Die Akademie zu Renascân (2)

  • Mit einem leichten Lächeln, das kaum merklich ihre Mundwinkel nach oben zog, und übereinander geschlagenen Beinen hatte sie die letzten zwei Stunden dem Dozenten gelauscht. Zu viel Theorie, zu wenig Praxis.
    An der Praxis war es ihr größtenteils verwehrt teilzunehmen. Sie wusste ja warum. Jetzt packte sie ihr Schreibbrett zusammen mit den wenigen Blättern Papier, auf denen sie kaum ein paar Notizen gekritzelt hatte. Eine kleine, runde Schrift mit unerwarteten Spitzen und Kanten zeigte sich dort auf dem Papier. Die Überschriften waren hingegen groß und ausladend, fast kalligraphiert.


    Sie ließ sich mit dem Strom der Mitschüler hinaus treiben und schlüpfte in ihren Wollmantel. Dann machte sie sich auf zum Wachgebäude. Wachdienste waren auch ihr nicht erspart, auch wenn sie wegen ihrer Doppelbelastung durch die Akademie nicht allzu oft damit behelligt wurde. Sie stand dann meistens oben auf dem Tor, ließ den kalten Wind durch ihre Haare wehen und ließ die anderen die Arbeit machen.


    ----------> Weiter im Wachgebäude der Unterstadt

  • <<--- Vom Dorfplatz



    Lene war Isabell sehr vorsichtig gefolgt - bei manchen Leuten konnte man nicht vorsichtig genug sein, aber sie ging im Strom der Studenten unter, die aus dem Portal strömten.


    Nun sah sie, dass Batholomeus Isabell irgendetwas zuwarf und dann wieder an sich nahm. Dann machte er noch eine so seltsame Grimmasse und das Zeichen für Kehlenschnitt. Niro's Namen hörte sie auch. Vermutlich warnte Batholomeus Isabell vor Niro.


    Sie folgte Isabell weiter, sehr, sehr vorsichtig bis zum


    --> Wohnheim der Akademie.

  • Ein Aushang, versehen mit einer Zeichnung



    VERMISST


    Vermisst wird seit einigen Tagen der bis auf weiteres beurlaubte Gardist Konrad Mühren. Als besonderes Merkmal gilt, dass dem Manne nur eine Fortbewegung auf Krücken möglich ist. Für sachdienliche Hinweise wendet euch an die Garde.


    gez.
    Ambrosio Fusté, Sergeant der Garde"


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  • Ein junger Gardist kam in die Akademie gehetzt. Zuerst eilte er zum Zimmer Bellarias, das sich im Erdgeschoss befand, doch niemand öffnete. Danach rannte er nach oben und klopfte bei Meanor und den anderen Ratsmitgliedern, außer Puste auf Antwort wartend.

  • Ein junger Gardist öffnete die Tür. Noch deutlich außer Puste erstattet er Bericht.


    Magister, es gibt einen Vorfall im Präfekturgebäude. Zeichen, die kamen aus dem nichts. Könnt ihr mitkommen und das untersuchen? Wir wissen nicht, vielleicht ist das ja eine Bedrohung. Direkt im Präfekturgebäude!


    Der Gardist ist schon halb wieder aus dem Zimmer, um zurück an seinen Posten zu eilen, als er sich besinnt und auf eine Reaktion Meanors wartet.

  • Meanor runzelt die Stirn, erhebt sich aber sofort von seinem Schreibtisch.
    Der Principal greift noch einen kleinen Handkoffer von einem kleinen Regal und folgt dem Gardisten.


    Als dieser sich zu ihm umdreht nickt er ihm zu.
    Geht voran, ich begleite euch.

  • Gesagt, getan. Strammen Schrittes verlässt der Gardist das Büro und kurze Zeit darauf die Akademie. Er ist froh, dass das Präfekturgebäude nicht weit entfernt ist.

  • Es war wieder einer dieser Morgen wie ihn Meanor liebte.


    Ruhig und viel zu kurz. Hätte er sich nicht verabredet mit den zwei jungen Damen auf dem Zaunkönig wäre er direkt ins Hospital, um nach Indis zu sehen.
    So musste sie warten. Ihre Reaktion auf seine Robe hatte ihm eh zum Nachdenken gebracht. Besser er zog sich nochmal um bevor er die junge Elfe besuchen würde.

  • Seit einem Jahr kam Narvi nun immer regelmäßig zur Akademie, schritt den Weg durch die Tore, an den Bänken und Bäumen des Innenhofs entlang, den Hauptkorridor entlang, wand sich die Gänge entlang bis sie im hinteren Gebäudeteil bei der etwas zu neugierigen Dame bei der Schlüsselausgabe der Übungsräume ankam. Kaum bog Narvi mit ihren 3 Kästen in den Händen um die Ecke, nahm sie immer einen unauffälligen, langsamen, etwas gebäugten und untertänigen Schritt ein. Sie sah der Dame nur flüchtig in die Augen, wenn diese versuchte ihr Fragen zu stellen, antwortete sie leise und knapp, kaum hörbar etwas wie "Bin nur Helfer" "Weiß nich" "Hm" "Schönen Tag" und schlurfte weiter, sobald sie den Schlüssel-natürlich gegen Unterschrift- hatte. "Die Alte kann fragen bis ihr die Zähne ausfallen, ich erzähl doch der nichts von meinem Tun!" Narvi setzte ihren Weg so zügig wie möglich fort und bezog ihren Platz in einem der Übungsräume, baute gewissenhaft ihre benötigte Ausrüstung auf und stellte zunächst immer alles zurecht, blätterte in ihren Aufzeichnungen und plante den Ablauf mit Einwirkzeiten, Temperaturen, Ruhepausen und besonders mit schnellen Abläufen, um die Verwertung der Substanzen zu gewährleisten. Dann erst machte sie sich ans Werk. Manchmal schlief sie über ihren Aufzeichnungen danach ein, da sie sich die Zeit für die Übungsstunden in der Akademie hart erarbeiten musste- meist mit weniger Schlaf. Immer wenn sie mit blauen Fingerspitzen, die sie ab und an nicht beim ersten Mal sauber scheuern konnte, oder mit rußigen Rändern im Gesicht den Schlüssel zu den sauber hinterlassenen Räumlichkeiten abgab, tat sie äußerst in Gedanken versunken und müde, damit ihr auch beim Verlassen der Akademie keine Fragen gestellt wurden. Mit einigen gemurmelten "Ja hm...auf bald..." schlängelte sie sich aus den Gemäuern, die ihr so zuwider waren, brachte ihre Ausrüstung wieder bei den Spähern in ihrem Schrank unter und verabschiedete sich hiernach oft in den Wald, um alles zu rekapitulieren und sich zu erholen...Den anderen Spähern war es eher unheimlich was sie wohl in diesen Koffern mit sich herum schleppte, so dass bisher ihr Schrank unangetastet blieb. Aber bald müsste sie sich einen sichereren Ort für ihre alchemistische Habe suchen. "Trauen kann man niemandem ,wenn es um Wichtiges geht...niemandem..."

  • Vom Osttor kommend flog eine Taube im Auf und ab des Taubenflugs auf die Akademie zu. Auf dem Giebel ließ sie sich nieder und zog die eine oder andere Feder durch ihren Schnabel um sie zu säubern.


    Aus dem kleinen runden Fenster schräg unter ihr wehten dunstige Schwaden heraus. Schimmerte da etwas grün? Spiegelte es sogar? Oder war das eher rötlich?


    Die Taube hob wieder ab und platzierte sich auf einem Baum. Neugierig betrachtete sie das diffuse Glänzen und flog dann darauf zu. Als sie im Fenster verschwunden war, schlugen die Läden mit Wucht zu.