Die Gemächer der Familie

  • Dazu gehören nicht nur Baul und Jalas geräumiges Schlafgemach sondern auch eine Reihe angrenzender Zimmer. Unter anderem das, in dem Jala jetzt steht und mit recht in sich gekehrtem Blick die Wiege anstößt.
    Sie seufzt leise und streicht mit der Hand über ihren angeschwollenen Leib.
    "Du kannst es nicht mehr erwarten?", fragt sie das strampelnde Ungeborene.
    "Ich auch nicht..."


    Je näher der Geburtstermin rückte -und bei dieser Schwangerschaft ist das durch gewisse Eigenarten des Vaters ungewöhnlich schnell geschehen- desto größer wurde auch Jalas Angst vor der Geburt. Was die Hebamme ihr erzählt hat, und was sie von anderen Frauen mit Kindern erfahren hat bereitet sie zwar recht gründlich auf das vor, was da auf sie zukommt -aber die Angst nimmt es ihr nicht wirklich.
    Doch mittlerweile fühlt sie sich so unbeholfen und unförmig, daß sie das Ereignis begrüßen würde, nur um diese letzt Zeit der Schwangerschaft endlich hinter sich zu haben.


    In der Nacht haben sie leichte, unregelmäßige Wehen und die Bewegungen des Kindes kaum schlafen lassen, so fühlt sie sich gerädert und tigert doch unruhig durchs Haus. Ihren Mägden weicht sie aus, ist launenhaft, schickt die Frauen fort, wenn sie nach ihr sehen wollen. Und so achten die darauf, in Hörweite zu sein und tuscheln schon unter sich, ob sie nach der Hebamme laufen sollen.

  • Eine Kontraktion läßt sie in ihrer Wanderung innehalten. Sie bemüht sich, nicht den Atem anzuhalten bis sie vorbei ist, so wie die Hebamme es ihr gesagt hat.
    Dann fährt sie fort, durch die Räume der Familie zu streifen, ordnet hier und dort Kleidung und Gebrauchsgegenstände, bis ihre Aufräumwut nichts mehr aufzuräumen findet. Sie tritt kurz vor die Tür. Draußen ist es kalt, der Schnee auf den Gehwegen ist zwar geräumt, doch dazwischen liegt er immer noch hoch.

  • Baul kommt vom nördlichen Ende der Lichtung herüber. Er hat die Arbeiten an der Manufaktur begutachtet, und sieht seine junge Frau vor der Tür stehen.


    "Geh wieder hinein, du wirst dich noch erkälten. Der Caranduin gefriert an seinen Ufern, und du rennst draussen rum. Schwangerschaft muß das Gehirn beeinträchtigen."

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  • Sie hat ihn nicht kommen sehen und zuckt zusammen als er sie so anfährt.
    "Ja, Baul", sagt sie kleinlaut und schluckt die Tränen hinunter, die kommen.
    Sie wendet sich rasch wieder zum Haus, hält dann aber inne und stützt sich an eine Mauer als sie eine weitere Kontraktion spürt.

  • Er ist mit zwei weiten Sätzen bei Ihr und stützt sie selbst. Er legt die Hand auf Ihren Leib und kann die Kontrakionen spüren. "Hm,.. wieviel Zeit vergeht zwischen den Wehen?"

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  • Sie versucht ruhig zu atmen.
    "Noch viel", beruhigt sie ihn. Und sich selber. "Die letzte war vor zwei Stunden... oder drei."
    Seine Nähe beruhigt sie und sie klingt zuversichtlicher. Dann klingt die Wehe ab und sie richtet sich auf und lächelt ihn zaghaft an.
    "Aber ich glaube damit, daß es noch gut eine Woche dauert bis das Kind kommt hat Groa sich geirrt..."

  • "Im Vertrauen Liebes... Ich denke spätestens morgen früh..." Er sieht sie mit einem schwer zu deutenden Blick an. Eine Mischung aus Entschuldigung, Verlegenheit, Freude und Stolz.

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  • Jala horcht in sich hinein. "Ich glaub du hast recht", stimmt sie ihm zu. Sie schaut in seine Augen und läßt sich von seiner Freude und dem Stolz wärmen, die Angst davon vertreiben, daß er bei ihr ist. Sanft fährt sie mit der Hand über seine Wange, dann fällt ihr schuldbewußt wieder ein: "Ich sollte jetzt wirklich wieder ins Haus gehen."

  • Er hebt seine Brauen und lächelt. "Ja, solltest du." Dann führt er sie hinein. Er schüttelt den Kopf, und schimpft die Mädchen nicht gut auf die Herrin zu achten. Doch sein Ton ist eher amüsiert als verärgert, weiß er doch um Jalas Eigensinn.

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  • Die Mädchen geben sich angemessen zerknirscht, doch auch sie wissen, daß ihre Herrin Mittel und Wege findet ihrer Obhut zu entkommen wenn sie das will.
    Jala läßt sich eher lustlos dazu überreden, ein wenig zu essen und sich danach mit den Mägden mit Stickarbeit zu beschäftigen.
    Die ältere der Frauen nimmt Baul kurz auf die Seite, "Ich werde in die Siedlung gehen und der Hebamme Bescheid geben", sagt sie.

  • Baul sitzt im vestibulum beim Abendessen und sieht Jala zu wie sie umher wandert. Die Frau war jetzt schon seit Stunden weg um die Hebamme zu holen. Wieviele Kinder sollten denn in AMonlonde heute geboren werden, dass sie unabkömmlich war? Immer wieder wittert er um die Ankunft der Hebamme verkünden zu können.

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  • Die Magd, die losgegangen war, um die Hebamme zu kommen, beeilte sich, die ältere Frau über die vereisten Straßen zum Haus zu führen. Groas Schritt ist weit ausgereifend, doch man merkt ihr das Alter an und immer wieder hält sie sich bei der Magd fest. Ein wenig hinter den beiden geht Alanis, die den Korb der alten Dame übernommen hatte, als sie sich entschlossen hatte, für den Fall, daß sie als Heilerin und Chirurga benötigt werden würde, mitzukommen.

  • Baul erhebt den Kopf und wittert. "Endlich...", grummelt er und erhebt sich. langsam geht er zur Tür und wartet bis er die Geräusche der ankommenden Frauen im Porticus hören kann. Dann öffnet er die Tür.


    "Ich wünsche einen guten Abend die Damen."

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  • Die Heilerin nickt ihm knapp zu und tritt ein, Schnee von ihren Röcken klopfend. Mit einer energischen Geste hält sie Alanis die Hand entgegen, die der alten Frau ihren Korb mit typischem Hebammenwerkzeug und Kräutern reicht. Während die Magd vor Baul knickst und ein wenig zurück tritt, um Anweisungen zu erwarten, nickt Alanis dem Hausherrn kurz zu, sich im Hintergrund haltend, als die Hebamme sich nach Jala erkundigt.

  • Jala hat die Tür gehen hören und kommt selber zum Eingang.
    "Alanis... du bist auch gekommen?"
    Ein wenig verlegen ist sie schon, daß um sie so viel Aufhebens gemacht wird, doch sie ist froh darüber, daß die Priesterin mitgekommen ist.
    Die Hebamme legt erst einmal ruhig den Mantel ab, nachdem sie Hausherrn und Hausherrin begrüßt hat und erkundigt sich dann nach Jalas Befinden und den Wehen.

  • "Natürlich, hatte ich doch versprochen!" Alanis lächelt Jala an und hofft, daß die Tatsache, daß sie die große Tasche mit ihrem Operationsbesteck mitgebracht hat, nicht weiter auffällt. "Natürlich hat sich der junge Mann die kälteste Nacht des Jahres ausgesucht, oder?"

  • Jala lächelt schief. "Ich glaube es wird ihm zu eng... Er will nicht mehr warten."
    Die Tasche übersieht die junge Frau völlig.
    Die Hebamme schickt die Magd heißes Wasser aufsetzen und läßt sich dann das Schlafgemach zeigen.
    Nachdem die Magd ihr Wasser zum Händewaschen gebracht hat schickt sie alle Mannsleute aus dem Raum und macht sich daran, Jala zu untersuchen um festzustellen wie das Kind liegt und wie weit die Geburt fortgeschritten ist.

  • Alanis folgt schweigend und erkundigt sich nach der ersten Untersuchung bei der Hebamme, wie sie helfen kann. Eine Mischung zwischen Skepsis und Vorfreude erfüllt sie, denn das Erscheinen von neuem Leben in der Welt ist immer etwas Besonderes. Dennoch macht sie sich etwas Sorgen, da allgemein bekannt ist, daß Erstgebärende meist mehr Probleme bei einer Geburt haben als Mütter, die bereits Kinder haben.

  • Die Hebamme bespricht sich ruhig mit Alanis, im Moment kann sie nichts weiter tun als abwarten, daß die Wehen stärker werden. Sie trägt ihr auf, Jala zu beschäftigen, damit die sich nicht in Ängste hineinsteigert.
    Schon auf dem Weg zur Villa hat sie sich nach Alanis' chirurgischen Fähigkeiten erkundigt und nach ihrer Erfahrung mit Geburten. Solche Dinge will sie nicht vor Jala besprechen.
    Dann läßt sie die beiden für kurzen Zeit alleine um nach dem bestellten aufgesetzten Wasser zu schauen.