Weinkontor Bramante

  • Der Weinkontor Bramante befindet sich in der Unterstadt von Renascân, unweit des Hafens. Im Haus befindet sich das Ladengeschäft, ein Lager (sowohl im Erdgeschoss als auch im kleinen Keller) sowie im ersten Stock der Wohnbereich.


    Im Rahmen der Möglichkeiten von Renascân handelt es sich dabei um ein schickes Holzhaus mit einigen Verzierungen, errichtet im leicht verspielten Stil von Rokono. Eben dort befindet sich auch der Hauptsitz des Weinkontors Bramante, dessen Oberhaupt, Lucio Bramante, in ganz Lorenien bekannt ist für seine vorzüglichen Tröpfchen zu oft noch vorzüglicheren Preisen. Allerdings sind dabei durchaus auch erschwinglichere Weine, Liköre und Schnäpse im Angebot, die natürlich nicht mit der erlesenen Ware mithalten können. Bramante ist berühmt für den Werbereim "Weinkontor Bramante - Wein wie ihn bislang keiner kannte".


    Die Außenstelle in Renascân wird geleitet von Leonidas Bramante, einem Sohn von Lucio. Er fühlt sich berufen, die Kultur und feine Lebensart seiner Heimatprovinz zu verbreiten und lässt jeden gerne an seinem Wissen teilhaben...vielleicht zu gerne.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Leonidas stolzierte im Ladengeschäft zwischen den Regalen herum. Vor kurzem war eine neue Lieferung eingetroffen, und so einiges, was nicht eingelagert werden sollte, musste nun so präsentiert werden, dass es dem Kunden sofort ins Auge fiel. Unentwegt gab er dabei seinem treuen Diener Cicero Anweisungen, was er wie wohin räumen sollte, was er wie wo notieren sollte und so weiter und so weiter...

  • Ein Klirren zerriss die ausführlichen Erläuterungen von Leonidas, kurz gefolgt von einem weiteren Klirren und einem Scheppern. Ein Stein, faustgroß, war von der Straße durch ein Fenster geworfen worden und hatte im Regel gegenüber eingeschlagen, dabei mehrere Flaschen zertrümmert und war dann gemeinsam mit den Scherben zu Boden gefallen. Auf dem sorgfältig geschliffenen und geölten Holzboden bildete sich schnell mehrere rote Rinnsale, die in verschiedene Richtungen flossen. Die weiße Wand hinter dem Regal war mit blutroten Spritzern übersäht.

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  • Drei Männer, einer davon mit dunklen längeren Haaren, die er zu einem Zopf zusammengebunden hatte, näherten sich dem Weinkontor und betrachteten die eingeworfenen Scheiben


    "Aha. Da war wohl schon jemand vor uns hier..."


    "Egal. Jetzt oder nie."


    Sie betraten den Verkaufsraum und gingen direkt zu Leonidas, der aufgerecht fuchtelnd um Cicero umher wedelte, während dieser die Scherben auflas und versuchte, mit einem Lappen die Bescherung in Grenzen zu halten


    Einer der Männer sprach Leonidas an


    "Na, was für ein Unfall ist denn hier passiert? Sieht ja übel aus. Naja, kann ja mal passieren. Wir suchen Weine aus Lorenisch-Vinagy, die habt ihr ja bestimmt in eurem Sortiment, oder?"


    Noch bevor der Weinhändler anworten konnte rief der zweite Mann, der mit den längeren Haaren, herüber
    "He, Wiggerl, ich hab das Regal schon gefunden! Hier, Lorenisch-Vinagy..."


    Dann ging ein ohrenbetäubendes Rumpeln und Scheppern durch den Raum, als der zweite Mann mit einem Arm eine Ebene des Regales abräumte, eine Anzahl von Flaschen damit zu Boden warf und anschließend das ganze Regal zu Boden stürzte. Ein Schwall Wein ergoss sich über den Boden


    "Ah...er hat es schon gefunden. Bemüht euch nicht..."


    Leonidas und Cicero fuhren wie vom Donner gerührt herum. Das letzte, was die beiden hörten, war "Hier habt ihr Lorenisch-Vinagy!", dann zwei dumpfe Schläge und es wurde dunkel für den Weinhändler und seinen Diener. Hinter ihnen stand der dritte der "Kunden" und schlug sich zufrieden einen Knüppel in die geöffnete Hand


    "Hier habt ihr Lorenisch-Vinagy, ihr Drecksäcke..."

  • Einer der Männer stand am Fenster und behielt die Straße im Auge. Kein Mensch war in der Nähe zu sehen, scheinbar waren immer noch alle auf dem Dorfplatz unterwegs. An der Anlegestelle waren ein paar Leute damit beschäftigt, ein recht kleines Schiff zu entladen, Männer waren gerade dabei, Säcke zu schleppen. Aber das war weit genug entfernt. Schließlich näherten sich drei Gardisten


    "Die Garde! Macht schnell!" zischte der Mann am Fenster


    "Ja, wir haben's gleich."


    "Hinten raus! Auf geht's!!!"


    Schnellen Schrittes verließen die Männer das Haus durch einen Hintereingang und verschwanden in einer der rückwärtigen Gassen der Unterstadt. Zurück ließen sie ein Bild der Verwüstung sowie den Weinhändler und dessen Diener, ohnmächtig, gefesselt, geknebelt und in einen der hinteren Räume geschleift...


    ...die drei Gardisten bogen indes an der nächsten Ecke in Richtung Hafen ab, anstatt geradeaus in Richtung des Weinkontors zu marschieren.


    ---> aus der Unterstadt, eine ganze Weile später am selben Abend


    Der Gardist Darius betrat den Raum


    Es dauerte ein paar Augenblicke, dann hatten sich Darius' Augen an das dämmrige Licht im Laden gewöhnt. Zum Glück war es noch nicht ganz dunkel draußen, so dass die Abendsonne noch den ein oder anderen gnädigen Strahl durch die Fenster schickte...wobei das, was man nun erkennen konnte, nicht unbedingt ein Augenschmeichler war. Mehrere Weinregale lagen kreuz und quer auf dem Boden, über den sich Scherben und Wein wild verteilt hatten. Das Regal, das in Richtung Tür lag, war offenbar mit Rotweinflaschen gefüllt gewesen, was den roten Rinnsal zu erklären schien. Der Windstoß hatte offenbar noch einiges durcheinander gefegt, allerdings waren auch Regale umgekippt, die nun so gar nicht im Wirkungsbereich des Zaubers gestanden hatten. Nein, das musste wohl schon vorher so gewesen sein. Und wie ein ungeschickter Rempler des Ladenbesitzers oder eines tölpelhaften Gehilfen sah es nun wirklich nicht aus. Irgendjemand oder irgendetwas hatte hier gewütet.

    Thankmar Rhytanian
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  • --> von der Unterstadt

    Nur langsam gewöhnt Dorian sich an das Dämmerlicht. Als er klar sehen kann traut er seinen Augen nicht.


    "Darius, was machst Du denn hier?" sagt er in Richtung des Gardisten, der mitten in der Verwüstung steht.

  • Narvi rückt nach und rollt -im Dämmerlicht nicht zu erkennen- die Augen unter ihrem Barrett. "Der schon wieder - und wie gewohnt mitten im Chaos"


    Oh, Hallo Darius! sagt sie etwas überrascht und leise, da sie nicht weiß, ob sich jemand im Haus befindet, der sie nicht hören sollte.


    Sie geht leise zu ihm, darauf bedacht nicht in die Scherben der Weinflaschen zu treten.


    Was weißt du über das Chaos hier? Schon was entdeckt?

  • Darius drehte sich mit einem Ruck um als die beiden in den Weinkontor eintraten, als ob hier normaler Einkaufsbetrieb herrschen würde.


    Darius zischte nur: "Könnt ihr vielleicht noch erwähnen wie wir bewaffnet sind??? Vielleicht wartet hier ja noch jemand?"


    Er schüttelte den Kopf und suchte nach einer Tür oder Kellertür im Boden.

  • Nach links zog sich noch der Verkaufsraum, weiter hinten schienen die Regale noch zu stehen. Rechts neben der Verkaufstheke gab es zwei Türen, die beide offen standen. Eine führte zu einer Treppe, die nach unten ging. Hinter der anderen lag eine Art Flur. Was dort war...tja...ganz so weit reichten die dämmrigen Lichtstrahlen dann doch nicht.

  • Narvi atmete tief durch. Sie schritt mit gezogenem Schwert langsam in Richtung Verkaufsraum, da Darius auch noch nicht weiter vorgeschritten war und es schnellstmöglich darum ging festzustellen, ob noch jemand im Haus war. Egal ob Leonidas Bramante oder vielleicht einer der Missetäter.


    Narvi spähte in den Verkaufsraum. Dort vermutete sie niemanden, da die Weinregale in dieser Richtung kaum angetastet waren.
    Dennoch hielt sie alle Sinne wach. Rolf stand schräg hinter ihr und schiend dem Gesichtsausdruck nach auch nichts in diesem Teil des Gebäudes zu erwarten.


    Sie traten ein

  • Dorian verzieht kurz das Gesicht, als er von Darius angepflaumt wird, sagt aber nichts weiter dazu.


    "Sicher Du den Ausgang, ich kümmere mich um die zweite Tür", flüstert er in Rolfs Richtung und macht sich mit gezogener Waffe auf in Richtung Flur.

  • An beiden Türrahmen waren Kerzenhalter angebracht, in denen Kerzen steckten.


    Vor Darius, der an der Kellertreppe stand, tat sich ein schwarzes Loch auf. Dort unten konnte alles lauern. Wer weiß, vielleicht nutzte ein gewiefter Einbrecher die Chance und zielte mit einer Armbrust oder einem Wurfmesser genau auf den Eingang? Dort oben stand man gleichsam auf dem Serviertablett.


    Der Flur, rechts von der Kellertür, erstreckte sich vielleicht noch drei bis vier Schritt nach hinten...so konnte man mit viel Phantasie erkennen. Auf der rechten Seiten befanden sich zwei Türen, was weiter hinten lag, war nicht zu sehen. Lauerte der Einbrecher mit der todbringenden Waffe vielleicht dort, im Schutz der Dunkelheit?

  • 'Reicht es noch für ein Lichtzauber?' musste Darius überlegen. 'Ganz bestimmt nicht...'


    Er drehte sich so, dass er mit dem Körper nicht mehr in der Tür stand und versuchte mit einem Arm die Tür leise zu schließen.


    Nachdem er die Tür geschlossen hatte, suchte er nach einer Anzündmöglichkeit für die Kerzen... irgendwo unter dem Tresen? Im Regal... so schlich er dahin...

  • Im Verkaufsraum schien sich wirklich niemand mehr aufzuhalten. Seltsam, wo wohl Bramante und sein Personal waren? Man hörte ja so einiges über den Weinhändler, und das ein oder andere edle Tröpfchen ließ man bestimmt nicht einfach so unbeaufsichtigt.


    Darius griff derweil in allerlei Kram...Dokumente, Korken, sonstiges...es gelang ihm sogar, in ein Gefäß zu greifen, obwohl dessen Öffnung gar nicht so groß war - kalte, etwas ölige Flüssigkeit, ziemlich eklig eigentlich. Im dämmrigen Restlicht war zu erkennen, dass zwei seiner Finger (Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand) jetzt tief geschwärzt waren. Schließlich bekam er ein kleines, metallenes Kästchen zu greifen, dessen eine Kante deutliche Scharten aufwies...könnte ein ganz normales Zunderkästchen sein. Wie sich wohl die Bramante-Luxusversion angefühlt hätte?

    Thankmar Rhytanian
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  • Narvi bedeutete den anderen, dass der Verkaufraum leer sei und stellte mit ein paar Blicken fest, dass wohl kein unbeobachtetes Eindringen in das weitere Haus möglich war.


    Sie überlegte kurz, als sie Darius´Suche nach Licht sah und grinste beim Anblick seiner schwarzen Finger. "Erstmal überall reingreifen, jaja." Dann gab sie den beiden Handzeichen, dass sie um das Haus gehen wolle und von hinten einen Einstieg suche.
    Ansonsten würde sie wieder zurück kommen, so viel war sicher. Sie vermutete, dass die Missetäter schon fort seien, da sie dermaßen gewütet hatten, dass Narvi ihnen nicht zutraute im nächsten Augenblick still einen Hinterhalt aufzubauen. Naja, es war ja alles möglich, doch sie hielt das Anschleichen von Hinten für ihre Stärke und eine schnelle Möglichkeit das Haus zu durchforsten.

  • Die Rückseite des Hauses zu erreichen war nicht sonderlich schwer. Die Straße wieder ein Stück hoch, um zwei Häuserecken herum und schon stand man in einer engeren Gasse im rückwärtigen Bereich. Für Narvi eine Leichtigkeit. Zu sehen war niemand, weit und breit nicht.


    Das Haus hatte einen kleinen Hof. Neben einer normalen, wenn auch deutlich schmuckloseren Tür (verglichen mit der Vorderseite) gab es noch rechterhand ein Eingangstürchen, offensichtlich zum Keller, gesichert mit (so viel konnte man selbst in der Dämmerung noch sehen) einem Schloss.