Die Taverne "Zum Zaunkönig" (5)

  • Seine Mundwinkel erschlafften und für einen moment wich jegliche Emotion aus seinem Gesicht. Die weiße Haut zeichnete dennoch sehr plötzliche und sehr deutliche Wutfalten in sein Gesicht. Seine Stimme klingt rauh und ungewöhnlich laut zwischen den zusammengepressten Zähnen.


    "Wer hat denn hier Probleme mit seiner Mutter, Milan? War eigentlich sie das Schaf oder war es doch dein Vater?"


    Seinen Körper deutlich in Richtung Thersites drängend sind seine Hände schon dabei das Schwert abzuhängen. Er ist eindeutig auf eine Schlägerei aus. Sein Atem ist Stoßweise wie der eines wilden Stiers.

  • Der Kopf von Thersites war nun knallrot und auch er schnaubte, dass sein Speichel in den Mundwinkeln schon leicht schaumig wurde. Auch er öffnete den Gürtel über seinem Wappenrock und warf seine Waffen zu Boden, während er versuchte, sich wild fuchtelnd an Dorian und Damorg vorbei zu drängen


    "Jetzt reicht's! Halt dein Maul! Dir Witzfigur werd' ich gleich mal zeigen, wo das Tauross die Locken hat! Du beleidigst meine Eltern nicht! Du schon gar nicht, dahergelaufener Köter! Ich weiß wenigstens, wer mein Vater ist! Das kann dir deine Mutter ja nicht mal sagen! Komm her, dir polier ich deine Fresse, du stinkendes Stück..."


    Der Rest, ein wildes Sammelsurium aus Beleidigungen, Beschimpfungen und Flüchen, ging in ziemlich derben und geiferndem Gebrüll unter. Der Gardist war außer sich und entwickelte bei seinen Bemühungen, zu Aalok zu gelangen, enorme Kräfte.

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    Ich habe eine Axt.

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  • Jaja eine gute Schlägerei gehört zu einer Kneipe wie der Pfeil auf die Sehne gehört, dachte sich Gerion und machte sich dabei bereit seinen Braten vom Tisch zu nehmen, sollten die beiden ihre Prügelei in seine Richtung ausweiten.


    Dann biss er das erste mal in das Fleisch.


    "Mhhh Legga!"

  • Die Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. Zunächst in roten Flecken, welche sich schließlich über das gesamte Gesicht legten und es rot und heiß scheinen ließen. Die Zähne auseinander kriegend und Speichel spuckend kam erinnerten seine Worte eher an Knurrlaute.


    "Wenigsten konnte mein Vater auf zwei Beinen laufen. Mähähäh."


    Seine Fäuste sind geballt, aber noch nicht erhoben, es standen ja noch Leute im weg. Leute von deren Identität er in seinem jetzigen Zustand nichts mehr wusste. Seine Bewegungen waren gekonnte Versuche sich vorbei zu drängen.


    "Aus dem Weg damit ich diesen ..."


    Sein folgender Redeschwall wurde von bunten Fabulierung über Thersites Eltern, seine Geschwister und sein eigenes Geschlecht begleitet. Wenig nette Adjektive begleiteten jeden Satz mehrfach.

    Vertrauen ist gut, die Garde ist besser.

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  • "Es reicht!" brüllt Dorian in den Schankraum. "Ihr wollt euch prügeln? Dann bitte, aber nicht hier drin!", schiebt er in dem kurzen Moment der überraschten Stille hinterher.


    Er greift Aalok an der Schulter und versucht ihn in Richtung des Ausgangs zu drängen.
    Hilfesuchend schaut er in Richtung von Damog und Gerion.

  • "Und du Thersites bleibst am besten erstmal hier drin"


    Damorg versuchte sich mit seinem ganzen Körpergewicht gegen Thersietes zu stemmen um ihn von seinem Plan abzubringen. Auch wenn er genau wusste das er ihn nicht aufhalten konnte, wenn dieser sich nur ein wenig anstrengte.


    "Ich hätte einfach pünktlich auf Wache gehen sollen und jetzt so ein Sch**** JUNGS bekommt euch mal wieder ein."

  • Talinor trat hinter der Theke hervor und ging auf die beide Streithähne zu. Mit einer Stimme, die mit einem durchaus spürbaren Ernst untermalt war sagte er:


    Es reicht. Dies ist eine Taverne. Meine Taverne. Und hier gibt es keinen Streit, der diese Ausmaße annimmt. Und erst recht nicht unter Gardisten. Wie weit ist es denn gekommen, daß sich jetzt die Leute, die hier für Recht und Ordnung sorgen sollten, gegenseitig die Köpfe einschlagen?


    Er legte jeweils eine Hand auf die Schulter jeder Partei und sprach dann weiter:


    Geht an die frische Luft. Stellt Euch in den Regen. Rennt bis zum Dorfplatz und wieder zurück. Macht irgendwas... aber schlagt Euch nicht im Zaunkönig. Besinnt Euch. Beide. Und wenn Ihr wieder etwas zur Ruhe gefunden habt, dann trinkt noch eine Öxhöfter Mumme, oder sonstwas. Meinetwegen aufs Haus.. aber besinnt Euch eines Besseren, als hier die Fäuste gegeneinander zu erheben. Ihr seid Magonier. Alle beide. Brüder sozusagen. Und Ihr repräsentiert die Obrigkeit - das obendrein! Also was jetzt?


    Er schaute Aalok und Thersites abwechselnd in die Augen. Zu Thersites bemerkte er halblaut: Oder soll ich wieder Schlaflieder singen...? Ich denke nicht...


    Er wartete ab, wie die beiden nun reagierten, fest entschlossen, es nicht zu einem Eklat kommen zu lassen.

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    |alinor
    Meisterbarde zu Amonlonde
    und Renascân


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  • Nuri hatte derweil begonnen ihre Hasenhälfte ohne Keule zu essen und mampfte von dem Duft betöhrt vor sich hin. Als Aalok und Thersites sich in ihren Streit reinsteigerten hielt sie kurz inne beim Kauen und überlegte, ob sie eingreifen sollte. Aber ehrlich, die beiden waren groß genug - oder dumm genug, das würd man schon noch feststellen können in den nächsten Minuten...


    Außerdem wollte weder ein paar aufs Maul, noch sich in Angelegenheiten mischen, die sie nix angingen. Nur Talinor tat ihr Leid. Er hatte ja Recht...


    Kurz wanderte ihre Hand zu ihrem Schwert. Sie überlegte...


    ...und griff mit der Hand beherzt zu - in Richtung des Hasenbraten. Denn Gardisten metzteln sollte nicht ihr neues Hobby sein. Und mit bloßer Körperkraft konnte sie...naja...aufs Maul kriegen....Nene, Essen geht vor...


    Und so mampfte sie weiter.

  • Seine Körper scheint keine anstalten zu machen sich von Dorian bewegen zu lassen.


    "Ich werde ganz sicher nicht raus gehen.", meint er relativ ruhig und mit einem eisigen Unterton.


    Seine Augen funkeln Dorian böse an, aber der geteilte Hass lässt Aalok durchaus weniger schnauben.


    Sich aus dem Griff befreien wollend ist er zumindest bemüht seine Wut in den Griff zu kriegen. Heute sollte dennoch kein Tunichtgut mehr negativ auffallen.


    Vor sich hin fluchend stampft er das eine oder andere mal auf und vollführt einige wuchtige Luftschläge.


    "Scheiße. Verflucht. Dreck ..."

  • Auch Thersites' Aufmerksamkeit wird jetzt verteilt, was es Damorg etwas leichter macht, ihn aufzuhalten. Auf das Wort "Schlaflied" hin schießt sein Kopf schlagartig zu Talinor herum und seine Augen funkeln mehr als böse. Er hört auf zu schnauben, seine jetzt leiseren Worte jedoch klingen alles andere als freundlicher


    "Droh...mir...nicht!"


    Seine Zähne knirschen, als er eine kurze Pause macht. Dann zischt er weiter


    "Deine Taverne...wegen mir...deine Ansichten über irgendwelche Brüderlichkeit...wegen mir...dein Gefasel von wegen Obrigkeit...wegen mir...aber...du...drohst...mir...nicht!!!"


    Die letzten vier Worte betonte er so so hart, dass man das Gefühl hatte, der Klang jedes einzelnen könne ein Genick brechen. Dabei machte er allerdings keinerlei Anstalten, auf den Wirt loszugehen oder auch nur die Hand von seiner Schulter zu entfernen.


    "Ist...das...klar?"


    Man wusste nicht so recht, vor welchem Thersites man sich eher fürchten sollte, vor dem wild schnaubenden oder vor diesem. Mit ihm, das war spätestens jetzt jedem klar, der auch nur eine Sekundenbruchteil in seine Augen geschaut hatte, war nicht zu spaßen. Hin und wieder hatte man schon Geschichten gehört, dass der Gardist, als er noch bei den Truppen seines taurischen Landesherrn war, nicht gerade zimperlich mit Feinden umgegangen war...und das war noch gelinde gesagt. Wer diesen Blick sah und auch nur einen Hauch Phantasie hatte, konnte sich ungefähr ausmalen, dass an diesen Geschichten doch viel wahres sein musste.

  • Damorg seufzte erleichtert.


    "Wollen wir uns setzen? Talinor bringt uns bestimmt gleich nen paar Bier."


    Damorg machte eine Geste in Richtung Bank, auf die er sich setzen wollte.

  • "Aalok, es reicht", zischt Dorian zu seinem Kameraden.
    Aus seinen Augen ist jetzt jede Spur von Spaß verschwunden und seine Miene verrät, dass es ihm nun wirklich ernst ist.


    "Du willst nicht raus gehen? Gut, dann setz Dich und reg Dich ab, Mann", knurrt er hinterher.


    Kurz dreht er sich zu Damog und Talinor um, um sich zu vergewissern, dass nicht gleich ein wild gewordener Thersites hinter ihm steht. Bei dessen hervorgepressten Worten läuft es ihm kalt den Rücken hinunter.


    "Mach jetzt keinen Ärger, nimm Talinors Angebot an und trink einen aufs Haus", sagt er wieder an den vor ihm stehenden Aalok gerichtet.

  • Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Immerwieder schloß er seine Hände zu Fäusten, mehr als einmal wurde dies von einem deutlich zu hörenden knacken begleitet. Die Zornesröte schwand, doch schmale, klar erkennbare Falten ließen sein Gesicht kalt und boshaft wirken. Seinen Augen auf Dorian richtend spricht er erstaunlich ruhig. Jedoch schwingt etwas schwer zu definierendes in seinen Worten mit.


    "Gib mir keine Befehle."


    Seine Gedanken sind ungewöhnlich klar und sein Umfeld aufnehmend wird er sich der Lage klar. Vor- und Nachteile kalt gegeneinander abwiegend wird er sich eines Gefühls bewusst das schon einige Zeit ausblieb. Die Nachteile überwiegen sehend ist er nicht gewillt seiner Neigung nachzugehen, seiner Mordlust. Das hier war nicht die übliche schlechte Laune, die Wut für so eine Auseinandersetzung, es war kalt und berechnend. Es war eine angemessene Reaktion auf eine solche Herausforderung.


    ...


    Wut und Tod und Zorn und Stolz und Tod und Wild.


    ...


    Er würde sich im Griff behalten.


    "Gib mir ein dunkles."


    Seine Worte waren steif und klangen deutlich zurückhaltend. Sein Haltung gab er noch nicht auf. Ein Angriff war immernoch zu erwarten.


    " ... und alles wegen Delpior. Das der mal für Ärger verantwortlich sein würde."

  • gerion wartete regelrecht drauf, dass die Fäuste fliegen, schließlich hat er tersites das schon oft genug machen sehen, doch noch nie hat er weder Tersites noch Alok so sauer gehört, denn sehen tat er ihct viel, da er mit dem Rücken zu ihnen sas. Aber jetzt wo die beiden sich beruhigten, oder es zumindets diesen Snchein machte, konnte sich gerion wieder auf den Braten konzentrieren.


    "Und Nuri schmeckts ?"

  • Nuri hatte da schon mehr Einblick als Gerion, versuchte allerdings krampfhaft sich nicht vom Genießen des Braten abhalten zu lassen. Sie war kurz davor sauer auf die beiden Streithähne zu werden, weil sie ihr ihr bestes Essen seit Wochen EINFACH MAL EBEN vermiesen wollten, indem sie die Stimmung so versauten. Dann wendete sie den Blick schmollend ab und ein breites Grinsen breitete sich über ihr Gesicht aus, als sie sah, dass ihr Zottelmähne teilweise am Hasen klebte, so tief aß sie über der Platte. Also konnte sie es doch genießen.


    "Feine Sache" dachte sie sich und aß weiter, darauf konzentriert NURDEN HASEN wahrzunehmen.


    Dabei überhörte sie fast Gerion. Da er ihren Namen sagte, bekam sie gerade so mit, dass jemand mit ihr sprach. Sie guckte auf ... immernoch konzentriert nur Gerin wahrzunehmen. Dafür kniff sie die augen zu Schlitzen, um nur ihn ins Sichtfeld zu bekommen. Statt den Streit im Hintergrund.


    Hmja, lecker. Ich lass mir das tolle Essen NICH versauen.


    Zu mehr Worten war sie nicht fähig, sonst hätte sie wieder angefangen zornig zu werden. Und so wandte sie sich wieder dem Hasen zu...

  • Als sich Aalok ein Bier bestellt entspannt sich Dorians Haltung ein wenig. Langsam und vorsichtig lockert er den Griff von Aaloks Schulter und hebt beide Hände mit einer beruhigenden Geste.


    "Ja, für mich bitte das gleiche, Talinor."


    Er atmet einmal tief durch und wendet sich wieder Aalok zu und sagt in deutlich ruhigerem Tonfall: "Ich geb Dir überhaupt keine Befehle. Wir sollten uns jetzt alle hinsetzen und bei einem Bier unsere Gemüter kühlen." Nach einer kurzen Pause fügt er etwas lauter hinzu: "Ist sicher besser so."

  • Einen kurzen moment flammt seine Wut, deutlich sichtbar, erneut auf. Doch seine Züge entspannen sich zügig wieder und er grinst so gut man es eben hin kriegen kann.


    "Hör mit solchen Ratschlägen auf. Die machen nur noch wütender."


    Ans hinsetzen denkt er noch nicht, er wartet Thersites Reaktion ab, und so bleibt er noch recht stur stehen.


    "Und nimm die Hände da weg. So und mit Worten kannst du niemanden aufhalten."


    Seine Worten galten Dorian. Sie klingen als müsste er nur seinem letzten Zorn noch ein wenig Luft verschaffen, aber ebenso scheinen sie sehr ernst gemeint.

  • *rülps* Gerion lehnt sich ächtsent zurück und reibt sich dabei den Bauch.


    "Das war nicht schlecht und genau das was ich gebraucht hab."


    Dann wandte GErion sich in Richtung Talinor.


    "Talinor, was schulde ich dir für das Brot ?"

  • Dorian nimmt die Hände langsam runter und hackt sie in den Gürtel ein.
    Dann schaut er sich kurz nach Thersites und Damog um.


    "Also ich werde mich jetzt setzen und gemütlich mein Bier trinken!"


    Er schaut Aalok nochmal kurz ins Gesicht und nimmt dann so auf der nächsten Bank platz, dass es ihm möglich wäre noch aufzuspringen, falls sich die Situation wieder verschärfen sollte