Das Wohnheim der Akademie zu Renascân

  • <-- von der Akademie


    Lene war Isabell sehr vorsichtig bis zum Wohnheim gefolgt. Das Mädchen hatte einen Zettel von der Wand abgerissen und war hinein gegangen.


    Wohnte das junge Dinge hier? Eine neue Studentin? Dann rekrutierte Niro also auch unter den Studentinnen. SKANDALÖÖÖS!!!


    Allerdings hätte mir das schon viel früher klar sein müssen!, dachte sie grimmig. Ich habe Ihn doch schon einmal hier gesehen! Vermutlich hatte er da gerade eine Studentin im Zuber gehabt und persönlich geprüft!!! SKANDALÖÖÖS!


    Lene ging in Deckung, aber so, dass sie das Wohnheim im Auge behalten konnte. Oder sollte sie es wagen und gerade jetzt einfach in die Waschküche platzen? Lene war hin und her gerissen. Ihr wurde langsam kalt. Das gab den Ausschlag. Sie schlich zur Hintertür, wo die Waschküche war und lauschte.


    Stille...


    Vorsichtig öffnete sie die Tür.


    Kein Niro und kein junges Ding. Wie schade... oder sollte ich von Glück sprechen?, dachte Lene.


    Sie betrat die Waschküche und überlegte. Ein Korb voller Wäsche wäre als Tarnung nicht schlecht. Hier standen 3 Körbe mit Schmutzwäsche herum.

  • Isabell verstand nicht viel von dem was Niro über den Zettel sagte. Aber das musste sie scheinbar auch nicht.


    "Vielen Dank für die Angebote. Aber der Tag war für mich sehr lang und anstrengend und ich würde gerade ein warmes Bett bevorzugen."


    Sie hoffte, das es nicht unhöflich klang. Aber der Tag hatte sehr an ihren Kraftreserven gezehrt und sie braucht Ruhe.

  • Niro klang enttäuscht, aber dann lächelte er wieder.


    "Ja, das kann ich verstehen... Morgen ist auch noch ein Tag. Hast Du schon eine Unterkunft oder kann ich Dir etwas empfehlen? Keine Wiederrede, ich werde Dich zumindest noch zu Deiner Unterkunft begleiten."


    Damit zog er einen Umhang vom Haken und schlang ihn sich um und sie verließen das Zimmer, stiegen die knarrende Treppe hinunter und standen schließlich wieder auf der Straße.


    "Ich kann den Zaunkönig empfehlen. Da ist es am gemütlichsten. Sauber, leckeres Essen und Morgaine arbeitet auch dort. Kennst Du noch die Heilerin, die uns damals begleitet hat - oder war die nicht dabei...? Vielleicht kann ich Dir da eine für Dich kostenfreie Unterkunft für ein paar Tage besorgen."

  • Niros Blick fiel nochmals auf den Zettel, den er in der Hand hielt. Eher beiläufig. Woher nun die Erinnerung kam, wusste er selbst nicht. Lorenisch-Vinagy? Doch, davon hatte er doch schon gehört. Langara....Langara...woher kannte er diesen Namen? Niicht im Zusammenhang mit Amonlonde. Wo war das doch gleich gewesen...

  • Isabell stand vom Bett auf und streckte sich etwas. Sie war froh das Niro ihr anbot mit ihr zum Gasthaus zu gehen, denn so müde wie sie gerade war, wusste sie nicht ob sie den Weg finden würde. Sie nahm ihren Umhang und folgte Niro aus dem Wohnheim.


    "Ja, der Zaunkönig ist wirklich ein sehr schönes Gasthaus. Ich habe die letzte Nacht darin verbracht und wollte auch wieder dort hin"

  • Niro führte Isabell die Gasse hinauf auf den Tempel der 5 Götter zu. Er bot nach rechts ab, die letzten paar Meter den Pfad in die Oberstadt hinauf und bog dann scharf nach links ab. Sie hatten von dort aus einen wunderbaren Blick auf die Unterstadt und den Hafen und Niro wies Isabell darauf hin. Sie blieben kurz stehen und genossen den Anblick der langsam sich dem Horizont nähernden Sonne. Aber es war zu kalt um länger hier stehen zu bleiben und so setzten sie den Fußmarsch fort. Niro bog wieder in eine Gasse nach rechts ab und Niro erklärte Isabell, dass jenes impossante Gebäude, auf welches sie zu marschierten die "Academia Artes Ingeniae ad Renascân" sei.


    Niro ging am Akademie-Gebäude links vorbei und zog Isabell mit sich in die schmale Gasse zwischen der Akademie und einem anderen mit schwerem Türklopfer.


    --> Haus der Merquatorez-Schwestern.

  • Da hörte Lene plötzlich ein Geräusch. Schritte stiegen die Treppe nach unten, und sie hörte... DIE STIMME DES ZUHÄLTERS!


    Er war also hier!!! Hatte sie Ihre Intuition doch nicht getäuscht. Da hörte Lene die Stimme des Mädchens. Natürlich, das war ja klar, dass der Zuhälter bei ihr war! Das arme Ding! Was sagte das Mädchen gerade? Irgendwas vom Zaunkönig, dass es Ihr dort gefallen würde... OH NEIN! Es war schon zu spät! Der Zuhälter hatte sie schon an diesen SÜNDENPFUHL verkauft oder wollte sie dort einsetzen...


    Was konnte Sie tun, um es jetzt noch zu verhindern? Dann fiel die Tür ins Schloß und die Stimmen verklangen. Schnell griff sich Lene einen Wäschekorb und eilte hinterdrein. Vorsichtig öffnete sie die Vordertür des Wohnheims und sah auf die Straße. Der Zuhälter und sein neues Mädchen gingen gerade am Tempel der 5 Götter vorbei in die Oberstadt.


    Langsam ging Lene hinterdrein. Sie konnte sich eigentlich Zeit lassen, denn sie kannte ja deren Ziel: Den Zaunkönig! Als sie die Oberstadt betrat war sie verdutzt. Auf der Straße vor ihr - der kürzeste Weg zum Zaunkönig - waren zwar einige Passanten unterwegs, aber weder der Zuhälter noch das Mädchen waren zu sehen.


    Lene wollte schon schneller laufen, da gewahrte sie aus den Augenwinkeln eine Bewegung links. Da waren sie und betrachteten den Sonnenuntergang. So viel Romantik hatte Lene dem Zuhälter gar nicht zugetraut. Aber dann schalt sie sich einen Narren! Natürlich musste er die Mädchen am Anfang sanft behandeln - ein Trick um sie zu ködern. Dieser Kerl war mit allen Wassern gewaschen!


    Lene drückte sich in eine Hausecke. Sie durfte nicht gesehen werden.
    Sehr sehr vorsichtig folgte sie den beiden, als diese sich wieder in Bewegung setzten. Auf diesen Straßen war kaum Verkehr! Sie hielt großen Abstand. Erst wenn sie sah, dass die beiden um eine Ecke verschwunden waren, eilte sie hinterher bis zu der Ecke und linste vorsichtig darum herum. Jetzt waren sie an der Akademie...


    Warum ging der Zuhälter denn jetzt nach links? Der Zaunkönig war doch rechts näher?


    Lene stutzte. Oder war der Zaunkönig gar nicht das Ziel des Zuhälters? Hatte er das Mädchen nur in Sicherheit gewiegt und wollte es tatsächlich aber woanders hin verschleppen? Nur wohin? Was war hier? Sollte sie dem Standort des BORDELL endlich auf die Spur gekommen sein? Lenes Gedanken rasten!

  • Hadra sitzt in ihrer Stube am Schreibtisch und macht Notizen in ihr Buch. Um sie herum verteilt liegen weitere beschriebene Blätter und zwei Fässchen mit Tinte in zweierlei Farbe stehen sicher vor dem Umfallen in einer kleinen Ausparung.


    Mit konzetriert gerunzelter Stirn schreibt sie winzige Buchstaben zwischen die Zeilen, überlegt kurz, schreibt dann weiter. Ohne hinzusehen greift sie nach dem Becher mit dampfendem Tee.

  • Es dauerte einige Augenblicke bis hinter der Tür Bewegungen zu Hören waren und die Tür einen Spalt weit geöffnet wurde. Die Gestalt die sichtbar wurde, war männlich und schon etwas älter. Die Haare bereits ergraut und einige tiefere Falten zogen sich bereits über das Gesicht.


    "Ja der Herr, wie kann ich ihnen weiterhelfen."


    Der Blick des Mannes wirkte skeptisch, als er den jungen Mann im regen musterte.

  • Der Mann zog seine rechte Augenbraue nach oben.


    "Seit ihr neuer Student an der Akademie? Ich kenne euer Gesicht noch garnicht. Ihr müsst ganz frisch angekommen sein."


    Er zog die Tür etwas weiter nach hinten auf, so dass man in den Flur des Wonheims blicken konnte, welcher von schwachen Kerzenlicht erhellt wurde. Mit der linken Hand machte der alte Mann eine einladende Geste.


    "Tretet doch erstamal einen Schritt herein, im regen müsst ihr nicht stehen bleiben."

  • Nach dem er die Antwort des Mannes vernommen hatte, trat Marek einen Schritt zurück und betrachtetet noch einem das Wohnheim. Bevor er sich wieder dem Mann in der Tür zu wandte.


    "Student? Verzeit, ich hielt es im Regen für einen gewöhnliches Gasthaus. Würdet ihr mir freundlicher Weiße den weg zum nächsten beschreiben? Ich hatte vor mich erst Morgen in dei Akademie einzuschreiben."


    Der nun zu Gänze durchnässte Marek folgte der Aufforderung des alten Mannes und trat in den Flur.

  • Der ältliche Mann seufzte, blickte einmal an dem Mann auf und ab und lies seinen Blick dann wieder nach drausen durch die Tür, Richtung Himmel wandern.


    "Morgen erst sagt ihr? Naja bei dem Wetter möchte ich mal nicht so sein, da schickt man ja keinen Hund vor die Tür. Macht sie aber wenigstens hinter euch zu. Ihr müsst mir aber gleich morgen das Schreiben bringen, welches euch als Stundenten ausweist."


    Der Mann der sich bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte und dem Fremden bedeutet hatte ihm zu folgen blieb noch einmal stehen und drehte sich um.


    "Wollt ihre wenigstens etwas anständiges studieren? Oder seit ihr auch einer dieser Magier, die hier ein und aus gehen?"

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Der Blick des alten Mannes wurde wieder skeptisch, bis er mit langezogenen Worten antwortete.


    "Ja, diese Magierin wohnt hier."


    Er räusperte sich kurz.


    "Aber lasst mich euch erst kurz euer Zimmer für diese Nacht zeigen."


    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er weiter den Flur entlang, an der Treppe vorbei in ein Zimmer auf der rechten Seite, die Tür stand bereits offen. Dort zeigte er dem jungen Magier das Bett und die dazugehörige Kiste. Sonst war in dem Zimmer nur noch ein Tisch, sowie ein Stuhl.


    "Kommt morgen einfach zu mir, wenn ihr das Schreiben habt, dann besprechen wir alles Weitere."


    Dann verlies der Alte das Zimmer auch schon wieder und lies Marek allein. Aus dem Gang war nur noch einmal seine Krächzende Stimme zu vernehmen.


    "Das Zimmer dieser Hadra ist übrigens oben, das zweite Zimmer links."


    Kaum verständlich folgten dann mehr gebrabbelte Worte:


    "Was auch immer du von ihr willst."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Nachdem von dem Alten nichts mehr zuhören war schloss Marek die Tür des Zimmers. Er warf seine Tasche in die Kiste und den nassen Mantel über den Stühl, bevor er sich umdreht um das Zimmer erneut zu verlassen.
    Vor Hadras Tür hielt er kurz inne, musste lächlen und klopfte an die Tür.


    "Ich suchen einen drei-köpfigen violetten Drachen namens Hadra der grüne Flammen spuckt. Kann es sein das dies hier sein Zimmer ist?"


    Marek musst wieder lächeln wärend er auf die Reaktion wartete.

  • Hadra hielt in ihrem Schreiben inne. Diese Stimme kannte sie. Und so eine dämliche Aussage konnte auch nur von einem kommen. Sie schob den Stuhl zurück, erhob sich und und strich mit einer ruhigen Geste ihr Kleid glatt.


    Dann ging sie die wenigen Schritte zur Tür und öffnete sie. Vor der Tür stand tatsächlich Marek. Ihr geliebter Cousin, der es bereits als kleiner Junge verstanden hatte, mit Inbrunst auf ihren Nerven herumzutrampeln. Ihr geliebter Cousin, dem sie einmal aus Zorn einen überreifen Pfirsich auf den Hinterkopf gedrückt hatte. Damals war sie zehn gewesen, er etwa 5 Jahre jünger. Mit einem süßlichen Lächeln betrachtete sie ihn von oben bis unten, zog eine Augenbraue hoch, als ihr Blick an seinem Kragen hängen blieb.


    "Ist das der neueste Schrei in Rokono oder hast du dich einfach nur nicht richtig anziehen können?"


    Nach wie vor stand sie in der Tür und verwehrte ihm den Eingang. In ihrem Kopf jagten sich ihre Gedanken. 'Was zum Henker tut er hier?!" und 'Woher hat er gelernt sich anzuziehen?' und 'Wann ist er erwachsen geworden?'.

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • "Da haben die Dorfbewohner mal wieder übertrieben, ihr habt euch doch garnicht so sehr verändert. Naja man kennt das ja von ihnen, am Anfang ist es nur eine Kuh, dann sind es plötzlich fünf und bevor man sich versieht sind es babarische Monster mit Äxten."


    Er lächelte kurz, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Wand neben der Tür.


    "Und nein, das ist nicht der neuste Schrei. Wie dir vielleicht aufgefallen ist regnet es drausen."


    Er warf einen flüchtige Blick in Hadras Zimmer


    "Es ist dir wohl entgangen, du hast dich wirklich nicht geändert. Wie geht es dir Cousine? Wie ist es dir in den letzten Jahren ergangen?"