Eines der Gästezimmer

  • Shinoriel gähnt. Sie hat versucht in der Nacht genug Schlaf zu finden um den Tag zu überstehen, aber ob es reichen würde... Sie seufzt. Ab jetzt konnte, je nachdem wie günstig der Wind gestanden hatte, jederzeit eine Nachricht von der Anor Sûl eintreffen, und mit jeder Stunde die verstrich wuchs die Wahrscheinlichkeit. Zumindest war alles vorbereitet; Sie fühlte sich dank ihren Ausflügen in Stadt und Bibliothek gut im Bilde über die Verhältnisse im Land, mit den Waldelben war alles soweit geregelt; Dennoch würden die folgenden Tage sicherlich anstrengend werden. Und als Adjutantin der Conatha in einem fremden Land trägt sie nun mehr Verantwortung als je zuvor in ihrem vergleichsweise jungen Leben.
    Eine Bewegung am Fenster reißt sie aus ihren Gedanken. Gegen das blendende Sonnenlicht erkennt sie einen Vogel, der außen auf der Fensterbank sitzt und damit beginnt, gelegentlich mit dem Schnabel am Fenster zu picken. Das Herz der Mondelbin schlägt schneller, das könnte die erwartete Botschaft sein. Sie geht zum Fenster, den Blick leicht abgewandt, und öffnet selbiges. Der Vogel zögert keinen Augenblick, hüpft nach drinnen und auf ihren Arm. Sofort erkennt Shinoriel das Zeichen ihres Hauses.
    "Nauthon." flüstert sie dem Vogel zu, während sie den Arm auf dem Fenster streckt. Die Schwalbe sieht die Elbin noch einmal an, bevor sie abhebt und die Stadt in Richtung Küste fliegend verlässt.


    Shinoriel hat in der Tat verstanden. Sie wirft einen letzten Blick in den Spiegel; zwar sieht man ihr ihre Müdigkeit noch an, ansonsten sieht sie, aufgrund der Tatsache dass sie sich längst für den Tag bereit gemacht hat, schon durchaus bereit aus dem Haus des Katschmarek einen Besuch abzustatten.


    Sie geht nach draußen, schließt ab und klopft an Elenoës Tür. Diese öffnet direkt, ist ihrerseits schon zum Aufbruch bereit. "Heria." Die Wächterin nickt nur und verlässt ihrerseits ihr Quartier. Damit machen sich die beiden auf den Weg zu Malglins Haus.