Die Taverne "Zum Zaunkönig" (6)

  • Gildins Blick ist unergründlich als sie antwortet : " I ven ereb dharta,Ar istam i ell randir ..Wir wissen das Glück ein einsamer Wanderer ist,Niro " Nach einer kurzen Pause sagt Gildin ruhig : " Ihre Verletzungen waren einfach zu schwer,das einzige was ich für sie tun konnte war bei ihr zu sein und Ihr ein Versprechen zu geben...und jetzt ist die Zeit gekommen um es einzulösen...es war nicht leicht Dich zu finden und mein Weg war weit und oft von Misserfolgen gekrönt,doch jetzt bin ich angekommen.." Gildins Augen blicken fest in Niros Augen und ein sanftes Lächeln umspielt ihre Lippen " Mellon,in deinen Augen sehe ich das Du meine nächsten Worte schon ahnst,obwohl sich dein Verstand gegen das wehrt was dein Herz Dir sagt "





    ( Mellon = Freund )

  • Lene sah wie die Augen von Laurelyn durch den Zaunkönig wanderten und dann auf ihr verharrten. Tiefe, blaue Augen... Wissende Augen, die ihr in die Seele blickten und in ihr Innerstes sahen:


    All der Neid und die Mißgunst, die Freude am Leid anderer, die Freude an Skandalen..., schoß es Lene durch den Kopf als würde sie ihre eigenen Gedanken als Echo in dem Kinde hören.


    Traurigkeit trat in Laurelyns Augen. Betrauerte sie Lenes arme Seele?


    Das Waschweib hielt es nicht länger aus. Sie stürzte aus dem Zaunkönig und die Tür knallte hinter ihr zu.

  • Für Niro fühlte es sich an, als ob sein Herz in seiner Brust gefror.


    "Elenwen... tot? Sie ist ins Licht gegangen?", hauchte er kraftlos.


    Er hätte gedacht, dass sie ihn um Jahrhunderte überleben würde und... wenn er viel Glück gehabt hätte.. sich noch nach Jahrhunderten manchmal an den armen Geschichtenerzähler erinnern würde, der ihr so viel Freude gebracht hatte.


    Nein, das ist nicht wahr!!!, schrie es in ihm.


    Sie hatte ihm deutlich gesagt, dass sie ihn erwählt hatte, weil er einmalig sei. Sie liebe seine Seele, weil sie so gut war, und allen immer helfen wolle, sagte sie.


    Er hatte sie geliebt, heftig geliebt. Aber dann hatten sich Zweifel in sein Herz gestohlen. Er, der arme Geschichtenerzähler, sie die wunderschöne Elbe... Sie stand so hoch über ihm. Er war ein Nichts, häßlich geradezu mit seinem schüchtern Haar, während sie fast gottgleich, überirdisch schön zu ihm herab blickte.

    Am Anfang war es schön, aber dann nagten die Zweifel, die schließlich so übermächtig wurden, dass er fliehen musste... um ihr nicht mehr zur Last zu fallen... Damit sie einen anderen erwählen konnte...


    Er schließt die Augen und endlich fließen Tränen. Sein Körper bebt und das Schluchzen durchzuckt seinen Körper.

  • Langsam hebt Gildin ihre Hand und streicht tröstend über Niros Wange ehe sie mit zwei Finger sein Kinn umfasst und sein Gesicht mit sanftem Druck etwas hochzieht " Du musst jetzt stark sein,Niro..für deine Tochter Laurelyn und für Dich selbst..Elenwen hätte es nicht gewollt das Du von Trauer zerfressen Dich aufgibst..Laurelyn braucht Dich jetzt als Vater den sie nie hatte .." Die Elbe lässt Niro los und ihr Blick ist ernst " Du hast nun Verantwortung für ein Kind...sie hat elbische Erziehung bekommen aber nun ist es für sie an der Zeit ihre menschliche Seite zu erlernen und das ist deine Aufgabe,und keines anderen. Laurelyn ist bei mir aufgewachsen wie meine eigene Tochter,aber niemals habe ich meinen Eid vergessen sie zu ihrem Vater zu bringen..."
    Gildin blickt zu Laurelyn die immer noch neugierig sich umsieht. " Ein aufgewecktes Kind...aber...wäre es möglich etwas zu trinken und zu Essen für sie zu bekommen? Der Weg war lange für so kleine Füsse "

  • Patuljak, der Schankjunge, stand hinter dem Tresen und weiß nicht so recht, wie er sich verhalten sollte. So etwas hatte er im Zaunkönig, wo normalerweise Heiterkeit herrschte, noch nicht erlebt. Sonst waren es eher Probleme, die von überschwenglichen Gästen oder von dem einen oder anderen Heißsporn verursacht wurden. Damit hatte er Erfahrung, das war auszuräumen. Aber das...betreten starrte er auf den Boden.

  • "Meine... WAS? TOCHTER?", fragt Niro plötzlich und zuckt wie von einer Tarantel gestochen vom Stuhl empor.


    "Dieser kleine Engel ist..."


    ... das was von Ihr übrig ist?, denkt er.


    "... von Ihr", sagt er. "Ähem... und mir?!", fragt er ungläubig.


    Niro ist hin und her gerissen. Er trauert um Elenwen, aber dann streift sein Blick auch wieder das kleine Mädchen und ein Gefühl von tiefer Liebe und Dankbarkeit erfüllt ihn.


    "Meine Tochter? Ich bin Papa?", fragt er. "Wie das? Ähem... ich meine... ich weiß wie das geht... Und wir wollten auch ein Kind ... aber... das war doch nur ein Traum", stammelt er.


    "Ich bin Papa!", sagt er schließlich mit fest Stimme. Danke, Elenwen.


    Dann schreitet er mit festem Schritt zu dem Mädchen, hebt es hoch - es scheint nur ein paar Kilo zu wiegen - und drückt es fest an sich.


    Das Mädchen schaut verdutzt. Ehe es sich wehren kann, hat Niro es wieder abgestellt.


    "Patuljak! Eine Lokalrunde bitte! Ach... und bring bitte etwas Wasser und etwas zu Essen, am besten etwas leichtes ohne Fleisch."

  • Über Gildins Gesicht huscht ein Schmunzeln als sich Laurelyn auf ihren Schoss flüchtet und lieber von da aus Niro beobachtet der völlig ausser sich ist " Das ist dein Ada,Goldbäumchen...so hat ihn deine Naneth geliebt " sagt sie leise und streicht über Laurelyns Haar. " Niro..ich unterbreche Dich wirklich ungerne,aber auch Elben wissen ein gutes Stück Fleisch zu schätzen...oder hast Du etwa Gildors Rehbraten schon vergessen ? " Gildin lächelt leicht " Dieses Land...die Menschen einfach aber ehrlich und gut...wie bist Du hierhergekommen? Was machst Du hier?Und...sind Elben überhaupt willkommen? Vor kurzem durchreiste ich ein seltsames Land wo man mich regelrecht mit Laurelyn vertrieben hat aus Furcht wir würden einen bösen Fluch bringen "

  • Eine erneute Träne glänzt in Niros Auge und ein Teil seines Verstandes fragt sich, ob Gildin ihn mit der Frage nur von seiner Trauer ablenken will. Dann antwortet er:


    "Patuljak wird Euch schon etwas Schmackhaftes bringen. Dieses Land... Ja, es ist gut - und ohne Krieg. Als ich das letzte Mal in Lodybeyschan war herrschte in meiner Region Bürgerkrieg. Ich habe meine Sachen gepackt und bin gereist und habe gehofft, ein Leben als Schriftgelehrter bestreiten zu können. Bis ich schließlich nach Atvia kam und dort auf die Magonier traf. Sie hatten das Herz am richtigen Fleck..."


    Niro lächelt und seine Augen sind in sich gekehrt.


    "Ich weiß es noch, als ob es gestern gewesen wäre... Ich fragte nach Schutz, sie fragten, was ich denn könne. Ob ich den singen könne, fragten sie mich. Ich verneinte und sie jubelten!"


    Dann wird er wieder ernst.


    "In welchem Land ist das passiert?", fragt er.


    Dann gleiten seine Augen wieder hinüber zu Laurelyn und ihrem blonden, langen Haaren, den Haaren von Elenwen...

  • Gildin nickt bedächtig... " Das ist nicht mehr wichtig...Hauptsache Laurelyn erfährt hier kein Leid aufgrund ihrer Herkunft,den das elbische Blut wird sie nie verleugnen können " Die Augen der Elbe blicken aufmerksam zu Niro " Ich habe nie deine Gründe verstanden warum du sie verlassen hast...Du warst bei uns ein gerngesehener Gast und wurdest respektiert..diese Ehre erfahren nicht viele Menschen und dennoch bist du gegangen..vor was hast Du dich so gefürchtet? Das Dich irgentwann deine Sterblichkeit einholt und Du dich dem endlosen Schlaf hingibst? " Gildin seufzt leise " ich habe nicht das Recht Dich zu verurteilen,es war deine Entscheidung...doch wirst Du verstehen das ich nicht einfach gehen werde ohne überzeugt zu sein,das es Laurelyn in allen belangen gut geht hier bei Dir...."
    Laurelyn regt sich nun leicht und spricht leise mit Gildin,worauf die Elbe gutmütig über den Rücken des Mädchens streichelt " Übe Dich in Geduld,Goldbäumchen, Du bekommst gleich etwas zu Essen und nein es ist kein elbisches Essen sondern ein Gericht wie Menschen es zubereiten und es schmeckt Dir bestimmt genauso gut wie Gildors Essen... "

  • "Nun... es ist schwierig zu erklären. Ich hatte den Eindruck, dass ich nicht hineinpasse... dass ich so weit unter Euch stehe und Elenwen...", Niro schluckt, "... einen Besseren als mich verdient hat."


    Niro wird sehr nachdenklich:
    "Ironischerweise sind die Bedenken, die ich bezüglich der Sterblichkeit und dem einseitigen Altern hatte, mittlerweile möglicherweise überwindbar für mich, da ich auf meinen Reisen und dem Studium einer alten Bibliothek im Lande Anrea durch Zufall etwas fand, was mir 'Ewige Jugend und Glückseligkeit' verheissen würde. Vorausgesetzt natürlich, dass ich genügend Ritualteilnehmer finden könnte, die bereit sind, mir dabei zu helfen. Und - noch wichtiger - ich mich selbst zu diesem unumkehrbaren Schritt entschließen könnte. Bislang war ich nicht dazu bereit. Für meine Tochter allerdings..."


    Wieder gleitet sein Blick hinüber zu Laurelyn.


    "Natürlich kannst Du hier bleiben und Laurelyn betreuen, bis sie sich an mich gewöhnt hat. Ich wohne derzeit im Wohnheim der Akademie - da ist leider kein Platz. Wir werden umziehen müssen. Und ich bin sozusagen auf dem Sprung. Morgen reise ich ab nach Mythodea. Das kann ich nicht absagen, da ich mein Wort gegeben habe. Aber ich würde Laurelyn gerne mitnehmen."

  • Gildin schüttelt leicht den Kopf " Ihr Menschen habt zuweilen eine merkwürdige Denkweise...Elenwen war es egal das Du ein Sterblicher bist..sie liebte Dich aus anderen Gründen. Und zudem kommt es immer wieder einmal vor das Elben sich in Menschen verlieben und umgekehrt,daran ist nichts schlechtes...übel ist was zuweilen deine Artgenossen aus diesem Geschenk der Valar machen " Gildins Blick ist immer noch schwer zu deuten und ihr Blick schweift kurz umher ehe sie weiterspricht " Nach Mythodea reist Du? Wie stellst Du Dir das vor? Laurelyn spricht kaum deine Sprache geschweige das sie Dich kennt..Sind Elben in deiner Reisegruppe? Und ist sie dort sicher? Ich weiss das Mythodea von allerlei düsteren Gestalten heimgesucht wird und sich oft heftige Kämpfe dort zutragen.."
    Laurelyn hört aufmerksam zu und schaut ab und zu hin und her,und rutscht dann von Gildins Schoss und geht langsam zu Niro und mustert ihn und legt zögerlich ihr Händchen auf seine Hand " etye ninya atar "* Und dann sagt sie laut und deutlich in der Menschensprache : "Ich heisse Laurelyn..und bin...Mädchen " Etwas unsicher schaut sie nun zu Gildin die nickt und in sanftem Ton den Satz Laurelyns wiederholt : "Ich heisse Laurelyn und bin ein Mädchen" Laurelyn nickt und schenkt Niro ein fröhliches Lachen " Ich...Ich lerne die Menschensprache...noch..richtig? "
    Gildins Gesicht zeigt Zufriedenheit..ein gutes Zeichen das Laurelyn von sich aus auf Niro zuging... " Kannst Du mir eine Unterkunft besorgen? Ich würde in der Zeit Eurer Abwesenheit mich umsehen nach einer neuen Bleibe für Euch beide..."





    * = Du bist mein Vater

  • "Ich wollte doch nur, dass Elenwen...", hebt Niro an, aber dann bricht seine Stimme und er verstummt.


    Er greift mit einer Hand an seine Augen und wischt darin herum. Es dauert eine Weile, ehe er wieder sprechen kann.


    "Ein Versprechen muss man halten. Lass mich wenigstens dieses halten... Mythodea ist nicht gefährlicher, als dass was Euch vermutlich auf Euren Reisen widerfahren ist. Letztes Jahr haben die Siedler eine herbe Niederlage einstecken müssen, aber trotzdem hat uns der Sharuhn'Ar angeboten sich ihm anzuschließen oder die Region zu verlassen. Es gab kein sinnloses Morden. Er wähnt sich im Recht und versucht seine Anhängerzahl zu vergrößern. Das funktioniert nicht mit Unrecht und Willkür. Man muss aufpassen, sich von Kämpfen fernhalten, nicht in ein Höhlensystem gehen, falls dort eines ist und nachts draußen etwas vorsichtiger sein...


    Ich weiß, dass ich den Siedler dort helfen kann. Letztes Jahr habe ich einige Questen gelöst und hinterher war es ganz knapp - meinte eine der Kel Gorem. Wenn ich den Schrein nur einen Tag früher entdeckt hätte!


    Natürlich gibt es Elben auf Mythodea. Sehr viele sind im Wasser- oder Magielager. Ich reise mit den Magoniern und ein Elb namens Meanor - mein Magister - ist darunter und in meinem nicht-magonischen Lager ist auch ein Elb mit dabei.


    Als Laurelyn ihn anspricht sagt er langsam und lächelnd: "Du bist süß. Ich werde versuchen Dir ein guter Vater zu sein."


    "Schade, dass Du nicht mitkommen willst, Gildin. Aber ich verstehe auch, dass Du die Dinge hier einrichten möchtest. Im Akademie-Wohnheim kannst Du nicht wohnen. Du kannst meinen Magister Meanor fragen, ob Du während unserer Reise bei ihm wohnen kannst. Du muss Dich aber beeilen und noch vor seiner Abreise fragen."


    "Suche Dir dann in aller Ruhe ein Zimmer. Frage Patschuljak, ob im Zaunkönig etwas frei ist. Ansonsten frage ihn, wo es sonst noch etwas gibt und vor allen Dingen: Meide die Merquatores Schwestern!"


    Ein Schaudern überläuft Niro. Er kramt in seinem Geldbeutel, nimmt zwei Silbermünzen daraus und steckt sie weg. Dann schiebt er den Beutel, der immer noch prall gefüllt ist, zu Gildin. Dann senkt er die Stimme:


    "Ich wollte schon immer mal ein eigenes Haus. Wenn Du Lust hast, kannst Du Dich mal informieren, was die Arbeiter und das Material so kosten. Vielleicht reicht es? Ich habe 5 GS gespart... Nein, soviel ist nicht in diesem Beutel... "

  • Gildin schiebt Niro den Beutel wieder hin " Behalte es...Ich brauche es nicht..." Nach einer kurzen Pause sagt sie : " Du solltest mir etwas über diesen Ort hier erzählen...in manchen Ländern wird alles verwaltet,also wenn man ein Haus möchte..und wie ich gesehen habe kann man sich Arbeiter hier über ein Schriftstück suchen,das ist also kein Problem. Und Geld sollte keine Rolle spielen,in all den Jahren haben mein Gefährte Gildor und ich für Laurelyn gespart, da wir ja nicht wussten wenn wir Dich finden in welchen Verhältnissen Du lebst.. " Die Elbe greift in ihren Ärmel und schiebt dem verblüfften Niro ein ansehnliches Säckchen zu.Dann dreht sie sich zur Theke und winkt mit einer eleganten Geste Patuljak zu sich...
    Ruhig spricht Gildin weiter : " Vielleicht wäre es besser wenn ich mitreisen würde nach Mythodea,vielleicht auch nicht..aber ich möchte spätestens im Winter wieder in meiner Heimat sein wo mein Herz auf mich wartet und ich möchte ihn nicht länger als nötig im ungewissen lassen "

  • Patuljak kam herbei und schaute (immer noch verunsichert) in die Runde


    "Ähm...was...was darf ich bringen? Darf's nun Fleisch sein oder lieber nicht? Und was zu trinken?"

  • Gildin wendet sich Patuljak zu " Wir nehmen das Gericht mit Fleisch und zu trinken einen einfachen Früchtetee für die kleine Dame und ich hätte gerne einen Wein. Die Portion für Laurelyn muss nicht so riesig sein wie für die Erwachsenen. Und dann möchte ich gerne wissen ob hier noch ein Zimmer frei ist..für längere Zeit sagen wir bis Ende des Herbstes? Ich zahle auch im Vorraus wenn Ihr das wünscht " Die Elbe schaut Patuljak fest in die Augen " Und ist es möglich das die kleine Dame mit mir im Zimmer nächtigt?"
    Laurelyn ist in der Zeit immer noch damit beschäftigt sich Niro anzusehen..zaghaft berührt sie seinen Arm um ihn dann engelsgleich anzulächeln " Erzählst Du mir eine Geschichte zur Nacht? Gildor ist nicht da und Nana Gildin sagt immer Geschichten erzählen zur Nacht machen Väter,weil " Stirnrunzelnt überlegt die Kleine " Weil...weil Jagd machen und nicht im Bett sind "
    Gildin lacht leise " Sie möchte damit sagen,das abends die Väter sich um den Nachwuchs kümmern weil sie tagsüber auf Jagd sind oder sich anderen Aufgaben widmen" Laurelyn nickt eifrig und schaut Niro bittend an...

  • Der Schankjunge nickt


    "Kommt sofort, euch soll's an nichts mangeln. Eine Stube? Bis zum Herbst...ich werde mal nachsehen, aber soweit ich das in Erinnerung habe, sollte das machbar sein. Und natürlich ist es kein Problem, dass die kleine Dame in der gleichen Stube untergebracht ist. Schließlich sind wir hier im Zaunkönig, da ist..."


    Er warf einen Blick auf Niro und entschied sich offenbar, es zunächst mit weniger Worten gut sein zu lassen


    "...ja, kein Problem."


    Er nickte nochmal freundlich und kurz darauf brachte er die Speisen und die Getränke, um sich danach wieder hinter den Tresen zurückzuziehen, um nicht weiter zu stören

  • "Eine Gute Nacht Geschichte möchtest Du? Nun, dann werde ich eine erzählen...


    Es ist die Geschichte eines kleinen Mädchens, das zur Prinzessin wurde...


    Es war einmal ein kleines Mädchen, das hieß Alwen - möglicherweise hatte es spitze Ohren, aber das ist nicht überliefert. Es spielte auf der Wiese vor dem Haus ihrer Eltern. Diese waren arm, und besaßen daher nur eine kleine Hütte inmitten des Waldes auf einer Lichtung, wo die Natur ihnen gerade so viel gab, dass sie überleben konnten.


    Die Sommerwiese war bunt durch die vielen bunten Blumen, die auf Ihr wuchsen und tausende von großen und kleinen Insekten schwirrten durch die Luft oder hüpften von Blume zu Blume. In der Mitte der Sommerwiese floß ein kleines munteres Bächlein. Alwen spielte mit ihrer Stoffpuppe. Diese hatte ihre Mutter genäht und sie liebte sie abgöttisch. Da sah Alwen auf einmal einen schönen bunten Schmetterling, der über die Wiese flog und sich genau vor ihr auf eine gelbe Blume setzte. In der Mitte der Flügel war eine Zeichnung, die auf den ersten Blick wie zwei goldene Augen aussah. Das wollte sich das Mädchen natürlich sofort genauer ansehen, aber der Schmetterling flog auf und flatterte hin- und her über die Blumenwiese. Das Mädchen folgte ihm, aber der Schmetterling lockte sie mal links des kleinen Baches, mal rechts, und sie konnte nicht an ihn herankommen, denn er flog immer gerade außerhalb ihrer Reichweite. Da erreichte das Mädchen den Wald - ihre Mutter hatte Ihr eingeschärft, niemals in den Wald zu gehen, weil...""


    ... und so erzählte und erzählte Niro und das kleine Mädchen hörte ganz gebannt zu. Manchmal, wenn es spannend wurde, presste sich Laurelyn die Hand auf den Mund, um nicht zu schreien. Schließlich schloss Niro die Geschichte mit einem Happy End und Laurelyn freute sich und klatschte begeistert mit den Händen.


    Dann fragte sie: "Was... Prinzessin sein?"


    Da musste Niro lachen:


    "Den elbischen Namen dafür nennt Dir besser Gildin! So... kleine Mädchen müssen jetzt langsam ins Bett! Und der Papa muss auch noch packen..."


    Damit machte er sich bereit die Taverne zu verlassen.


    "Es gibt hier irgendein Gesetz, dass Magonier Anspruch auf ein kostenfreies Grundstück haben. Ein Stellenangebot für Arbeiter könntest Du am Schwarzen Brett dort drüber aufhängen", sagte Niro nun zu Gildin gewandt. "Allerdings weiß ich nicht, ob ich überhaupt schon Magonier bin. Ich glaube das wird verliehen und ich habe noch nichts bekommen."

  • Gildin nickt " Es wird nun wirklich an der Zeit das mein Goldbäumchen sich zur Ruhe begibt und dem Lied der Sterne lauscht " Dann wendet sie sich Niro zu : " Nun,das ist deine Sache das abzuklären,vielleicht ist man bereit eine Ausnahme zu machen,schliesslich hast Du einen besonderen Grund. Dann ruhe Du auch wohl und ich hoffe wir sehen uns vor deiner Abreise nach Mythodea. "
    Die Elbe steht elegant auf und nimmt Laurelyn an die Hand die nun ziemlich müde aussieht.

  • "Wir sehen uns, wenn ich morgen Laurelyn abhole. Vielen Dank für alles, ich weiß gar nicht, wie ich Dir für Deine Fürsorge danken kann. Jetzt brauche ich noch ein wenig Zeit für meine private Trauer..."


    Damit steht er auf, umarmt Gildin und Laurelyn, wobei ihm wieder Tränen in die Augen schießen, und bezahlt an der Theke bei Patschuljak.


    Dann verlässt er den Zaunkönig über den Dorfplatz zum
    >>> Wohnheim der Akademie.