Am Ostufer des Caranduin

  • Kurze Zeit später - die Pferde hatten für die Strecke keine halbe Stunde gebraucht - stehen die drei Wächter am Ufer des Flusses. Sie haben einen ausreichend großen Bogen um den Flusshafen gemacht um die Anwohner nicht zu stören. Nun erhebt Endúneath das Wort an die beiden Anderen:
    "Wir werden folgendermaßen vorgehen. Fluss - dreißig Schritt Abstand," damit macht er teilende Armbewegungen von rechts nach links, "Helathel - dreißig Schritt Abstand - meine Wenigkeit - dreißg Schritt Abstand - Retharen. Behaltet Sichtkontakt. Das ist wichtig. Wenn irgendwer von uns in einem dieser Schabenbauten verschwinden oder sonstwie angegriffen werden sollte haben die anderen nicht viel Zeit zur Hilfe. Wenn ihr irgendetwas seht nur warnen und im Zweifel vorsichtig abwarten. Hier sind wir nicht die, die die Wesen des Waldes auf den Plätzen halten die ihnen zustehen. Zumindest noch nicht. Irgendwelche Fragen?"
    Die verneinenden Antworten folgen sofort.
    "Dann los. Retharen, ihr markiert ab und an den Wald zur linken damit wir den Rückweg weiter landeinwärts vollziehen können. Ansonsten haltet die Augen offen, ich will bei Sonnenaufgang zurück am Hafen sein und ungern ohne einen Fund zurück kommen."
    Damit postiert er sich ungefähr sechzig Schritt vom Ufer entfernt, wartet bis die anderen in Position sind und reitet dann los. Ein wenig mulmig ist ihm dabei schon. Zwar sind die Pferde durchaus befähigt sich zügig im Wald fortzubewegen, doch wäre ihm gerade einer der großen, den Pferden in Gewandtheit und Schnelligkeit in dieser Umgebung weit überlegenen Panther seiner Heimat sehr viel lieber. Einen kurzen Moment überlegt er ob es wohl möglich wäre einige dieser Tiere in dieses Land zu bringen, verwirft diesen Gedanken dann aber und konzentriert sich auf seine Aufgabe.

  • Es dauert nicht lange bis Endúneath die anderen zurück auf den Weg beordert. Nirgends ist der Abstand zwischen der Straße und dem Fluss ausreichend groß genug dass dort wirklich Ruhe einkehren könnte...
    Nach etwa der Hälfte der Strecke rückt außerdem der Hang zum Hochplateau immer näher - das Flussufer stellt nun allein schon aus strategischen Gesichtspunkten keinen günstigen Standort dar. Also entschließt sich die Gruppe dem Weg wieder hinauf zu folgen. Oben angekommen will Endúneath gerade neue Instruktionen ausgeben als sich Retharen zu Wort meldet "Cýrondae... auf dem Hinweg sind wir an einer Art Kreuzung vorbei gekommen. Der andere Weg dürfte in etwa in die gewünschte Richtung führen. Vielleicht sollten wir dort einmal nachsehen."
    Der Klingenträger überlegt kurz und nickt dann. "Ich weiß zwar nichts von einer weiteren Siedlung hier die durch einen Weg verbunden sein könnte, aber vielleicht führt der Weg ja zu einem Angelplatz oder so etwas... Einen Versuch ist es sicherlich wert."
    Damit machen sich die drei auf zu dem Punkt, an dem ein breiter Weg die Straße in westlicher Richtung verlässt.

  • Kaum haben sie die Kreuzung verlassen sind auch schon Feuerscheine zu sehen. Die Mondelben drosseln das Tempo um sich leiser fortbewegen zu können und mustern aufmerksam den umgebenden Wald.
    Der Weg verbreitert sich mit einem Mal zu einer ausladenden Lichtung; Doch es ist mitnichten eine Lichtung wie sie sie suchten, herausgerissene Wurzeln und Baumstümpfe zeugen von ihrer gewaltsamen Entstehung. Barbaren schießt es Endúneath durch den Kopf, bevor er sich entsinnt dass er hier unter Menschen wandelt, von denen er eigentlich schlimmeres gewohnt ist. Zu sehr haben ihn wohl die sonst unberührten Wälder eingenommen. Wer hier wohl siedelte? Er erinnert sich nicht daran darüber gehört zu haben, aber so nah und auffällig an den Weg gebaut würde es den Amonlondern wohl kaum entgangen sein; Er würde bei Gelegenheit einfach jemanden fragen.
    Auf der Lichtung sind Zelte, Hütten und vereinzelte Menschen zu sehen. Und damit steht für den Klingenträger die Entscheidung fest: Hier würden sie die Straße verlassen und den Weg nach Südwesten Richtung Abhang und Flussufer durch den Wald fortsetzen.

  • Etwas später erreichen die drei die Kante des Plateaus; Es dauert eine Weile bis sie eine geeignete Stelle zum Abstieg finden. Danach machen sie sich, dem Abhang folgend, auf den Weg zurück zum Fluss und von dort aus auf wegsamem Gebiet bis zu dem Punkt wo der Wald wieder den Strom des Caranduin säumt.
    Hier lässt Endúneath wieder die Formation einnehmen und die Suche beginnt erneut.

  • Beim nächsten Sichtkontakt gibt Endúneath ein alarmiertes Zeichen zum Sammeln. Er kennt das Geräusch nur zu gut... Die beiden anderen lenken ihre Pferde zu ihm und sehen ihn fragend an.
    "Klingt so als hätten wir etwas gefunden... nur nicht das was wir eigentlich suchten. Ihr habt den Bericht gelesen?" raunt er.
    Retharen nickt: "Schabe?" kommt die Gegenfrage.
    "Exakt. Wir sollten in Erfahrung bringen von wo und wie viele... Ihr bleibt mit den Pferden hier, Helathel und ich werden uns das einmal genauer ansehen." Damit steigt er ab und löst die Zwillingsklingen aus den Halterungen. Die dunkelblonde Elbin neben ihm tut es ihm gleich, wählt statt der Klingen jedoch einen Bogen als Waffe. Vorsichtig und leise machen die beiden sich im Bogen auf in die Richtung aus der das Geräusch kommt.

  • Helathel hat einen Pfeil aufgelegt und bleibt dicht hinter Endúneath, der sich langsam vorwärts tastet um zu sehen was es mit der Mulde auf sich hat. Die fehlende Deckung des Waldes macht ihm sichtlich zu schaffen, er kann nur auf ein lautloses Vorwärtskommen hoffen.

  • Endúneath gibt der Wächterin das Zeichen sich zurück zu ziehen. Er späht einen geeigneten Beobachtungspunkt aus, wo sowohl der Boden als auch das Gras etwas höher sind.
    Einerseits wollte er keine Zeit verlieren, andererseits war es nicht ungefährlich mit dem Insekt im Rücken einfach weiter zu reiten. Denn da wo so etwas herkam war für gewöhnlich noch mehr... Und genau das galt es herauszufinden. Wenn hier irgendwo ein Bau war so würden sie einen ordentlichen Bogen darum machen müssen. Die beste Option war also abzuwarten und vorsichtig zu folgen wenn die Schabe den Rückweg antreten würde.

  • Der Klingenträger eilt schnell die Strecke zu Retharen zurück und gibt ihm zu verstehen dass er die Position halten solle. "Wir werden in Hörreichweite den Wald gehen." raunt er. Dann winkt er Helathel herüber und die beiden schleichen auf Flussseite mit respektvollem Abstand an dem Insekt vorbei in den Wald, wo er geduckt in Richtung der Schabe Ausschau hält während die Wächterin versucht auf dem Boden Spuren aufzuspüren die zu einem solchen Insekt passen.

  • Helathel gibt ihm gerade per Armzeichen die Richtung der Spuren an als
    Endúneath sie warnend anblickt. Das Klicken hat ihm bis jetzt die Sicherheit über die Position des Insekts gegeben, nun fällt diese weg. Mit einer Handbewegung deutet er ihr, Deckung in Richtung der Spuren zu suchen, die sie in Form eines breiteren Baumstammes findet. Auch er selbst verbirgt sich hinter einem Stamm und lauscht nach neuen Geräuschen.

  • Eigentlich ist sich Endúneath schon sicher was er da vor sich hat. Er seufzt innerlich; Das würde die nähere Umgebung dann erst einmal ausschließen. Dennoch beschließt er einen kurzen Blick in den Riss zu werfen. Helathel hat sich indes auf den höheren der beiden Felsen gestellt und beobachtet die Umgebung.