Das Lager der mondelbischen Delegation III, nach dem Aufbruch zu den Waldelben

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    Vom ursprünglichen Lager ist außer einer Handvoll Zelte nicht viel übrig geblieben; Der Wärmstein in der Mitte ist einem kleinen Feuer gewichen. Der Perimeter, der die Wächter über potentielle Besucher vorweg informiert, ist durch den Abbau zweier Pylonen nun in seiner Funktionalität leicht eingeschränkt, aber immer noch intakt.
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    Endúneath schließt die Augen, und atmet stark ein. Es ist nicht zu übersehen wie sich sein Körper anspannt. Ein leichtes, agressives Knurren entsteigt seiner Kehle als er die geteilte Erinnerung wahrnimmt.
    "Wo... und was war das?"

  • "Wer...? Es hatte dereinst einen Namen...aber...nun ist er Schall und Rauch geworden. Ich mag es nicht, wenn man mich in meinen Träumen stört, das ist noch selten gut ausgegangen. Es war die Verkörperung der dunklen Präsenz, die den Wald, zu dessen Rettung ich vom Gott der Einhörner berufen wurden, vernichten wollte..Wann es war? Einige Winter sind seit dieser Zeit schon ins Land gegangen, vier oder fünf mögen es sein.... und der Wald, das Land, es mag einen Namen gehabt haben, doch ich weiß nur noch, dass es in den Nebeln lag und oft Wolkenverhangen schien."

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  • "Den Widersachern?", sie schmunzelte kurz, doch lag keine Freude darin. "Den Namenlosen nennt man den dunklen Gegenspieler des aventurischen Götterpantheons. Womit die Aventurier öfters zu kämpfen haben, als mit der Präsenz selbst, sind seine Anhänger. Oder nimmst du Bezug auf die Dämonen, die dort ihr Unwesen treiben? Die Gehörnten, wie sie dort genannt werden?"

  • "Für mich stellte sich das eher so dar, dass der Baum korumpiert worden war," erwidert sie etwas irritiert auf Endúneaths knappe Antwort. Dann fällt auch ihr Blick, nun , nachdenklich, in die Teeschale. Ihre Worte erinnern nun eher an ein Murmeln.


    "Gut, dass dir nichts geschehen ist."

  • Endúneath nickt nachdenklich, während er einige Schlucke aus der Schale nimmt. "Eigentlich waren wir mit der kleinen Gruppe nur auf Erkundungsgang; Als wir dann nach Lösung einiger Aufgaben bei dem... Unkraut waren und bemekten was es damit auf sich hatte war es zum Umkehren bereits zu spät."

  • "Auch wenn es für dich vielleicht nicht einfach ist, die Geschichte noch einmal in deinen Gedanken ins Gedächtnis zu rufen, würde ich sie dennoch gerne hören. Vielleicht vermag ich selbst daraus zu lernen."

  • Der Mondelb nickt, während er die Teeschale absetzt und überlegt kurz.
    "Eines Mittags kam Sylvana zu mir und fragte ob ich sie und die anderen, namentlich Rielle und Cyral, ein Ifirnpriester, in den Wald begleiten würde. Das war einen über einen ganzen Tag nach dem Erscheinen des Unwesens. Angesichts der geringen Größe der Gruppe dachte ich eher daran dass wir nach Hinweisen auf den Standort des Dämonen suchen würden." Er nimmt einen weiteren Schluck aus der Schale und setzt fort: "Die fanden wir dann sehr schnell. Zunächst war es eine der verderbten Pflanzen, umgeben von einem Schutzkreis der von einem magischen... Plättchen, Symbol,... aufrecht erhalten wurde. Nicht ganz mein Spezialgebiet," er lächelt kurz verlegen und wird dann wieder ernst. "Nichts Lebendiges konnte in diesen Kreis eindringen, meine Klingen jedoch schon und damit auch Sylvanas Pfeil der das Symbol von seinem Sockel riss und den Kreis damit aufhob. Die Pflanze wurde mit einem Gebet von ihrem Schicksal erlöst, das Symbol nahmen wir mit."


    Wieder überlegt er einen Moment. "Als nächstes tauchte diese merkwürdige Stimme auf, die irgendetwas von drei Prüfungen erzählte... viel Sinn ergab das meines Erachtens nach jedoch nicht. Wir fanden schließlich Fußspuren, deutlich größer als die unseren und krallenbewehrt. Sie hatten Ähnlichkeiten mit denen eines Wolfes, deuteten allerdings auf ein zweibeiniges Wesen hin." Er schließt die Augen um durchzuatmen. "Was wir fanden war ein Vieltöter, eines jener Wesen die deiner... Gestalt nicht unähnlich, aber von völlig anderem Wesen sind. Ein lähmendes Gift war nötig um ihn zur Strecke zu bringen, nachdem er uns förmlich auseinander genommen hatte freilich. Dort wo er im Vergessen verschwand erschien das zweite Symbol."


    Nun nimmt er einen weiteren Schluck aus der Schale und sich einen Moment Zeit. "Das nächste Symbol fanden wir in einem riesigen Netz, woraufhin sich kurzerhand der Bewohner zu Wort meldete. Eine Waldspinne, zu riesenhafter, grotesk verstümmelter Gestalt verwandelt. Wir hofften die Verwandlung würde mit Entfernung des Symbols rückgängig gemacht," er schüttelt traurig den Kopf, "aber wir mussten feststellen dass das Tier langsam und qualvoll zugrunde ging. Uns blieb nichts übrig als das Leiden zu beenden." Seine Stimme ist leise geworden und hat einen traurigen Unterton angenommen, er hat das Haupt gesenkt.


    Erneut vergeht eine Weile bevor er fortfährt:"Letztlich war es wohl wieder die Stimme die uns weiter einen Weg entlang führte bis wir diesen fauligen Geruch wahrnahmen, ausgehend von einem dornenumrankten Gewächs. Als wir dort angekommen und bemerkten das dieses selbst die Stimme gewesen war und dass es sich dabei um die schwarze Eiche handelte war es bereits zu spät. Das Unwesen begann seine Spielchen mit uns zu spielen, üble Spielchen wie du dir denken kannst. Es ließ die Erde beben, fügte uns Kraft seiner Gedanken Schmerzen zu - jedenfalls denen die dafür empfänglich waren - und ließ die Luft in unseren Lungen brennen.
    Durch die gleichzeitige Zerstörung der drei Symbole konnten wir immerhin aus der Ferne angreifen, was aber ohne Effekt blieb. Sobald wir uns näherten griffen uns verderbte Ranken an und verwurzelten uns.
    " Ein weiterer Schluck aus der Schale unterbricht seine Erzählung. "Es dauerte eine Weile bis ich eine Schwäche bemerkte. Immer wenn die Stimme, die um uns herum zu schleichen schien, in die Nähe des zu Eis gefrorenen Baches kam verspürte sie ihrerseits Schmerz. Ich nahm also einen großen Klumpen Eises und warf ihn gegen den Dämon. Nicht ohne Effekt - doch nicht ausreichend. Wir taktierten weiter bis der Dämon einen weiteren Teil des Schutzes, den sein Beschwörer um ihn gewoben hatte, hinwegschob. Außerdem schien er es auf das Gebetsbuch des Priesters abgesehen zu haben. Also versuchten wir ihn mit einem Gebet zur entsprechenden Gottheit des Winters zu schwächen. Was ebenfalls gelang, aber immer noch nicht reichte. Ich weiß nicht ob es Mut oder nur völlige Torheit meinerseits war, aber es ergab Sinn... plötzlich hielt ich einen weiteren Eisbrocken in der Hand, war in wenigen Sätzen bei dem Dämon und schlug den Brocken mit aller Kraft gegen den Stamm, während die anderen beständig beteten. Es folgte ein ohrenbetäubender Schrei, ein weiteres Erdbeben und als ich meine Augen wieder öffnete hielt ich in der Hand eine Eulenstatuette anstelle des Eisklotzes. Die wiederum wurde später für ein Feenritual gebraucht, aber das ist eine andere Geschichte und kann nicht von mir berichtet werden."

  • Im Laufe der Erzählung von Endúneath schien die Elbe Teil der Geschichte zu werden und lies seine Worte auf sich wirken. Die Teeschale in ihren Händen blieb unbewegt und sie folgte nur mit ihren Augen den Berichten des Mondelben vor sich. Ab und an schlitzen sich ihre Augen und öffnen sich wieder mit einem leichten Blitzen darin.
    Schließlich als er geendet hatte...


    „Gefrorenes Wasser, als Symbol des Wintergottes Firun, den man in Aventurien anbetet, ebenfalls ein Aspekt der Erdmutter, doch dass er das Heilmittel für die Geschichte ist, gibt mir Rätsel auf...,“ sie lächelt leicht, „aber wie sagen die Sterblichen, die Wege der Götter sind unergründlich. Die enge Bindung von Firun an Ifrin, welcher von dem Priester, der dich begleitete, angebetet wurde, erklärt das Bestreben des Dämons sich an dem Gebetsbuch gütlich zu tun.“


    Sie verstummt kurz und mustert den Mondelben eingehend.


    „Und dir geht es wirklich gut, keine Wunden mehr, keine Narben?“

  • Endúneath antwortet nicht sofort. Stattdessen will er sich seiner Antwort sicher sein indem er einen Augenblick lang reflektiert.


    "Nein, ich denke da ist nichts Schlimmes übrig geblieben. Sicher haben die Ereignisse ihren Eindruck hinterlassen, allerdings nicht über das Maß hinaus ds ihnen zusteht. Zumal nun auch schon Wochen dazwischen liegen; Die Alpträume der ersten Tage sind vorüber." Auch wenn diese auch durchaus andere Hintergründe hatten.
    "Hab Dank für deine Sorge," schließt er lächelnd ab.

  • Endúneath nickt.
    "Irgendwann begann ich zu realisieren wie nah ich daran gewesen war nicht mehr zurückzukehren. Spätestens als in der Taverne die Diskussion darüber entbrannte ob wir es nun mit einem fünf- oder siebengehörnten zu tun gehabt hatten. Das in Verbindung mit der Immunisierung gegen Furchtzauber die ich zu der Zeit begonnen hatte ließ meine Meditation nicht gerade die ruhigste sein."

  • "Immunisierung gegen Furchtzauber? So etwas gibt es? Diese Zauber greifen auf die Schwächen deiner Seele zurück Endúneath, du kannst dich nicht gegen diesen Zauber immunisieren, nur gegen die Schwächen deiner Seele."

  • Sie lächelt leicht. "Aber es ist um so schwieriger, weil dies, bis auf eine Ausnahme, der einzige Weg ist zu wiederstehen."


    Die Schale setzt sie nun gänzlich auf dem Boden neben ihr ab und dann legt sie ihre Hände auf den Schoß.


    "Viele Kämpfer in den Reihen des unsterblichen Volkes trainieren schon früh, um ihre Seele vor den Angriffen mentaler Zauber zu schützen. Gerade die Furcht ist einer unserer stärksten Gegner. Willst du ihr wiederstehen und somit den Konsequenzen eines Zaubers, musst du dich deinen Ängsten wieder und wieder stellen, bis du sie verstanden hast und sie somit nicht länger fürchten muss."


    Sie neigt ihren Kopf ein wenig zur Seite und mustert die Züge ihres Gegenübers sanft doch intensiv.


    "Wovor hast du Angst, Endúneath, wirklich Angst...?"

  • Eine Frage die er sich selbst, aus eben diesem Grund bereits des Öfteren gestellt hat. Und die immer nur zu einer plausiblen Antwort geführt hatte.
    "Zu Versagen..." er senkt den Blick. "Ich habe einen Eid geschworen als ich mich dem Schutze der meinen verschrieben habe. Dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein, den Weg den ich gewählt habe nicht beschreiten zu können, das ist es wovor ich mich wahrhaft fürchte." Seine Züge nehmen ein grotesk verzerrtes Lächeln an. "Es ist ein grausamer Kreis der sich schließt indem genau diese Furcht dazu eingesetzt werden kann um das eintreten zu lassen wovor ich mich fürchte, nicht wahr?"

  • Sie seufzt mitfühlend, erhebt sich sachte und hockt sich vor Endúenath ab. Fürwahr...dieser Kreislauf war gewiss eine schwere Bürde.


    "Schritt für Schritt beschreitet man seinen Weg und nicht der Weg ist jener, der einem Angst machen sollte amin...es sind nur die Herausforderungen die auf ihm liegen."