Auch Baul lächelt seine Freunde an. Dann bekommt sein Gesicht einen grausamen Zug. Er dreht sich um 180° und ruft wieder.
"Hier in Linie antreten!"
Exercitium
- Baltharsar
- Geschlossen
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Hjaldir rennt los und prallt dabei auf die immer noch stehende Linie der Gardisten. Decurio Simon bemerkt die Situation und schreit die Männer an. Langsam aber sicher kommen die Männer in Bewegung und bilden eine Linie auf der andere Seite. Ärgerlich stellt sich Hjaldir wieder hinter die Reihe.
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Baul beginnt die Leute der Größe nach zu sortieren. Alle stehen nun in einer Linie.
"seht euch um, wenn ihr in einer Linie steht, wird sich an eurer Position nur etwas ändern, wenn ihr oder euer Nebenmann tot ist. Merkt euch euren Platz!"
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Arnulf nimmt jeweils etwa einen Meter links neben der Reihe Aufstellung,
er hält den schweren Schild locker in die geforderte Position seine Haltung wirkt eher entspannt aber er schaut aufmerksam zu was die Männer machen.
Jede der Bewegungen kopiert er mehr als Andeutung.
Das kurze Holzschwert liegt ganz locker und entspannt in der Hand die an seiner Seite herabhängt. Nach dem zweiten Durchgang wechselt er die Seite und tauscht Schwert und Schildhand. -
Hjaldir hebt zwischen zwei Durchgängen die Hand und tritt vor.
"Wo ist eigentlich die Position des Befehlshabers der jeweiligen Reihen?"
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"Klassischerweise, sollte der Befehlshaber an der rechten Flanke stehen. Und zwar ein wenig zurück verlagert, um nicht ständig im Kampfgeschehen eingebunden zu sein. Denn dann kann er die Schlachtreihe nicht beobachten und nicht rechtzeitig mutare, also das Wechseln der Linien, zu befehlen. Aber dazu kommen wir später.
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Baul, ich denke wir alle drei sollten jeden Platz in der Truppe einnehmen können.
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Hjaldir legt die Stirn in Falten.
"Ja. Das stimmt wohl. Es ist schwierig die Nähe zu den Truppen und die Übersicht zu kombinieren."
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Hjaldir du must da Komando führen und zur not selber eine Lücke schließen können.
Die schlimmste Erfahrung in einer Schlacht die ich je hatte war es nicht in der ersten Reihe zu kämpfen und mein Leben zu riskieren sondern meinen Freunden zu Befehlen genau das zu tun und von hinten zu zu sehen.
Das ist schlimmer als selber verletzt zu werden, aber das ist deine Aufgabe. -
"Womit du wohl Recht hast. Aber das wird wohl ewiger Bestandteil eines Führers sein. Verluste lassen sich nicht vermeiden, aber mit guter Strategie verringern."
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"Wenn die Schlachtreihen größer werden, also mehr Leute in die Schlacht geführt werden, sollte man in der Ragel noch einen Führer in der Mitte haben. Also direkt im Zentrum des Gemetzels. Er muß die Moral der Truppen aufrecht erhalten und durch sein Beispiel anspornen. Auch empfiehlt es sich an der linken Flanke noch einen Führer zu postieren. Denn er muß die linke Flanke im Auge behalten. Wenn die Schlacht erstinmal in Gang geraten ist, und das Hauen und Stechen beginnt, dann wird der Führer in der Mitte genug zu tun haben und jener auf der Rechten unter Umständen die Linke nicht mehr einsehen können."
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"Da soll einer schlau draus werden. Aber dafür sind wir ja hier. Ich hoffe inständig das sich unsere Mühen irgendwann lohnen wird."
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Baul tritt zu Simon und gibt ihm einige Anweisungen wie er das Training der Anderen leiten soll. "Ich weiß das du führen willst Simon. Zeig mir das du es kannst." Dann dreht er sich zu Hjaldir und winkt ihm zu ein paar Meter mit ihm zu gehen.
"Hjaldir,... Was ich euch zeige ist Krieg. Das hier hat nichts damit zu tun wie man eine Tavernenschlägerei auseinander nimmt. Eine schlagkräftige, gut ausgebildete Einheit kann leicht eine fünf zu eins Unterlegenheit ausgleichen. Aber was wir am nötigsten brauchen ist Disziplin. Jeder muß genau wissen wo sein Platz ist. Jeder muß seine Aufgabe kennen und sie akzeptieren. Was ich dir und ihnen beibringen kann und will, fußt auf Disziplin. Wir werden sie... motivieren müssen. Ich denke wir sollten sie einschwören, sobald ich die endgültige Zustimmung des Rates habe. Bisher sind die Büttel nur ein loser Haufen. Wir müssen aus ihnen eine disziplinierte, eingeschworene Gemeinschaft machen. Simon mag dich nicht besonders, und er hasst mich. Er wird ein hervorragender Decurio werden. Er wird alles geben um uns eines Besseren zu belehren und sie mit eiserner Hand führen. Du wirst nie wieder ihr Freund sein können. Allerhöchstens ein gut gelittener Vorgesetzter. Das muß dir klar sein."
Er sieht den noch Hauptmann der noch Büttel prüfend an.
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Arnulf lauscht und nickt bei Bauls Worten.
Hjaldir der Platz an der Spitze ist der einsamste in der ganzen Truppe.
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Hjaldir Miene spiegelt wilde Gefühle wieder. Dann blickt er abwechselnd von Baul zu Arnulf.
"Ja. Ihr habt vermutlich recht. Ich habe einen langen Weg hintermir. Vom Einzelkämpfer zum Kommandanten. Das sind völlig neue Erfahrungen. Aber ich bin froh dass ich sie hier erlernen kann und das vor allem in einer langsamen Form."
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"Ich werde dir alles zeigen was ich kann. Ich weiß nicht ob deine Lebensspanne ausreicht, aber ich werde mir Mühe geben.", er lagt dem Nordmann eine Hand auf die Schulter.
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Hjaldir lacht.
"Ich denke das ich nicht mein ganzes Leben damit verbringen möchte, zu lernen wie man kämpft. Irgendwann möchte ich mich zu Ruhe setzen und auf mein Leben blicken und sagen können, das es sich gelohnt hat."
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Baul setzt einen rührseligen Blick auf und schaut an ihm vorbei auf den Fluß und das gegenüberliegende Ufer.
"Ich blicke zurück auf viele Jahre, aber ich glaube mein Leben steht erst am Anbeginn des Lohnens. Zuviele Jahre habe ich sinnlos vertan." -
Arnulf schaut von einem zum anderen
Freunde lasst uns nicht zu rührselig werden dafür haben wir heute abend noch zeit. Ihr beiden hört euch gerade an wie zahnlose Greise im Lehnstuhl und nicht wie Männer die aus ihrer Welt einen besseren Ort machen wollen.
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"Stimmt. Laßt uns weitermachen. Wir haben eine Menge zu tun und es gibt eine Menge zu lernen."