Der Dorfplatz von Renascân (2)

  • Der zentrale Platz der Oberstadt von Renascân. Darauf befindet sich ein Brunnen sowie eine Linde, um die rundherum Bänke angebracht sind...eigentlich ist der Name des Platzes irreführend, da die gewachsene Siedlung schon seit einiger Zeit wohl kaum mehr die Bezeichnung "Dorf" für sich in Anspruch nehmen kann. Aber Namen sind ohnehin Schall und Rauch...oder?

  • "WAS IST MIT QUEIENFELS????"


    Ein lauter Ruf einer Frau aus der Menge ließ die Köpfe herum fahren


    "IST ES WAHR ODER EINE LÜGE???"


    Fast unmerklich zuckte die Procuratorin zusammen, während der Procurator die Lippen aneinander presste. Einige Sekunden vergingen und die Zeit schien stillzustehen. Dann erhob der Präfekt seine Stimme


    "Bürger von Renascân! In den schändlichen Schriften wurde von einem Vorfall in Queienfels berichtet, einem Dorf an der Grenze von Tempturien zu Lorenien, der angeblich einen Krieg ausgelöst habe. Wir sagen euch: Es gibt keinen Krieg! In den Schriften wurde bewusst gelogen oder Tatsachen so verdreht, um euch mit Übertreibungen und Augenwischereien das Geld aus der Tasche zu ziehen!!!"


    Der letzte Satz löste wieder lauteres Gemurmel aus, das wiederum vom Ruf der Frau durchschnitten wurde


    "WAS IST MIT QUEIENFELS, PRÄFEKT????"


    Takis hob beide Hände, um sich wieder Gehör zu verschaffen


    "Gleichwohl teilen wir euch mit..."


    er zögerte einen Augenblick und Totenstille machte sich breit


    "...dass es in Queienfels offenbar Blutvergießen gegeben hat."


    Mehrere Frauen schrien auf, es wurde schlagartig laut. Sehr laut. Der Präfekt versuchte, gegen die Lautstärke anzukommen, es gelang ihm teilweise. Auch Emerald und Chiara hoben die Hände, um die Menge zur Ruhe zu mahnen


    "Auch wir haben eine Nachricht bekommen, dass es in Queienfels zu Zusammenstößen gekommen ist, bei denen es Opfer auf beiden Seiten gegeben hat. Die Götter mögen Gnade walten lassen! Soweit wir wissen, trägt keine Seite die alleinige Schuld! Wir haben sofort nach genauerer und verlässlicherer Kunde geschickt, auf die wir noch warten! Wir wollten euch nicht mit Halbwahrheiten abspeisen, solange wir nur über diese verfügen.
    Wir wissen nicht, was genau in Queienfels geschehen ist. Wir wissen nur, dass der bittere Wein der Vergangenheit noch einmal Opfer gefordert hat, von denen jedes zu viel ist. Lassen wir nicht zu, dass er weitere fordert!"

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Emerald spürte, dass viele in der Menge darauf nicht gefasst waren. Gerade noch hatten sie Hoffnung gefasst, dass alles nur ein böser Traum gewesen sei, und nun musste man ihnen beibringen, dass manches von diesem Traum grauenvolle Wirklichkeit war


    "Wir bitten euch, für die Menschen in Queienfels zu beten, wie auch wir es tun werden. Für alle Opfer! Was wir aber genau wissen: Es herrscht kein Krieg! Glaubt an unsere friedliche Zukunft, so wie wir es tun! Glaubt an Magonien! Die Götter werden ihre schützenden Hände über uns halten, über Renascân, über Queienfels, über Magonien!"

  • Darius versuchte die Lage zu überblicken... und es gelang ihm nicht.


    Wir stehen hier nicht gut... schoss es ihm durch den Kopf...


    Da er hier gerade eh nicht viel ausrichten konnte (weil genug Gardisten in der Nähe waren), drängte er sich zu Ashaba durch.


    "Bin bereit..." sagte er als er wieder neben Ashaba stand

  • Bei den Worten des Präfekten machte sich ein flaues Gefühl in ihrer Magengegend breit. Nach außen hin sah nur der, der sie schon länger kannte, an den angespannten Kiefermuskeln die Nervosität, die den jungen Sergeant ergriffen hatte.


    Mit gespannten Schultern und scheinbar einer entspannt auf dem Schwertknauf liegenden Linken, schaute sie konzentriert in die Menge um sofort auf jeden Aufruhr reagieren zu können.


    Als plötzlich so dicht neben ihr Darius Stimme ertönte, zuckte sie unmerklich zusammen und nickte ihm zu. An ihren zusammen gepressten Lippen konnte er ihre Angespanntheit deutlich sehen und sie wusste, dass er es sehen konnte. Trotzdem war sie sich sicher, dass er - gerade er - ihr keinen Strick daraus drehen würde.

  • gerion rannte davon, als er den Befehl dafür bekam, doch bevor er den Platz verlassen hatte, wurde es laut und Gerion überkam eine Bitternis.


    "Ist also doch war."


    sagte er leise vor sich hin und rannte eilig weiter um den gardisten Trupp vom Hafen noch abzufangen.


    Es dauerte einige Zeit, dann sah er sie vor sich. Schnell machte Gerion den Serganten ausfindig und trat vor ihn.


    "Ich habe den Befehl euch über die Lage aufzuklären."


    Als der Sergant nickte begann Gerion.


    "Die lage ist äußerst angespannt, die Procuratoren sowie der Präfekt sind mit einem Trupp vor Ort, genau so wie Ashaba, dennoch sollte ejdliche Provokation vermieden werden, es darf zu keinen Ausschreitungen kommen, die Maßnahmen dazu liegen in Eurem Ermessen."


    Dann stand gerion nochmals stramm und begleitete den Trupp in Richtung Dorfplatz.

  • Die Menge blieb zunächst laut, dann ebbte der Geräuschpegel ab. Statt neuer Sprechchöre hörte man nur ein stetiges Gebrabbel. Grüppchen bildeten sich, die miteinander diskutierten - eher schockiert als aufgeregt. Teilweise weinten Menschen, teilweise standen sie fassungslos da, teilweise sah man, wie ein Vater oder eine Mutter die Familie in den Arm nahm. Auch einige trotzige Gesichter waren zu sehen, warum auch immer. Das, was Emerald befürchtet hatte, Wut und Aggressivität, schien auszublieben - "den Göttern sei Dank!" dachte er sich, aber ein ungutes Gefühl blieb zurück. Jetzt galt es, die Menge möglichst schnell aufzulösen, bevor die Stimmung doch durch den ein oder anderen Hitzkopf umschlagen sollte.


    "Wenn wir neue Nachrichten erhalten, werden wir euch daran teilhaben lassen. Es gibt nichts, was wir tun können, außer beten, aufeinander zu vertrauen und abzuwarten."


    Er sah sich um


    "Ich weiß nicht, wer von euch aus der Region Queienfels kommt oder Verwandte und Freunde dort hat. Wenn ihr Nachricht an jemanden oder Auskunft über bestimmte Personen benötigt, so kommt zur Präfektur. Wir werden eine Liste anfertigen und einen Boten mit dem nächsten Schiff nach Magonien senden, um mehr herauszufinden. Aber es wird Geduld erfordern. Und nun geht nach Hause. Geht nach Hause und gebt aufeinander acht! Seid füreinander da! Bewahrt und nährt das, was wir bis jetzt erreicht haben! Für den Frieden!"


    Mehr konnte und wollte er nicht sagen. Er blickte zur Procuratorin und zum Präfekten, die nickend zustimmten. Dann versuchte er, zu jenen Augenkontakt herzustellen, die beim Auflösen der Menge dienlich sein konnten: Dragion, Meanor, Darius, Ashaba, Tauron und viele andere konnten jetzt Gold wert sein. Alle drei Mitglieder der Obrigkeit stiegen von der Bank herunter, und an den Rändern bemerkte man, wie sich die Menschenmenge auzulösen begann


    Emerald ging die wenigen Schritte zu Bellaria und Eléna und nickte ihnen zu


    "Überzeugt die Leute, nach Hause zu gehen."

  • Mit einem Zeichen bedeutete sie ihrem Trupp ihr zu folgen und bewegte sich dann am Rande der Menge auf ein Haus zu. Angekommen sortierte sie die, von denen sie wusste, dass sie manchmal allzu hitzköpfig handelten aus und gab ihnen den Befehl die Augen offen zu halten, die Stellung aber zu halten. Sobald sie Unruhe entdecken sollten, sollten sie dem Sergeanten, der im Anmarsch war, sofort Meldung machen.


    Den Rest wies sie an sich in Zweiergruppen unter das Volk zu mischen und die Leute freundlich dazu aufzufordern nach Hause zu gehen.


    Als die Gardisten sich verteilten, hielt sie selbst Dorian zurück, der sie begleiten sollte. Mit ihm im Schlepptau, ging sie auf die erste Gruppe zu und mischte sich in den Gesprächskreis.


    "Geht nach Hause, Leute. Tut wie euch geheißen wurde. Ihr könnt hier nichts mehr tun." Freundlich nickte sie in die Runde, patschte einem freundschaftlich aufs Schulterblatt und ging dann weiter.

  • Viele Leute folgten den Aufforderungen, wenn auch gemächlich. War der Platz vor kurzem noch vollständig gefüllt, so konnte man nun schon ganz gut zwischen den Menschentrauben hindurchdringen

  • Auch Nuri wollte der Garde irgendwie nützlich sein und die Menge beruhigen.


    "We beruhigt man am besten?...Man muss selbst ruhig sein....ja, genau, ruhig sein!"


    So trat Nuri auf eine Sitzbank, so dass man sie besser sehen konnte und gähnte laut und ausdauernd. Dabei linste sie unter den fast geschlossenen Augen fast schon unauffällig - aber nur fast- nach den anderen Menschen, um zu sehen, ob sie auch ruhiger würden.


    UAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAHHHHH-- Schon so spät?! Achja, so ein Tee, eine Pfeife am Ofen der das Bettchen, DAS WÄr schööön!


    Ich geh mal heim, hier gibts ja nix zu hören. Der Prokurator hat ja soooo recht.


    Mit diesen Worten schlurft sie von der Bank runter und schleppt sich vom Dorfplatz.

  • Narvi bahnte sich ihren Weg über den Dorfplatz und redete beruhigend auf die Leute ein, tröstete ein paar und erklärte anderen die Lage....mit anderen Worten sie wiederholte die Aussagen der Obrigkeit noch einmal für jene, die es immernoch nicht fassen konnten.


    Glücklicherweise schienen sich die Menschen zu beruhigen und gingen langsam ihrer Wege.

  • Meanor fiel ein Stein vom Herzen.
    Er musste erst einmal nicht nach Magonien reisen...


    Mit nach außen him zufriedenem Eindruckk schlenderte er zu Bellaria und Emerald

  • Thersites hatte sich ein Stück Süßholz in den Mundwinkel gesteckt und spuckte hin und wieder ein kleines Stückchen Rinde aus. Mit Basilio, einem älteren Gardisten aus Hrayland, stapfte er mit reichlich missmutigem Gesichtsausdruck über den Platz, obwohl er sich alle Mühe gab, dabei so freundlich als möglich auszusehen. Als die beiden an Meanor vorbekamen, blieben zu kurz bei dem Elfen stehen


    "Na, ihr habt ja die Exzellenzen gehört, nicht. Ist sicher besser, nach Hause zu gehen."


    Dabei versuchte er, den Tonfall nachzuahmen, den er von seinem Vater so gut kannte. Als kleiner Junge hatte er dann immer erst im Nachhinein gemerkt, dass mit diesem 'Ist sicher besser' nie gemeint war, dass es besser für einen selbst war, sondern nur ein geschickt verpackter Befehl. Eigentlich konnte er diesen Satz nicht leiden, aber Befehl war Befehl.


    "Ist ganz sicher besser, ihr habt's ja gehört."


    Dann stapften die beiden Gardisten weiter

  • Das war noch einmal gut gegeangen.


    "Komm, ich bringe Dich nach Hause." sagte Eléna zu Albrecht. "Geh voran."


    Die beiden verließen den Platz in Richtung Hafenviertel.


    >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>Weiter im Hafenviertel<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

  • "Die Obrigkeit hat davon gewusst... Sie hat uns nichts gesagt. Dieses Massaker hat statt gefunden und wir mussten von einem dahergelaufenen, geldgierigen Bastard davon erfahren", geht es Dorian durch denn Kopf als er und die anderen Gardisten an den Rand des Platzes geführt wird.


    Die darauf folgenden Befehle dringen nur durch einen trüben Nebel aus Gedanken zu ihm durch. Sein Blick wirkt leer.


    "Warum?" geht es ihm durch den Kopf als Ashaba ihn zu sich winkt. Erst jetzt realisiert er die Befehle und folgt Ashaba, die schon auf dem Weg zu der ersten kleinen Gruppe von Bürgern ist und beruhigend auf sie ein redet. Er atmet einmal tief durch, legt ein lächeln auf seine Lippen und macht sich daran, seinen Seganten zu unterstützen: "Ihr habt gehört, was unser geliebter Procurator gesagt hat. Es droht kein Krieg und das ist doch das wichtigste, oder? Auch um die schlimme Sache in Queienfels wird er und die gesammte Obrigkeit sich persönlich kümmern. Macht euch also keine Sorgen!"

  • Als der Tumult sich immer wieter lichtete, fiel es dann auch nicht schwer den anrückenden Trupp von gardisten auszumachen, die gerade vom hafen aus auf den Platz zu marschieretn. Schnell löste sich eine Gestallt aus der Formation blieb kurz beim Serganten Stehen und rannte vor in Richtung Ashaba. Als er sie gerade bei einer Gruppe leite antraf zusammen mit Dorian bemerkte er, dass einige Gardisten auf die Leute einredeten um sie nachhause zuschiken. Also wartete er kurz auf den richtigen Augenblick und meldete sich dann bei ihr.


    "Der Trupp ist fast angekommen, doch wie es scheint unnötiger weise. Zum Glück."


    Gerions Mine war entspannt und sein altbekanntes Lächeln breitete sich schon die ganze Zeit über einmal quer über sein Gesicht aus.
    Dann straffte er seine Haltung.


    "Späher Gerion meldet sich zurück und erwatet neue Order."

  • Hinrich war sichtlich erleichtert, daß sich die menge aufzulösen schien. Was gingen ihn die Leute in Quienfels an, er wollte doch nur, daß hier alle die Ruhe bewahren und jeder seinem Tagewerk nach geht und er Abends mit Freunden, woher sie auch kommen mögen, in aller Gemütlichkeit ein Met im Zaunkönig trinken kann.


    Er hielt nun Ausschau nach Elèna, die sicher auch hier in der Nähe war, damit er sich für ein paar Tage abmelden könnte. Das Familienfest der Ackerrands stand kurz vor der Tür und er wollte endlcih mal wieder dabei sein.