er in letzter Zeit so oft hatte. Und diese Miene wollte heißen "Red du ruhig. Keine Ahnung ob ich dir zuhör oder dich einfach ignorier.". Antworten tat er dann zumindest sehr... mäßig.


    Seufzend schloß sie die Tür zum Schankraum und ging in Richtung Marktplatz, wo sie hoffte ein wenig Zerstreuung finden zu können. Vielleicht fand sie ja auch ein Mitbringsel für die kleine, grüne Bratze. Bei dem Gedanken an den kleinen Kerl fing der Schnitt, den seine scharfen, kleinen Zähne an ihrem Handgelenk hinterlassen hatten, just wieder an zu brennen. Vielleicht sollte sie ihm eine Prinzessinnenpuppe mitbringen, dachte sie boshaft. Verdient hätte er es zumindest. Oder einen leichten Dolch, das hätte sein Freund verdient.
    Einen kurzen Augenblick gab sie sich dem Gedanken hin, wie ihr Süßer seinem Spielgefährten... nein, er brüllte zwar oft, war aber ein guter Trainingspartner.


    An einem Stand mit Holzschnitzereien und Flechtarbeiten hielt sie inne und schaute sich um.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Ein paar hundert Meter vor der Stadt zügelt El das Tempo und geht normalen Schrittes. Den Weg vom Seehafen bis zur Stadt hat er in etwas über 8 Stunden geschafft, im Laufschritt.


    Entsprechend erhitzt und durchgeschwitzt ist er, seinem roten Gesicht ist die Anstrengung dieses Laufes anzusehen. Aber El lächelt zufrieden. Viele Dinge, Sorgen, Gedanken die er sich gemacht hat, liess er beim laufen hinter sich ... nun hatte er den Kopf frei.

  • El ging langsamen ruhigen Schrittes durch die Stadt und blieb nun ers einmal ein paar Minuten auf dem Marktplatz stehen und schaute sich um. Als die Atmosphäre der Stadt auch ihn erreichte, war er angekommen. Er war die letzten Monate nur unterwegs. Und auch, wenn er dorthin unterwegs war, wo er gebohren wurde - Badaar - so bezeichnete er es schon lange nicht mehr als seine Heimat. Heimat, ein Wort mit einem bitteren Beigeschmack für El. Heimat hat etwas mit Sesshaftigkeit zu tun, ist ein Ort wo man seine Familie hat, ein Ort zu dem man immer gerne zurückkehrt, wo jemand auf einen wartet ........ warten .... ja, wer zu lange wartet ist irgendwann alleine. Schliesslich gab er sich einen Ruck. Sein heutiges Ziel war direkt vor ihm. Das größte Gasthaus am Platze. Und so ging er zielstrebig auf den Eingang zu.