Die Akademie zu Renascân (2)

  • Es polterte Laut als der Schreiber vor Schreck alles fallenlies was er in den Händen hielt.


    Euer Gefangener hat WAS getan?
    Die Gesichtsfarbe des Bürokraten veränderte sich von einem zarten Rosa zu kreidebleich.


    Bei den Fünfen, da sind wit seit nun mehr 5 Sommern dabei Recht und Ordnung in die Magie zu bringen und so langsam die Bevölkerung wieder an Magie heranzuführen und dann kommt da so ein Taugenichts und zerstört die mühevolle Arbeit in wenigen Augenblicken.
    Er zitterte und bebte am ganzen Körper vor Wut oder Aufregung.


    Gift, Magier, Garnison?
    Wird sofort erledigt, na der Bursche wird sein blaues Wunder erleben!

  • Von der Seite hatte sie es noch gar nicht gesehen, jedoch ließ sie sich nichts davon anmerken.


    "Gut." schloß sie wortkarg und verließ dann den Raum und die Akademie um in der Unterstadt alles vorbereiten zu lassen.

  • Rufus war gerade mit Aufräumen fertig geworden als Bellaria den Raum betrat.


    Vorbei war es wohl mit der ruhigen Zeit.
    Oh Hallo Principal Bellaria. Willkommen zurück.
    Bis eben war es ruhig, dann kam Sergant Ashaba und bat um Unterstützung bei der Befragung eines gefangenen Magiers.
    Ich wollte den neuen Magister Dunkelwang mit selbigem beauftragen.

  • Bellaria betrat die Akademie und ging direkt zu Rufus in die Schreibstube. Sie erklärte ihm, dass sie dringend nach Amonlonde reisen müsse und somit die nächste Zeit abwesend sei. Sie hinterließ die Information, wo in Amonlonde sie zu finden sei.
    Rufus machte sich einige Notizen. Auch versicherte er, die anderen Ratsmitglieder über die Abwesenheit der Principal Superior in Kenntnis zu setzen.
    Nicht lange, nachdem die Frau das Gebäude betreten hatte, war sie auch schon wieder verschwunden.

  • Isabell schritt zügig in Richtung des Gebäudes, blieb jedoch einige Meter vorher stehen und blickte sich um. Als sie das Hauptportal sah holte sie tief Luft und steuerte darauf zu. Sie war es langsam leid duch die Stadt zu irren und sich durchzufragen, weswegen sie hoffte schnell auf Hilfe in der Akademie zu stoßen.


    Im Gebäude angekommen blieb sie stehen und schaute sich suchend um.

  • Mit zum Schutz vor dem Wetter gesenktem Kopf und tief ins Gesicht gezogener Gugel stob Bartholomeus aus der Tür der Akademie. An seine Brust drückte er ein gut verschnürtes, in Wachstuch eingeschlagenes Paket.


    Plötzlich zog es ihm auf dem rutschigen Boden die Füße unter dem Körper weg und mit einem seltsamen Quietschen fiel er hin. Das Paket wurde ihm aus den Armen geschleudert und wie in Zeitlupe segelte es sich drehend in Richtung Isabell, wo es genau vor ihre Füße fiel und dort mit einem dumpfen Schlag aufkam.


    Bartholomeus streifte sich hastig die Kapuze vom Kopf und krabbelte hektisch auf das Paket zu ohne den Schneematsch zu beachten, der seine Hose durchnässte.


    "Bei allen Fünfen!! Er wird mich umbringen! Er wird mich lynchen! Würgen!"

  • Isabell sah eine Gestallt aus der Akademie hasten. Von der Kleidung und der Statur vermutete sie, das es ein Mann war. Das Gesicht konnte sie unter der Gugel nicht erkennen. Sie wollte ihm noch zurufen, das er lieber langsamer laufen sollte bei dem glatten Boden, doch es war zu spät. Noch bevor sie einen Ton heraus brachte, lag der Mann auf dem Boden und irgendetwas flog in ihre Richtung. Sie erkannte ein verschnürtes Paket. Hastig bückte sie sich, damit es nicht noch länger im Schneematsch lag und um ihm zu helfen. Scheinbar war das Paket für ihn sehr wichtig.

  • "GAH! Nicht anfassen! Vorsicht! Das ist..."


    Vor ihr knieend hatte er die Hände nach dem Paket ausgestreckt und es ihr kurzerhand aus der Händen gerissen. Behutsam, immer noch im Schneematsch knieend, schob er den Schnee von dem Paket und untersuchte es eingehend nach Anzeichen, dass die Feuchtigkeit das gewachste Tuch durchdrungen haben mochte.


    Mit einem erleichterten Seufzen erkannte er, dass das nicht das Fall war. Isabell hatte inzwishen einen Blick erhaschen können auf das Gesicht eines jungen Mannes, das von blonden, platt gedrückten Locken eingerahmt war. Seine Augen standen einen Tick zu weit beieinander und die Nase war eine Winzigkeit zu groß, als dass man ihn hübsch hätte nennen können. Auch seine Statur sprach Bände davon, dass er viel eher die Schulbank drückte und Zeit in Bibliotheken verbrachte als sich körperlich zu ertüchtigen. Seine Hände waren feingliedrig und schon fast knochig.


    Erst jetzt schien er zu erkennen, dass da jemand vor ihm stand.


    "Ehm.. eh.." Seine Gugel rutschte nach hinten und gab die Sicht auf sich rot färbende Ohren frei. "Ehm.. tschuldigung, ich wollte dich nicht so anfahren.. " sagte er dann während seine Finger mit der Schnur des Paketes spielten.

  • Isabell zuckte zusammen als der Mann ihr das Paket aus der Hand riss. Wärend ihr Gegenüber das Paket hastig begutachtete fiel ihr auf, das sie nun sein Gesicht erkennen konnte. Er war nicht gerade ein Schönling, aber dafür hatte er wohl mehr im Köpfchen. Zumindest sah er so aus, als würde er hier zur Akademie gehören.
    Für einen Moment war so noch erstarrt. Dann fand sie wieder ihre Stimme


    "Schon... schon ok. Du ..... hast mich nur etwas erschreckt. Ich wollte dir nur helfen. Scheint wohl sehr wichtig zu sein das Paket."


    Sie musste sich eingestehen, das sie schon etwas neugierig war.

  • "Ja, ein.. ein Buch aus der Bibliothek." sagte der junge Mann und strich sich eine nasse Locke aus dem Gesicht "Normalerweise werden keine Bücher verliehen, deswegen ist das eher eine Ausnahme und wenn das gute Stück jetzt Schaden genommen hätte, dann wäre mir von höchster Stelle..."


    Er machte ein erwürgtes Gesicht und ein entsprechendes Geräusch dazu.

    "Du verstehst?"


    Dann streckte er die Hand aus.


    "Ich bin Bartholomeus. Hast du hier neu angefangen?"

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Isabell musste bei Bartholomeus' kleinem Schauspiel lächeln.


    "Oh je, da kann ich deine Reaktion verstehen"


    Sie ging in die Hocke um auf Augenhöhe mit ihm zu. Sie erwiederte seine Geste und gab ihm die Hand.


    "Ich heiße Isabell. Und nein, ich habe hier nicht angefangen. Ich bin hier, weil ich auf der Suche nach Niro bin."


    Sie machte eine kurze Pause.


    "Willst du nicht mal aufstehen? Ist doch sicherlich ziemlich ungemütlich hier zu knieen."

  • "Äh, jaja, natürlich, ja."


    sagte er und rappelte sich auf. Als er wieder auf beiden Beinen stand, schaute er an sich herunter und seufzte.


    "Na wunderbar. Großartig. Da muss ich wohl heute abend waschen."


    Dann wandte er sich wieder an Isabell.


    "Niro? Ehm.. ja, gut. Der studiert hier. Hab ihn aber schon länger nicht mehr gesehen. Kann aber gut sein, dass wir einfach nicht, naja, die selben Vorlesungen belegen."

  • Isabell war Bartholomeus gefolgt und stand auch wieder senkrecht auf den Beinen.


    "Hm, hätte mich gewundert, wenn es mal einfach ginge."


    Sie seufzte leise, verlohr aber nichts von ihrem Lächeln.

    " Du kennst nicht zufällig irgendjemanden, an den ich mich wenden kann, der weiß wo Niro ist?"

  • Ratlos kratzte sich Bartholomeus am Kopf. Aus seinem Haar rannen ein paar Wassertropfen.


    "Ehm, naja. Vielleicht die Herbergseltern? Im Wohnheim, da gibts dieses Ehepaar, das sich um alles mögliche kümmert. Vielleicht mal da nachfragen? Könnte natürlich auch sein, dass er noch unterwegs ist. Er war in letzter Zeit viel unterwegs."

  • "Hm, ich hatte gehofft ihn hier zu treffen. Aber dann werde ich mich mal lieber im Wohnheim erkundigen, bevor ich hier noch lange suche."


    Isabell schlang ihren Umhang etwas fester um sich bei dem Gedanken wieder draußen durch die Kälte zu laufen. Gerade wollte sie sich von Bartholomeus verabschieden, da fiel ihr ein, das sie nicht wusste wo das Wohnheim war.


    "Kannst du mir den Weg dort hin erklären? Ich bin neu hier in der Stadt."