Ankunft am nördlichen Waldrand

  • Am Rande des nördlichen Waldes angekommen gibt Septa Seraine den Befehl zum Halten. Sie dreht sich zu ihren Begleitern um und beginnt.
    "Hier ist der Plan. Wir werden das Lager ein gutes Stück in den Wald hinein bauen; Ich will von der Straße aus nicht gesehen werden. Für unsere Gastgeber werden wir Wegzeichen hier anbringen. Helathel," damit weist sie auf eine der Wächterinnen, "Ihr reitet zurück, fangt den Wagen ab und geleitet ihn an diesen Ort."
    Die Angesprochene nickt, macht kehrt und befindet sich auch schon auf dem Weg.
    "Der Rest: wir werden den Lagerplatz ein wenig... vorbereiten. Und ich rede dabei nicht nur von der Beseitigung großer Äste. Ihr seid alle im Bilde was sich hier im Wald alles herumtreibt und ihr wisst wie ein Ley-Perimeter aussieht. Ich will von jeder Schabe, jedem Waldschrat und jedem Eichhörnchen das sich in unsere Nähe begibt wissen wo es ist bevor es das selber weiß. Und ja, das gilt auch für diesen... Gestaltwandler falls er sein neugieriges Riechorgan, falls er dann gerade eines besitzt, hier hineinstecken will. Der Perimeter wird fertiggestellt sobald der Wagen hier ankommt. Ich habe mich deutlich genug ausgedrückt?"
    Ein Wächter steuert sein Pferd einen Schritt vor und antwortet: "Das ist verstanden. Zeigt uns den Ort."
    "So sei es. Folgt mir, und denkt daran: Ich bin nicht hier um mir irgnedwelche singenden Wälder anzusehen, wir haben wenige Stunden bis der Wagen hier ist. Lasst uns dies hinter uns bringen."


    Damit dreht sie um und reitet, gefolgt von den anderen, langsam in den Wald hinein. Zwei Baumreihen weiter spricht sie einige Worte der Macht und an einem Baum entsteht ein bläulich schimmerndes Zeichen.

  • Wie angekündigt erreicht wenige Stunden später auch der Wagen den Waldrand. Septa Seraine und die Wächter stehen bereits erwartungsvoll wartend vor Ort.
    Die beiden Waldelben Tivalls, die am Morgen mit dem Wagen losgezogen waren verneigen sich und einer erhebt die Stimme: "Wir werden Euch noch beim Aufbau helfen und morgen dann zum Schiff zurück kehren. Wo können wir behilflich sein?"
    "Ich bin dankbar für die Hilfe, die Ser Amlaelas uns sendet. Vermutlich könnt ihr am besten beim Errichten der Zelte helfen." Damit gibt sie ein Zeichen und die Wächter beginnen den Karren abzuladen und die Gegenstände in den Wald zu schaffen. "Seid vorsichtig mit diesen Pylonen. Ich habe wenig Lust die Anor Sûl zurück zu schicken um neue zu holen!"


    Der Lagerplatz selbst ist bereits hergerichtet, der Boden zwischen den Bäumen, zwischen die die Zelte gespannt werden, ist frei von Hindernissen und an fünf in einem regelmäßigen Polygon angebrachten Punkten sind Kreise der Macht gezeichnet worden. Die Wächter öffnen nun vorsichtig einige der versiegelten Kisten und bringen fragil aussehende Konstrukte aus Metall und Kristallen zum Vorschein, jeder etwa einen halben Schritt lang und an der dicksten Stelle mit einem Duchmesser von einer Handbreite. Diese werden nun behutsam angehoben und zu den Kreisen getragen. Nachdem diese Arbeit erledigt ist merkt Seraine an: "Gute Arbeit. Ich werde mich um den Rest kümmern, seht nur zu dass die Zelte aufgebaut werden und der Rest der Versorgungsgüter dort verstaut werden." Damit macht sie sich am ersten Pylon zu schaffen, was genau sie tut weiß wohl keiner der anderen Anwesenden so recht. Sie konzentrieren sich lieber auf ihre eigene Arbeit und so entsteht in der nächsten Zeit versteckt im Schatten des Waldes ein kleines Zeltlager.

  • Es ist später Nachmittag als Endúneath mit den anderen vom singenden Wald kommend zum Basislager gelangt. Die Former waren auch trotz der Zeit die er im Wald verbracht hatte noch nicht mit ihrer Arbeit - wenn man es denn so nennen wollte - fertig gewesen, also hatte er seinen Bericht bereits abschließend geschrieben. Letztendlich hätte er diesen mit den Stichpunkten "Former zu nahe gekommen; Ruinen untersucht; Wald mit chaotisch-musikalischen und anziehenden Eigenschaften inspiziert - keine Kontakte oder sonstige relevante Vorkommnisse" abschließen können, aber er hatte es für besser befunden das ganze ausgiebig auszuformulieren; Tíriêl und die anderen würden ohnehin noch eine persönliche Ausführung bei der Nachbesprechung in der frühen Nachmittnacht erhalten. Lediglich seinen Auftritt im Wald selbst hatte er nur beiläufig erwähnt, da er ihn nicht für sonderlich relevant oder hilfreich bei der Auswertung hielt.
    Die Delegation ist noch nicht aus der Stadt zurück, also entschließt er sich nun seine Pause einzulegen, die Ruhe von der jetztigen Stunde bis zur Mitternacht würden ihm ohne Zweifel ausreichen. Der Klingenträger lässt sich von der Septa in ein Zelt einweisen, meldet sich unter Abgabe seines Berichtes ab und verschwindet im Zelt.

  • Es ist vielleicht eine Stunde vor Mitternacht als Endúneath zum wiederholten Mal seine Patrouillenrunde beendet. Er seufzt innerlich: Dieser Ort war vermutlich ebenso wenig von Angriffen gefährdet wie Indorthel in der alten Hauptstadt vor dem Krieg gegen die Nebelorks. Irgendwie hatte er sich diese Mission spannender vorgestellt.
    Die Baumgruppe vor ihm kannte er nun schon zu genüge, sie war ihm schon bei der ersten Runde dadurch aufgefallen dass sie aus drei völlig verschiedenen, exotischen, ihm unbekannten Bäumen bestand. Doch diesmal ist er nicht alleine hier; Scheinbar entspannt an einen der Stämme gelehnt steht eine ihm nur zu gut bekannte Elbin, etwa einen halben kopf kleiner als er und von nach außen hin täuschend graziler Statur. Sie ist für ihre Verhältnisse kaum gerüstet, hat ihre Arme vor dem leichten Lederpanzer, den sie trägt, verschränkt und mustert ihn aus kalten, eisblauen Augen.
    Endúneath überwindet mit angezogenem Tempo die Distanz zu ihr, bleibt in respektvollem Abstand vor ihr stehen, salutiert und erstattet Bericht: "Der Wald ist ruhig, Meisterin. Alles ist wie es sein sollte."
    Die angesprochene nickt langsam und stößt sich dann mit dem Rücken vom Stamm ab und kommt ein wenig auf ihn zu. "Ich habe eine neue Aufgabe für dich, Endúneath." Damit löst die Verschränkung ihrer Arme. "Wir wollen uns nach möglichen Plätzen für eine... permanentere Unterkunft umsehen. Doch bevor wir die Echadith aussenden will ich, dass die Wächter mögliche Plätze auskundschaften, vor allem auch hinsichtlich potentieller Gefahren. Ich sende zwei Wächter zuzüglich dir, der du dafür verantwortlich sein wirst dass alle heil zurückkehren. Ist dir soweit alles klar?"
    Er nickt.
    "Gut. Ihr werdet zum Fluss reiten und das diesseitige Ufer vom Flusshafen aus in Richtung Meer absuchen. Was wir brauchen ist eine Lichtung, nahe am Fluss und möglichst weit entfernt von bereits vorhandenen Siedlungen, seien es menschliche oder... andere."
    Wieder nickt er bestätigend. "Das ist verstanden."
    "Die anderen warten bereits im Lager. Reitet sofort los, ich werde dann hier weitermachen."
    Damit ist das Gespräch beendet, Endúneath salutiert, Am'Anethra nickt ihm zu, bevor sie sich abwendet und seinen Patrouillengang fortsetzt.
    Der Klingenträger sieht ihr kurz nach, bevor er sich im Eiltempo richtung Lager aufmacht.

  • In einiger Entfernung passieren Diandra und Hjaldir auf seinem Pferd das Lager. Hjaldir stoppt sein Pferd und hält Ausschau.


    "Was zum Henker ist hier schon wieder los? Das darf doch nicht wahr sein. Jetzt lagern hier schon die Horden außerhalb der Stadt. Ich werde hier noch wahnsinnig. Es könnten 1000 Orks hier lagern und bei Nacht nach Amonlonde kommen und wir würden es nicht merken. Aber wahrscheinlich wissen von dem Lager hier wieder alle ausser mir."


    Hjaldir ist sichtlich ungehalten. Das Pferd trampelt unruhig auf der Stelle.

  • Diandra lacht laut....


    Na ja, was willst du erwarten.. seit gestern Abend hätte dich ja auch keiner finden können, um dich zu informieren... Aber mal im Ernst... hat Amonlonde irgendwas ausgeschrieben, das irgendwie neue Gäste Begrüßungsgeld oder sowas bekommen... Vor allem, ich habe noch nie sooo viele Elben auf einmal gesehen... Schon komisch


    Sie streicht ihm über den Rücken...


    Aber mach dir nix draus... alles wird gut... Ihr solltet hier Zoll erheben... dann würdet ihr reich werden

  • Einige Zeit später meldet sich eine der Wächterinnen bei der Septa Seraine.
    "Verzeiht, sera, aber ihr solltet davon wissen..." beginnt sie mit einer respektvollen Verneigung. Ihr gegenüber nickt nur. "Der Ley-Perimeter... es befinden sich seit geraumer Zeit zwei Wesen in der Umgebung. Erst dachte ich, sie würden nur vorbeiziehen, aber jetzt..."
    Seraine hebt beruhigend die Hand. "Ich weiß. Das werden wohl diese beiden... Rüpel sein von denen sera Panondae vorhin berichtete."
    "Wie werden wir reagieren?"
    "Abwarten. Letztlich ist es ihr Land und wir sind die Gäste. Und sie werden wohl kaum jetzt ein Haus bauen oder so etwas..."
    Die Wächterin nickt, wendet sich ab und wieder ihrer Arbeit zu.

  • Kurze Zeit später nähert sich eine weitere Elbin aus dem Wald Richtung Straße. Weder ihre Rüstung noch ihre Haltung lassen irgendwelche Zweifel an ihrem Stand oder ihrer Berufung zu. Die mit Mithril verstärkten und mit Klingenbrechern bewehrten Lederschulterpanzer verbergen ihre eigentlich eher zierliche, elbische Gestalt, ohne jedoch an Eleganz einzubüßen - tödlicher Eleganz. Der Rest der Rüstung ist ähnlich gehalten.
    Hinter ihr folgen zwei der Pferde; Sie hält auf eines der Zelte zu.
    Was hast du vor? Wenn mir die Frage gestattet ist ertönt Seraines Stimme in ihrem Kopf.
    Am'Anethra hält kurz inne und antwortet auf gleiche Weise: Die dritte ist... anders. Und nähert sich. Wir werden uns das einmal ansehen. Sie dreht dabei nicht einmal den Kopf.
    Wir?
    "Endúneath!" beantwortet ein durchaus realer Ruf in Richtung eines der Zelte ihre Frage. Drinnen regt sich etwas, kurz darauf öffnet sich der Eingang, der Klingenträger kommt heraus und sieht sie fragend an. Er scheint nicht geruht zu haben, denn auch er ist gerüstet, zwar deutlich schlichter, aber durchaus ähnlich.
    "Sichtung Kategorie zwei. Wir sehen uns das an." Damit besteigt sie eines der Pferde.
    "Verstanden," antwortet er. Endúneath löst seine Klingen aus ihren Halterungen, bringt sie an den entsprechenden am Sattel an und steigt seinerseits auf. Dann beginnen die beiden durch den Wald gen Westen zu reiten.
    Ich muss dir wohl kaum sagen dass ihr aufgrund der... Umstände ein wenig vorsichtiger vorgehen solltet? gibt Seraine Am'Anethra mit auf den Weg. Als Antwort erhält sie lediglich das Gefühl eines skeptischen, kalten Blickes.

  • Den Weg entlang kommend nähern sich Kassandra und Endúneath dem Lager. Für das unwissende Auge verborgen markiert eine Runde einen der Bäume am Waldrand, hier biegt der Mondelb ab und verschwindet mit seiner Begleiterin zwischen den Bäumen.
    Wenig später erreichen sie die Lichtung, auf der die Mondelben ihr Lager aufgeschlagen haben. In der Mitte befindet sich etwas was am ehesten einer Feuerstelle ähnelt, in der freilich das Feuer fehlt und die dennoch eine angenehme Wärme ausstrahlt. Rundherum sind sechs Zelte aufgeschlagen, eines davon ist merklich größer als die anderen. Außerdem sind an den äußeren Rändern zwei der Pylonen zu erkennen, elegante Konstrukte aus Kristall und schwerem, fast schwarzen Holz, knapp über dem Boden schwebend.
    Vor der Lagermitte steht lächelnd Shinoriel, einen warmen Umhang über die gewohnt sehr ansehnliche Gewandung gelegt. Die Kapuze ist zurückgezogen sodass ihr silbernes Haar selbst in dem wenigen Licht, das der Mond zu dieser Zeit wirft, fast zu strahlen scheint. Sonst ist niemand zu sehen; Sie geht einige Schritte vor und verneigt sich dann vor Kassandra.
    "Willkommen in unserem bescheidenen Lager, sera Kassandra. Ihr werdet bereits erwartet." Damit weist sie mit der Rechten auf das größere der Zelte. "Ihr übrigens auch, Cyrondae"


    Endúneath sieht sie zunächst erstaunt an, nickt dann und wendet sich erwartungsvoll Kassandra zu.

  • "Ich danke Euch", antwortet Kassandra lächelnd. "Auch, daß ihr so kruzfristig Zeit für mich habt."
    Sie erinnert sich daran, daß diese Elben sowieso Nachts aktiver sind als Tags und die Stunde ihres Besuchs vielleicht nicht ganz so unhöflich erscheint.
    Sie wechselt einen Blick mit Enduneath und geht dann ihm voraus in das gewiesene Zelt.

  • Im Zelt selbst herrscht eine wohlige Wärme bei gedämpftem Licht; Der Duft von Kräutern liegt in der Luft. Am hinteren Ende des Zeltes sitzen drei Gestalten auf Kissen, davor ist ein niedriger Tisch aufgebaut auf dem einige Speisen und Getränke stehen, unter anderem auch eine Kanne aus der der Kräuterduft entströmt. Die gesamte Inneneinrichtung ist in verschiedenen Grau- und Silbertönen gehalten, hinter den Gestalten hängt eine Art Banner an der Zeltwand, auf dem ein majestätischer Vogel vor dem vollen Mond dargestellt ist.
    Auf der den Besuchern zugewandten Seite liegen einladend einige weitere Kissen, eine der Gestalten weist mit der Hand darauf.
    Endúneath wartet bis sich Kassandra niedergelassen hat und tut es ihr dann gleich. Als er bemerkt dass erwartungsvolle Blicke auf im liegen beginnt er: "Wenn ich vorstellen darf: Septa Seraine von der Akademie der arkanen Künste," damit wies er von links nach rechts von einer zur nächsten Elbendame, "Tíriêl Tel'Alan, oberste Botschafterin und Am'Anethra Cyrchanyon, die Meisterin der Wache." Die Angesprochenen verneigen sich knapp.
    "Kassandra Damar, Gefährtin des Katschmarek von Amonlonde." Damit weist er auf die Schankmaid neben ihm.

  • Kassandra versucht sich nicht von der seltsam monochrom gehaltenen Inneneinrichtung irritieren zu lassen. Irgendwie erinnert sie die Situation ein wenig an ihre und Arnulfs Vorladung vor den Rat der Elben.
    Sie nickt den Elbinnen höflich zu, als sie vorgestellt werden, dann liegen die erwartungsvollen Blicke auf ihr.
    "Ich danke euch, daß ihr so kurzfristig bereit wart, mich zu empfangen." Dann kommt sie auch schon zur Sache.
    "Ich habe eine Bitte an Euch, ich weiß nicht, wie viel Enduneath euch vorhin über diesen Stein im Schratgebiet übermittelt hat...?"
    Fragend schaut sie ihn an.

  • Die linke der Elbinnen beginnt bedächtig zu sprechen: "Wir wissen, dass etwas ist. Wir wissen ziemlich genau, wo es ist. Und wir wissen ungefähr wie mächtig es ist, was uns nicht ohne Sorge lässt. Auch haben wir erfahren was nach dem Fund damit geschah und wie es euch dabei ergangen ist," ihr Blick schweift von Kassandra zu Endúneath und dann zurück.
    "Bisher erachten wir die Angelegenheit als eine der Euren, in die wir uns als Gäste wohl kaum einmischen werden. Gibt es Grund zur Annahme dass sich daran etwas ändern wird?" Sie legt den Kopf zur Seite und sieht Kassandra mit ausdrucksloser Miene an.

  • Kassandra erwidert den Blick gelassen und schaltet mental in eine andere Gangart.
    "Nein", antwortet sie ruhig. "Das Problem ist noch immer unseres. Die Kommission zur Untersuchung seltsamer magischer Zwischenfälle wird sich damit befassen und dann wird der Rat entscheiden was mit dem Stein zu tun ist. Aber da ihr hier in der Nähe kampiert und die Gegend sowieso überwacht" Ein kurzer Blick zu Enduneath. "Ist meine Bitte, daß ihr auch ein Auge auf den Stein habt. Mich wissen laßt, wenn sich jemand mit ihm beschäftigt. Er ist schon einmal mißraucht worden, um uns zu schaden."

  • Die Seraine schloss kurz die Augen. Nach einer kurzen Pause antwortet sie: "Ist das so. Nun, sagt, gibt es denn konkrete Hinweise, bestimmte... Personen die ein Interesse daran haben die Macht des Steines gegen euch - und wohl auch gegen uns einzusetzen?"