LARP-Kindergarten

  • Okay, also hier mal ein Statement von jemandem, der keine Kinder hat, aber genug und jahrelange Erfahrung in Jugendarbeit hat.


    Ich würde mir ziemlich veräppelt vorkommen, wenn ich als Nichtbetroffener einen Aufschlag auf den Preis bekommen würde. Ja, es ist egoistisch. Aber ich bin Student und habe - entschuldigung - nicht so arg viel Geld über.

    Vor allem (und das sage ich jetzt, obwohl ich annehme, dass man mich zerreißen wird dafür) halte ich das Anwerben eines professionellen Erziehers nicht für unbedingt nötig. Wenn man sagt, dass Leute ohne Ausbildung das nicht können, dann würde man jedwede Jugendarbeit samt Zivi in Kindergärten und Pflegeheimen aller Art als sinnentleert und "pädagogisch nicht wertvoll" hinstellen.


    Ich verstehe, dass Eltern Bedenken haben und ihre Kinder nicht in die Obhut von irgendjemandem geben wollen. Aber Cons sind leider auch nun mal kein Kindergarten und Anspruch auf eine Betreuung hat man schon gar nicht. Wenn einem der "Betreuer" nicht passt, dann betreut man das Kind eben doch selbst. Und gerade der Amonlonde Orga spreche ich in vollster Überzeugung die Kompetenz und Vertrauenswürdigkeit zu, dass sie jemanden aus ihrem Bekannten- und Freundeskreis mit Fingerspitzengefühl auswählen und nicht irgendwen, der sich halt grad mal gemeldet hat.

  • @Bitte an alle:


    Das Statement der einzelnen Leute bitte ich nicht zu kommentieren, es handelt sich um ein Meinungsbild, was ich als Converanstalter gerne haben würde.


    Ich füge noch eine dritte Anfrage hinzu:


    Wären die Eltern der Kinder bereit, sich selber so zu organisieren, damit sie die Kinderbetreuung selber abdecken könnten?

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • Ebenfalls ohne Kinder & ebenfalls mit jahrelanger Erfahrung in der Kinder- & Jugendarbeit (plus "pädagogischer" Zusatzausbildung als Tagesmutter 8f)
    stimme ich Ashaba voll zu.


    Weder fände ich es gut, wenn die "Nicht-Eltern" einen Aufschlag bekämen (das wären wohl meistens Studenten oder Schüler mit wenig Geld) noch halte ich "pädagogisch" ausgebildetes Personal für notwendig.


    Wenn "Unausgebildete" & Zivis es schaffen Kinder über mehrere Wochen Ferienfreizeit (ohne Eltern!) gut zu betreuen, warum sollte das dann bei einem drei Tage-Con, wo die Eltern ja in der Nähe sind nicht funktionieren?


    Zumal ich den Ansatz, den Eltern auf dem Con eine kinderfreie Zeit zu ermöglichen sowieso für völlig unmöglich halte 8f

  • wie wäre es denn, wenn die Eltern sich abwechseln mit der Betreuung?
    Sowas wien Schcihtplan für 6 Stunden machen(als Beispiel) dann ist auch niemand völlig überfordert!


    und als Erzieherin gesprochen:


    stellt euch mal bitte vor liebe Eltern...die sich vielleicht auch noch an die Eingewöhnungszeit im Kindergarten erinnern können!!!!!...
    ich würde mich als ausgebildete Erzieherin mit lngjähriger Erfahrung für Lau zur Verfügung stellen...und hätte dann z.B 6 Kids für 6 Std an der BAcke...
    die mich nicht kennen...kein Kind kennt jeden!!!...die teilweise wirklich noch klein sind und dann nach Mama/Papa schreien und vielleicht doch ins Getümmel rennen,weil sie dann grad Papa entdecken...die vielleicht einfach mal weglaufen,weil ich mal nein gesagt habe...
    Wie sieht es aus mit der versicherung...Aufsichtspflicht etc????
    Was, wenn das Kind losstürmt und bloss sich das Bein bricht...???wer macht mir dann keine Vorwürfe?
    nur mal so gefragt

  • Kinder auf Con?
    Hmmm....
    Da war doch was.
    Also ja, ich würde meine Kurze mitnehmen aber ich werde garantiert
    niemand "Fremden" die Betreuung überlassen.
    Wer soll den die Zusatzversicherung für sowas bezahlen?
    Oder ist der Betreuer versichert auf dem Con?
    Vielleicht über die Orga?
    Alles Sachen die ich so nicht unterschreiben würde.
    Ich würde eher selber auf mein Kind aufpassen oder es durch
    Leute tun lassen, die ich persönlich kenne.
    Und extra bezahlen für mein Kind würde ich dann auch nicht^^
    Aber das müssen die Eltern denne selber entscheiden.
    Kindergarten ja, aber die lassen sich nach meiner Vorstellung nicht
    mit CON-Fremden betreiben.

  • Zitat

    Original von Maglor
    Außerdem ist er Fahrlehrer was eine Art von Erziehung schon mit beinhaltet.


    Ohne die Fähigkeiten oder Erfahrungen von CayAlt anzweifeln zu wollen: Fahrlehrer hat mit Pädagogik im Hinblick auf Kinderbetreuung ungefähr so viel zu tun wie eine Baumschule...wenn er es also gut kann, dann wohl nicht, weil er Fahrlehrer ist, sondern aus anderen Gründen.


    Nun aber zum eigentlichen Statement, für das ich mich exakt der Worte von Alaron bediene: Nein, ich wäre nicht bereit, einen solchen Aufschlag für die Eltern mit Kind zu zahlen.

  • Also da ich mich auch an der Diskussion beteiligt habe versuche ich mal eine Strukturierte Meinug abzugeben.


    Zum einen Betreuung ist eine Dienstleistung und eine Dienstleistung soll der bezahlen der sie Braucht. Da aber die Kinder ja auch einen Conbeitrag bezahlen und weit weniger Essen als ein Erwachsener und auch andere Dinge weniger nutzen müsste das über einen Betreuungsaufschlag zu regeln sein den die Eltern bezahlen.


    Was die Betreuung durch Fachkräfte angeht,
    ich leite seit 1997 eine Jugendeinrichtung mit 3 Mitarbeitern. Ich würde in einer solchen Situation nicht ohne ausgebildete Mitarbeiter arbeiten.
    Wenn man die ungewöhnlichen und für Kinder zum teil nicht nachvollziehbaren Szenarios eines Cons bedenkt sollten Fachleute da sein die Angstzustände usw. beiden Kindern auffangen können. Die Eltern müssten dennoch immer "greifbar" sein falls emotinale Nähe nötig ist die andersweitig nicht aufgebaurt werden kann.( Dazu ist die zeit zur vertrauensbildung zu kurz, DANKE MORI :.)


    Was die Versicherung angeht, wer in so einem Bereich arbeitet und keine Berufshaftpflicht hat ist schön dumm.


    Was mich angeht ich wäre gerne bereit mich an einer konzeptionellen und inhaltlichen Beratung für ein Betreuungsangebot zu beteiligen, würde es aber unter keinen Umständen selber durchführen wollen.


    Was nicht bedeutet das "ONKEL ARNULF NORDMANNKINDERGARTEN" nicht irgendwann mal für ein paar stunden seine Pforten öffnen wird. Das ist aber was anderes.

  • Ich würde auch keinen Aufschlag dafür zahlen wollen, zumal es für mich auch bedeutet mich einzuschränken, wenn Kinder da sind, denn schließlich wollen die ja auch zB. schlafen, wenn andere in der Taverne feiern möchten.


    Ich halte nichts davon auf einer öffentlich ausgeschriebenen Veranstaltung viele kleine Kinder zuzulassen.


    Vielleicht sollte man speziell Veranstaltungen für Familien anbieten, die eben auf die Kinder ausgerichtet sind und wo dies schon vorab so angegeben wird. Außerdem wäre es vielleicht wichtig zu wissen, was die Eltern wollen: Wollen sie tatsächlich dem Plot hinterher jagen, oder reicht ihnen interaktives Gewandungsgrillen, um tatsächlich mal richtig abzuspannen, während die Kleinen bespaßt werden!?!

  • wow, hab ja ne ganz schöne Diskussion angestoßen. Dann mal vielleicht etwas konkreter zu meiner Vorstellung.


    Ich hab mir überlegt, ob ich meine Mädels (7 und 4) nächsten Jahr mit aufs Con nehme. Da meine Frau definitiv nicht mitkommt, da sie weder mit LARP noch mit Gewandungsgrillen was am Hut hat, wäre ich alleine mit den Kiddies.


    Natürlich muss ich mich dann hauptsächlich um die Kiddies kümmern und kann nicht voll im Geschehen sein, wie sonst. Allerdings fände ich es nicht schlecht, die Kiddies mal ein paar Stunden "abgeben" zu können, wie z.B. im Ferienclub im Urlaub. Daher die Idee.


    Ob man das aber dann so groß aufzieht, dass man professionelles Personal einkauft, oder doch eher die Idee mit dem "Schichtplan" sich unter Freunden abwechselt, genau das wollte ich hier diskutieren und ob es bereits Erfolgsmodelle gibt, man muss ja nicht immer alles neu erfinden.


    Außerdem erwarte ich von niemandem, dass er einen Zuschlag für meine Kinder bezahlt, das ist wohl ein Missverständnis. Ich weiß gar nicht, wie wir es bisher mit CON-Beiträgen für Kinder gehalten haben, da müsste man eben mal kalkulieren.


    Ich gebe dir recht, dass es kinderfreundlichere Veranstaltungen als LARPs gibt, allerdings fände ich es schade, wenn wir anfangen würden unsere langjährigen Stammkunden auszuschließen, weil sie inzwischen Familie haben. Daher wäre mir ein integrativer Ansatz, der alle Interessen berücksichtigt, lieber.

    There can be no triumph without loss. No victory without suffering. No freedom without sacrifice.


    All you have to decide is what to do with the time that is given to you.

  • meine sind ja inzwischen schon gross genug und die Leute um uns herum,amüsieren sich mit und über sie;)


    Als die Beiden kleiner waren, war Tatsache mein Mann dabei...bzw.als er nicht mehr wollte, musste er in den sauren Apfel beißen,die beiden zu Haus zu behalten!!!!
    Kurz gesagt, bei jedem anderen Hobby, bleibt einer zu Hause oder die Oma/Opa/Onkel/Tante etc übernehmen das Babysitten.
    Ich kann ja die Kids auch nicht in den Squashclub mitnehmen!
    Zum Ausgleich hatte ich eben die Kids,wenn er seinem Hobby..basteln in der Garage oder bei Freunden fröhnte!


    Entweder sind die Kinder wirklich so fit,das es funktioniert...d.h. man kann auch mal abends in die Taverne gehen und die Kinder bleiben im Zelt mit Taschenlampe oder man muss sie eben zu hause lassen!


    Ich verstehe jeden,der gerne auf nen Con geht...aber ich nehme meine Beiden auch nicht zu jedem mit!Nur mit Einverständnis der Orga...frage,ob irgendwas für die Zwerge geboten wird...oder ich lasse sie daheim!
    und meine sind schon gross und verständig!

  • Leo, es geht nicht darum Stammkundschaft auszuschließen, sondern andere Stammkunden ohne Kinder zu vergraulen.


    Ich habe es selber schon erlebt, dass eine Frau ihre anderthalbjährige, kränkelnde Tochter mitgebracht hat und ALLE mussten auf sie Rücksicht nehmen. Seitdem bin ich etwas vorsichtig mit Kinder auf Cons.


    Das es geht sieht man an Moreta mit ihren beiden (wobei Klack ja nichtmal mehr Kind ist, die ist ja schon ne Jugendliche und Klick ist auch schon älter) und an Lena. Ihr kleiner ist jetzt 3 geworden und war schon auf 3 Taravernen. Besonders ideal war es, als sie dieses Jahr einen Freund dabei hatte, der sich dann zweitweise um den Jungen gekümmert hat.
    ABER mehr Kinder möchte und werde ich auch nicht zulassen, einfach aus dem Bedenken heraus, dass sich die Erwachsenen, die zu uns kommen, dann zu sehr nach den Kindern und ihren Bedürftissen (Schlaf, Beschäftigung etc.) richten müssen, bzw. es kommt drauf an, wie wir die Veranstaltung planen. Ist es reines Ambiente mit wenig bis gar kein Plot, kann ich mich das noch vorstellen, wird es aber mehr Plot, wie zB. auf der letzten Taraverne, dann würde ich auch nur den Stammspielern (eben Moreta und Lena) die Zusage geben, dass sie ihre Kids mitbringen können.


    Grüße,
    die Tara

  • Zitat

    Original von Bardin Tara
    ABER mehr Kinder möchte und werde ich auch nicht zulassen, einfach aus dem Bedenken heraus, dass sich die Erwachsenen, die zu uns kommen, dann zu sehr nach den Kindern und ihren Bedürftissen (Schlaf, Beschäftigung etc.) richten müssen.


    Da möchte ich Tara zustimmen, und da denke ich auch sehr egozentrisch. Natürlich gibt es sehr rühmliche Fälle, die hier schon genannt wurden, aber habe auch ich schon unrühmliche erlebt.


    Jenseits der Rücksichtnahme gibt es noch ein weiteres Problemfeld: Einem Kind kann man's schlecht verdenken, wenn es nicht konsequent in seiner IT-Rolle bleiben kann / will, gleiches gilt für jene, die mit dem Kind interagieren.


    Es wirkt auf mich doch immer ein bissl seltsam, wenn sich ein NSC-Ork von einem Kurzen verdreschen lässt, um ihn zu bespaßen. Das Gute: Dem Kind macht's sicher einen Heidenspaß. Weniger gut: So was reißt mich immer massiv ins OT...