Zimmer von Diandra im Tisch

  • Hjaldir stöhnt obgleich des dumpfen Pochens in seiner Stirn. Er hebt die Hand. Seine Augen fixieren seine rechte Hand. Mit schwacher Stimme fährt er flüsternd fort.


    "Ich weiß es nicht. Dinge fügen sich in einer Geschwindigkeit zusammen die meine Vorstellungskraft übersteigt und die ich nicht begreifen kann. Ich bin schwach. Ich kann mich kaum bewegen und noch so ein Erlebnis und das war es dann. Ich fühle mich leer und doch erfüllt. Was haben wir gemein? Ich vermag es nicht zu verstehen."


    Langsam sinken seine Hände neben seinen Körper. Sein Atem geht flach. Seine Augen sind wieder geschlossen.

  • Langsam und wie in Trance beginnt sie 1 zu 1 die Ereignisse wieder zu geben die sie gesehen und erlebt hat mit der Geistfrau... kein Detail entfällt...
    Ruhig und beruhigend streicht sie dabei über seine Stirn und eine Kraft durchströmt ihn, die Ihre Schulter Bluten lässt...


    Sie endet mit dem letzten Bild welches sie sah bevor sie ihn zu sich zog...

  • Kraft durrchströmt seinen Körper. Zitternd hebt er seinen Kopf. Vor seinem geistigen Augen zeigen sich Diandras Bilder.


    "Oh allmächtige Götter. Wie? Was sehe ich? All die Jahre dieser Nebel und nun das Licht."


    Getrieben von dem plötzlichen Kraftschub, entstehen Visionen in seinen Gedanken. Lücken schließen sich, und dennoch. Es fehlen immer noch Teile. Er ergreift ihre Hände. Dann nimmt er seine rechte Hand und berührt ihre rechte Wange.


    "Magie und die mythischen Kräfte sind nicht die Meinen. Und dennoch scheine ich irgendetwas in mir zu tragen. Und dank unser schicksalhaften Begegnung ist nun ein weiteres Teil wieder an seinem Ort. Es tut mir leid wenn du durch mich Schmerzen erleidest, aber ich habe nun die Chance all das zurückzugewinnen was ich all die Jahre versucht habe zu verdrängen. Ich fürchte jedoch das das nicht ohne dich geht."


    Langsam streichelt er weiter ihre Wange.

  • Mit großen Augen schaut sie ihn an...


    Ich... ich kann meine Gabe nicht steuern... sie kommt und geht wie sie will... ich habe keinen Einfluss darauf...
    Bist du sicher, dass ich dir da helfen kann? Ich würde dir gerne helfen, aber ich weiß nicht, ob ich in der Lage dazu bin...


    sie zuckt zusammen als ihr der Schmerz, in der Schulter wieder einen Stich versetzt. Sie verzieht fast unmerklich das Gesicht und leht es gegen seine warme Hand, greift nach ihr und hält sie an ihrer Wange fest...


    Irgendwie habe ich das Gefühl da ist noch so viel mehr... ich habe Angst vor dem was noch kommt

  • Einige Zeit verharren sie in dieser Position. Erst als der Schmerz vollständig nachgelassen hat bewegt sie sich und lässt seine Hand los und küsst die Handinnenfläche seiner Hand.


    Komm, du holst dir den Tot wenn du so nackt hier liegen bleibst. Das Zuberwasser ist inzwischen schön heiß. Komm ich helf dir auf. Du musst dich aufwärmen


    Sie selbst steht auf und hilft ihm auf die Füße und in den Zuber.
    Ihre Bluse klebt inzwischen trocken in der verkrusteten Wunde der Schulter, an der gleichen Stelle, an der Hjaldir in der Vergangenheit, beinahe erlegen wäre.

  • Als Hjaldir bis zum Kopf im heißen Wasser steckt, lassen seine Krämpfe nach und seine Muskeln entspannen sich.


    "Warum haben die Nornen unsere Fäden in so enger Bahn geknüpft? Was haben wir gemein was sonst niemand anders hat? Dieses Ritual ist mir vollkommen neu. Eine Symbiose zweier unterschiedlicher Menschen. Aber wie?"


    Hjaldir dreht leicht seinen Kopf in Diandras Richtung.


    "Ich würde dich gerne fragen ob du dich nicht auch entspannen möchtest. Doch leider habe ich keine Ahnung wie es in deiner Kultur mit dem zubern steht. Du kannst dich frei fühlen zu tun was du möchtest. Ich habe ja nichts mehr zu offenbaren."


    Trotz seiner Verwirrung muss Hjaldir kurz auflachen. Das Leben spinnt seltsame Gespinste und er war nun Teil eines Anderen außer dem Seinen.

  • Ich habe nichts, was andere Frauen nicht auch haben, noch dazu kann ich mich gegen einen Nackten Mann erwehren...


    sie lächelt traurig...


    und kannst du mir nichts antun, was mir nicht bereits angetan worden ist.


    Sie löst ihren Gürtel und lässt ihren Rock neben einem Stuhl fallen, zieht vorsichtig die Bluse aus und entledigt sich dem rest ihrer Kleidung. Ihr Oberkörper und auch die Arme und Beine, zeigen viele kleine und größere Narben, meist älterer Natur.
    Dadurch das der Stoff aus der Wunde an der Schulter gezogen worden ist, löst sich der Schorf und erneut läuft das Blut, in dünnen Rinnsalen über ihren Rücken. Dann steigt sie vorsichtig und doch etwas schüchtern, zu Hjaldir in den Zuber.


    Was könnten wir gemeinsam haben? Das einzige was uns derzeit verbindet ist das Mal auf deinem Rücken das nun um die Note meines Blutes bereichert wurde und auf meiner Schulter eine Narbe hinterlassen wird.


    Wieder lächelt sie ihn an...


    was denkst du... soll es so geschehen?

  • Ein Maelstrom der Gefühl wälzt sich durch Hjaldirs Körper. Was war passiert? Es ging so schnell. Er richtet sich kurz auf und umfaßt ihre Hüften. Dann zieht er sie an sich. Seine Hände gleiten über ihren nassen Schultern, hoch an ihrem Hals und ergreifen dann ihren Kopf. Er zieht sie sanft an seinen Kopf bis sich ihre Stirne berühren. Dann haucht er einen Kuss auf ihren Mund.


    "Ich will dich zu nichts drängen. Es ist als ob der Rad der Zeit die Geschwindigkeit erhöht hat. Du bist eine reizende junge Frau, mit einer Gabe gesegnet die ich ebenso fürchte wie respektiere. Du hast mir schon mehr gezeigt als ich je gehofft habe wiederzufinden und dein Körper spiegelt die Schönheit deiner Seele wieder."


    Langsam wandern Hjaldirs Hände wieder an ihr herunter und verschwinden unter der Wasseroberfläche.

  • Erschrocken reißt sie die Augen auf...


    Was tust du?


    Sie schreckt zurück, schaut ihm tief in die Augen und stutzt...


    Du tust das nicht um diese Situation auszunutzen, oder?


    Sie erwiedert den Kuss und wie ein elektrischer Schlag geht es durch ihren Körper. Und er sieht Bilder aus Ihrer Vergangenheit...
    Wie sie gefesselt an einem Baum, im Lager einer Räuberbande liegt.. Keine Kleidung am Körper und geschunden aufs Blut. Sie kreuzt ihre Hände in seinem Nacken und küsst seinen Hals... geschlagen und gedemütigt, hängt sie an einem Pranger. Männer und Frauen laufen an ihr vorbei und verhöhnen sie. Igre Hände wandern an seinem Rücken entlang und ihre Lippen tasten sich vor bis an seine Ohren... weinend sitzt sie in einem abgebrannten Ort, überall Leichen und ein halb verbrannter Säugling in ihren Armen Sie leht den Kopf an seine Brust...


    Tu was du willst mit mir... es ist vorherbestimmt, wir können es nun nicht mehr ändern...

  • Hjaldir umschließt ihren Körper mit seinen Armen. Er haucht einen Kuß auf ihren Kopf.


    "Nein. Das werde ich nicht. Keine Bestimmung soll den eigenen Willen lenken. So ist es nicht gewollt. Dein Wille ist deine Kraft und alles was du tust soll von dir bestimmt werden. Ich werde deine Situation nicht ausnutzen. Nicht nachdem was passiert ist. Körperliche Zuneigung ist eine gefährliche Sache, die in falschen Augenblicken gezeigt schnell zum dunklen Pfad führen kann. Und ich habe nicht vor die dunklen Pfade zu ergründen und schon garnicht um deiner Seele willen. Ich will dir helfen wo immer es geht und ich es vermag. Lass uns noch ein wenig entspannen und dann werden wir sehen was der Tag noch bringt."


    Mit diesen Worten zieht Hjaldir Diandra näher an sich und legt seinen Kopf auf den Zuberrand. Gedankenversunken schließt er die Augen und lauscht Diandras Atem. Das Leben ist ein seltsamer Zustand in den weiten der Endlichkeit.

  • Extrem irritiert durch seine Worte, aber dankbar, legt sie ihren Kopf auf seine Brust und genießt die Wärme seiner Haut und seine Gegenwart überhaupt... Noch nie war sie einem Mann wie ihm begegnet und noch nie hatte sie sich sicher gefühlt in den Armen eines Mannes.


    Lange liegen sie so gemeinsam, bis das Wasser so kalt ist, dass Diandra mit einer Gänsehaut überzogen ist.


    Sie erhebt sich, haucht ihm einen Kuss auf die Lippen ... zieht ihn hoch und hilft ihm aus dem Zuber. Sie trocknen sich ab und gehen wortlos zurück in Ihr Zimmer.


    Ich möchte dich um was bitten, wenn ich darf...
    Würdest du, bitte, die Nacht bei mir bleiben, einfach nur so? Bitte! Ich mag dich nicht gehen lassen...


    Noch nie war ihr die Einsamkeit, die folgen würde wenn er ginge, so bewusst wie in diesem Moment. Und sie fürchtete sich vor den Träumen, die den Visionen immer folgten...


    Etwas Ängstlich schaut sie ih an und wartet auf eine Antwort....

  • Als sie wieder im Zimmer angekommen sind, sinnte Hjaldir über das Geschehene nach. Er stellt sich ans Fenster und blickt lange hinaus bevor er antwortet.


    "Sicher. Ich werde bei dir bleiben. Ich spüre eine Veränderung in mir. Jedoch vermag ich nicht zu sagen was sich verändert hat. Leicht zu sagen das es wohl in Zusammenhang mit dir steht.
    Lass uns die Nacht abwarten und sehen was passiert. Ich möchte wenn geht jedoch keine Visionen haben. Der Tag hat mir schon viel zu viel Neues beschert. Leider kann ich dir nur körperlich helfen aber ich hoffe das das vorerst für dich ausreichend ist."


    Hjaldir läßt sich auf ihrem Lager nieder und streckt sich. Angestrengt verzieht er das Gesicht in der Hoffnung mehr Licht in das Dunkel zu bekommen.

  • Du kannst mir nicht helfen... du kannst nur da sein. Und glaube mir... von Visionen habe ich auch genug für die nächste Zeit. Jedoch denke ich, wir sind noch nicht fertig mit dem was das Schicksal für uns bereit hält. Ich kenne Visionen, Wahrträume und auch Geistwesen. Ich habe mein ganzes Leben immer wieder diese Seite des Lebens verlassen um die andere zu durchschreiten. Ich habe meinen Körper verlassen um Schmerzen und Schmach nicht zu spüren. Aber soetwas wie mit dir, ist mir noch nie passiert. Es ist so intensiv... und so viel... Normalerweise, weiß ich was die Geister von mir wollen oder die Dämonen die kommen. Aber das hier ist anders... Ich versteh es nicht... Zu jeder anderen Zeit, wäre ich im Zuber über dich hergefallen und hätte mir meinen spaß genommen und dir den deinen gegönnt.. aber irgendwie ging es eben nicht. Ich weiß nicht was an dir anders ist... Ich.. ich....


    sie stockt, wird rot und ein Schamerfülltes Gesicht schaut ihn an...


    Ich bin eine Diebin und Spionin gewesen, habe mein Leben genossen auch den Männern war ich nie abgeneigt... und ich habe meine Sache als Diebin und Spionin sehr gut gemacht... bis vor wenigen Jahren habe ich so meinen Lebensunterhalt verdient, wie auch Zeitweise bei den Wölfen. Vor einigen Jahren bin ich zu... sehr viel Gold gekommen...was allerdings dafür gesorgt hat, dass ich in manchen Ecken der Mittellande, vor Jahren, Steckbrieflich gesucht wurde


    sie stockt wieder...


    Ich weiß nicht warum ich dir das erzähle... aber irgendetwas zwingt mich dazu... ich muss ehrlich zu dir sein... auch wenn das bedeutet das du mich gleich in Ketten legen wirst und mich in einen Kerker sperrst...
    wie gesagt, ich bin zu viel, viel Gold gekommen, welches ich versteckt halte in einem Land weit fort von hier. Ich hatte überlegt, eine Zeitlang hier zu bleiben und ehrlich zu arbeiten und nur dem ein oder andern Gast, der sturztrunken am Boden liegt, dass ein oder andere Geldstück zu entwenden. Aber irgendwas ist in mir anders... ich .. ich kanns nicht beschreiben...


    Hasst du mich jetzt, wirst du mich einsperren?


    Während des Gespräches hat sie sich neben ihn ans Bett gesetzt und seine Hand genommen. Flehend schaut sie ihn an.. als wäre er, der rettende Strohalm, der sie aus den reißenden Fluten bergen könne.

  • Hjaldir hört ihre Worten aufmerksam zu. Dann zieht er sie näher an sich heran.


    "Ich bin Büttel, das stimmt. Und von daher trage ich Sorge dafür, dass in Amonlonde Ruhe und Frieden herrschen. Ich weiß nichts von einem Steckbrief oder ähnlichen Dingen. Aber es ehrt dich das du dich mir in dieser Weise offenbarst. Zugegeben wäre ich dir im Zuber auch nicht abgeneigt gewesen. Doch wäre es unangepaßt und falsch gewesen. So lange du dir hier in Amonlonde nichts zu Schulden kommen läßt, bis du sicher. Wir liefern ohne trifftigen Grund niemanden aus.
    Ich finde es bemerkenswert das du dich so öffnen kannst und zumal noch jemandem, den du nicht gut kennst.
    Folge dem Pfad den du eingeschlagen hast und du wirst hier in Amonlonde jederzeit willkommen sein.
    Gegen das Gesetz zu verstoßen endet meistens in Einsamkeit und Verbitterung.
    Lasse dir von niemanden seinen Willen aufzwingen und lebe Frei. Wenn du mir Dinge erzählen möchtest, dann tue es soweit du möchtest. Ich werde versuchen zuzuhören und dir helfen wenn ich es kann."

  • Sie schaut ihm sehr tief in die Augen und lächelt frech...


    wenn du sagst, dass ich dich nicht kenne, dann irrst du... ich hab in deine Seele geschaut... kann man einem Menschen näher kommen..? Und ja, seltsamerweise kann ich mich dir öffnen, was ich noch nie jemanden auf diese weise getan habe... aber auf eine Skurille weise, hast du etwas von mir in dir... und ich etwas von dir in mir... und das ist nicht körperlich zu sehen...


    Sie beugt sich zu ihm und gibt ihm einen sanften Kuss. Dann lässt sie sich in seinen Arm sinken und liegt ruhig da.


    Wenn mir jemand heute Morgen erzählt hätte wie dieser Tag endet, hätte ich ihn ausgelacht...

  • Wieder verzieht Hjaldir sein Gesicht.


    "Für wahr. Dieser Tag ist wirklich anders. Ich lebe jetzt schon soviele Jahre hier in Amonlonde und habe viele merkwürdige Dinge erlebt. Aber nie hatte ich direkten Bezug oder war selber daran beteiligt. Ich weiß nicht ob ich beunruhigt sein soll oder ob ich die Sache weiter erforschen soll."


    Hjaldir fährt mit seiner Hand über ihren Rücken und drückt sie an sich.

  • Sie schmiegt sich an seinen warmen Körper...
    So oft hatte sie das Lager mit Männern geteilt um nicht alleine, irgendwo auf einem Baum oder so schlafen zu müssen. Doch noch nie hat sie sich so sicher und geborgen gefühlt...


    Mit dem Kopf auf seiner Brust lauscht sie seinem Herzschlag und bemerkt das es genauso schlägt wie ihres... sie lächelt, sagt aber nichts davon.


    Du bist bemerkenswert... und gemeinsam werden wir diese Situation schon durchstehen... nichts geschieht ohne Grund und niemals ist eine Begegnung Zufall... alles hat so geschehen müssen... Alles wird ein gutes Ende nehmen...


    leise fügt sie hinzu...


    hoffe ich.

  • "Ja. Ein gutes Ende. Das würde ich uns beiden wünschen. Nach so langer Zeit bekomme ich endlich eine Möglichkeit den Geschenissen aus meiner Vergangenheit auf den Grund zu gehen und die fehlenden Teile zu finden. Allerdings fürchte ich das das ohne dich nicht geht. Von daher kann ich auch nicht mehr tun als dich um deine Hilfe zu bitten.
    Ich würde es verstehen wenn du nicht mehr möchtest. Trotzdem hast du schon viel für mich getan. Mehr als sonst jemand für mich getan hat."

  • Und ich würde für dich noch mehr tun... ich weiß zwar nicht warum, aber es fühlt sich so richtig an. Ich helfe dir wo ich kann... ich brauche dich schließlich auch... auch wenns derzeit noch nicht ersichtlich ist, wozu...


    Warum tut niemand etwas für dich... und warum bist du alleine... warum hast du keine Frau... das ist so ungewöhnlich... immerhin hast du ein Ort an dem du gebunden bist... eine Stellung die dir Sicherheit gibt... Warum?

  • Hjaldir Miene spiegelt einen Widersstreit der Gefühle.


    "Na ja. Es gibt schon einige Leute denen ich viel verdanke. Diese habe ich nicht vergessen. Und eine Frau? Na ja. Du hast die letzte Frau gesehen, mit der ich länger zusammen war. Ich habe seit jenen Tagen in den Nordlanden niemanden länger an mich herangelassen. Ich habe mit den meisten Frauen nur das Bett geteilt."


    Bei den letzten Worten wird seine Stimme leiser. Hjaldir ist sich nie bewußt geworden wie lange er schon alleine war. Hatte er vergessen wie es war nicht mehr alleine des Nächtens in den Schlaf zu kommen?