Das Wohnheim der Akademie zu Renascân

  • Das Wohnheim ist ein einfacher, zweistöckiger, länglicher Holzbau, der sich unterhalb der Oberstadt am oberen Ende der Kleinen Spange befindet.


    Das Haus wurde kurz nach der Akademie fertiggestellt und bietet jenen Studenten, die nirgendwo anders unterkommen, eine (sehr) einfache Unterkunft günstigen Preisen.


    Die Stuben sind entsprechend klein und karg...oder besser: "zweckmäßig" eingerichtet: Ein Bett mit zwei kratzigen Decken und mit Stroh ausgestopftem Kopfkissen, ein Tisch mit Stuhl, eine Truhe, an der Wand ein kleines Regal und ein paar Haken, um Dinge aufzuhängen. Dazu ein sehr kleiner Ofen. Als weitere Utensilien finden sich eine Kanne und eine Schüssel (um sich zu reinigen), ein einfacher Kerzenständer, ein Satz Geschirr und Besteck aus Holz und...das war es dann auch schon.


    Weder einladend noch sehr bequem - aber immerhin ein Dach über dem Kopf und ein Ort, an dem man sein Haupt betten oder sich Studien widmen kann.


    >>> siehe gesamter Stadtplan

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • <<<< Dorfplatz
    Niro kommt mit einem Jungen zum Wohnheim. Beide sind durchnässt und verstürmt durch Regen und Wind. Niro trägt alle seine Habe dabei.


    "Danke Junge, dass Du mich hierher geführt hast. Und denke dran:
    Jeder von Euch Jungs und Mädchen, der mir einen zahlenden Klienten bringt, bekommt ein Kupferstück als Belohnung.


    Ich biete Aufsetzen und Formulieren von Urkunden, Dokumenten und Briefen an - wenn zum Beispiel jemand seinen Angehörigen eine Nachricht zukommen lassen möchte, aber selbst nicht schreiben kann. Außerdem kann ich Pläne oder Schriften kopieren und viele Geheimschriften lösen. Aber letzteres interessiert wohl eher die Wenigsten.


    Ich bin vermutlich morgens und nachmittags viel in der Akademie. Abends meist hier - ihr seht dann Licht in meinem Zimmer brennen. Wenn Ihr wisst, wo ich bin, könnt Ihr natürlich auch dahin kommen. Ich mache auch Hausbesuche, wenn der Kunde hier in der Stadt wohnt. Kostet ein Kupfer mehr. Zur Akademie braucht Ihr niemanden zu schicken. Wenn ich dort bin, bin ich beschäftigt und Störung wird dort nicht geduldet. Ebenso, falls ich Arbeit finde. Aber das sehen wir dann noch.


    Warte noch, bis ich wieder aus dem Wohnheim raus komme, dann kann ich Dir gleich zeigen, wo ich wohne und wir gehen dann weiter zu den Merquatorez-Schwestern."


    Damit betritt Niro das Wohnheim. Er trifft den Verwalter zeigt ihm das Dokument von Linhard Kröv und er bekommt ein Zimmer zugewiesen. Das Haus ist noch nicht lange fertiggestellt und es ist dementsprechend noch leicht, Zimmer darin zu finden. Niro ist angenehm überrascht von der zweckmässigen, guten Einrichtung des Zimmers. Alles da, was er braucht. Schön! Das Bett plant er später etwas weicher zu gestalten. Er legt seine Sachen ab und bezieht das Zimmer. Seine Reisetasche belässt er dort und macht sich gut gelaunt wieder auf den Weg nach draußen.


    Er zeigt dem Jungen sein Zimmer von außen und lässt sich von ihm zu den Merquatorez-Schwestern führen.


    >>>>> Dorfplatz

  • Der Verwalter, ein älterer, leicht zerzauster Mann namens Kylmir Doyle, war ziemlich verwundert, als er Niro sein neues Zuhause gezeigt hatte. Dieser komische Kerl hatte doch tatsächlich gesagt, dass er das Zimmer schön fände.


    Gut, besser als nichts, aber diese winzige Stube, ausgestattet mit dem allernötigsten, als schön zu bezeichnen, das hatte er noch von niemandem gehört. Auch als er ihm die Hausordnung mitgeteilt hatte, die sich in den meisten Punkten bezog auf Themen wie Sauberkeit, Ordnung, Instandhaltung der wenigen Möbel sowie Feiern (bzw. eher deren Verbot) und das Unterlassen von Lärm zu nicht göttergefälligen Zeiten...im Wohnheim hieß das so etwas wie IMMER...selbst dann hatte der Student nur freundlich genickt.


    Naja, das Dokument war in Ordnung, der Kröv, der olle vertrocknete Langweiler, würde schon wissen, wen er zulässt und wen nicht, und der junge Mann hatte einen ganz anständigen Eindruck gemacht, auch wenn er wohl - das stand für Kylmir außer Frage - nicht mehr alle Taurösser im Meer haben konnte. "Schön"...er hatte wirklich "schön" gesagt und war scheinbar bester Laune wieder aus dem Haus spaziert. Studenten. Seltsame Leute.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Als sich Fianna endlich zum Wohnheim der Akademie durchgefragt hatte kam sie auch dort an. Sie blieb kurz stehen und schaute sich um. Dann kramte sie einen kleinen Zettel aus ihrer Tasche den ihr Niro gegeben hatte um nach seinem Zimmer zu fragen. Sie trat ein und erblickte den Verwalter vor sich im Raum.


    Seid gegrüßt. Könnt ihr mir die Auskunft erteilen, in welchem Zimmer sich Niro Mythenreich aufhält? Sie zeigt ihm den kleinen Zettel, auf dem geschreiben steht: Niro Mythenreich, Schriftgelehrter, Wohnheim der Akademia zu Renascân

  • Der Verwalter warf einen neugierigen Blick auf den Zettel und kratzte sich dann erstmal ausgiebig am Kopf


    "Ja, junge Frau, ja, das kann ich wohl. Naja, eigentlich auch wieder nicht. Ich weiß, in welchem Zimmer Herr Mythenreich wohnt, aber anwesend ist er zur Zeit nicht. Außer Haus. Wo, kann ich leider nicht sagen. Soll ich etwas ausrichten? Oder wollt ihr etwas für ihn abgeben? Das könnte ich so lange verwahren. Kylmir Doyle mein Name, ich bin der Verwalter hier, bei mir kommt nix weg, da könnt ihr unbesorgt sein."

  • <<<--- Haus der Merquatores Schwestern


    Da trat Niro, schwer beladen mit Büchern durch die Tür des Wohnheim.
    Mittlerweile war das Kartoffelfest vorbei und sein Abenteuer bei den Merquatores Schwestern lag einige Tage zurück.


    Ein Lächeln erhellte sein Gesicht, als er Fianna sah.


    "Oh, hallo! Darf ich sie miteinander bekannt machen? Das ist Fianna, eine Schülerin von mir, die die Schrift erlernen will.
    Und das ist Kylmir Doyle, der Verwalter dieses Wohnheimes."


    Er wendet sich an den Verwalter:
    "Fianna zahlt für den Unterricht und ist sozusagen meine bescheidene Einkommensquelle, damit ich mein Studium finanzieren kann.
    Ich hoffe es macht keine Umstände, wenn ich Ihr hier im Wohnheim Unterricht gebe? Die Bibliothek ist um die Zeit geschlossen und im Zaunkönig... nun ja, das ist auch nicht der richtige Ort zum Lernen..."

  • Kylmir begrüßte Niro und hörte sich an, was er zu sagen hatte. Danach schaute er Fianna ein paar Sekunden wortlos an, als ob er sie eingehend mustern wolle


    "Hmmm, aber ich darf doch davon ausgehen, dass es sich dann rein um Unterricht handelt. Alles andere...also..."


    er hüstelt


    "...ihr wisst schon, also wenn es sich um etwas anderes handelt, dann wäre das hier nicht gestattet. Renascân ist wirklich groß genug für Techtelmechtels. Aber Unterrichten, Unterrichten sollten in Ordnung gehen, ja. Ihr könnt die Truhe als zweite Sitzgelegenheit nutzen. Ihr wisst ja, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Und Damenjahre auch nicht."

  • Niro war sichtlich erleichtert. Er hatte schon damit gerechnet, Bestechungsgeld zahlen zu müssen - obwohl, eigentlich traute er das Kylmir nicht zu. Der Mann schien sehr integer zu sein.


    "Keine Sorge, es handelt sich um Unterricht, wie gesagt... Vielen Dank", sagte Niro und führte Fianna die Treppen hinauf zu seinem Zimmer.


    Auf dem Weg ging Niro durch den Kopf, dass man "Unterricht" natürlich auch anders definieren konnte... Immerhin war Fianna ein ausgesprochen süßer Käfer. Kein Wunder, dass Kylmir gehüstelt hatte. Aber das vertrug sich nicht gut mit seiner Berufsehre - und überhaupt eine Schülerin - undenkbar!


    ...weil die Wände hier so dünn sind, dass jeder mithören könnte, fügte eine zweite, innere Stimme in Niro hinzu, die er manchmal in solchen Situationen hörte, wenn sie versuchte, ihn zu irgendetwas Dummen oder besonders Riskanten zu überreden.


    Niro schob den Gedanken beiseite und öffnete die Tür zu seinem Zimmerlein. Die Grundeinrichtung bestand aus einem Bett mit mehreren, dicken Decken und mit Stroh ausgestopftem Kopfkissen, einem Tisch mit Stuhl, einer Truhe an der Wand, einem Regal und einem sehr kleinen Ofen.


    Auf dem Tisch standen eine kleine Öllampe, eine Öllaterne und ein Kerzenständer, eine Haltung mit Glasfeder, sowie drei Tintenfäßchen in schwarz, blau und rot. Außerdem lagen dort ein paar beschriebene und leere Pergamente sowie ein dicker Foliant, der aufgeschlagen war und dem Titel nach eine geschichtliche Beschreibung eines Landesteiles von Magonien enthielt.


    Das kleine Regal war mit Büchern und Manuskripten gefüllt. Auch eine ca. 10 cm dicke, durchsichtige, grüne Kugel mit abgeflachtem Fuß lag im Regal. Ob sie eher als Briefbeschwerer oder als Bücherständer eingesetzt wurde war nicht zu erraten.


    An Haken an der Wand hingen ein Gambeson, ein braunes Hemd und ein Lederwams. Ein Holzstab mit violettem Leuchten am oberen Ende lehnte an der Wand. Neben dem Bett stand eine Kanne und eine Schüssel (um sich zu reinigen).


    Es wirkte alles sehr eng, klein und einfach.


    "Dies ist mein Reich!", sagte Niro stolz.

  • Fianna blickte sich neugierig um und trat in die Mitte des Raumes um sich alles genau betrachten zu können.


    Es ist wohl nicht sehr groß, aber für eine Person durchaus ausreichend. Ich wollte eigentlich gerade eine Nachricht für dich hinterlassen, doch dann kamst du ja schon die Tür herein.


    Fianna trug eine kleine braune Ledertasche in den Händen, die sie nun öffnete und ein paar Blätter Pergament herauskramte.


    Wo darf ich denn Platz nehmen? Du warst sicherlich den ganzen Tag in der Akademie. Also ich meine, es war bestimmt ein anstrengender Tag für dich.


    Fianna legte ihr Pergament auf den Tisch und stand nun daneben.

  • "Anstrengend? Ja und nein. Es ist total interessant und von da her merkt man gar nicht, dass es auch anstrengend ist. Du kannst Dich hier auf den Stuhl setzen und am Tisch schreiben. Warte, ich mache die Lampen an...", sagt Niro.


    Er geht zum Tisch, hält eine Hand über die Kerze, fährt mit der anderen darüber und murmelt etwas. Mit der nun brennenden Kerze zündet er die Öllampe und Laterne an. Mit der Kerze geht er zum kleinen Ofen und zündet auch diesen an, so dass sich langsam eine behagliche Wärme verbreitet.


    "Der Vorteil des kleinen Zimmers ist, dass es auch schnell warm wird."


    Dann holt er aus der Truhe - in der ein ziemliches Durcheinander herrscht - eine Tafel und ein Stück Kreide und ein paar Pergamente hervor auf denen in großen Lettern das Alphabet mit Pfeilen an den Buchstaben zu sehen ist.


    "Ich habe etwas für den Unterricht vorbereitet. Damit Du schon einmal weißt, was wir Dir in den nächsten paar Monaten beibringen werden: Dies ist das sogenannte Alphabet: Es gibt 30 Buchstaben - wenn man die Umlaute mitzählt. Einmal als Kleinbuchstaben und einmal als Großbuchstaben geschrieben, wie man das nennt", er hält zwei Zettel hoch.


    "Du musst also nur so um die 60 verschiedene Schriftzeichen auswendig lernen. Dazu kommen noch 10 Zahlenzeichen. Wie kann man in einer Sprache mit so vielen Wörtern mit so wenig Zeichen auskommen - fragst Du Dich vielleicht. Nun, das ist ein Trick... Jeder dieser Buchstaben steht für einen Laut, z.B. Aaaa, Eeee, Iiii, Oooo, Uuuuu, die sogenannten Selbstlaute. Oder auch z.B. Fffff, sssss, ttttt, nnnnn, mmmmm, die sogenannten Mitlaute. Manchmal bilden auch mehrere Buchstaben einen neuen Laut, z.B. "sch", was aus drei Buchstaben besteht..."


    "Ein Wort wird also einfach dadurch geschrieben, in dem man die Buchstaben aneinander reiht, die für die Laute stehen, aus denen das Wort zusammen gesetzt ist. Man dies meist einfach herausfinden, in dem man das Wort gaaaaaanz laaaangsaaaam ausspricht."


    "Zum Beispiel besteht das Wort Mama aus den Lauten Mmmm aaaaa Mmmmm aaaa, schneller ausgesprochen also Mmmmaaammmaaa. Oder
    Nnnnnn iiiii rrrrr ooo für Niro."


    "Ich werde Dir zuerst beibringen, wie man Deinen Namen schreibt. Das kannst Du am Anfang am meisten gebrauchen und es wird Dich vielleicht begeistern, wenn Du dies jemanden zeigen kannst."


    ...

  • Aber das heißt doch, dass alle unsere Worte nur aus 30 Zeichen bestehen???


    Fianna kratzt sich am Kopf.


    Klingt komisch.....wir haben doch so viele Worte.....nur 30 Zeichen?? Naja ich werde das Geheimnis schon herausfinden.


    Fianna lächelte kurz und zog sich ihren Mantel von den Schultern. Dann setzte sie sich gelassen auf den Ihr zugewiesenen Stuhl.


    Und wie kannst du dir merken, wie man diese ganzen Worte aufschreibt? Das sind ja unendlich viele...


    Sie schaute Niro fragend und etwas ungläubig zugleich an und schien auf eine für sie logische Erklärung zu warten. Doch schon nach wenigen Sekungen riss sie sich aus ihren Gedanken frei und lächelte wieder.


    Ich glaube, dass ich mir diese Fragen irgendwann selbst beantworten kann oder sie ihren Sinn verlieren...du musst mir darauf nun nicht antworten. Ich bin schon ganz gespannt, wie mein Name in Zeichen aussieht.

  • "Ich antworte man besten mit einer Gegenfrage: Kannst Du Dir merken, wie Worte ausgesprochen werden? Klar! Und da Du weiß wie man sie spricht, kannst Du sie nach einiger Übung bei mir auch in Buchstaben zurückverwandeln - weil Du mit Buchstaben die Laute des jedes Wortes, was Du sprechen kannst, auch hinschreiben kannst...


    Fangen wir also mit Deinem Namen an. Ich schreibe ihn Dir hier in Großbuchstaben auf die Tafel.


    Ffff Iiiii Aaaaa Nnnnn Aaaaa


    F I A N N A


    Weil's so schön ist, schreiben wir das N bei Dir gleich zweimal. Scherz beiseite: Wenn man Deinen Namen langsam ausspricht "Fian - na" merkt man mit etwas Übung, dass zwei N drin versteckt sind. Sonst wäre die Betonung auf dem ersten A, und Dein Name ist ja nicht "FIA-NA" sondern "FIAN-NA. Genug der Worte. Versuche mal meine Buchstaben, direkt darunter abzumalen. Nimm ruhig die Tafel. Pergament ist teuer. Da schreibe ich Dir die Hausaufgaben auf und die wichtigen Sachen. Wenn Du nur übst, machen wir das auf der Tafel."


    Niro zeigte Fianna, in welcher Zeichenrichtung und Reihenfolge man die einzelnen Striche der Buchstaben am besten malt.


    "Erst die Kreide links unten ansetzen, dann nach oben. Stop, jetzt ein wenig nach rechts. Nein, das andere rechts... Ja, so... Und jetzt noch ein Strich in der Mitte vom senkrechten Strich nach rechts, aber nicht so weit, wie der obere... Ja und fertig ist das Fffff!"


    So ging die erste Stunde dahin. Erst waren die Buchstaben sehr krakelig, aber mit zunehmender Übung wurde es immer besser.


    "So, jetzt habe ich zwei Fragen:


    1. Wieviele verschiedene Buchstaben - also verschiedene Zeichen - kommen in Deinem Namen vor? Das ist nämlich die Anzahl der Buchstaben des Alphabets, die Du jetzt schon kennst.


    2. Gibt es irgendeinen kurzen Namen oder ein Wort, welches Du das nächste Mal lernen möchtest? Falls es passt kann ich Dir den Wunsch erfüllen.

  • Also gut .....Dinge kann ich an meinen Fingern abzählen.....also geht das auch mit den Buchstaben.....mal sehen...


    Fianna legte die tafel direkt vor sich auf den Tisch und für jeden Buchstaben streckte sie einen Finger aus.


    ...Das Fffffffffffffffffffff.....Iiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii...dann das Aaaaaaaaaaaaaaaaaaa.....das sind dann zwei und dann das Nnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn und das nochmal......und dann noch das Aaaaaaaaaaaaaaa........das sind....hmmmm....eine Hand und noch ein Finger...eine Hand hat fünf Finger und dann noch eins.


    Erst jetzt fiel ihr auf, dass ein Paar Buchstaben gleich aussehen.


    Hmmmm...also da ist ja zweimal das....wie hieß es noch gleich....ahja...das Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaa und das Nnnnnnnnnnnnnnnnnn ist auch zweimal da....


    Zufrieden lächelte sie Niro an...


    Ich habe vier verschiedene Buchstaben!


    In Fiannas Augen war pure Freude zu erkennen...am liebsten wäre sie aufgesprungen und hätte Niro umarmt, aber sie konnte ihre Freude im Zaum halten. Aber auch ein bisschen Stolz erkannten man im Glitzern ihrer leuchtend grünen Augen.
    Kannst du mir sagen, die wievielste Stunde wir haben? Ist es schon dunkel?


    Sie selbst erschrak kurz über ihre letzten Worte, da diese sehr zusammenhangslos dahergestammelt waren und sie musste kürz kichern....


    Tut mir leid...ich freu mich nur so sehr, dass es jetzt endlich geklappt hat und ich schon meine erste Unterrichtsstunde hinter mir habe. Wann soll ich denn wieder kommen?


    Fianna nahm ihre Ledertasche in die hnd und wühlte darin herum. Da die Tasche nicht sehr groß ist, fand sie schnell wonach sie suchte...den drei Kupferstücken.


    Hier.


    Sie drückte Niro ihre drei Kupfer in die Hand.


    Du bist ein guter Lehrer. Ich freue mich wenn ich wiederkommen darf.Du könntest mir ja das nächste Mal zeigen, wie man deinen oder Vincents Namen schreibt.

  • Niro lächelte.


    "Und Du warst eine gelehrige Schülerin", sagte er. "Ich freue mich auf Deinen nächsten Besuch um dieselbe Zeit. Als Hausaufgabe gebe ich Dir diese Tafel mit.


    Niro kritzelt schnell den oberen Rand der Tafel voll.


    IN AN NA ANNA INA NINA


    "Schreibe die 6 Wörter ab, bis sie gut aussehen und versuche zu erraten, was sie heissen. Du kennst alle verwendeten Buchstaben bereits. Pass auf, dass Du meine Buchstaben nicht verwischt. Nächstes Mal werde ich Dir auch beibringen, wie man mit Feder und Tinte schreibt."


    Niro geleitet Fianna nach draußen.


    "Falls Ihr Begleitung durch die Unterstadt wünscht, stehe ich Euch zur Verfügung - ansonsten wünsche ich eine gute Nacht - bis zur nächsten Stunde."

  • Danke. Ich wünsche dir ebenfalls eine gute Nacht. Da es noch nicht dunkel ist, werde ich den Weg alleine finden. Nun dann bis morgen.


    Und so machte Fianna sich auf den Heimweg und freute sich nach dieser lehrsamen Stunde auf ihr warmes Bett und darauf am nächsten Tag wieder zu kommen. Als sie ungefähr 20 Schritt vom Wohnheim weg war, drehte sie sich um und winkte Niro zum Abschied zu. Die Tafel fest unter den Arm geklemmt, schlenderte sie über den Marktplatz um nach Hause zu kommen. Unterwegs traf sie einen alten Freund ihres Vaters und wechselte noch ein paar Worte mit ihm ehe sie dann endlich zu Hause ankam. Freudig wurde sie von ihrer Mutter empfanengen, die sie gleich an der karmin zerrte und sie ausfragte. So verging der Abend im Nu und Fianna schlief bei der wohligen Wärme noch am Karmin ein. Und so neigte sich der Abend zu Ende...

  • Niro winkte zurück und drehte sich wieder um, um ins Wohnheim zurück zu gehen. War da nicht eine Bewegung hinter dem Fenster des Verwalters gewesen?


    In seinem Zimmer angelangt, wendete er sich seinen Büchern zu und vertiefte sich darin. Schließlich musste er herzhaft gähnen. Es war spät geworden. Er freute sich schon auf den nächsten Tag in der Akademie.


    >>> Dorfplatz

  • Als Fianna am nächsten Tag erwchte und die kleine Tafel von Niro in ihren Händen fand, machte sie sich gleich daran die Buchstaben nachzuzeichnen....
    So verging dann der Vormittag, da Fianna immer wieder versuchte die Buchstaben zusammenzusetzen und daraus schlau zu werden......


    Am Nachmittag half sie ihrer Mutter wie immer im Haushalt und machte sich daran Wäsche zu waschen.


    Und als es schließlich Abend wurde und sie schon gespannt auf ihre nächste Unterrichtsstunde war, machte sie sich mit der Tafel unterm Arm auf den Weg zu Niro ins Wohnheim.

  • <<< Die Akademie zu Renascân (2)


    Gerade als er in die Unterstadt hinunterstieg, sah er Fianna vor sich. Er beeilte sich und holte sie kurz vor dem Wohnheim ein. Fianna steckte voller Begeisterung und wirkte glücklich. Niro ließ sich davon anstecken. So kamen sie gemeinsam am Wohnheim an. Erst als Niro Kylmir Doyle im Hausflur sah, kam ihm kurz der Gedanke, dass allzuviel Vertrautheit mit seiner Schülerin (die gemeinsame Ankunft) und das begeisterte Lachen möglicherweise nicht ganz so harmlos auf den Verwalter wirken mochten. Kurzzeitig erstarb Niros Lächeln, dann grüßte er wieder höflich lächelnd und murmelte etwas von "zweiter Lehrstunde". So drückten sich die beiden an dem Verwalter vorbei und betraten schließlich Niros Kammer.


    Flugs holte Niro eine Gänsefeder und ein Tintenfaß hervor und stellte es an den Rand des Tisches. Dann ließ er sich von Fianna ihre Hausaufgabe zeigen. Leider zeigte sich, dass Fianna einige seiner originalen Buchstaben verwischt hatte, so das nun etwas fehlte... Statt
    "IN AN NA ANNA INA NINA" stand nun
    "IN AN VA VNA INA NINA" da.


    "Hmmm... Es ist etwas verwischt", sagte Niro.


    Mit einer Kreide ergänzte er die fehlenden Striche.


    "Du hast es gut gemacht! A, I und Nnnnn schreibst Du schon ganz ordentlich. Da das Nnnnn halb weggewischt war, hast Du hier eine Art Pfau geschrieben. Mal mit längerem Querstrich, mal mit kürzerem, so dass es wie ein spiegelverkehrtes Häkchen aussieht. Nun, das macht nichts...


    "Was, glaubst Du, steht hier", fragte Niro und zeigte auf das erste Wort.

  • Im gestreckten Lauf wetzte der strubbelige Hund die Straße hinab. Am Ende dessen hatte er den Mann mit dem Essen entdeckt. Sicherlich würde er jetzt auch wieder etwas übrig haben.


    Die Schlammspritzer, die um ihn herum weg flogen, ignorierte er. Wieso auch nicht? Das konnte man ja irgendwo wieder abrubbeln oder an einem Hosenbein verteilen. DIe letzten paar Meter schlidderte er nur noch. Und musste zusehen, wie die Tür direkt vor seiner Nase geschlossen wurde.


    Mit einem Rumms schlidderte er gegen die Tür, was er mit einem "Uff" kommentierte. Dann begann er lautstark zu protestieren. Nicht nur, dass er hier und das Essen drin war, die Tür zu, nein, zudem fing er auch noch langsam aber sicher an zu frieren. Der nasse Matsch in seinem Fell tat sein Übriges.


    Er fühlte sich hundselend und tat das auch kund. Das Wachgebäude war zwar bloß wenige Schritte entfernt, doch sich von dem Essen zu trennen, war einfach keine Option.

  • "Was ist das nur für ein Bellen draußen?", fragte Niro.


    Er ging zum Fenster und lugte hinaus.


    "Das ist ja seltsam... Es ist schon etwas dämmerig, aber ich glaube vor dem Eingang steht ein Hund auf den Hinterläufen und bellt. Hast Du einen?", fragte Niro Fianna.