Das Osttor von Renascân

  • Das Osttor - so wird es genannt, obwohl es eigentlich im Nordosten der Oberstadt liegt - ist der deutlich kleinste der (momentan) drei Zugänge zu dem inneren Gebiet von Renascân, das von einer Palisade geschützt wird.


    Es führt zur Oberstadt der Siedlung. Üblicherweise ist das Tor geschlossen, eine kleine Wachmannschaft, die in und auf einem ebenso kleinem Turm alles im Auge behält, öffnet bei Bedarf und kümmert sich auch um den Palisadenabschnitt in nördlicher und südlicher Richtung.


    Das Tor bietet bestenfalls einem kleineren Fuhrwerk Durchlass, von hier führt ein Pfad in das unwirtliche Hinterland. Meist verlassen hier nur Patrouillen die Siedlung, sei es, um das angrenzende Gelände im Auge zu behalten, sei es, um an den vorgeschobenen Posten weit im Hinterland ihren harten Dienst zu tun. Und so kommt es, die Personen, die hier die Siedlung verlassen, meist weit weniger gut gelaunt sind als jene, die endlich wieder zurückkehren dürfen.



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    >>>>Zeitanpassung



    Seit dem aufrührerischen Vorfall war einige Zeit vergangen. In Renascân war es, abgesehen von einigen kleineren und kaum erwähnenswerten Reibereien, erstaunlich ruhig geblieben.


    Mittlerweile hatte der Herbst Einzug gehalten. Die Tage wurden kürzer, das Wetter nasser und kälter.


    Wir befinden uns mittlerweile im elften Mond des Jahres 408 n.Dj., kurz vor dem berühmten Kartoffelfest.

  • Ein Karren, welcher von einem einzelnen grauen Pferd gezogen wird, nähert sich Renascân vom nordöstlichen Pfad. Auf ihm sieht man zwei Männer sitzen, einen alten und ein jungen. Sie unterhalten sich von einem gelegentlichen leisen oder lauten Lachen begleitet.


    Vor dem Osttor hält der Wagen in Anbetracht der Garde. Der alte Mann betrachtet die Wachdiensthabenden eindringlich und freundlich. Er trägt eine hellgraue Hose und und ein schlichtes beiges Hemd. Darüber eine Weste aus dunklerem und sehr rauem Leder. Seine Ärmel sind bis zu den Ellenbogen hochgekrämpelt. Seine Stimme klingt dem Karren nicht unähnlich, tief und alt, und ein beherztes Lächeln begleitet seine Worte.


    "Seid gegrüßt. Wir erbitten um Einlass."


    Der junge Mann nickt nur höflich, hält sich jedoch zurück. Auch er trägt eine graue Hose, jedoch ein grünes Hemd und einen Langgürtel welcher recht lässig an ihm herab hängt.

  • Der Einlass gestaltet sich recht unproblematisch. Die Gardisten stellen die üblichen Fragen nach Herkunft, Profession und Ziel des Ankömmlings. Die Überprüfung scheint, im Vergleich zu andernorts, aber recht gründlich zu sein. Ob das hier so üblich war? Oder ob die Gardisten einen speziellen Grund hatten?

  • Ordnungsgemäß gibt der Alte alle relevanten Daten an und verweist darauf, dass der junge Mann sein Schüler Leto sei.


    Die Durchsuchung fördert nicht viel zu Tage. In dem Karren findet man neben vier Bündeln Reisegepäck noch ein wenig, in Tücher gewickeltes, getrocknetes Fleisch und ein paar inzwischen runzelige Rüben. Zwei einfache Messer, welche sich außerhalb der Erreichbarkeit beider Reisender befinden, stellen die einzig potenzielle Gefahr da.


    Den Alten beeindruckt dies wenig und er ist entspannt. Sein junger Gefährte betrachtet dies alles noch mit Neugier und einem Hauch von Nervosität.

    Vertrauen ist gut, die Garde ist besser.

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  • Die Gardisten nickten zufrieden


    "Kein Problem, ihr könnt passieren. Euer Proviant sieht ganz danach aus, als könnte er ein wenig Auffrischung vertragen. Da seid ihr in Renascân richtig."

  • Mit der Zunge schnalzend treibt der Alte das Pferd durch das nun offene Tor. Beide Gefährten lächeln den Wachen nochmals dankbar zu und finden sich schließlich in Renascân wieder.


    Lächelnd und schwätzend treiben sie ihren Karren durch die Straßen. Knappe Erkundigungen geben ihnen Auskunft darüber wo eine Lagerstätte zu finden sei und wo sie den Karren und die Pferde unterstellen konnten. Die restlichen gelben Rüben wurden an das Pferd verfüttert und das Fleisch im Reisegepäck verstaut.


    Das Gepäck geschultert und nun zu Fuß spazieren sie den Wegbeschreibungen folgend zum Zaunkönig.


    --------> Zaunkönig

    Vertrauen ist gut, die Garde ist besser.

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  • Den Pfad entlang schlendernd kommt eine in einen Wollumhanggehüllte Gestalt auf das Tor zu und bleibt erst kurz vor dem Tor stehen, ohne einmal aufzuschauen.


    Auf dem Rücken hat er eine Lederrüstung mit einem Schild und einem Schwert zu einem Bündel zusammen gebunden, vom Gesicht ist nichts zu sehen, da die Mütze tief im Gesicht hängt.


    Hoffend, dass ihn jemand hört klopft er an das Tor.

  • Nachdem die Torwachen die Gestalt entdeckt hatten, beobachteten sie sie aufmerksam. Als Panf sie erreichte, sprach einer der beiden den Fremden an und stellte die üblichen Fragen nach Herkunft, Profession und Ziel des Reisenden. Als dies erledigt war, wurde dem Fremden Einlass in die Siedlung gewährt.

  • Während die Wache mit Panf Sprach wurde das Gesicht sichtbar, er war ein junger Mann dem die Langen Haare ins Gesicht fielen.
    Als er die Fragen der Wache beantwortet hatte nickte er zufrieden.
    An die Wache gerichtet sprach er:
    Könnt ihr mir sagen wo ich einen Platz zum rasten finden kann? Meine Glieder sind schwer von der Reise und ich brauche umbedingt einen Platz um mich zu wärmen und eine zeitweilige Unterkunft

  • Die beiden Gardisten zögerten nicht lange


    "Oh, na, da würde mir ganz spontan schon was einfallen."


    "Mir auch, ja. Als Unterkunft gibt es zwei Möglichkeiten. Einmal die Herberge am Gaisenstieg in der Unterstadt. Oder aber die Taverne Zaunkönig, da hat's auch Zimmer."


    "Und Wärme. Wenn ihr schon fragt, dann wart ihr wohl noch nicht in Renascân. Sollen wir euch den Weg erklären oder wollt ihr euch erstmal so umschauen?"

  • Deutlich erleichtert antwortet Panf
    Nun, ich war wirklich noch nie in Renascân. Und über eine Wegbeschreibung, wie ich zur Taverne Zaunkönig gelangen kann, wäre ich sehr dankbar.


    Der Wegbeschreibung der Wachen folgend macht sich Panf auf zur Taverne, ihm ist deutlich an zu sehen dass er sich auf ein weiches Bett freut und nicht im Freien schlafen zu müssen.


    ----> Zaunkönig

  • Ziemlich mies gelaunt stapfte Ashaba durch den frisch gefallenen Schnee auf das Osttor zu. Wieso sie mies gelaunt war? Das wusste sie selbst nicht so genau. Aber sie war es. Es war einer dieser Tage, an denen man aufstand und ab da alles schief lief. Moclin hatte sie unerbittlich aus dem Schlaf geschnarcht. Als sie ihm dafür einen rüden Schubser verpasst und ihn vor die Tür gesetzt hatte, hatte er sie sehr vorwurfsvoll angesehen und sich dann doch getrollt. Aber zu diesem Zeitpunkt ließ sie sich von dem Hund nicht erweichen.
    Ihres Schlafes beraubt war sie in ihre Kleidung gestiegen. Sie entschied sich gegen das Kettenhemd und für ein wenig mehr Wärme. Nach einem kurzen Frühstück, das aus einem Becher Tee bestand, hatte sie sich zum Osttor aufgemacht. Irgendjemand wollte in der Nacht "etwas gehört" haben. Wahrscheinlich ein verirrter Hirsch in Paarungslaune. Schlechtes Zeitgefühl. Manchmal konnte man glauben, dass sie der einzige Sergeant in Renascân war. Es schien, als würden solche Sachen immer auf ihren Schultern abgeladen.


    Mit Schwung zog sie sich am Geländer auf die erste Treppenstufe hoch und erklomm das Tor. Der Soldat, der oben Ausschau halten sollte, hatte die Ellenbogen auf das Geländer gelehnt. Seine Schultern hoben und senkten sich verdächtig regelmäßig.


    Nicht unbedingt um Geräuschlosigkeit bemüht, näherte sie sich dem Gardisten. Als dieser sich nach wie vor nicht weiter regte, nahm sie ihm sanft das Barett vom Kopf und versetzte ihm einen ganz und gar nicht sanften Schlag auf den Hinterkopf.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Der Gardist schreckte hoch und zog dabei einen Sabberfaden von seinem Ärmel, auf dem er geruht hatte:


    "...dir werd' ich zeigen wer hier falsch spielt, du Drecksa..."


    Dann fand er erstaunlich schnell in einen orientierungsähnlichen Zustand und schaute entgeistert Ashaba an


    "Sergeant...äh...melde...äh...keine besonderen...Vorkommnisse."


    Es war Jarik, ein Gardist aus dem 3. Zug, Hrayländer, so viel wusste Ashaba.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • "Hoffe wohl geruht zu haben." meinte Ashaba mit gefährlich ruhigem Gesicht.


    "Ihr meldet Euch um die Mittagszeit bei Frederico im Sprechzimmer. Das wird Konsequenzen haben. Da draußen schleicht eine Gefahr herum, die Ihr scheinbar nicht richtig einzuschätzen wisst. Diese Gefahr kann jedoch jedem Einzelnen hier in Renascân das Leben kosten. Sollte das noch einmal vorkommen, werdet Ihr dauerhaft an einen Vorposten versetzt, Gardist. Dort solltet Ihr lernen, was das für eine Gefahr ist, der wir hier ausgesetzt sind."


    Nach einer kurzen Pause setzte sie wieder an.


    "Wo sind Eure Kameraden?"


    Sie gab ihm sein Barett zurück.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Aus der Richtung der Herberge kamen Gerion in Xann, in einiger Entfernung konnte man jedoch bereits das Osttor erkennen.


    "Etwas nachschauen, klingt ja nicht sonderlich spannend. Spurenlesen kann ich wohl, solange du nicht verlangst das ich ein paar Käfer verfolgen soll."


    Zuerst spiegelte sich kurze Enttäuschung in seinem Gesicht, doch dann lachte er kurz.

  • Gerion erkannte die entäuschung in seinem Blick.


    "Naja es kann spannend werden, muss es aber nicht. hier treibt sich allerhandherum und bei dem was es alles sein könnte, wünsche ich mir sehnlichst, dass es ein Hirsch oder ein Reh war. Denn wenns zwei Beine hat Stiefel trägt, kanns echt gefährlich werden. Und außerdem, wenn wir das Ding jagen siehst du was vond er Umgebung und vielelicht gibts huet Abend was gutes zu Essen."


    gerion lachte bei dem letzten auf, auch wenn er im mittleren Teil seiner Worte durchaus sehr ernst wirkte.

  • "Gegen eine gute Mahlzeit hätte ich auch nichts einzuwenden."


    Er brummte leise, aber seine Züge hellten sich eindeutig auf.


    "Dann schaeun wir einfach mal was wir finden und im Notfall ist das Tor ja nicht sonderlich weit weg."

  • "Also gut."


    Xann machte einige Schritte durch das Tor und grüßte dabei die Wachen.


    "Suchen wir zunächst erst einmal die nähere Umgebung ab? Oder wie war dein Plan?"