Das Haus II

  • Einen Moment schaut Jala das Mädchen nur an.
    "Wir haben... gesprochen. Über das Kind", sagt sie dann. Ihr Gesicht verliert den unbewegten Ausdruck.
    "Er erzählte mir, daß er eine Tochter hat. Dich. Ich hab ihn nach dir gefragt. Nach deiner Mutter. Wir haben so lange über dich gesprochen, bis er dich sehen wollte. Er war sich nicht sicher ob du das willst. Ich sagte: Laß es drauf ankommen..."
    Sie seufzt.

  • Jala nimmt das auf, wirklich viel scheint es ihr nicht zu bedeuten. Unter Freigeist hat sie sich etwas anderes vorgestellt als das vorher an den Tag gelegte giftige Gehabe und Rebell würde wohl eher auf Baul zutreffen, der sich vom Rest der Drogurim distanziert hat um etwas neues aufzubauen.
    So wartet sie einfach ab, ob da noch mehr kommt, was ihr in ihrer Entscheidung hilfreich ist.
    "Ja, er hat sich nach dir erkundigt..."

  • "Ich begreife es trotzdem nicht. Was ist passiert, dass er sich so verändert hat? Ich meine ich weiß das er es ist, ich kenne seinen Geruch, aber das ist nicht der Mann der in den Taktik Vorlesungen genannt wird. Wo ist der unbarmherzige Schlächter der so oft zitiert wird. Ein Paradebeispiel für unnachgiebigen Frontalangriff, mit anschliessender Vernichtung. Nebenangriffe auf Zivilisten, um die Kräfte des Feindes zu schwächen. Wer ist dieser Mann dort hinten?"

  • Jala zuckt die Schultern.
    "Ich kenne ihn nur so, wie er jetzt ist. Er ist immer noch ein goßer Krieger. Ende des Sommers wurde Amonlonde angegriffen, von jemandem, der sich Celos nannte. Ein König, von dem bisher niemand was gehört hat. Baul hat ihn getötet." Stolz klingt in ihrer Stimme mit.
    "Wenn du es genau wissen willst, frag ihn selber. Er möchte mit dir reden. Wenn du dich abgeregt hast. Und er auch..."

  • ALs das Mädchen gegangen ist stützt sie sich auf dem Bett ab. Alles hat sich verändert. Sie ist allein in einem fremden Land, gefangen mit einem Mann der ihr Vater ist, und der gleichzeitig als einer der Schlimmsten angepriesen wird, die der Orden je hervorgebracht hat. Eingeschlossen mit seiner Kindfrau, einem Menschen, der so gar nicht die Distanz wahrte, die seit ihrer Kindheit gewohnt ist. Überhaupt, dieses Land der Gleichen. Alles so fremd, alles so beängstigend fremd.

  • Mitten in der mondlosen Nacht kommt Baul den Weg hinauf. Die Lichtung öffnet sich vor ihm. Als er mitten auf dem Platz steht kommen einige Arbeiter auf ihn zu.


    "Wie steht es Herr?"


    Er zögert. "Die Hexe und Akluto haben gegen mich gesprochen, Sie haben mich als Lügner und Betrüger bezeichnet. Als den schlimmsten Verbrecher dieses Landes. Sie haben mir eure Anwesenheit hier vorgeworfen, und die Verbindung mit Jala. Sogar meine Manufaktur ist in ihren Augen ein Verbrechen. Ich habe sie nie schlecht über die anderen Minen, Manufakturen und Handwerker reden hören. Nicht über die Holzfäller, die landwirtschaftlichen Betriebe, die Land roden um Felder anzulegen. Nur dieses hier ist schlecht, und das nur weil ich es geschaffen habe." Er sieht zu den betrübt blickenden Männern hinüber. "Wir haben es geschaffen. Mein Geist, und eure Arbeit. Vorallem aber bestürzt mich ihr Einbruch in mein Privatleben. Es ist eine Unverschämtheit. Nun aber egal, ich weiß woran ich bin, und ich werde es in Zukunft berücksichtigen. Aber trotz allem: Veni, Oravi, Vici!"
    Er ballt die Faust, und hebt sie in Augenhöhe. "Vici! Ich bin Ratsherr von Amonlonde!"


    Die wenigen Männer bei ihm sehen ihn überrascht an. Dieser Droguim war mit Abstand der Merkwürdigste, den sie je zu Gesicht bekommen hatten. Endlich ergreift einer von ihnen das Wort. "Herr, darf ich dir eine Frage stellen? Was wird jetzt? Bauen wir die Aqua, oder die Stadtmauer? Ich habe auch etwas aufgeschnappt von einer Kloaka, und Strassen. Das alles können wir alleine nicht bauen, nicht einmal mit den Männern der Stadt, die bereits beim Hausbau mitgeholfen haben. Wir brauchen viel mehr Sklaven hier um das zu bewerkstelligen. Ihr solltet mehr aus Rhodur anfordern Herr."


    Baul sieht den Mann an. Dieser weicht zurück, hat er sich doch erdreistet das Wort an einen der Wölfe zu richten und ihn auch noch zu belehren.


    "Dein Name ist Stophokles, nicht wahr? Du bist ein kluger Kopf, aber wir können nicht mehr Sklaven hierher holen. Erstens, wäre das Wasser auf die Mühlen der Hexe. Zweitens, glaube ich nicht, dass ibn Shakir sie mir einfach zur Verfügung stellen würde. Wir werden ersteinmal sehen, wieviele wir noch hier in Amonlonde anwerben können, so wir überhaupt welche brauchen, bisher ist nichts davon vom Rat bewilligt. Dann sehen wir ob wir dem guten Massud nicht ein paar Freie abluchsen können. Wird ihn zwar auch ärgern, aber er muß sie ziehen lassen. Wir werden sehen." Er klopft dem Mann auf die Schulter und geht zwischen ihnen hindurch. "Geht und tut was immer euch gut dünkt, heute ist ein Feiertag." Dann bewegt er sich zum Haus, wo er leise durch das Portal schleicht um sein Weib nicht zu wecken.
    Er schlüpft in sein Arbeitszimmer und beginnt einen ersten Antrag an den Rat zu verfassen. *Das Wichtigste zuerst, die Stadt muss erst sicher sein. Dann den Rest. Ich darf meine Armen Kollegen nicht überfordern, sonst stirbt noch einer an Überarbeitung und Maglor rückt nach.* Er schmunzelt, und schreibt. Dann mit der aufgehenden Sonne übergibt er das Schreiben einem jungen Mann, der es nach Amonlonde in die Ratshalle bringen soll, und geht in die Küche.

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  • Als Jala am Morgen aufwacht findet sie sich noch immer alleine im Bett.
    Rasch zieht sie sich etwas über und läuft auf bloßen Füßen in die Küche. Vielleicht hat er eine Nachricht geschickt... Doch sie findet ihn selber dort.
    "Guten Morgen..." Doch mehr Höflichkeit läßt ihre Neugier nicht zu.
    "Wie ist es gelaufen?" Gespannt schaut sie ihn an.

  • Er lächelt ruhig, "Einerseits schlechter, schlußendlich besser als erwartet." Er hebt das Ratsherrrenamulett, welches Tamian Lur im um den Hals gelegt hatte aus der Tunika.

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  • Er lacht auf, "sowas ähnliches hat Kassandra auch gesagt... Im Ernst, ich habe mir mit dieser Wahl und vorallem dem Sieg nicht nur Freunde gemacht. Das darfst du nicht vergessen. Und ich werde sicher ein unbequemer Ratsherr werden. Was mich auch die Gunst meiner neuen Kollegen kosten könnte."

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  • "Die Hexe, Akluto, Alienor und Maglor scheinen nicht glücklich mit dem Wahlausgang. Die Hexe hat mit Aklutas Hilfe sogar aktiv versucht sie zu verhindern. Aber ich scheine so gut gesprochen zu haben, das die Leute nicht einmal die ausgelobte Summe pro Stimme haben wollten. Eigentlich sollte ich den beiden danken. Ich denke sie haben mir sogar ungewollt geholfen. Und ob es knapp war kann ich nicht sagen, die offiziellen Zahlen sind nicht genannt worden."

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