Taverne "Zur flennenden Flunder"

  • Alanis nickte Nesrin zu und musterte sie kurz, bevor sie aufmerksam lauschte. Beim der Nachfragen zur 'schlimmen Sache' nickte sie leicht, dann jedoch beugte sie sich interessiert ein wenig vor, als sich die Angestellter der Kneipe - vermutlich auch die Schankmaid - an etwas zu erinnern schien. Ihr Blick glitt zu der anderen, großen und schlanken Frau.

  • "Da war was. Ja. War das nicht diese Rothaarige?"


    Sie legte den Zeigefinger auf das Kinn und überlegte.


    "Ne, die wars nicht."

    stellte sie dann fest.


    "Also wir können sagen, dass wir uns in letzter Zeit zurückhalten. Jeder weiß ja, dass es harte Zeiten gibt, in denen man die Füße still halten sollte. Solche Krankheiten können sich in.. in diesen Gegenden ja verdammt schnell verbreiten. Ohne Licht und genau gucken geht grade gar nichts bei uns."


    Dolores nickte und stellte den Schrubber an einen Tisch.


    "Sag' ja niemanden, dass du das von uns hast, ja?"


    Sie funkelte Alanis an.


    "Aber wir glauben ja, dass die Neue das eingeschleppt hat. Zumindest hat es kurz danach angefangen. Die wollte sogar hier wildern."


    Empört stemmte Dolores die Fäuste in die Taille.

  • Nesrin nickt wissend dazu.


    "Genau. Kommt hier einfach rein und will hier Männer mitnehmen. Steht hier vielleicht auf dem Schild Badehaus?", sie schaut Alanis fragend an.


    "Und dann kam, da noch ein... ähm Bekannter. Er hat erzählt, dass er von nem Kumpel gehört hat, dass der irgendwie gehört hat... Na jedenfalls lief es auf die Neue hinaus. Aber wir kennen unsere Gäste. Da passen wir auf, wie Dolores sagt."


    Sie tritt nun endgültig in den Schankraum und stellt sich dichter zu Alanis.


    "Aber von uns hast du das nicht!", wiederholt sie mit leicht scharfem Tonfall Dolores Worte.

  • "Ich bin Heilerin - ich kann ein großes Maß an Diskretion versprechen. Aber wenn es um eine Krankheit geht, die die Bevölkerung bedroht, weil ein paar Kerle ihren Schw -." Alanis räusperte sich und wurde rot. Sie hatte sich mal wieder von ihrer Abneigung gegen Männer tragen lassen. "Also, was ich sagen will, ist, dass ich versuche, das hier so diskret zu möglich zu behandeln. Aber wenn Ihr mir sagt, es hat 'angefangen', dann klingt das doch nach einem größeren Problem als dem einen Verdachtsfall, den ich habe. - Wer ist diese 'Neue'?"

  • "Hennes und Dorn zumindest können nicht abstreiten, dass die bei ihr waren. Wer sich so am Sack kratzt, kann ja nicht ganz sauber sein. Wo die aber wohnt, keine Ahnung."


    Fragend schaute sie Nesrin an und zuckte mit den Schultern.


    "Aber wo Hennes und Dorn wohnen, das wissen wir. Praktischerweise wohnen die sogar zusammen. Die kam mit irgendeinem Schiff. Keine Ahnung ob sie von der Insel ist oder von sonstwoher."

    Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
    Homunkulus (~835 - 902)

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  • Alanis wand sich innerlich, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Also noch mehr Untersuchungen. An Männern. Sie bemühte sich, gute Miene zum bösen Spiel zu machen.


    "Dann sagt mir doch bitte, wo ich die beiden finde. Und hat die Neue einen Stammplatz, wo ich sie suchen könnte? Und wie sieht sie aus?"

  • "Keine Ahnung wo die jetzt ist. Habe auch gehört, dass die mit nem Handelsschiff her kam. Vielleicht ist sie auch nur auf der Durchreise", sie zuckt mit den Schultern, "vielleicht auch garnicht mehr hier. Ich habe sie jedenfalls nicht mehr gesehen, seit sie hier war. Wahrscheinlich meidet sie uns", fügt Nesrin grinsend hinzu, "was ich ihr auch raten würde. Dolores und ich können da sehr überzeugend sein!"


    "Selbst wenn Hennes und Dorn nicht bei der waren, sie wissen sicher etwas über die. Die beiden kennen jede hier."

  • "Keine Ahnung, wo die ihren Stammplatz hat. Wir haben die schon länger nicht mehr gesehen. Wie Nesrin sagt: Vielleicht ist sie auch schon wieder weg. Hennes und Dorn wohnen da oben."


    Sie zeigte aus der Tür raus und die nächste Häuserwand rauf.


    "Im Dachfirst haben die ein Zimmer. Um die Zeit stehen sie meistens auf und kommen dann hier runter bevor sie sich Arbeit suchen."

  • "Ah, ältere Recht wollen verteidigt sein", sagte Alanis trocken, lächelte dann aber schief. "Und Ihr könnt mir wirklich nicht sagen, wie sie aussieht? Größer oder kleiner als ich? Haarfarbe? Und solche Sachen?"


    Sie klemmte ein Stück ihren Rockbundes in den Gürtel, um den Saum nicht zu beschmutzen, als sie sah, dass sich auf trägen, braunem Abwasser der Unrat langsam in Richtung Tür bewegte. Fast so, als hätte er ein Eigenleben.


    "Ich geh die beiden dann wohl besser direkt mal besuchen."


    Der Blick wanderte zum benannte First hinauf.

  • "Naja, so ein wenig größer, ein wenig ... mehr. Mehr von allem. Bis auf die Haare. Die sind fusselig. Ich würd die nicht anfassen wollen. Aber günstig ist sie sicherlich."


    Dolores wedelte mit der Hand und machte ein angewidertes Gesicht.

  • "Ihr könnt auch einfach hier warten. Die beiden kommen sicher hier vorbei. Und dann könnt Ihr sie fragen. Wenn jemand weiß, wo man die Neue findet dann die beiden!"


    Sie geht zu einem Tisch wischt mit ihrer Schürze kurz drüber und zieht einen Stuhl vor und schaut Alanis auffordernd an.

  • Alanis seufzte erleichtert auf.


    "Danke, Nesrin. Hab nicht unbedingt Lust darauf, in die Höhle von zwei Junggesellen zu gehen. Wer weiß, ob ich da zurückkomme."


    Sie ging mit leicht schmatzenden Geräuschen, die ihre Sohlen, der Boden und der Dreck dazwischen verursachten, zu dem Stuhl und setzte sich. Beim Setzen überprüfte sie mit den Fingerkuppen der linken Hand, ob der schmale Dolch im linken Ärmel noch saß.

  • Dolores nickte.


    "Grade drum. Die sind eigentlich ganz harmlos, aber bei denen sind wir auch immer zu zweit. Man weiß ja nie."


    Mit kräftigen Bewegungen begann sie den Boden zu schrubben. Der eine oder andere Eimer Wasser landete noch platschend auf den Dielen und schwemmte Wissendiegötterwasalles aus der Tür oder in die Ecken unter den Bänken.

  • "Schwarze Brause", nickte Alanis. Das war quasi der Stoff, der sie am Leben erhielt. In letzter Zeit war das viel zu süße Getränk der Ersatz für einige andere Laster geworden, die sie aufgegeben hatte. Und wenn sie schon in den Nächten kaum noch schlief, weil Daynon sie verfolgte und in ihre Seele kroch wie ein feiges Tier, das um sich biss, wenn man versuchte, es zu packen, dann konnte sie mit schwarzer Brause zumindest ihren Kopf klären und die Zeit für Arbeit nutzen.


    "Und sonst habt Ihr von keinen Fällen gehört?", erkundigte sie sich noch einmal eindringlich.

  • Nesrin zuckt mit den SChultern "Nein sonst haben wir glaube ich nichts gehört." Sie schaut Dolores fragend an und geht dann Richtung Tresen. Auf dem Weg dreht sie sich nochmal um "Also nur schwarze Brause? Kein Tortuga Libre?"