Ankunft am nördlichen Waldrand

  • Die Elbin schüttelt leicht den Kopf. "Nein, aber auch ich danke Euch."
    Dann ergreift die Elbin zur Rechten das Wort, eisblaue Augen auf Kassandra gerichtet: "Wir werden Euch auf dem Laufenden halten falls irgendetwas relevantes passiert." Damit lenkt sie Ihren Blick mit weiterhin undurchdringlicher Miene auf Endúneath. "Auf uns wartet eine weitere Aufgabe heute Nacht. Aber zuerst kümmerst du dich um deine Ausrüstung."
    Etwas unbehaglich lässt der Klingenträger die linke Schulter einmal kreisen. Der Schrat hatte die Panzerung doch arg in Mitleidenschaft gezogen, ein vorläufiger Austausch war unumgänglich. "Das ist verstanden." lautet seine Antwort mit einer durch ein Kopfnicken mit geschlossenen Augen angedeuteten Verneigung.

  • Endúneath steht seinerseits auf, verneigt sich wortlos und verlässt das Zelt. Draußen angekommen gibt er Kassandra ein Handzeichen zu warten, verschwindet kurz in einem der anderen Zelte und ist, als er wieder auftaucht, damit beschäftigt sich die neue Schulterpanzerung festzuziehen.
    Kurz darauf erscheint auch Am'Anethra im Zelteingang. Sie sieht ihren Schüler prüfend an und nickt dann kurz: "Während du unseren Gast zur Stadt eskortierst werde ich unsere Aufgabe vorbereiten. Einer der Pylonen muss in die Nähe des Steines gebracht werden."
    Endúneath nickt ebenfalls und entgegnet erneut:"Das ist verstanden."

  • Endúneath zuckt kurz mit den Schultern und geht dann voran. Nach einer kurzen Zeit des Schweigens beginnt er: "Nun... was glaubst du wird eure Kommission zu dem Stein beschließen und wann kann mit einem Entschluss gerechnet werden?"

  • "Tja, wenn ich dir das sagen könnte..." Kassandra klingt ein wenig ratlos.
    "Ich überlege die ganze Zeit, was man am besten damit macht... Am liebsten wäre es mir das Ding zu zerstören, dann kann niemand mehr Unheil damit anrichten. Wenn man es ausgraben kann wärs vielleicht ne Idee, es in der Akademie unterzubringen..."

  • Eine Weile herrscht Stille, dann beginnt der Klingenträger leise: "Mir gefällt die Idee des Zerstörens auch am besten. Oder ableiten oder umverteilen, kontrolliert freisetzen."
    Wieder folgt ein Augenblick der Stille. "Was die Akademie angeht... Ich werde einmal offen reden. Dass wir das hier als eure Angelegenheit ansehen ist nicht nur eine diplomatische Floskel. Solange ihr überzeugt seid mit der Situation klar zu kommen wird die Septa keinen Eingriff andenken. Dennoch würde es vermutlich Argwohn hervorrufen wenn ein... Artefakt oder was immer es ist dieser Größenordnung einer Organisation jeglicher Art zur Verfügung gestellt wird. Mächtige Dinge machen merkwürdige Dinge mit anständigen Leuten, wenn du verstehst... Wir haben das alles schon erlebt."

  • Vom Flusslauf und dem angrenzendem Elfenreich kommend:


    Zuerst ist es nur ein dumpfes Hallen, dass herannaht, doch schon bald sind von Nordwesten her, die kraftvollen Hufe eines herangalloppierenden Pferdes zu vernehmen. Alsbald in Sichtweite kommend, erscheint am Horizont, zwischen den Bäumen und Wiesen die stolze Gestalt eines schwarzen Rappen. Auf ihn eine Elfe, deren waldgrüner Mantel im Wind des Rittes umherweht. Ihr Gesicht ist unter einer Kapuze gleicher Farbe wie der Mantel verborgen.

  • Kassandra lächelt, und das ist auch in ihrer Stimme zu hören.
    "Traust du uns nicht?"
    Eine Weile schweigt sie, dann fährt sie nachdenklich fort.
    "Ich denke Baul hat Bauchweh bei dem Gedanken etwas so mächtiges zu zerstören. Und ich kann ihn verstehen. Wenn sich diese Macht nutzen läßt wäre es Verschwendung, sie einfach fortzuwerfen. Wenn ich mehr von Technomagie verstehen würde könnte ich vielleicht Amonlonde damit beleuchten... oder das Wasser vom Fluß hier heraufpumpen..." Ihre Stimme nimmt einen träumerischen Ton an. "Fliegende Schiffe damit betreiben oder die Kähne auf dem Fluß..."
    Sie wird wieder nüchtern.
    "Ich weiß was du meinst. Einer einzelnen Person dieses Ding anzuvertrauen könnte eine sehr große Versuchung darstellen. Der Akademie als ganzem oder dem Rat als ganzem... Es wäre Staatsbesitz."
    Sie stockt wieder.
    Hält an, als der Hufschlag lauter wird. Wer ist wohl um die Zeit in so einem Tempo unterwegs...?

  • Tear'asels Augen sind vom Wind des Rittes leicht getrübt und sie schmiegt sich eng an den Widerrest des Pferdes. Alagos ist schnell, er kennt den Weg zurück, und in der Dunkelheit scheint er die Fährte der in der Nähe Weilenden nicht wahrzunehmen. Schnell nähert sich das Tier und es scheint nicht bemüht langsamer zu werden.

  • Auch Endúneath wendet sich das eine oder andere Mal um, während sie redet.
    "Ich kenne eure Akademie nicht, insofern fällt mir schwer ihr als Institution derart zu vertrauen ihr diese Bürde aufzuerlegen."
    Dann kommt die Reiterin in Sichtweite. Die scharfen und bestens an diese Lichtverhältnisse angepassten Augen des Mondelben erkennen die Reiterin sofort.
    "Wen haben wir denn da..." Ein Lächeln zeichnet sich auf seinen Zügen ab, wandelt sich dann aber schnell in Erstaunen. "Da hat es aber jemand eilig..."

  • "Ich glaube nicht, daß Tara bei dem Stein in Versuchung gerät. Und Zylo ist auch zu trauen. Das ist ja auch nichts, das man so in die Tasche stecken und wegtragen kann..."


    Kassandra tritt eilig aus dem Weg des Pferdes, als dieses keine Anstalten macht, langsamer zu werden.

  • Plötzlich scheut das Pferd, wenige Meter an die beiden Wanderer in der Dunkelheit herangekommen. Die Reiterin strauchelt auf dem Rücken des Tiers, denn mehr als die kraftvolle Mähne hat sich nicht, um sich zu halten.


    "Gebt euch zu erkennen!", entkommt befehlend und in der Sprache der Elben ihren Lippen.


    Staub wirbelt in der Dunkelheit auf, als sich die mächtigen Hufe des Rappen in das kalte Erdreich bohren und mehr als zwei Drehungen des Tieres dauert es, ehe die Elbe das Pferd, unter Kontrolle hat. Eine ihrer Hände ist an den Griff der Elbenklinge gelegt, bereit sie zu ziehen, beim kleinsten Anzeichen einer Gefahr.

  • Endúneath, der ihr gerade etwas zurufen wollte, verschränkt stattdessen die Arme vor der Brust und geht bedacht zwei Schritte vor.
    "Was ist mit Euch, Wächterin, dass Ihr den Wächter nicht erkennt?" Auch seine Antwort ist in der alten Sprache.

  • "Endúneath?" Mehr als irritiert kommt sein Name über ihre Lippen. Sie lässt den Griff ihrer Waffe los und drückt ihre Stiefel in die Seite des Pferdes. Mühelos kommt der Rappe nun näher. Seine Nüstern und das nassgeschwitzte Fell dampfen in der Dunkelheit und seine Ohren zucken nervös umher. Seitlich bleibt das Pferd schließlich zur Gänze stehen und tritt zweimal auf dem Boden auf.


    Die Elbe beugt sich ein wenig nach unten, um den stehengebliebenen Wächter in Augenschein zu nehmen.