Die Anlegestelle von Renascân (2)

  • Die Wolken waren verschwunden und es herrschte reges treiben auf den Straßen von Renascân, als Morten aus der Taverne trat.
    "Innenstadt wo ist das denn nur. Gibt es hier keine Wegweißer. Diese verdammten Städte da blickt man nie durch, vielleicht finde ich ja was auf dem großen Platz.", dachte Morten. Auf dem großen Platz an der Anlegestelle angekommen, suchte er die Gegend nach Schildern ab.
    Ein neues Schiff war eingetroffen und eine Gruppe an Gardisten kam ihm aus der Richtung des Schiffes entgegen. "Genau die Garde, die suchen doch bestimmt noch Rekruten, einen Versuch währe es doch sicherlich mal wert, aber die sollte ich kurz nach dem Einsatz in Ruhe lassen. Mal schauen wo die Kaserne hier ist.....". dachte Morten und folgte den Gardisten mit der Hoffnung die Kaserne zu finden. Ein Bogenschützte verließ die Gruppierung nach kurzer Zeit Richtung Norden, doch Morten hängte sich an die anderen dran.

  • Der Tross Gardisten machte sich auf den Weg in die Oberstadt zum dortigen Wachgebäude.


    Während des direkten Aufstieges in die höher gelegene Oberstadt, kaen die gardisten am tempel der Fünfe vorei, kehrten dort ein und hinterlegten allesammt zum Dank ihrer Heimkehr ein paar Münzen, Andenken oder persönliche Dinge im Tempel ab. Dann machte die Kolonne sich weiter, marschierte über den Marktplatz und dann in die Straßen Richtung Wachgebäude.

  • Am Morgen war ein Schiff am Horizont erschienen und war im Laufe des Tages im Hafen vor Anker gegangen. Die Hammelkiel war nach Hause zurückgekehrt und mit ihr die Delegation, die die Leuenmark bereist hatte. Sie brachten Neuigkeiten mit sich und traurige Kunde von einem, der nie wieder seine Füße auf den Boden der Heimat setzen würde.

  • Auch Tarant, welcher Teil der Delegation war, verließ das Schiff. Jetzt, wo er gerade schon im Hafen ist, will er gleich mal schauen ob er noch etwas über das spielen mit Gold und um Menschen in Erfahrung bringen kann.


    Auf der Reise hatte er noch einige andere Neuigkeiten erfahren, Delpior leitet jetzt das Hospital, Alanis hat Renascan verlassen und Edric sitzt im Gefängnis.


    Er schaut sich um und beschließt dann sich in den Hafentavernen ein wenig um zu hören.
    Also tauscht er Schwert wieder gegen Gardeknüppel und macht sich auf den Weg zur Flunder.

    Lebe frei, stirb stolz.


    Disclaimer:
    In aller Regel möchte ich mit meinen Äußerungen niemanden beleidigen, angreifen oder bloßstellen. Es handelt sich lediglich um meine Meinung oder bestenfalls einen gut gemeinten Vor-/Ratschlag.

  • Die "Barnabas", eine nicht allzu große Karavelle, wurde beladen. Man hatte sogar einige Tagelöhner angeheuert, damit das ganze schnell vonstatten gehen konnte. Eigentlich hatte Kapitän Hakkelbaak damit gerechnet, länger vor Anker zu liegen, die Jahreszeit war nicht gerade vielversprechend für gute Aufträge. Umso mehr hatte es ihn gefreut, als der Kerl in feinem Wams um eine schnelle Überfahrt mit reichlich Gut nach Maranakar angefragt hatte. Die Laderäume waren noch zu drei Vierteln frei, aber der Preis, den Hakkelbaak genannt hatte, war natürlich völlig überzogen. Irgendwo musste man natürlich bei den Verhandlungen einsteigen, schließlich war er ja Hrayländer und nicht von der dummen Sorte. Was musste dieser feine Pinkel für ein Idiot gewesen sein, denn er willigte sofort ein. Es müsse schnell gehen, das wäre jetzt das wichtigste. Und man brauche die Kapitäns-Kajüte, dafür gäbe es noch einen ordentlichen Batzen obendrauf. Ob es nicht auch die Kajüte des Ersten Offiziers täte, die sei gleich groß, aber nein. Hakkelbaak hatte auch hier sofort eingeschlagen, sollte Caspian, sein erster Offizier, halt mal eine Weile bei der Mannschaft hausen. Er selbst würde dann halt mit Caspians Kajüte Vorlieb nehmen.


    Ochsenkarren fuhren vor, und diverse Kisten und anderes verschnürtes Gut wurden eingeladen. Caspian hatte, zusammen mit dem Maat, genug damit zu tun, die Mannschaft in der Siedlung wieder einzusammeln - so schnell konnte Landgang vorbei sein, aber für die Heuer, da sagte keiner nein. Auch die Vorräte mussten in Windeseile aufgefüllt werden.


    Es wurde Abend, und die letzten Vorbereitungen wurden getroffen. Die Nacht verging wie im Fluge, und noch bevor es dämmerte, hielt eine Kutsche am Anleger. Einige Personen, eingehüllt in Mäntel aus edlem Zwirn, stiegen aus und gingen an Bord der Barnabas.


    Mit den ersten Sonnenstrahlen wurden die Leinen losgemacht, die Segel gehisst und das Schiff setzte sich in Bewegung.

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Im Heck des Schiffes saß Takis Haborym alleine in der Kapitänskajüte, die man für ihn notdürftig zurechtgemacht hatte. Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck starrte er regungslos aus einem abgewetzten Sessel durch ein Fenster in Richtung der Siedlung, die hinter dem Schiff immer kleiner wurde.


    "Ihr verfluchtes Drecksgesindel. Freut euch nicht zu früh." zischte er "Das werdet ihr mir büßen."

  • Einige Wochen später....


    Alanis fluchte sehr undamenhaft, als sie auf der Planke, die zwischen dem am Pier festgemachten amonlondischen Handelsschiff und dem festen Erdboden verlief, auf einer glitschigen Stelle Holzes ausrutschte. Nur der starke Arm des Seemannes hinter ihr verhinderte, dass sie samt Kiepe in das brackige Hafenwasser fiel.


    So war sie am Ende doppelt dankbar, als sie schließlich wieder renascâner Boden unter den Füßen spürte. Am Kai fand sie recht schnell jemanden, der ihr Gepäck zu ihrem Haus bringen würde und so ging sie alsbald neben einem Ochsenkarren in Richtung ihres Hauses am Stichweg davon.

  • Langsam schritt Eranir von der Schiffsplanke herrunter.
    Das war es also. Renascân.
    Hinter ihm drängelten schon die Matrosen herrunter. Es war schön gewesen auf dem Schiff. Die Arbeit war hart und die Gesellschaft rau, doch letztendlich ein netter harter, rauer Haufen.
    "Wiedersehen Eranir" hörte er es hinter sich rufen. Einer der Matrosen verabschiedete sich mit einem Winken. Eranir hatte seinen Namen schon wieder vergessen. Letztendlich sahen sie alle gleich aus. Riesige Hünen. Und er mittendrin. Bei dem Gedanken musste er leicht auflachen.


    Während die anderen hart am Segel und den Rudern gearbeitet hatten, musste er Schruben, Kartoffel schälen und Messer polieren.
    Ein bisschen wehmütig wurde ihm schon, als er daran dachte die Matrosen nie wieder zu sehen. Doch vor ihm warteten Abenteuer. Jetzt nach Monaten der Reise war er an seinem Ziel angekommen und war fest entschlossen seine Spur in der Geschichte zu hinterlassen.


    "Hier komm ich", murmelte Eranir und trat stolzen Schrittes auf renascânschen Boden.

    Woran erkennst du einen guten Krieger? An seiner Erfahrung
    Woran erkennst du einen guten Magier? An seiner Weisheit.
    Woran erkennst du einen guten Kundschafter? An seiner Landeskunde.
    Woran erkennst du gute Diebe, Mörder und Spione? Gar nicht.

  • Auf dem Anlegesteg herrschte reges Treiben. Ein kleines, bauchiges Handelsschiff wurde grade mit großen Ballen beladen, die scheinbar leicht, aber sehr vulominös waren.
    Einige Männer, die scheinbar Fischer waren, saßen auf einem Stapel leerer Kisten und unterhielten sich lautstark. Ein weiterer war damit beschäftigt ein Netz auszubessern. Dabei steckte ihm eine kleine Pfeife zwischen den Lippen.


    Der Wind kam eiskalt vom Meer und einige wenige Schneeflocken tanzten Richtung Erde. Zusammen mit dem Spritzwasser direkt neben der Kaimauer entstand daraus eine recht ungemütliche Mischung.

  • Nachdem Finlay alles wieder und wieder im Kopf durchgegangen war, konnte er sich sicher sein, dass er für seine Abreise aus Magonien gut gepackt hatte.
    Zuvor musste er noch in den Wald rennen, um sich, wie geplant, ein weiteres Mal mit Esme zu treffen und hatte dort eiligst ein paar weitere Zutaten eingepackt. Danach ging es noch quer durch die Stadt, um Proviant zu besorgen und schlussendlich befand er sich auf dem Weg zum Hafen - seinem eigentlichen Ziel, den dort sollte ihn ein fahrender Händler Richtung Cardrich mitnehmen.


    Der Befehl zur Abreise erfolgte spontan und er hatte erst vor zwei Stunden erfahren, dass er zurück nach Cardrich aufbrechen musste. Weswegen? Das wussten nur die Götter. Obwohl er es sich selbst nicht bewusst machen konnte, war er schon sehr lange fern seiner eigentlichen Aufgabe und es war definitiv an der Zeit für ihn, zurückzukehren.


    So stapfte er also schwer beladen, mit von eingepackter Rüstung hängendem Rucksack, die Straße entlang, bis er schließlich an der Anlegestelle der liebgewonnenen Stadt angekommen war. B
    Bevor er über die Planke an Bord des fahrenden Händlers gehen konnte, drehte er sich noch einmal um und betrachtete die Stadt ein letztes Mal.
    Bis bald, hoffe ich..., ging es ihm noch durch den Kopf, als er die letzten Schritte an Bord unternahm und vorerst seine letzten Stunden in Renascan verbracht hatte.

  • Die See war spiegelglatt, als die Hadestadt in den Hafen einlief. Ganz als wolle sie so tun als wäre nichts gewesen. Nuri und Skima wussten es besser. Die Überfahrt hatte eine halbe Ewigkeit gedauert. Die Herbst- und nun Winterstürme hatten das Meer immer wieder aufgewühlt.


    Als sie die Insel hinter sich ließen war das Meer noch ruhig gewesen und der Himmel wolkenlos. Sie legten ab und 2 Tage glitt das Schiff seelenruhig dahin. Das Wasser glitzerte am Tag durch die herbstlichen Sonnenstrahlen und nachts war der Himmel sternenklar und der Mond spiegelte sich im Wasser. Auch wenn es bitter kalt war, verlief die Reise angenehm. Am dritten Tag kamen die Wolken. Und was viel schlimmer war der Wind. Skima hatte nicht geahnt, wie schlimm es werden könnte. Nuri hatte sie gewarnt bevor es richtig los ging. Aber Skima hatte sich keine Vorstellung davon machen können. Sie hatte gegen Ende nicht geglaubt, dass sie und Nuri lebend in Renascan ankommen würden. Selbst nach dem Vorfall in der Zwergenmiene hatte sie sich besser gefühlt. So elend ging es ihr noch nie. Und es folgte ein Sturm dem nächsten. Die beiden Frauen hatten kaum mal ein paar Tage um sich zu erholen. Die meiste Zeit hingen sie über der Reling, völlig durchnässt von den peitschenden Wellen.


    Dann als sie schon garnicht mehr damit rechneten, an einem der wenigen ruhigen Tage, entdeckten sie ganz in der Ferne am Horizont das Festland. Und nun standen sie an Deck, bleich und erschöpft und sahen zu wie das Schiff den Hafen erreichte.

  • Nuri lächelte müde, als sie das Festland sah und sang etwas entrückt.


    Bröcklige Kotze...ich würg noch bröcklige Kotze...aber jetzt seh ich Feeeestlaaaaand aber jetzt seh ich Feeestlaaaand...


    Skima kannte das abstruse Liedgut bereits von der Fahrt, Nuri nutzte es grinsend, um wieder Stimmung zwischen die bröckligen Phasen zu bringen ungeachtet der wahren Stimmung an Bord des wankenden Schiffes. Jetzt grinste sie breit und zog sich etwas Brot aus der Tasche, an dem sie nagte.


    Ich lad dich in n Zaunkönig ein. Meine letzten Kupfer kannste bei nem ordentlichen Braten dort nutzen. Weil, das brauch ich jetz. Und dann schaun mer mal, hm?!


    Sie schubste Skima etwas übermütig an. Man merkte Nuri sichtlich die Freude an, wieder "heim" zu kehren.

  • Ein kleines Handelsschiff aus Magonien hatte soeben an der Hafenmole angelegt und wurde vertäut.
    Kurz nach dem Planke ausgebracht ist, verlässt ein junger und gepflegt gekleideter Mann das Schiff.
    Trotz der langen Schifffahrt sind seine Kleider in ordentlichem Zustand.
    Auf dem Wams des jungen Mannes prangt eine kleine stilisierte Rose. Das Bündel des Mannes ist klein, einzig der stabil gearbeitete Schriftenköcher gibt Aufschluss, dass es sich um einen Boten handeln könnte.


    Auf der Mole angekommen spricht der junge Mann kurz mit einem der Matrosen, gibt ihm zum Abschied die Hand und macht sich dann auf in Richtung Oberstadt um das Präfekturgebäude zu finden.

  • Die Segel eines kleinen Handelsschiffes zeigen sich am Horizont. Es dauert nicht lange, dann läßt sich die grüne Flagge der Republik Amonlonde ausmachen und der rote Wimpel darunter entpuppt sich als Wappen des Handelshauses Rothfeder.
    Es dauert noch fast zwei Stunden bis der Kauffahrer am Kai festmacht und seine Ladung, eine Schaar wuselnder Kinder, vermutlich äußerst erleichtert an Land entläßt.

  • Offenbar wegen des schönen Wetters hat ein Angestellter des Hafens seinen Schreibtisch nach draußen verfrachtet. Der Kapitän hat wohl bereits alle Formalitäten erledigt und die Ladung wird gelöscht. Der Angestellte kaut gelangweilt auf einem Griffel herum und hat seinen Kopf auf seine Hand gestützt.
    Müde blinzelt er den lärmenden Haufen an.


    Eine Möwe segelt kreischend über die Köpfe der Neuankömmlinge hinweg und hat auch schon wieder einen Aufwind genutzt um sich in die Höhe zu schwingen.


    Gerade hieft auch ein betagter Mann einige Kisten gefüllt mit Fisch von seinem kleinen Boot. Als er Kassandra mit dem Anhang sieht, tippt er sich an die Mütze und grinst ein beinahe zahnloses, aber freundliches Lächeln.

  • Kassandra erwiedert das Lächeln ein wenig zerstreut. Sie hat alle Hände voll damit zu tun, ihren jüngsten Sproß, zweizahnig, blauäugig, rotgold gelockt und gerade äußerst ungehalten darüber, daß er nicht hinter seinen Geschwistern und Cousinen herrennen darf, daran zu hindern sich von ihrem Arm zu winden. Schließlich klemmt sie sich den Einjährigen einfach unter den Arm, und kann sich dann orientieren.
    "Ruth, runter von der Kiste!"
    Das kommt befehlsgewohnt an das nächstjüngste Kind, das sich gerade daran macht, jauchzend den größer werdenden Berg Gepäck zu erklimmen, der augenscheinlich den größten Teil der Ladung des Kauffahrers ausgemacht hat und jetzt ordentlich an Land gestapelt wird. Ein Mann und eine Frau im Livree des Handelshauses kümmern sich um das Gepäck, eine weitere, zierliche dunkelhaarige Frau hält die Gruppe Kinder zusammen.
    Das Blinzeln des Hafenangestellten trifft mit einem mal auf den sehr ernsten Blick einer dunkelhaarigen sechsjährigen.

  • Die Kleine folgt seinen Bewegungen mit den Augen, schaut dann auf das Papier vor ihm und wieder hoch. Sie zeigt auf den Griffel.


    Die beiden größeren Knaben, vielleicht acht Jahre alt, nutzen die neugewonnene Freiheit vom Schiff zu einem Wettrennen den Kai entlang, dem das unvermeidliche Hinfallen, Knie aufschlagen und von Mama getröstet werden des dunkelhaarigen der beiden folgt.

  • Dass ein Kind, dazu noch ein Mädchen in diesem Alter schreiben können könnte, scheint dem Mann vollkommen fremd zu sein.


    "Neeee, das' nix zum spielen."


    grinst er aber freundlich.


    "Pass ma' auf..."


    Er beginnt in einer Kiste zu kramen, die unter seinem Tisch steht und holt eine weißes Tütchen hervor, das er ihr geöffnet zum rein greifen hin hält.


    "Magstn' Karamell, Kleine?"

  • Das Kind blickt zu ihm hoch, strahlt ihn an und nickt eifrig. Sie greift in die Tüte und steckt sich schnell einen Karamell in den Mund. Dann schaut sie wieder zu ihm hoch und achtet darauf, ob ihr Blick erwiedert wird. Als das passiert lächelt sie und drückt schnell beide Hände übereinander an ihre Brust.