Das Hospital von Renascân

  • Tear hebt nur kurz grüßend ihre Hand und verweilt dann weiter hinten. Erst einmal sollte sich Alanis ihrer zweiten Profession widmen - der Heilkunst... dann konnte man sich in Ruhe wiedersehen.

  • Alanis scheuchte die beiden Männer ins Hospital und bat einen anwesenden Kollegen, sich um den Verletzten zu kümmern. Als sie wieder aus der Tür trat, lag ihre Stirn in Falten.


    "Wachteleier und - Melonen?" Sie blickte Tear fragend an.

  • "Ich dachte, ich versuche den diplomatischen Weg, als mehr zu sein, wie... ich." Ein kurzes Schmunzeln gleitet über ihre Züge. "Sie haben sich etwas zu direkt über deine augenscheinlichen Vorzüge... jedenfalls nach menschlichem Ermessen unterhalten." Mit diesen Worten sieht die Elbe kurz in Dekolletéhöhe der Priesterin.


    Dann aber wandert ihr Blick über Alanis Schulter auf das Hospital als Solches.


    "Binden dich deine Aufgaben heute noch länger?"

  • Alanis folgte Tears Blick, sah an sich hinunter und verstand.


    "Oh", meinte sie dann und lachte. "Ich bin noch eine Stunde hier und dann habe ich Zeit."


    Neugierig und fragend blickten ihre grünen Augen, die in einem erholt wirkenden, sonnengebräunten Gesicht funkeln, die Elbin an.


    "Willst Du so lange warten? Ich wollte danach eigentlich an den Strand."

  • "Wenn gefordert und ich nicht abgelenkt werde kann ich mcih in eine Statue verwandeln."


    Auch Tears Gesicht war braungebrannt, allerdings täuschte das nicht über einige Dinge an ihren sichtbaren Körperteilen weg, die besorgnisserregend schienen. Sie hatte Schatten unter den Augen und der sichtbare Hals und die Oberarme trugen Schwellungen, blauverfärbte riesige Flecke und unzählige Kratzer, die jedoch für jeden Heilkundigen sofort als bereits geheilte Wunden von Waffen zu interpretieren waren.


    "Und Strand... Strand klingt wunderbar."

  • "Denke ich auch. Sand, Sonne, Wasser. Vielleicht könntest Du in der Zeit auf dem Markt etwas zu essen holen? Dann können wir den Abend am Wasser verbringen."


    Alanis Augen glitten kurz über die Verletzungen und sie nahm sich vor, einige weitere Dinge neben einer Decke einzupacken, wenn es später hinunter zum Wasser ging.


    Sie kramte in ihrer Rocktasche und förderte einige Münzen zutage, die sie Tear'asel reichte.

  • Was in erster Linie zu einem unwilligen Brummen der Wächterin führte.
    "Du weißt wie sehr ich das mag?" Dennoch nimmt sie die Münzen an sich. "Erklär mir den Weg, bitte!"

  • Alanis grinste breit.
    "Ich bin sicher dass es nicht so schlimm wird. Geh einfach hier um die Ecke und dann ein Stück geradeaus und Du bist da. Ich beeile mich!"
    Sie hob noch einmal grüßend die Hand und öffnete dann die Tür zu Hospital, um wieder hineinzugehen und zu schauen, wie es den Patienten denn ging.

  • Brummend geht die Elbe den Weg, den ihr die Priesterin gewiesen hatte. Inzwischen hatte sich die Zuckerstange in eine einfache Stange verwandelt und Tear verstaut das übrig gebliebene Holzstück in ihrer Reisetasche.


    "Etwas zu essen...," murmelt sie leise gegen die Menge an. Die Gerüche hier... waren vielfältig. Das war nicht das schlimme, da Düfte nach Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Leder oder anderen Sachen natürlich und gewohnt waren... aber hier hier stank es nach billigem Parfümen, Schweiß und der dahinterliegende aber immer wieder wahrnehmbare Geruch von menschlichen Ausscheidungen. Sie wollte nicht in die Menge hinein, sich zwischen diesen Körpern hindurchdrängeln.


    Schließlich aber findet sie einen etwas außerhalb liegenden Stand, der Obst anbiet und getrocknete Früchte und etwas weiter in einem Haus einen Bäcker, wo sie frisches Brot kauft. Auf dem Rückweg landete noch eine Tüte mit getrockneten Fleischstreifen in ihrer Tasche und tatsächlich etwa eine dreiviertel Stunde später stand die Wildelbe wie eine Statue - eine mit Essen in der Tasche wieder vor dem Eingang des Hospitals.

  • Einen Gruß ins Innere des Hauses rufend, verließ die Priesterin wenig später das Hospital. Die große Umhängetasche über ihrer Schulter enthielt ihr Heilerbesteck und einiges an Salben und eine Decke lag zusammengerollt darüber. Bei Tear'asels Anblick lächelte Alanis erfreut.


    "So, wir können los. Und Du kannst mir dann direkt mal erzählen, was geschehen ist."


    Ihr durchdringender Blick richtete sich kurz auf die Elbin, dann schlenderten die Frauen wieder gen Unterstadt, der Küste und dem Meeresstrand entgegen.

  • Als Dorian sieht, dass die Decken sich bewegen kommt er langsam näher. Bevor er an das Bett herantritt stellt er die Kanne und die Schale, die er in den Händen hat auf dem kleinen Tisch am Fenster ab.


    Dann wendet er sich der Elfe zu:
    Hallo Indis. Ich hoffe die Wunden heilen gut?

  • Indis schaut Dorian kurz an ehe sie mit niedergeschlagenen Augen nickt " Danke..Delpiors Mühen werden belohnt..am Hals ist der Schorf fast weg..." Neugierig schaut die Elfe zu der Kanne und der Schale " Was hast Du den mitgebracht? Und..Ich hoffe es geht Dir gut? " Indis wirkt winzig und zerbrechlich in dem Bett und die dunklen Haare bilden einen scharfen Kontrast zu der bleichen Haut..

  • Dorian nickt, als Indis von ihrem Gesundheitszustand berichtet.
    Es freut mich zu hören, dass Delpior seinen Ruf nicht zu unrecht hat.


    Dorian drehte um und holt schnell die Schale und die Kanne.
    Ich habe Dir etwas mitgebracht, was Dir wieder Kraft geben wird.
    Er stellt die Schale auf den Nachttisch und zieht an dem Korken, der die Kanne verschließt. Mit einem leisen "plopp" öffnet er sich und sofort verbreitet sich ein intensiver Paprika-Fleich-Geruch im ganzen Zimmer.
    Dorian nimmt wieder die Schale auf und senkt langsam die Kanne. Zuerst läuft eine rostbraune Brühe hinein, bis einige braune und rote Brocken hinausfallen. Einige braune Spritzer verteilen sich auf der Bettdecke und bilden kleine runde Flecken. Der Geruch breitet sich immer weiter aus und wird intensiver.


    Ich habe im Zaunkönig eine Gulaschsuppe für Dich geholt. Sie wird Dich stärken.


    Er stellt Schale und Kanne wieder auf den Nachttisch und kramt in einer der Gürteltaschen. Nach kurzer Suche fischt er einen Holzlöffel heraus und reicht ihn der Elfe.


    Hier, nimm und iss. Es wird Dir gut tun.

  • Indis verfolgt überrascht Dorians Tun...als sich der würzige Geruch ausbreitet merkt Indis zum erstenmal seit sie in Magonien weilt das sie Appetit auf etwas kräftiges hat...vorsichtig nimmt sie den Löffel entgegen und taucht diesen ein und pustet vorsichtig ehe sie isst....es schmeckte Ihr ausgesprochen gut und so verspeiste sie unter den aufmerksamen Blicken Dorians die Portion..." Danke..Ich weiss gar nicht was ich sagen soll..es hat sehr gut geschmeckt..." zaghaft blickt sie kurz in Dorians Augen ehe sie wieder die Augen senkt...

  • Es freut mich, dass es Dir geschmeckt hat. Eine kräftige Suppe hat mir immer geholfen, wenn ich krank oder verletzt war.


    Dorian nimmt Indis die Schüssel und den Löffel ab und stellt sie zurück neben die Kanne. Als er wieder zurück blickt fällt sein Blick auf die kleinen rostbraunen Flecken auf der ansonsten weißen Decke.


    Oh, es tut mir Leid, ich habe Flecken auf die Decke gemacht.


    Nach einer kurzen Sekunde ohne Regung reißt Dorian seinen Blick von den Kreise, die ein wenig aussehen wie Blutspritzer, weg und schaut wieder Indis an.


    Hat einer der Heiler schon etwas gesagt, wann Du wieder aufstehen darfst?

  • Indis bemerkt die Flecken erst jetzt " Das ist doch nicht schlimm..." Indis schaut unsicher kurz Dorian an " Ich darf bald für ein paar Stunden das Bett verlassen..für einen Spaziergang an der frischen Luft....Ich..ich freu mich schon darauf...so lange war ich noch nie in geschlossenen Räumen, irgentwie vermisse ich doch ein wenig die Bewegung draussen..." die Elfe schaut kurz zum Fenster " Und Renascan will erkundet werden..soviel kenne ich ja eigentlich nicht und ich bin neugierig...aber das weisst Du ja "

  • Man schrieb nun den ersten Mond des Jahres 412 n.Dj.
    Im Hospital war glücklicherweise nicht allzu viel los. Das Wetter war kalt, aber die großen Schneefälle waren bislang ausgeblieben. Das Volk von Renascân verbrachte offenbar viel Zeit in den heimischen, warmen Stuben und trieb sich nicht allzu sehr bei Arbeiten draußen herum, bei denen man sich verletzen konnte und danach die Dienste eines Heilers brauchte.


    Delpiors Tätigkeiten beschränkten sich daher seit einiger Zeit - von der ein oder anderen Versorgung einer kleineren alltäglichen Blessur mal abgesehen - darauf, die Bestände durchzugehen, zu sortieren, aufzuräumen, zu säubern...was ihn nicht sonderlich störte.