Der singende Wald 2

  • "Mit einem Mann?!" Kassandra muß sichtlich an sich halten nicht laut loszulachen, will sie doch das Kind nicht beim trinken stören. Die Vorstellung scheint sie sehr zu erheitern.
    "Ich fürchte die Zeiten, in denen ich mich mit Männern auf einsamen Lichtungen getroffen habe sind vorbei..." Ein wenig Bedauern schwingt in dieser Feststellung mit, aber noch immer sehr viel Belustigung.
    "Wie kommst du auf die Idee?"

  • "Also, ich hab schon ganz oft beobachtet, wie eine Frau und ein Mann in den Wald gegangen sind. Manchmal benehmen sie sich dabei ganz komisch, erst geht die Frau oder dann der Mann und sie schauen immer so seltsam, und erschrecken sich dann bei den kleinsten Geräuschen, wie aufgeschreckte Feldmäuse. Dann warten sie immer an besonders blumigen Orten oder wo viel Moos ist auf den anderen, tja und dann geschehen Dinge, die ich komisch finde."

  • Sofort blickt Blattspiel zu dem Baby hinüber und zieht die rindigen Augenbrauen zusammen, ganz so als würde sie aufmerksam lauschen.


    "Das verstehe ich nicht, er kläre mir das Kassandra," bestimmt sie dann auffordernd.

  • Das Waldelementar fing über beide baumige Wangen an zu grinsen und in ihren Augen blitzte der Schalk auf.


    Dann aber winkte es.


    "Sie gehen in den Wald um Sprösslinge zu bekommen, dass ist ja mal lustig, dabei sagte Mutter, die Menschen und die Natur, dass sind inzwischen fast zwei verschiedene Dinge, die schon fast Krieg miteinander führen und...," es kichert kurz auf,"jetzt erzählst du mir sie kriegen hier Kinder. Hast du dein Kind auch im Wald bekommen?... Ich glaube ich bleibe mal länger und schau mir das richtig an, dann kann ich das dann später auch ausprobieren."


    Es nickt sich selbst unterstützend zu.

  • Das Grinsen des Elementars scheint ansteckend zu sein.
    "Ganz so schnell geht das nicht mit dem Kinderkriegen", bremst Kassandra den Enthusiasmus. "Das was sie hier alleine im Wald tun ist nur der erste Schritt. Und es ist was wofür man gerne nur zu zweit ist, deshalb bietet sich eine einsame Lichtung an."
    Sie schaut das Elementar an, überlegend, ob es mit ihren Erklärungen überhaupt etwas anfangen kann.
    "Der letzte Teil ist anstrengend und schmerzhaft und manchmal auch gefährlich und man hat dann gerne ein paar Leute um sich, die helfen können wenn es nötig ist. Ich bin dafür lieber zuhause geblieben. Obwohl es im Wald sicher auch nett sein kann, vor allem im Sommer."

  • Der Gesichtsausdruck wird schlagartig ernst.


    "Kinder kriegen tut weh? Bei uns hält man einfach einen Moment die Luft an oder man bewegt den Ast oder Zweig in die richtige Windrichtung oder sagt dem Eichhörnchen Bescheid oder dem Flughörnchen und dann, wenn was runterfällt, schaut man einfach nur zu...ich glaub aber nicht, dass bei euch die Kinder runterfallen...wenn sie geboren werden, oder meinst du das mit schmerzhaft?"


    Zu ihrer Erklärung folgt noch die eine oder andere theaterreife Handbewegung und ein unterstützender Gesichtsausdruck.

  • "Nein. Wir vermeinden es, unsere Kinder fallen zu lassen."
    Kassandra überlegt, wie sie das am besten erklären kann und greift dann auf das zurück, was sie auch den Kindern ihn ihrem Haushalt auf deren Fragen geangtwortet hat:
    "Unsere Kinder wachsen im Bauch ihrer Mutter, so in etwa ein Dreivierteljahr lang. Wenn sie dann groß genug sind um geboren zu werden müssen sie durch eine recht kleine Öffnung hinaus. Das ist schmerzhaft, vor allem wenn die Kinder etwas größer sind."

  • "Ah verstehe, so ähnlich wie Kastanien oder Walnüsse, nur länger und ohne rauszufallen und ohne schütteln."


    Blattspiel nickt verstehend und mir relativ wissenschaftlich geprägten Gesichtsausdruck.
    "Ich bin nur gerufen worden, das tat weniger weh."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • "Na ja, also ihr ruft euch bei eurem Namen, dann schaut irgendwann irgendwer hoch, der sich irgendwie angesprochen fühlt und der kommt dann rüber, bei mir war das ganz ähnlich, nur das ich keinen Namen hatte und na ja eher geschubst worden bin," anwortet Blattspiel nachdenklich.

  • "Das ist jetzt aber mal richtig schwer zum Erklären," Blattspiel pustet sich ein Blatt aus der Stirn. "Wir sind überall, also ich, meine Brüder und Schwestern. Wir schwimmen durch alles hier durch, gut manche fliegen auch und einige habe ich auch schon krabbeln sehen aber...als wo war ich ja...und wir betrachten alles, machen uns kurz unsere Gedanken darüber, und dann vergessen wir Dinge wieder, weil das meiste, was ihr da draußen für furchtbar wichtig nehmt ist es eigentlich gar nicht...also wo war ich...ja also da streite ich gerade mit einem Steinpilz darüber, dass er seinen Namen nicht gerecht wird und der Fliegenpilz von neben an, hatte da auch noch eine Meinung dazu und na ja, dann hat etwas an mir gezogen, weißt du so wie an euren Sachen gezogen wird und ich plumpste aus der Wurzel, in der ich gerade saß heraus und war in einem riesengroßen Raum, mit vielen Sternen an der Decke."


    Blattspiel lässt sich wieder auf den Boden fallen.


    "Na ja später hat Mutter mir dann erklärt, dass sie die Elemente angerufen hat um das Portal für diesen Ferûn zu öffnen und da ist wohl irgendwas schief gelaufen, jedenfalls irgendwelche Energien von Mutter haben einfach zu feste an die Türen der Erde geklopft und mit einem kräftigen Zug lag ich dann einfach da. Ist aber nicht schlimm oder so, ich kann jederzeit zurück, auch wenn ich jetzt in einem Stein bei Mutter wohne, ich finds spannend unter euch zu sein, ihr seid komische Eichhörnchen, sagt der Kapuzenelb."

  • "Der Kapuzenelb ist selber ein komisches Eichhörnchen", grinst Kassandra. "Und das kannst du ihm auch sagen."
    Sie zieht ihr Kleid wieder zurecht und dreht das Kind auf ihrem Schoß so, daß es Blattspiel aus seinen großen blauen Augen anschauen kann.

  • Den Blick des Kindes erwidert der Waldelementar augenblicklich.


    "Ich hab mit dem noch nie gesprochen, ich glaub, der redet auch nicht so viel, wobei er redet eigentlich ganz schön viel aber anders...seine Geige spricht für ihn."

  • "Ja, das tut sie, nicht wahr?", lächelt Kassandra.
    Das Kind schaut Blattspiel aufmerksam und sehr ernst an. Dann strahlt es sie mit einem Mal über das ganze Gesicht an -nur um unmittelbar darauf wieder sehr ernst und intensiv zu gucken.

  • Blattspiel lächelt wieder.


    "Ihr Name ist Elessail," dann schenkt sie dem winzigen Mädchen ein lachendes Schnauben. "Darf ich sie einmal halten? Und der Kapuzenelb spielt wunderschön aber manchmal mutlos, sagt Mutter aber ich verrate dir ein Geheimnis, wenn er für sie spielt - das tut er nämlich manchmal - hört sich das gar nicht mutlos an."

  • "Ich spreche kein geigisch," fast schon eine Spurz zu trocken für das erahnende Alter des Waldelementars kommen ihm diese Worte über die Lippen. Währendessen aber streckt es aufmunternd der Kleinen die Arme entgegen und nimmt es dann ganz vorsichtig, als wäre es furchtbar zerbrechlich in seine Arme. Augenblicke später fangen Blattspiels Schultern an zu blühen, ganz so als wäre das ein sichtbares Zeichen für Aufregung."Oder meinst du wegen Mutter oder was meinst du, du bist ganz schön verwirrend!"
    Einige Blätter fallen ihr vom Kopf.