Das Dorf Isilsarn - Der innere Kreis

  • Das Elbendorf Isilarn liegt hoch in den Gipfeln uralter Bäume deren mächtige Kronen weit in den Himmel hinauf ragen, geschützt vor den Blicken der Neugier. Es besteht aus 10 Baumhäusern, in die dichten Kronen der Bäume geschmiegt. Die Häuser sind durch Hängebrücken miteinander verbunden, welche sich anmutig zwischen den mächtigen Stämmen im Wind wiegen.
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    Den Mittelpunkt des Dorfes bildet eine großes Gemeinschaftshaus in der Krone einer mächtigen Buche.
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    Am Dorfhaus sind Leuchten angebracht, die in der Nacht ein sanftes Glühen von sich geben, das jedoch nicht aus Feuer, sondern aus Magie besteht. Neben der Haupthängebrücke windet sich eine schmale Wendeltreppe hinunter auf eine kleinere Plattform, die durch Flechtwerk aus Ästen vor Wind und Wetter geschützt ist.


    Im äußeren Bereich der Baumhäuser befinden sich 4 Aussichtplattformen von denen jede in eine Himmelsrichtung ausgerichtet ist. Von diesen Punkten aus hat man eine überwältigende Sicht über und in den Wald.


    Nahe am Rand des Dorfes, direkt neben dem kleinsten Haus steht ein großer, mit Runen versehener Stein, der ein klein wenig an einen Menhir erinnert. Das Material sieht selbst für Stein alt und verwittert aus, die Runen sind jedoch klar und deutlich zu lesen.


    Die Gäste aus Amonlonde werden in einem kleien, gemütlichen Haus untergebracht, das sich im Wipfel einer Esche befindet. Dort finden sie frische Früchte, einen Korb mit Brot und Nüssen sowie ein paar Becher und einen Krug mit frischem Wasser vor.


    Im Gemeinschaftshaus haben sich einige der Dorfbewohner versammelt. In einer Ecke des Raumes sitzen drei Elbenfrauen, die Muster in Gürtel sticken, zu ihren Füßen sitzen 2 kleine Elbenkinder, etwa 3 und 5 Jahre alt. An einem großen Tisch in der Mitte des Raumes mit mehreren Stühlen sitzt ein alter Elb, er strahlt eine natürliche Macht und Würde aus, der man sich kaum entziehen kann. Seine hellen Augen blicken freundlich.

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Elenya hatte sich einen Platz hoch oben in einem der Bäume gesucht, um in Ruhe ihre Aufzeichnungen vervollständigen zu können. Einiges hatte sie aufzuschreiben, nicht, um es nicht selbst zu vergessen, sondern um das, was sie erlebt hatte, eines Tages nach Hause tragen zu können, wo das Buch, welches sie immer bei sich trug, einen Platz in der Familienbibliothek finden würde, damit folgende Generationen lernen konnten. Etwas wehmütig dachte sie darüber nach, wie viele Generationen es überhaupt noch geben würde, die ihre Abenteuer und Erlebnisse lesen würden, so wie sie es einst im Hause ihrers Vaters mit den Büchern ihrer Vorfahren getan hatte. Welch dunkle Gedanken an solch einem Tag...
    Sie hob den Blick von den Schriftzeichen und ließ ihn über das Lager gleiten. Ruhig und besinnlich ging es hier zu, ähnlich wie in Ameran, weit fort von dem geschäftigen, lauten Treiben der Menschen. Das Sonnenlicht malte goldene Kringel auf den weichen Waldboden, Vogelgesang war das einzige, penetrante Geräusch, ebenso wie das Rauschen und Flüstern des Windes, der ihr das Haar aus dem Gesicht strich. Es duftete nach Wald und Wasser und sie konnte nicht satt werden davon, diese klare Luft tief in ihre Lungen zu atmen. Es war richtig gewesen, hierher zu kommen, nach all dem, was geschehen war. Sie musste sich selbst finden, Kräfte auffrischen und vor allem zur Ruhe kommen. Ereignisse, die sie noch nicht verarbeitet hatte, Dinge, über die nachgedacht werden musste, ehe der nächste Schritt getan wurde. Ja, das hier war ein guter Ort.
    Sie hatte ihrem Vater eine Nachricht übermittelt, ohne Blatt und Feder, in einem Traum. Etwas, was sie noch höchst selten tat, da sie noch nicht genug Kraft für solche Experimente hatte, doch sie versuchte stets, jeden Vollmond eine Nachricht zu schicken. Wenn ihr etwas geschah, würde er es auch so wissen, ohne ihr Zutun. Sie lächelte leise in sich hinein und wandte sich wieder dem Buch zu.

  • Ein junger Elb nähert sich ihr und wartet, bis sie ihm ihre Aufmerksamkeit widmet.


    Er begrüsst sie auf die traditionelle Weise der amonlondischen Waldelben. Seine Hände beschreiben einen Kreis und gehen verkreuzt zu ihren Schultern, um dort zu ruhen und er verbeugt sich leicht.


    "Mae govannen, gwathel Elenya. Ich bin Arphenion, cabed en aras. Die Älteste des Dorfes, Avila, calad en elin fragt an, ob ihr am Abend mit uns verbringen wollt? Wir wollen heute am Abend dem Geschichtenerzähler zuhören. Es wäre uns eine große Ehre, wenn ihr auch eine Geschichte eures Volkes erzählen könntet."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Monate später, die Fremden haben das Dorf wieder verlassen, erreichen Arnulf und Arphenion das Dorf.

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Arnulf schaut sich um, er lässt die Schönheit und den Frieden die das Dorf ausstrahlt kurz auf sich wirken, dann setzt er seinen Beutel ab und knotet seine Waffen in den Scheiden fest und verstaut sie im Beutel


    Arphenion das ist schöner und friedlicher als ich gedacht habe.

  • Arphenion ich hätte da noch eine Bitte an dich, am 29.Tag des 11. Monats müsste ich für einen Abend in eine Taverne dort treffen sich viele Freunde aus Amonlonde und vieleicht auch einige von Außerhalb. Könntest du mich für diesen einen Abend aus dem Wald bringen und mich einen Tag später wieder abholen?

  • Am Ende des Tages, der auf den folgte, an dem die junge Elfe Calechú aufgeregt ins Dorf kam, von einer angespülten Elfe am Strand erzählte und mit der ältesten Heilerin und zwei weiteren Helfern das Dorf wieder verließ, kehren die vier mit einer Trage zwischen sich in den inneren Kreis zurück.
    Die Frau auf dem Segeltuch ist noch immer bewustlos.
    Die Heilerin eilt davon, um einen Raum für die Gefundene und mehr Medizin vorzubereiten, nachdem sie Anweisungen gegeben hat wie mit der Trage weiter zu verfahren sei.


    Calechú bleibt bei der Fremden während ihrer beiden Begleiter zusammen mit weiteren Elfen eine Art Seilzug bauen, um die Fremde samt Trage in die Wipfel der Baumhäuser zu transportieren.

  • Eine veränderte Körperspannung verrät, dass die Frau wieder einmal aus ihrer Bewusstlosigkeit empor steigt. Statt jedoch zu zucken und wirr zu murmeln, atmet sie dieses Mal tief ein, ihre Züge entspannen sich, bis fast ein Lächeln auf ihrem Gesicht liegt. Ganz offensichtlich, nimmt sie die friedlichen Eindrücke ihrer Umgebung wahr und scheint sie auch zu genießen. Dann schlägt sie kurz die Augen auf und versucht offenbar sogar, ihren Blick auf die Person, die ihr am nächsten ist zu fokussieren. Doch nur ein schwaches Lächeln, als habe sie eine Art Frieden gefunden, gleitet über ihr Gesicht und die Lieder fallen ihr wieder zu...

  • Calechú ist an ihrer Seite als sie die Augen aufschlägt und will schon das Wort an sie richten, doch es ist noch immer zu früh.
    "Ja... ihr seid unter euresgleichen und in Sicherheit", sagt sie leise, als das Bewußtsein wieder schwindet. "Ruht euch aus und werdet gesund..."


    In den Wipfeln angekommen wird die Trage in ein weitläufiges Krankenzimmer gebracht, in dem die Fremde auf eine gewachsene Liege umgebettet wird.


    Calechú und ihre Meisterin werden sich die nächsten Tage mit der Pflege der Patientin, dem zubereiten von Medizin und der Wache an ihrem Lager abwechseln.

  • Es ist ein ruhiger Vormittag am 2. Tag nach Ankunft der Fremden in der Siedlung. Immer mal wieder ist sie zwischendurch aufgewacht, ohne jedoch wirklich ansprechbar gewesen zu sein. Ihr Zustand hat sich stetig gebessert, der Husten ist fast abgeklungen und ihre Verletzungen haben langsam zu heilen begonnen. Auch ihre Träume sind ruhiger geworden.


    Nun liegt sie im grünlichen Dämmerlicht der Vormittagssonne, die sich ihren Weg durch das Blätterdach der Siedlung bahnt, schlägt die Augen auf und versucht, sich zu orientieren.
    Ihre Blicke erinnern ein wenig an ein neugeborenes Kind, das versucht, die Welt um sich herum Stück für Stück aufzunehmen und zu verarbeiten...

  • Über ihr Lager beugt sich eine Frau, feine, ebenmäßige Züge und spitze Ohren zeugen von ihrer Herkunft.
    "Le suilon", erklingt ihre sanfte Stimme.
    "Ihr seid in Isilsarn, in Sicherheit", fährt sie dann in der gleichen Sprache fort. "Es ist gut, daß ihr wieder wach seid..."

  • Die fremde Frau schaut die Elbin an, ihr Blick ist ruhig und entspannt. Sie kennt die Stimme und auch an das Gesicht glaubt sie sich schemenhaft zu erinnern.
    Bis auf ein nichtssagendes Lächeln geht sie nicht auf die Worte der anderen ein. Statt dessen versucht sie, sich ein wenig aufzurichten, um sich ihre Umgebung besser anschauen zu können...

  • Die Elfe greift nach ihrem Arm und der Schulter, der Griff ist fest und sicher. Sie hilft der Fremden sich aufzurichten und sagt dabei in der gleichen Sprache und ruhigen Tonart: "Bewegt euch vorsichtig. Der Arm war gebrochen, er wird noch eine Weile der Schonung bedürfen."

  • Kurz ist ihr ein wenig schwindelig - lange hatte sie ja jetzt gelegen, doch der kräftige Griff gibt ihr Stütze, bis der unangenehme Eiertanz in ihrem Kopf wieder aufgehört hat.
    Bei den Worten der anderen hört sie genau hin, ihr Gesichtsausdruck ist der von jemandem, der versucht, sich krampfhaft an etwas zu erinnern.
    Dann jedoch zuckt sie nur traurig mit den Schultern, um dabei ordentlich zusammenzufahren, als die Prellung an der Schulter und die schnittartige Wunde an ihrer Seite schmerzhaft gegen diese Bewegung protestieren. Sie hebt ihren rechten Arm an, um mit der Hand ihre Verletzungen zu betasten, nur um festzustellen, dass dieser Arm geschient und verbunden ist und sich zudem unglaublich schwach und schmerzhaft anfühlt.
    Also betastet sie vorsichtig mit der linken Hand zunächst die Schulter und dann die Seite mit der Wunde, nur um dabei erneut das Gesicht zu verziehen. Etwas ernüchtert schaut sie auf ihren lädierten Körper...

    Lauf Skoda, Lauf!
    Jyla ist auf dem Weg von den Dracheninseln nach Amonlonde verschollen...

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  • Mit routinierten Griffen hat die Elfe den Rücken ihrer Patientin mit Kissen abgestützt, so daß diese ohne Anstrengung aufrecht sitzen bleiben kann.
    "Ja, ihr seid schwer verletzt gewesen", bestätigt sie die offensichtliche Bestandsaufnahme.
    "Aber ihr versteht mich nicht nicht wahr?", fragt sie dann mitleidig. Ein wenig ratlos blickt sie in das schmale blasse Gesicht.
    "Ich werde mich euch trotzdem vorstellen." Sie weist mit der Hand auf sich selber. "Im Ealoren." Prüfend schaut sie ins Gesicht ihrer Patientin, ob die verstenden hat, daß sie sich gerade vorstellt.

  • Diese schaut sie ein wenig hilflos aber nachdenklich an.


    Dieser ganze Schwall Worte, in der feinen, melodiösen, aber unbekannten Sprache...


    Die Geste zum Schluss macht ihr deutlich, dass die andere sich ihr vorstellt, aber ist dieses "Imealoren" jetzt der Name, oder sind ihr ob der singenden Sprache einfach einzelne Worte wie eines vorgekommen?


    Noch in Gedanken darüber, erfüllen plötzlich Unsicherheit und Unruhe die Frau. Die andere hat sich ihr mit Namen vorgestellt, und das hieße, sie würde von ihr auch einen Namen erwarten. Doch da ist keiner! Wer ist sie? Und wie kommt sie hierher? Was war vorher? Wenn dies nicht ihre Sprache, nicht ihr Volk ist, wohin gehört sie dann?


    Nach außen hin vollzieht sich ein beunruhigender Wandel im Zustand der Frau: Zunächst hatte sie ausgesehen, als wolle sie etwas auf die Vorstellung der Heilerin erwiedern, doch dann waren ihre Gedanken offenbar sprunghaft gewandert - nun sitzt sie verkrampft da, es ist eine an Panik grenzende Unruhe in ihren Augen und sie schaut sich verzweifelt um...

  • "Ealoren", wiederholt die Heilerin noch einmal deutlich und langsam den Namen, als ihr klar wird, daß die Angesprochene die Silben nicht aus dem Satz lösen kann. Sie beobachtet das Gesicht ihres Gegenübers und Mitleid und Sorge zeigen sich in ihren sanften Zügen als sie den Wechsel der Gefühle im Gesicht der anderen bemerkt.
    "Schhhhh. Regt euch nicht auf", versucht sie sie zu beruhigen. "Es eilt nicht. Vielleicht seid ihr noch nicht so weit."
    Sanft nimmt sie ihre Hand. "Alles ist gut..." Nicht nur uhre Worte sagen das sondern auch Tonlage und Körperhaltung.

  • Tränen schimmern in den Augen der Fremden.
    Sie sieht die Heilerin an, deutet mit der Hand und sagt mit leiser, zittriger Stimme


    "Ealoren".


    Dann zeigt sie auf sich und schluchzt verzweifelt auf.


    "Und ich? Wer bin ich?"


    Ängstlich, verunsichert und erschöpft lehnt sie sich an die Heilerin an und weint bitterlich...

    Lauf Skoda, Lauf!
    Jyla ist auf dem Weg von den Dracheninseln nach Amonlonde verschollen...

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