Überfahrt hin und zurück

  • Hasgar bleibt misstrauisch, doch setzt sich wieder neben den Troll und die ohnmächtige Danara. Dann steht er aber noch ein mal auf, holt seine Laute, die er eben zur Seite getan hatte und legt sie neben sich. Danach wartet er einfach ab, was weiter geschehen würde.

  • Tolljin legte seine Hände auf die mit Salz bestreute Wunde und schloss die Augen. Er prach immer noch etwas in dieser fremden Sprache und wiederholte sich dabei scheinbar immer wieder. Langsam begann das Salz sich zu verfärben, erst wurde es rot, dann Schwarz.
    Tolljins Gesicht war nun schmerzverzehrt, doch weiterhin wiederholte er diese Worte.


    Das Schwarz des Salzes verschwand und machte dem ursprünglichem, klarem Weiss Platz, schien jedoch in Tolljin zu wandern. Seine blauen Hände wurden kurz sehr dunkel und an seinem Arm öffnete sich das Fleisch und eine große Wunde bildete sich. Zeitgleich schloss sich Danaras Wunde. Tolljin lies sich kraftlos ein Stück nach hinten Fallen. Er atmete sehr schwer, als er die blutende Wunde an seinem Arm betrachtete.


    Mit letzten Kräften verband Tolljin diese, bevor er sich an eine der Kisten lehnte und seine Augen schloss.


    "Danara geht bald wieder besser, Wunde weg und sie auch bekommen kein Fieber von Wunde. Sie nur muss schlafen, hat viel Blut verloren und sicher ist kraftlos."

  • Hasgar beobachtete aufmerksam, hin und wieder eine Augenbraue hoch ziehend, doch ansonsten schweigsam. Als Tolljin schließlich mit seiner Arbeit fertig war, nickte der Mann knapp.


    „Gut.“


    sagte er und stand auf. Noch ein mal einen prüfenden Blick zu den Matrosen hin werfend, schickte er sich danach an zu gehen.


    „Ich bin gleich zurück.“


    Sagte er noch und wand sich um.

  • Einige der Matrosen hatte zu tief in die Flaschen gesehen, die rum gereicht worden waren.


    Hasgar Flasche mit dem edlen Tröpfchen war schon lange leer, so stimmte der ein oder andere ein Lied an, das mehr schlecht wie recht mit gesungen wurde. Den schiefen Gesang schien ihnen aber nicht aus zumachen und so wurde noch lauter wie das vorherige angestimmt. Nur einige wenige sahen ab und zu mal zu der Frau, dem Mann und dem Troll.


    Der Ältere der zwar mitsang, hob ein wenig die Augenbraue als er Hasgar aufstehen sah.

  • Hasgar ging unbeirrt weiter und verschwand wenig später unter Deck. Erst etliche Minuten später tauchte er wieder auf, eine Decke unter dem Arm und eine in den Händen. Offenbar ohne weiter auf die Matrosen zu achten ging er wieder zu Danara und den Troll. Dort setzte er sich nieder, um verärgert fest zu stellen, das nun auch Tolljin erschöpft eingeschlafen war.
    Unwillig lies er sein Bündel fallen und hoffte inständig, dass der Friede an Bord halten würde, bis der Troll wieder auf den Beinen war. Schließlich konnte es gut sein, dass Hasgar dessen Muskeln noch ein mal brauchte. Dann aber besann er sich auf seine Rolle und legte Danara die Decke über. Das andere Bündel zog er etwas näher zu sich heran, so dass es gut in Griffweite war.
    Danach setzte Hasgar sich zurecht, griff zu seiner Laute und versuchte aus dem Gegröle der Matrosen eine Melodie zu erkennen. Schließlich zeigte sich ein dünnes Lächeln auf seinen Lippen, als es ihm tatsächlich gelang die Lieder der Männer auf zu greifen. Zuerst noch scheinbar zufällig, dann jedoch sehr bestimmt, begann er die Matrosen mit seiner Laute zu begleiten.

  • Sichtlich doch sehr erfreut von Hasgar unterstützung ihres Gesangs. Ging das Treiben weiter bis es später wurde und sich sie meisten Matrosen in ihre Hängematte warfen. Nur drei blieben zurück die die Gäste im Auge behalten sollten. So wurde es still auf dem Schiff.

  • Hasgar richtete sich auf eine lange Nacht ein. Nach außen hin, scheinbar um Danara und den Troll besorgt, suchte er sich einen einigermaßen bequemen Platzt in ihrer Nähe. Er würde heute Nacht nicht schlafen, zu schnell hatte man ein Messer zwischen den Rippen. Und so lange der Kapitän sich nicht geäußert hatte oder Hasgar die wirkliche Stimmung unter den Matrosen ein zu schätzen wusste, hielt der Mann es für besser, die Augen auf zu behalten.
    Auch wenn er solcherart Nachtwachen hasste.


    Ärgerlich sah Hasgar zu Danara herüber.

    Hoffentlich bist Du die Mühe auch wirklich wert.


    Brummte der Mann in Gedanken, während er die Gesichtszüge der jungen Frau noch ein mal genau studierte.


    Nun ja, morgen waren sie in Merndil und von diesem verdammten Schiff herunter. Das machte alles erheblich einfacher. Keine ständige Beobachtung mehr, kein eingeschränkter Bewegungsspielraum und vielleicht, das war das Beste, auch kein lästiger Troll mehr. Verschwinden konnte er immer noch, wenn es doch zu brenzlig werden sollte. Untertauchen in einer von Menschen angefüllten Stadt war nun wirklich keine Herausforderung.


    Hasgar grinste schief


    Brennzlig...ein nettes Wortspiel in diesem Zusammenhang.


    Aber nun gut, sagte er sich und zog seine Decke über die Knie, eins nach dem anderen, jetzt hieß es erst einmal die Nacht durch zu stehen.

  • Die Nacht verlief viel ruhiger als Hasgar es gedacht hatte. Der Käpt´n froh darüber das man ihn gerettet hatte ließ den kleinen Beutel den Danara mit sich hatte an ihre Füße stellen. Ansonsten ließ man die drei in frieden auch wenn manche Blicke doch sehr düster waren.


    Danara lag immer noch still da, doch war sie wach. Ihre Erinnerungen an den Geschehnissen war für sonstige verhältnisse ziemlich klar. Doch konnte sie nicht verstehen warum sie so gehandelt hatte. Das war garnicht ihre Art.

    Sie wartete auf den Schmerz da wo sie der Bolzen getroffen hatte, doch der stellte sich nicht ein, sie fühlte sich nur sehr, sehr schwach.


    Sie hörte wie die Matrosen alles für das Anlegen fertig machten. Ausserdem hörte sie das gleichmässige Atmen von zwei Personen. Scham überkam sie, am liebsten wäre sie in ein schwarzes Loch gefallen. Einen Moment dachte sie daran das sie es einfacher hätte wenn sie allein aufwachen würde wie eigentlich immer. Doch das war diesmal wohl nicht der Fall.


    Sie öffnete die Augen und sah sich kurz um, beide Hasgar und Tolljin schienen zu schlafen. Langsam setzte sie sich auf, die Matrosen sah sie düster an.
    Mit wackeligen Beine stand sie leise auf um den Mann und den Troll nicht zuwecken. Sie wollte sich ihre Wunde ansehen doch da wo sie sein sollte war nur ein größeres Loch in ihrem blutverschmierten Kleid so zog sie ihren Umhang näher um sich herrum damit sie die Spuren verdeckten konnte.


    Wackeligen Schrittes und sich überall halt suchend ging sie zu dem Käpt´n.
    Sie sprachen einige Zeit miteinander, ihr gegenüber erst recht abweisend schien nach dem Gespräch doch sehr freundlich zu Danara sein und er bot ihr als sie sich abwenden wollte sogar seinen Arm als stütze an. So begleitete der Käpt´n Danara zu Reling. Er verließ sie mit einem Handkuss und einer Verbeugung und ließ sie allein.


    Danara sah hinauf zu den Zweien die ihr in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen waren. Jeder auf seine Weise. Doch ohne sie wären sie besser dran, so hoffte sie das sie nochetwas schliefen bis sie Montralur erreicht und sie von dem Schiff weg sei.
    Auch hoffte sie das der Käpt´n sein Versprechen halten würde.


    Das Schiff näherte sich langsam den Hafen.

  • Hasgar, der kaum das die junge Frau sich zu regen begonnen hatte, ihren Bewegungen unauffällig mit den Augen gefolgt war, schaute zu Danara hin. Er sagte nichts und er bewegte sich nicht, aber er trug ein leises Lächeln auf den Lippen und schaute mit aufmerksamen, warmen Augen zu ihr her.

  • Danara bemerkte Hasgar warmen Blick und das leise Lächel auf den Lippen und eine neue Welle des Schamgefühls brach über sie herein. Sie fragte sich wie lange er schon wach war und was er jetzt insgeheim von ihr denken würde. Sicherlich nichts gutes, nicht nachdem Spekatakel.


    Sie erwiderte den Blick still und fragte sich ob der Abschied, der ihr so schwer fiel, das es ihr schmerzen bereitete, wirklich die richtige Entscheidung sei.

  • Hasgar steht auf. Ohne Umschweife kommt er auf Danara zu. Kurz nur hält er Abstand, dann tritt er nahe an sie heran, fasst sie sanft bei den Schultern und küsst sie auf die Stirn. Danach lässt er sie los und tritt er einen Schritt zurück.


    „Du solltest Dich noch etwas ausruhen, Liebes. Du bist noch sehr erschöpft.“


    Sagt er ruhig, freundlich und ohne jegliche Scheu.


    „Komm.“


    Hasgar Finger suchen eine Hand Danaras, um die junge Frau sanft mit sich zu nehmen, zurück zu ihrem Lagerplatz.

  • Völlig überrumpelt von Hasgars Reaktion läßt sich Danara einige Schritte zum Lager hinführen bis sie abtrup stehen bleibt.


    Sie sieht in einen Moment lang an und ihr Blick verrät das sie im Moment die Welt nicht mehr versteht..


    "Ich.......ich weiß.....ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist." Sagt sie mit einer Stimmer die verrät das sie noch sehr schwach ist.


    "Ich meine, vielleicht.........vielleicht ist es besser ............." Sie schüttelt den Kopf.

  • „Es ist eine gute Idee, Danara“


    sagte Hasgar einfach, trat wieder näher an sie heran und legte sacht seinen Arm um ihre Schulter.


    „Komm mit mir.“


    Sagte er nun wieder sanft und sehr zärtlich.

  • Danara spürte seinen Arm und hörte seine Worte doch verstand sie es nicht.


    Sicher damals war man auch nett zu ihr gewesen aber doch reserviert, doch er ging auf sie zu als wäre nie was geschehen.


    Als sie am Lager endlich waren setzte sich Danara langsam und schwerfällig hin und zog ihren Umhang wieder eng an sich. Still versucht sie klarheit in das durcheinander zubringen das in ihrem Kopf befand.

  • Ruckartig richtete Tolljin seinen Oberkörper auf, sahh sich um und grinste. Dann fiel er wieder nach hinten in die liegende Position, nur um sich mit einem erneuten Ruck komplett aufzurichten. Er sah an sich herunter und richtete seine Kleidung, die ein wenig verrutscht war. Dann sah er auf den Verband, den er sich selbst angelegt hatte und löste diesen. Die Wunde war verschwunden.
    Zufrieden nickkte er.


    Der Troll streckte sich und schaute dann erst zu Hasgar und dann zu Danara und wich dann eiin paar Schritte zurück.


    "Du immer noch Angst vor mir?"

  • Als Danara Tolljins Frage mit einem Kopfschütteln beantwortet hatte, ging Tolljin direkt auf Danara zu und zog ihren Umhang so auf die Seite, dass er die Stelle sehen konnte,, an der vor kurzem noch ein Bolzen steckte. Er nickte zufrieden.


    Dann starrte er Danara in die Augen.


    "Du wissen, was sein passiert?"

  • Sie atmete erschrocken ein als Tolljin einfach ihren Umhang aufmacht um nach der nicht vorhanden Wunde zusehen. Schnell zog sie den Umhang wieder um sich, als der Troll wohl genung gesehen hatte.


    Sein Blick war für Danara kaum zu ertragen.


    Sie nickte nur auf seine Frage, immer noch zu sehr mit ihren eigenen Fragen beschäftigt.

  • Tolljins Blick wurde ernst und er ging eiinen Schritt zurück. Scheinbar hatte er gemerkt, dass Danara sich unwohl fühlte.


    "Gut" er nickte "Dann du besser erklären."

  • Danara sah ihn einen langen Moment an bevor sie wieder zu Boden schaute.


    "Viel kann ich euch nicht erzählen." Fing sie an und ihre Stimme war immer noch schwach.


    "Ich habe den Korb herrunter gebracht und bin in meine Kabine, ich habe mein Haar gebürstet und etwas getrunken von meinen Wasserschlauch." Ihre Augenbrauen ziehen sich zusammen und sieht auf den Wasserschlauch der neben ihrem Bündel liegt.


    "Ich habe mich hingesetzt, dann wirds dunkel. Die nächsten Erinnerungen sind nicht von mir sondern von ihr." Sie hebt ihren Blick nicht.