Ankunft am nördlichen Waldrand

  • Wieder liegt ihr Blick auf Kassandra und nur mit Mühe blockt sie die Traurigkeit ab, die viel zu schnell, zu nah an ihr Herz gelangt. Sie mag gegen die Magie gewappnet sein und die mentalen Angriffe anderer auf ihr Innerstes, aber das, was die Menschen wirklich ausmachte, in schönen aber auch verdammungswürdigen Momenten, waren die Emotionen, die sie auf ihren Zügen trugen und die ein Spiegel, ein beleuchteter Pfad in ihr Innerstes waren.


    Etwas zu steif steht sie da und sieht Kassandra mühevoll unbewegt an.


    "Ein Kristall ist ein Gegenstand, etwas, an dem Erinnerungen hängen, ja... aber solch ein Verlust rechtfertigt nicht die Tränen, die du vergießt."

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  • Kassandra dreht sich zu den beiden um. Ihre Augen brennen. Wenn sie doch nur verstehen würden...
    "Der Kristall war ihre Erinnerung an Itholias. Alles Wissen, die ganze Geschichte ihres Volkes war dort drin." Jetzt ist die Stimme wieder fest, melodisch, intensiv. Eindringlich.
    "Ihre Vergangenheit. Die Folge war, daß sie die Insel hat untergehen sehen."
    Keine Bitterkeit schwingt in der Stimme, nur tiefer Ernst. Beschenkt... aber zu welchem Preis.
    "Der Preis war zu hoch."

  • Im Gegensatz zu Endúneath versteht die Elbe die letzten Worte der Bardin sehr gut, mehr als ihr lieb ist. Doch in ihren Zügen bleibt sie kühl.


    "Ich verstehe."


    Nur langsam und etwas steif legt sie vorsichtig ihre schlanken Hände auf die Schultern von Kassandra und sucht ihren Blick.


    "Ihr Opfer wurde von ihr, im vollen Bewußtsein der Konsequenzen, die sie erwarten würde, ausgewählt und gegeben. Laste dir nicht ihr Schicksal auf."

  • Kassandra erwidert den Blick, ihre Augen sind traurig, ja, aber etwas anderes liegt mit darin. Schuld? Dankbarkeit? Erstaunen...
    "Wie kann ich das nicht tun, Tear'asel? Wie kann ich mich davon abwenden? Sie wußte was sie tat, ja. Aber es geschah nicht für Amonlonde. Es geschah für mich..." Und dies ist der Quell grenzenlosen Erstaunens.
    Warum für mich? Ich habe vorher ohne meine Macht gelebt, ich kann es wieder tun. Ich habe mich davon verabschiedet. Ich habe darum getrauert und sie gehen lassen und war zufrieden damit, Amonlonde ist es wert. Nur eine Schankmaid... Und dann tun unsterbliche Wesen so etwas...

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Vorsichtig hebt sie ihren Körper auf die Zehnspitzen und neigt ihre Stirn an die der Menschenfrau, so sie es zulässt.


    "Wer hat das Recht zu entscheiden, was mehr Wert hat und was weniger, wenn das Herz alle Argumente in sich vereint."


    Sie schließt ihre Augen, während sie weiterspricht und nur einen Herzschlag zuvor, sieht sie noch einmal zu Endúneath hinüber.


    "und eben weil es für dich geschah und für nichts anderes sonst, gibt es keine Schuld, die du zu tragen hättest, nur Dankbarkeit und das Wissen, das ihr einander soviel Wert seit...,"


    Der Schleier senkt sich für einen Moment und schenkt Kassandra den Kuss von tröstender Wärme, ehe er sich wieder verflüchtigt und der Seelenkokoon sich wieder hebt. Nur noch flüsternd und von einem seltamen Hall begleitet spricht sie weiter:


    "Manchmal, vielleicht nur ein einziges Mal in vielen Zeitaltern, ist das Leben eines einzelnen, mehr wert als das von vielen. Und vermagst du es auch jetzt noch nicht zu verstehen, eines Tages wirst du. Was dir gegeben ist, wird seinen Zweck noch erfüllen und Ancalima weiß das."

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  • Ein leises Räuspern ist aus Richtung des Mondelben zu vernehmen.
    "Gibt es die Möglichkeit zu erfahren wovon hier genau die Rede ist? Ich habe in etwa eine Ahnung wer Ancalima und Ciryon sind, aber wie kann die Existenz eines ganzen Reiches von einem einzelnen Kristall ab, wenn doch..." dann verschlägt es ihm die Sprache, während sich seine Augen weiten.

  • Mit mindestens ebenso großem Erstaunen läßt Kassandra die Berührung, körperlich und geistig, zu, berührt die Elbe dann ebenfalls sacht an der Schulter. Lächelt sie warm an.
    Als Endúneath seine Frage stellt schüttelt sie sanft den Kopf.
    "Ich weiß nicht ob die Insel wirklich versunken ist. Sie hat es so empfunden. Der Kristall war ein Speicher und gleichzeitig wohl so etwas wie ihr Herrschaftsanspruch über die Insel. Und die Verbindung ging tiefer, es hat etwas aus ihr herausgerissen, ihn zu verlieren. Im Moment ist sie stabil, Silia hat versprochen sich um sie zu kümmern. Ich hoffe es heilt. Im singenden Wald zu sein hilft ihr meistens."

  • Bei dem Namen Silia, entkommt Tear'asel ein kurzes: "Interessant."


    Dann geht sie noch zwei Schritte zurück und macht ein kurzes Geräusch mit den Lippen, worauf ihr schwarzer Rappe angetrabt kommt und neben ihr anhält.


    "Diese Wunde kann nicht heilen, denn dazu ist sie nicht gemacht. Sie muss gefüllt werden, doch dazu bedarf es nähere Informationen und anderer Mittel, als wir jetzt bereitstellen könnten."


    Sie scheint wieder kühl und kalkulierend ihre Worte zu wählen.


    "Nach Möglichkeit werde ich sie aufsuchen, doch ich fürchte, das bereits eine Meute an Hilfswilligen auf sie einstürmte." Sie seufzt leise. "und wenn ich eines an Ancalima kenne, dann das sie derlei überhaupt nicht mag."

  • Abwehrend streckt er die Hände vor sich.
    "Verzeiht, das ist etwas viel auf einmal. Silia?" Er schließt die Augen und verbirgt einen Teil seines Gesichts unter den Händen indem er die Handinnenkanten mittig an der Stirn ansetzt und die Hände über Nase und Mund legt. Kurz hält er inne, bevor er sich an Kassandra wendet:
    "Warum auch immer sie das getan hat, Kassandra, glaubt mir, es macht ihr vermutlich genug zu schaffen für euch beide. Es war wahrlich ihre Entscheidung, doch weder wird es ihr Wille noch hilfreich sein wenn Ihr euch damit selbst zu sehr belastet."

  • Die Elbe lässt eine ihrer Hand auf dem Widerest des Pferdes, während sie sachte dem Elben zunickt. Schweigend lauscht sie nun, denn ihre Worte sind gemacht und ihnen gibt es im Augenblick nichts hinzuzufügen. Sie entscheidet stumm, dass sie die beiden begleiten wird, um dann im singenden Wald einerseits nach ihrem Schützling, andererseits nach der Waldelbe zu suchen. Doch eines nach dem anderen.

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  • "Nein, das kann sie überhaupt nicht leiden", antwortet sie Tear'asel lächelnd.
    "Silia ist ein weiterer Gast meines Hauses", erklärt sie dann auf Endúneaths Frage.
    "Ich stelle sie dir bei Gelegenheit vor. Was meine Belastung angeht... Freiheit und Freundschaft. Freunde kümmern sich umeinander. Nicht mehr und nicht weniger tue ich."

  • Endúneath seufzt leise. "Was wiederum deine Entscheidung ist. Was Silia angeht," er zuckt mit den Schultern, "Wenn du meinst es lohnt sich dass ich sie treffe soll es mir recht sein, solange es nicht gerade zur Mittagsstunde ist." Dann geht er zwei Schritte vor und hält kurz inne. "Wir könnten indes unseren Weg fortsetzen, Am'Anethra erwartet mich in absehbarer Zeit zurück... Außerdem sollten wir das Wissenswerte zu dem Grund warum wir eigentlich jetzt hier sind noch einmal zusammenfassen." Damit wandert sein Blick zu Tear'asel.

  • Kassandra lacht leise und setzt sich in Bewegung. Darauf achtend, daß sie die Elben zwischen sich und dem Roß hat.
    Ob es sich lohnte, die Königin Teranbars kennenzulernen? Das sollte er besser selber entscheiden...
    "Komm einfach vorbei, dann kannst du's selber feststellen."
    Tear'asel in Kenntnis über den Stein zu setzen überläßt sie ihm.

  • Während die drei sich einigermaßen zügig in Richtung Stadt begeben beginnt der Mondelb so gut es ihm in den Sinn kommt zusammenzufassen.
    "Zusammen mit den Zeit... Raum... Wie auch immer gearteten Problemen tauchte unweit von hier auf einer Waldlichtung ein merkwürdiger, extrem mächtiger Stein auf." Er wirft Tear'asel einen die Bedeutung festigenden Blick zu. "Wenn Ihr wissen wollt wie mächtig fragt am besten einer der magisch eher begabten, aber extrem mächtig trifft es glaube ich recht gut. Ob zuerst der Stein oder zuerst die Probleme auftraten mag ich nicht abzuschätzen, aber irgendwie wird er damit schon zusammen hängen. Jedenfalls wird zur Zeit darüber beraten wie mittelfristig damit verfahren wird."

  • "Hat man die Tragweite seiner "extremen" Macht schon analysiert? Ich denke Malglins Erfahrungen wären am ehesten dazu geeignet," wirft sie sachte ein, während sie den beiden zusammen mit ihrem Pferd folgt.

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  • "Soweit ich weiß ist die Analyse des Objektes für jene die es versucht haben bisher nicht erfolgreich und mit äußerst unangenehmen Nebeneffekten verbunden gewesen." Er zuckt mit den Schultern. "Aus meiner unwissenden Sicht würde ich vermuten: zu mächtig?" Damit blickt er fragend Kassandra an.