Die Taverne "Zum Zaunkönig" (6)

  • Nuri stapfte schnellen Schrittes zum Zaunkönig. Ein Krug heißer Met würde ihr jetzt gefallen zu diesem prächtigen Stück Fleisch. Sie schob mit dem Ellenbogen die Tür zum Zaunkönig auf, die Zunge konzentriert im Mundwinkel haltend bahnte sie sich ohne große Acht auf die Anwesenden einen Weg zu einem in einer Ecke gelegenen Tisch.


    "Ich fang besser mal an zu essen, sonst is das gute Ding kalt, bevor ich mit ihm fertig bin." Und mit diesen Gedanken schnitt sie mit ihrem Messer griße Stücke Fleisch ab und schmatzte genüsslich. Hirsch war wirklich gut und die 3-4 Stein würde sie schon packen...schließlich hatte sie lange geschlafen und schon wieder Hunger!...


    Komisch nur, wie griesgrämig sie sich diesem leckeren Stück Fleisch widmete. Fast, als hätte sie es selbst gejagdt...

  • Der Schankjunge kam zu Nuri an den Tisch, und an seinem Gesicht konnte man schon sehen, dass etwas nicht stimmte


    "Zum Gruße, werter hungriger Gast! Darf ich...äh...euch etwas zu trinken bringen? Und unsere Speisen sind wohlschmeckend und bekömmlich, das kann ich...äh...versichern."

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • Nuri hob ihren Blick vom Fleisch zum Schankjungen. Sie behielt ihren verbissenden Blick bei und gab an
    "Kannst mir nen riesen Humpen heißen Met bringen."


    Sie setzte hinzu:
    Das wird eure Börse schon entlohnen. Ich ess hier halt am Liebsten und hab sonst keinen Platz dafür...verstehst...


    Damit wandte sie sich wieder ihrem Mahl zu.

  • Nun ist es an Ashaba überrascht zu sein.


    "In einem gewissen Sinne, natürlich."


    Kurz wird ihre Stimme ein wenig leiser.


    "Seht, auch wenn ich die Fünfe verehren mag, haben mir meine Reisen doch gezeigt, dass die Existenz anderer Götter nicht zu bestreiten ist. Und Göttern gebührt eine gewisse Art von Respekt. Selbst jenen Göttern, denen kein Wesen, das bei Trost ist, folgen kann. Dabei unterscheide ich jedoch deutlich zwischen Respekt und Verehrung."


    Dann wird sie wieder normal laut.


    "Die Drachen der Drachenlande.. gut, böse."


    Für einen kurzen Augenblick überlegt sie.


    "Ich weiß nicht, ob es an uns Sterblichen ist, zu urteilen, ob sie gut oder böse sind. Sehen wir es so: Dieser Tage genügen wir ihren Ansprüchen, möglicherweise schon morgen nicht mehr. Es ist nicht mal so, dass ich sie für erhaben über Korruptheit und Täuschung halte."


    Diese Worte spricht sie ohne jeglichen Vorwurf sondern vielmehr mit einer fast fatalistischen Akzeptanz..

  • Dunja hört Ashaba nachdenklich zu und nickt schließlich,


    "Das klingt einleuchtend! Vielleicht fällt mir die Vorstellung der bunten Drachen als Götter auch nur deshalb so schwer, weil ich sie bislang nur in ihrer Form als Avatare >gesehen< habe... und die war oft genug wenig >respektabel<."


    Sie zuckt mit den Schultern,


    "Sicher habt Ihr recht, was die Definition von Gut & Böse angeht... aber würden wir einem der Drachenwege folgen, wenn er nicht unserem Wesen entspräche? Und sehen wir uns selbst eher als gut, trotz der Fehler und unschönen Dinge, die wir vielleicht in unserem Leben gemacht haben oder als böse, wegen ebendiesen?"


    Ein kleines Lächeln huscht über ihre Züge,


    "Aber das sind Gedanken über die sich gewiss schon manch Priester oder Gelehrter den Kopf zerbrochen hat... bisher ist es mir jedenfalls versagt geblieben auf solche Fragen eine vernünftige Antwort zu finden."


    Sie schaut Ashaba neugierig an und fragt dann,


    "Ihr spracht davon, dass Ihr die Fünf verehrt... die Götter dieses Landes? Wenn es Euch nicht zu viel Mühe bereitet, würdet Ihr mir von ihnen erzählen?


    Mit einem kurzen Blick wendet sie sich rasch entschuldigend an den Vinländer,


    "Vergebt mir meine Neugierde, Herr Berkenbrecht! Ich hoffe unser Gespräch langweilt Euch nicht!"

  • Patuljak brachte Nuri ihren gewünschten Humpen, der wahrhaft eine angemessene Größe hatte. Als er Morgaine sah, winkte er ihr zu. Mehr zu sich selbst murmelte er


    "...hmmm..komisch. Hat doch eigentlich frei...hmmm..."

  • Kurz kräuselte sie die Nase und nickte bestätigend.


    "Ja, genug Priester und Gelehrte. Und wahrscheinlich werden sie das noch lange tun und doch keine zufriedenstellende Antwort bekommen."


    Dann überlegte sie kurz.


    "Ihr wollt mehr über die Götter hören?"


    Aufmerksam musterte sie Dunja.


    "Gerne, doch ich werde versuchen mich kurz zu fassen. Allzusehr ins Detail zu gehen würde Euch wahrscheinlich doch langweilen und diese Absicht liegt mir fern."


    Mit einer unbewussten Geste berührte die Rechte kurz den Kristall, der an einem schmucklosen Band um ihren Hals hing.


    "Es gibt fünf Götter. Sie sind Geschwister, wobei aber Teldron der erste unter ihnen ist. Seinem Richterspruch beugen sie sich am Ende doch. Er steht für die Gerechtigkeit. Er ist das wachende Auge. Manchmal ein strafender doch auch stets ein liebender Vater. Im Gegensatz zu Kapal vergibt er. Kapal ist hart wie der Stein, lebendig wie das Feuer. Manchmal so beständig wie Glut, manchmal so zerstörerisch und mächtig wie die lodernde Flamme. Doch niemals weicht er. Niemals gibt er auch nur den winzigsten Stück seines Bodens preis. Von seinen Priestern verlangt er viel, doch niemals Unterwerfung, denn das wäre Schwäche. Ein Eid ist zu halten unter allen Umständen. Bricht der Gläubige den Eid, bricht Kapal den Gläubigen. Seine sanfte Schwester ist Laya. Sie ist die Freudige, die Ewig Lächelnde. Die Kinder und jene mit kindlichem Gemüt werden sanft in ihre Arme aufgenommen. Sie ist die Bärin mit der bewehrten Tatze. Auch wenn sie sanftmütig scheint, habt Ihr schon einmal versucht einer Bärin ihr Junges zu nehmen? Und dennoch gibt sie den Tanz, die Feste und die Fröhlichkeit. Sie ermutigt in der tiefsten Dunkelheit das Licht zu sehen und stets mit guter Hoffnung diesen Weg einzuschlagen um sich eines Tages wieder im Licht baden zu können. Ihre Priester sind sanftmütig und freundlich. Sie sorgen sich in Layas Namen um die Waisen und all jene, die Hilfe am Nötigsten brauchen und sie heißt es gut."


    Sie machte eine kurze Pause und fuhr dann fort.


    "Ellyris ist das Leben. Sie gibt es, doch wenn die Zeit abgelaufen ist, dann nimmt sie es auch wieder. Sie ist nicht sanftmütig wie Laya, doch auch nicht so unerbittlich wie Kapal. Sie ist zuhause in den großen Wäldern. Manche sagen, dass sie zuweilen selbst unter dieser Sonne wandert. Sie tritt in den verschiedensten Gestalten auf. Doch meistens soll es eine alte Frau sein, reich an Erfahrung, die ihre Schultern niederdrückt. Doch ihr Schritt ist der einer jungen Frau.
    Und dann ist da noch Akestera, die Wissende. Sie schaut weit und erkennt alles. Auf ihren Ratspruch lauscht man. Ihre Hand berührt das Meer und die Flüsse. Ihr Symbol ist Muschel und Stern. Denn sie herrscht auch über den Nachthimmel, der uns mit den Sternen zeigt, wie unbedeutend wir doch sind und wie weit die reichen, die vor uns da waren. Denn an ihren Erkenntnissen müssen wir uns messen. Akestera ermutigt uns zu lernen und nachzufragen."

  • Nachdem Morgaine alle Becher und Teller gespült hat,geht sie von Tisch zu Tisch und schaut ob alle Gäste versorgt sind. Am Tisch wo Ashaba mit ihren Gästen sitzt zögert sie und nickt höflich den Fremden zu ehe sie zum nächsten Tisch geht....die gewohnte Arbeit tut ihr gut und ihr Gesicht sieht etwas weniger blass aus ,dennoch sind ihre Bewegungen zuweilen fahrig und ihr Blick scheint etwas zu suchen...

  • Etwas außer Atem sammelte Bartholomeus sich noch einmal vor der Tür und öffnete selbige dann schwungvoll. Vorsichtig linste er in den Schankraum. Und wirklich, da stand sie. Sofort schoß ihm das Blut in die Wangen und seine Hände fingen ein wenig an zu zittern.


    Er nahm all seinen Mut zusammen und ging hinein, die Tür hinter sich schließend. Rasch suchte er sich einen Platz und bemerkte gar nicht, wie auffällig er zu der Schankmaid hin starrte. Andächtig hatte er sein Kinn auf seine Hände gestützt und ließ die Augen nicht von ihr.


    'Sie sieht müde aus.' dachte er sich sorgenvoll 'Vielleicht ist die Krankheit doch schlimmer gewesen als wir alle dachten. Aber wenn es ihr nicht besser gehen würde, würde der Magister sie sicherlich noch nicht wieder arbeiten lassen.'

  • "Ehm .. äh..." stammelte er etwas hilflos. Sein Herz klopfte wie wild. 'Los, sag was Kluges.' schalt er sich selbst. 'Du bist doch sonst immer so klug und beredt.'


    Aus seinem Mund kam aber nur ein Krächzen. Dabei grinste er dümmlich. Toll. Ganz toll. Mit Mühe quetschte er sich ein


    "Ja.. Tee.. hmm." heraus und ärgerte sich kurz darauf über sich selbst. Was war denn das für eine dämliche Antwort? Er hätte Gedichte rezitieren können, Lieder, Balladen. Seine Singstimme war nicht die Beste, aber rezitieren könnte er. Er kannte viele und romantische dazu. Und was sagte er??! 'Ja.. Tee.. hmm.' Ganz großartig.

  • Morgaine kann sich ein Schmunzeln gerade noch verkneifen... " Gut,ein Tee also...und wenn Hunger Dich plagt,kannst Du ja in der Zeit wo ich den Tee hole überlegen was es zu essen sein soll " Morgaine lächelt freundlich und geht hinter die Theke und bereitet den Tee zu. Nachdem sie den Tee mitsamt einem kleinen Schälchen mit Keksen auf einem Tablett hat geht sie zurück zum Tisch " So...ein kräftiger Tee " Geschickt serviert sie dem jungen Mann seinen Tee...vage kennt sie sein Gesicht von der Akademie,meist hinter Büchern vergraben...das er in den Zaunkönig einkehrt scheint neu zu sein..nunja..Morgaine lächelt wieder freundlich " Nun,noch etwas gutes zu Essen oder möchtest Du erst in Ruhe deinen Tee trinken? " Als ein junger Mann laut " Morgaine " schreit dreht sie sich halb um " Nur weil Du schreist komme ich gewiss nicht schneller zu Dir " Als der Schreihals lachend ihr eine Kusshand zuwirft schüttelt sie leicht den Kopf und wendet sich wieder ihrem Gast zu " Lass Dir Zeit..wenn Du etwas brauchst..einfach rufen..Ich komme so schnell es eben geht " Morgaine lächelt wieder und geht zum Nachbartisch wo es recht laut und fröhlich zugeht..Einladungen sich dazuzugesellen lehnt sie freundlich aber bestimmt ab,unterhält sich aber kurz mit dem jungen Mann der nach ihr geschrien hatte und scherzt kurz mit ihm als sie ins Leere starrt und sich dann kurz schüttelt " Ehm,also noch 6 Dunkle? Bring ich sofort " Eilig geht sie hinter die Theke wo sie zusammen mit Patuljak die Getränke richtet und Notizen macht...

  • Wieder sitzt er mit offenem Mund da und es hätte grade noch gefehlt, dass er anfängt zu sabbern. Was er sich aber noch verkneifen kann obwohl er sehr hilflos aussieht in dem Augenblick.


    "Ja.. ehm.. Essen." Innerlich klatschte er sich vor den Kopf. 'Ja, ehm. Tee. Dann Ja ehm.. Essen.' sie musste ihn ja für völlig bescheuert halten. Als sie dann an den anderen Tisch ging, musterte er seinen Kontrahenten mit finsterem Blick. Wie konnte der nur...? grummelte er vor sich hin und erschrak dann über sich selbst. So kannte er sich gar nicht.
    Mit gesenktem Blick und hochroten Ohren umklammerte er seinen Becher und warf dem anderen ab und an finstere Blicke zu. Öfter wagte er es, wieder zu Morgaine zu sehen. Angestrengt zählte er die Astlöcher auf der Tischplatte.


    Was hatte er sich nur dabei gedacht?

  • Morgaine transportiert das Tablett zum Tisch wo sie laut und fröhlich begrüsst wird...rasch tauscht sie leere Krüge gegen volle aus und als sie wieder ins Leere schaut und sich schüttelt nimmt der junge Mann ihre Hände und schaut sie sorgenvoll an ehe er vorsichtig ein paar Srähnen aus Morgaines Gesicht zurückstreicht und leise auf sie einspricht..Morgaine schüttelt den Kopf " Mir fehlt nichts..ehrlich..und ich bin auch nicht überarbeitet...ich bin halt blass na und? Muss jetzt jeder mich dauernd fragen ob ich krank bin ? Und nein,es ist auch kein Zauber schief gelaufen....was denkst Du dir da zusammen?! Morgaine nimmt ihre Hände an sich " Es ist alles gut...wirklich...glaub mir wenigstens jetzt einmal was...was Du ja eh wieder nicht tust..Du ewig besorgter wasweissich..." Morgaine stubbst ihr gegenüber mehr liebevoll als böse " Lass mich arbeiten,ja?" mit diesen Worten dreht Morgaine sich weg und geht zum nächsten Tisch wo man mit leeren Bechern wedelt um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen...Das Morgaine nun von 4 Augen sehr aufmerksam verfolgt wird,fällt ihr nicht auf...

  • Nevan lehnt sich zurück und runzelt die Stirn...Morgaine hatte ihm gewiss nicht die Wahrheit erzählt....nachdenklich zwirbelt er eine Strähne seines langen Haares....seine Augen folgen Morgaine als könne er aus ihren Bewegungen die Antwort lesen..nun..dann würde er warten bis sie Feierabend machte..Nevan macht sich auf einen sehr langen Abend gefasst....

  • "Nein, ganz bestimmt bestimmt nicht!" meinte Herr Berkenbrecht. "Ganz im Gegenteil, es ist sehr angenehm, der Unterhaltung zu folgen. Ich hoffe, man verzeiht mir, dass ich mich als erstes ein wneig raushalte. Aber ich folge der Diskussion durchaus interessiert und aufmerksam!"
    Und er lächelte Dunja und Ashaba an.

  • Darius kam in den Zaunkönig. Er trug seine Uniform. Er nahm sein Barett vom Kopf und stopfte es in einen Beutel, den er bei sich hatte. Er ging zum nächsten freien Tavernenmitarbeiter, klopfte ihm auf die Schulter und sagte: "Den Fünfen zum Gruße. Einen Wein, bitte."


    Daraufhin schaute er sich in der Taverne um und wartete, dass ihn vielleicht jemand zu sich rufen würde, zu den er sich dann gesellen könnte. Seine Haltung und Mimik zeigte sich heute sehr neutral und etwas undurchsichtig.