Im Garten

  • Es ist dunkel und still im Garten des Hauses, der Frühling ist gekommen, doch die Nächte sind noch kühl.


    Nebel wallt auf und breitet sich fast über den gesamten Garten aus.
    Sechs Elben in benutzter aber gut gepflegter Rüstung treten aus dem Nebel, wo er am höchsten wallt und gehen ein paar Schritte in Richtung des Hauses und bilden eine Gasse. Als sie sich aufgestellt haben tritt ein weiterer Elb aus dem Nebel, er trägt eine Gestalt im Arm, die ihre Arme locker um sein Genick gelegt hat. Der Elb trägt eine prunkvolle Rüstung und eine Krone. Sein Gesicht ist von Anstrengung gezeichnet. Als er zwischen die sechs Krieger getreten ist, fällt der Nebel zu Boden und verschwindet.


    Die Elben verharren regungslos und warten.

  • Kassandra tritt mit Ancale an der Hand aus dem Haus als der Nebel zu wallen beginnt. Ruhig wartet sie das Erscheinen der Elben ab, als der letzte Elb mit seiner Last aus dem Nebel tritt faßt sie Ancales Hand fester.

  • Als Ana'ren Kassandra sieht setzt er seine Last ab.


    Einer der Elben tritt hervor und stellt sich neben die Elbe, die regungslos stehen bleibt und zu boden blickt. Silia hat weder aufgeblickt, noch eine andere Regung gezeigt, sie steht jedoch alleine.


    Dann tritt Ana'ren zu Kassandra und mustert sie lange.
    Sein Blick ist nicht unfreundlich, doch angespannt und traurig.


    "Darf ich euch sprechen?"
    Er spricht die menschliche Sprache unsicher und mit schwerem Akzent.

  • Er blickt zu seiner Frau zurück, zu Ancale und seufzt dann.


    "Hat sie euch einmal erzählt wie ihre Magie ... " er zögert und beginnt dann von neuem.
    "Liadanas Magie ist eine sehr mächtige, wie ihr wahrscheinlich wisst. Doch die nichts kommt ohne einen Preis. Der Preis führ ihr Wissen um die Dinge, die sie nicht... die sie... " er sucht nach Worten " für ihre Fähigkeit anders als ich zu sehen, musste sie einen Preis zahlen."
    Er zögert erneut.
    "Einen Sinn für einen anderen."
    Er blickt Kassandra fragend an, ob sie ihn verstanden hat.

  • Er dreht sich zu Liadana um und seufzt wieder.


    "Sie hat den einen Sinn verloren, den sie nie verlieren wollte."
    Er wendet sich wieder Kassandra zu.
    "Die Wechsel werden durch große Ereignisse ausgelöst. Der Pakt wurde erneuert und sie hat sich verändert."
    Tränen sammeln sich in seinen Augen.
    "Ich habe ihr genug meiner Magie gegeben, dass sie überleben wird, doch ich kann sie nicht in Teranbar halten. Sie ist dort zu... sie... könntet ihr?"
    Er sieht auf einmal verloren aus.

  • Kassandra stößt den Atem aus und schaut von Ana'ren zu Silia. Liadana, verbessert sie sich in Gedanken.
    "Ich weiß nicht, ob ich da irgendetwas tun kann...", antwortet sie zögernd, läßt dann Ancales Hand los und geht zu der Elbe hinüber. Die Leibwache ignoriert sie.
    Sacht streckt sie die Hand nach ihrem Gesicht aus.
    Du hast für deine Leute getan, was ich für meine tun wollte, denkt sie und berührt ihre Wange, versucht ihre Augen zu sehen.
    Meine Freunde haben mich daran gehindert... hätte ich auch so ausgesehen wenn ich Erfolg gehabt hätte?

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Silia zuckt nicht zusammen und blickt auch nicht auf. Sie steht einfach da und blickt zu boden. Ihre graublauen Augen scheinen einfach ins leere zu blicken.


    "Sie kann nicht in Teranbar bleiben, ich kann sie dort nicht schützen. Sie würde dort sterben und das Land würde die Magie wieder zurück nehmen, die ich ihr gegeben habe um sie am Leben zu erhalten."
    Ana'ren ist hinter Kassandra getragen. Er hält Ancale auf dem Arm und man kann ihm ansehen, dass er mit Kindern umzugehen weis.

  • Kassandra hebt Silias Kinn vorsichtig, um in ihre Augen zu schauen.
    "Ich weiß nicht mal, ob sie etwas mit dem anfangen könnte, was ich ihr geben kann..." Ihre Stimme klingt zweifelnd. "Auch Thiran nicht... Die einzige, die ich kenne, die ähnliche Magie... sich mit ähnlicher Magie herumschlägt hat diese nicht mal ansatzweise unter Kontrolle..."
    Als sie sich zu Ana'ren dreht und sieht, daß er Ancale trägt streckt sie die Arme nach dem Kind aus und nimmt ihn selber auf den Arm. So weit, daß sie ihn ihren Sohn anfassen lassen will traut sie dem Elbenkönig dann doch nicht.
    "Aber sie kann auf jeden Fall hierbleiben."

  • Er gibt ihr das Kind ohne zögern dann verbeugt er sich tief und dankbar.


    "Ich danke euch. Da sie euch bereits so viel anvertraut hat, wart ihr die einzige, zu der ich sie bringen würde."


    Er wendet sich Liadana zu und nimmt ihr Gesicht in seine Hände um sie dann auf die Stirn zu küssen.


    "Hier sollte die Magie konstant bleiben. Aber sie darf dies hier nicht ablegen."
    Er hebt einen von Silias Armen und zeigt Kassandra ein gewobenes Armband.


    "Dies bindet meine Magie an ihren Körper. Wenn sie es ablegt wird die Magie sie verlassen und sie wird vergehen."


    Als er sich nun Kassandra zuwendet, wird sein Blick hart.
    "Ich vertraue darauf, dass ihr sie nicht gehen lasst."

  • Kassandra erwiedert den Blick mit gleicher Härte, weigert sich, sich von ihm einschüchtern zu lassen.
    "Wenn sie leidet und sich bei klarem Verstand und aus eigenem Willen entschließt zu gehen werde ich sie nicht aufhalten," stellt sie klar. "Ich werde nicht ihre Gefängniswärterin sein."

  • "Nein", verzeiht, so meinte ich das nicht.
    Er fährt sich mit der Hand über das Gesicht. Eine Geste die sehr einer von Liadanas gleicht.


    "Ich danke euch vielmals, dass ihr sie bei euch aufnehmt."
    Er kniet sich nieder und fasst Silias Hände in die seinen, dann blickt er zu ihr auf. Sie erwieder seinen Blick und lächelt traurig.
    Leise sagt er ein paar Worte auf elbisch, worauf sie ihm eine Hand entzieht und sie auf seine Wange legt.
    "Leb wohl, Geliebter, vielleicht werden uns die Zeiten wieder zusammen führen."
    Dann lässt sie die Hand wieder fallen und sieht Kassandra das erste mal an.
    "Ich danke dir."


    Ana'ren steht wieder auf und Nebel beginnt aufzuwallen.
    "Ich werde nun wieder gehen."
    Er löst einen Beutel von seinem Gürtel und legt ihn auf den Boden
    "Dies sollte genügen."

  • Kassandra zuckt die Schultern.
    "Wir sind Freunde, oder?", sagt sie nur. Ancale wird ihr wieder zu schwer und sie setzt ihn ab, seine Hand weiter haltend. Den Beutel betrachtet sie mit einem schiefen Lächeln und da ihr das Bücken mittlerweile schwer fällt hebt sie ihn nicht auf.
    "Ich glaube ich kann es mir gerade noch leisten sie zu unterhalten..."

  • Ana'ren sieht sie noch einmal an, als sie Ancale absetzt. Er scheint ihren körperlichen Zustand erst jetzt wirlich zu bemerken.


    "Verzeiht!"
    Er hebt den Beutel auf und hält ihn ihr hin.
    "Nehmt ihn trotzdem"
    Dann verbeugt er sich und geht, gefolgt von den Kriegern in den Nebel.


    Silia blickt ihm hinterher, macht aber keinerlei Anstalten ihm hinterher zu gehen.
    Als sich der Nebel wieder gelegt hat, steht sie einfach da.

  • Kassandra gibt den Beutel an Ancale weiter und legt den Arm um Silias Schultern als sich der Nebel verzogen hat und die Elbe allein und verloren dasteht.
    "Komm", sagt sie ruhig. "Wir gehen in die Küche und ich koch uns Kakao..."
    "Mama, der ist schwer", beschwert sich Ancale, der den Beutel schleppt.
    "Ich weiß, Schatz. Aber du bist doch schon groß und stark. Bring ihn in die Küche, ja?"

  • Am nächsten Tag sieht man Liri im hinteren Teil vom Garten werkeln...Sie hat sich mit Holz, weißer Farbe, Nägeln und Werkzeug eingedeckt....
    Umgeben von einer lachenden und lärmenden Kinderschar sieht man sie erklären, lachen, anzeichnen, aussägen und hämmern....
    Nicht ohne sich dabei alle Nase lang auf den Daumen zu hauen....Ganz zur Belustigung der Kinder....
    In dem Chaos scheint Liri auf zu blühen... Ist wie ausgewechselt.....

  • Die Kinder sind mittlerweile alt genug um mit Ausdauer und Begeisterung mitbauen zu wollen. Auch wenn sie ihre eigenen Ideen dazu haben, wie das Produkt nachher aussehen soll.
    Und auch wenn sie sich kringeln, daß sich Liri ständig auf den Daumen haut kommt jedes mal wenn das passiert die ganze Band zum pusten und trösten an.