Der singende Wald 2

  • "Ich weiß es nicht, deswegen frage ich ja dich", antwortet Kassandra. Der ungemein vorsichtige Umgang mit dem Säugling bestätigt sie in ihrer Entscheidung, dem Waldgeist das Kind zu geben.
    "Immerhin ist er der Schüler deiner Mutter. Und mit mir sprichst du ja auch."

  • Sanft beginnt Blattspiel mit dem Säugling zu kuscheln, was einen gewissen Niedlichkeitsfaktor mit sich bringt. Es legt ihre Wange vorsichtigi an die des Säuglings und zieht seinen Geruch in ihre Nase ein.


    "Riecht gut,", stellt sie genüßlich fest und krault das Kleine dann am Bauch.


    "Eigentlich spreche ich mit vielen aber nicht jeder kann zuhören, du schon." Einer ihrer knorrigen Finger bewegt sich vor dem Gesicht des Kindes hin und her, sorgsam langsam, damit es danach greifen kann, so ihm das schon gelingt."Ich hab denk ich ohne Grund einfach noch nie mit ihm gesprochen. Er ist ja auch immer so schlimm beschäftigt."

  • "Ja", bestätigt Kassandra schmunzelnd. "Er hat keine Zeit."
    Das Baby verfolgt die Bewegung der Finger aufmerksam mit den Augen, doch zugreifen tut es nicht. Dafür strampelt es aufgeregt mit Armen und Beinen. Auch die Blätter im Haar des Waldgeistes scheinen von großem Interesse zu sein.
    Das Gefühl der Wange an seiner scheint nicht das zu sein, was es erwartet hat. Es stutzt einen Moment und dreht dann den Kopf um über die Rinde zu lecken.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Sofort fängt Blattspiel an zu kichern, lässt das Kind jedoch gewähren und schnauft dann wieder vergnügt.


    "Wann willst du eigentlich den Wald schlafen singen?"

  • "Moment," Blattspiel streckt sich durch und setzt dann eine konzentrierte Miene auf. Ihre Augen schließen sich.


    So vergeht einige Zeit, in der es so scheint, als würder der Waldelementar angestrengt lauschen. Schließlich seufzt es und sieht aus den Augenwinkeln zu Kassandra hinüber, das Kind immer noch sanft auf ihren Armen wiegend.


    "Das kann ja heiter werden," meint es mit fast erwachsen und altklug wirkendem Tonfall, "Einige reden noch immer über eine Verlängerung der Jahreszeiten, aber die Buchen quengeln schon ziemlich. Die Herzbäume werden wohl früher oder später etwas dazu sagen."

  • Kassandra seufzt ebenfalls und fährt sich mit einer Hand über die Augen.
    "Dann werde ich wohl was tun müssen. Ich glaube ich frage Endúneath, ob er mir hilft... Das hat letztes Jahr recht gut geklappt."

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Der Waldelementar sieht zu Kassandra auf und nickt zustimmend.


    "Ja, der spielt wirklich schön."


    Vorsichtig hebt sie dann das Kind von ihrem Schoss zurück zu Kassandra.


    "Ich wünsch dir viel Glück dabei Kassandra und wenn sie einfach nicht schlafen wollen, ruf mich, dann helfe ich euch."

  • Eine Zeit später.
    Cornelius und Malglin passsieren den Rand des singenden Waldes auf der Strasse nach Norden.
    "Hast du dich mit den Mondelben ein wenig vertraut gemacht? Ich weiss, du warst in der letzten Zeit ja viel auf Reisen."

    Leb wohl - alter Mann. Wir hatten es nicht immer einfach, aber ich vermisse dich furchtbar.

  • *Akluto schaut verlegen auf den Weg und schaut dann zu malglin*


    "Ehrlich gesagt, nein, habe ich mich nicht. Es gab soviel Neues über den Körper, Wunden und andere Dinge zu lernen, das ich unserer schönes Amonlonde etwas aus den Augen verloren zu haben scheine."


    *Akluto schaut wieder nach vorne*


    "Außerdem wurden mir mittlerweile zwei weitere Magisterschaften angetragen, die ich auch angenommen habe, so das ich nun in Selfiran im Nördlichen Siegel und in der Arx Akademietitel habe und unterrichte."


    wer die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, kann auch klug scheissen


    Amerika - der Weg von der Barberei zur Dekadenz ohne den Umweg über die Kultur


    Immer wieder lesenswert: Artikel 231 des VV von `19

  • "Hm, ok, dann werde ich dich unterrichten." Malglin macht eine kurze Pause und spricht dann weiter.


    ""Wie du sicher weisst, haben wir den Mondelben für die Errichtung ihrer Botschaft ein Gebiet im nördlichen Wald von 1000x 1000 Fuß zugesprochen. Das Gebiet liegt etwa 6000 Fuß von der nördlichen Handelsstrasse entfernt und soll zur Errichtung einer Baumsiedlung umgeformt werden.
    Das Gebiet geht nicht in das Eigentum des Mondelbischen Gesandschaft über, sondern wird für 100 Jahre von dem Amonlondischen Staat gegen 1 Kupfer Pacht überlassen, danach entscheidet der Rat von Amonlonde, ob das Gebiet für weitere 100 Jahre den Mondelben überlassen wird.
    Grundsätzlich gilt: In jedem Gebiet innerhalb des amonlondischen Territoriums gilt das amonlondische Recht, d.h. auch auf dem Gebiet der Mondelben.


    Der Rat hat uns heute beauftragt, einfach mal den Fortschritt der Bauten auf dem Gelände zu sichten und natürlich auch ein Stimmungsbild einzufangen.


    Es leben ca. 6 Dutzend Mondelben dort."

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  • *Akluto runzelt kurz die Stirn*


    "Also nimmst du mich in meiner Funktion als Beauftragte für die Stadtentwickeln mit? Aber wirklich was verstehen von Baumsiedlungen tue ich nicht, da hättest du eher Netowyn oder Gwaew Gaedo fragen sollen."


    "Aber es kann ja interessant werden, sich sowas mal anzugucken. Also haben wir das Gebiet, wie es so schön heißt, als Erbpacht verpachtet?"


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  • "Auch. Es geht auch noch um andere Dinge, die wir in Augenschein nehmen sollten. Das mit der Erbpacht stimmt." Malglin kratzt sich am Kinnebart.
    "Die Mondelben sind wie der Name schon sagt: Ein Volk von Elben, welche aus einer anderen Welt durch einen Krieg vertrieben wurde.
    Ihre Siedlung hier ist die größte außerhalb ihres eigenen Territoriums außerhalb der Mittellande.
    Sie unterscheiden sich allerdings dadurch, dass ihre Sicht bei Tage ein wenig eingeschränkt ist. Sie versuchen das entweder durch Zauber oder durch natürliche Schatten zu kompensieren. Ihr Wald ist sehr duster. Verzichte, wenn möglich darauf, helles Tageslicht zu zaubern, da etliche von ihnen das als sehr ungenehm empfinden. In ihrem Volk ist es generell Brauch, dass Frauen die herrschende Klasse bilden. Männer gelten allgemein als nicht so „hervorragend“ bzw. als „ehrgeizig“, wie du es nennen möchtest. Wir werden also mit einer Anführerin sprechen."

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  • *Akluto lacht kurz auf*


    "Tageslicht und andere Zauber dieser Art sind wohl eher deine Sache und ich sehe im Dunkeln recht gut."


    "Und was soll an einem matrichariat schlecht sein, mit unseren Hexen zu hause und nach deiner Heirat bist du daran doch schon gewöhnt." *Akluto lächelt breit und amüsiert* "Was sollen wir uns den sonst noch angucken?"


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  • "Warte. Ich sage ja grundsätzlich nichts gegen das Matriachat. Ich gebe dir nur ein paar Infos, bevor wir im Wald eintreffen.


    "Shinoriel Tel'Alan ist die Botschafterin Tivalls in Amonlonde. Tivall ist das Land, wo die Mondelben zuerst außerhalb der Mittellande Fuss gefasst haben. Sie leben dort bereits mit einer Kooperation eines menschlichen Barons von Tivall. Ich meine jedenfalls, dass er ein Baron ist. Wichtig ist, dass sie eigentlich ganz gute Beziehungen unterhalten und sie als Mondelbin sogar die Botschafter des Barons von Tivall ist.


    Die ersten Kontakte entstanden, als ein Mondelb, der zu den sogenannten Wächtern - ich würde ihn als Krieger bezeichnen- gehört, namens Endúneath Indoryst unser Land bereist hat. Er ist an sich so was wie ein Kundschafter, das sagt er zumindest von sich. Die offiziellen Verhandlungen werden allerdings von den Frauen geführt. Inzwischen gibt es einige Kontakte zwischen den Mondelben und uns. Es existiert allerdings kein richtiger Bündnisvertrag, aber wir sind auf dem guten Wege zu einem Handelsvertrag mit dem Volk von Tivall und den Mondelbenvolk."

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  • "Und was bieten Sie uns als AHndelsgüter und was wünschen sie zu erwerben?"


    *Akluto wird kurz nachdenklich*


    "Was brauchen wir den am dringsten zur Zeit?"


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  • "Aktuell brauchen wir Baumaterialen für Aelm-Forlond und viele Arbeitskräfte. Und sie brauchen wohl dringend irgendwelche Bündnispartner, aber Tivall braucht einiges an Handelsgütern. Ich habe eine Liste zuhause. Das sollten wir mal im Hinterkopf behalten, wenn wir mit ihnen sprechen, aber wie gesagt. Es geht heute um einen reinen Freundschaftsbesuch."
    Malglin fährt fort.
    "Was auch noch sehr wichtig ist, nur sehr wenige Mondelben kennen sich in den menschlichen Gepflogenheiten aus. Manchmal ist das sehr schwierig, ihnen die einfachsten Lebenssituationen zu beschreiben, das es einen vorkommt, sie wären Kinder. Und auf der anderen Seite verblüffen sie über ihr Wissen über Magie und andere Wissensgebiete. Unterschätze sie also nicht, auch wenn sie viele dumme Fragen stellen.
    Durch ihr langes Leben verfügen sie aber über genug Zeit, sich in vielen anderen Dingen auskennen. Über ihre Motivation und ihre Ziele zu sprechen ist ein wenig schwer. Tatsache haben sie sich dem Kampf der Ordnung verschrieben und treten vehement dafür ein. Ihr Erbfeind sind die Dunkelelfen, anscheinend hatten sie in der Vergangenheit da böse Erfahrungen mit gemacht.


    Sie unterstützen aktuell auch unsere Büttel pardon Gardisten in Ausbildung bei ihren Aufgaben. Durch ihre Nachtsicht patrouillieren in Absprache mit den Bütteln in Teilen der Stadt und seitdem ist es auch ein wenig sicherer geworden.


    Dadurch das Kassandras letztes Jahr Kontakt zu den Waldelben von Amonlonde aufgenommen hatte und wir mit dem Waldelbenvolk in Kontakt kamen, haben sie irgendwie einen Narren an uns gefressen. Ich kann es nicht anders ausdrücken. Die Mondelben sind beseelt davon, dass wir und unsere Nachbarn, die Waldelben, gute Nachbarn werden."

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  • *Akluto geht ein paar Schritte schweigend weiter und denkt erst mal nach*


    "Das klingt zum Einen sehr Interessant, aber auch etwas merkwürdig. Großes Wissen udn Erfahrung, aber andererseits wirken sie dann irgendwie wieder naiv. Wie sollen wir das denn dann am besten anpacken?"


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  • "Mit sehr viel Geduld, mein Freund. Sie sind in längeren Gesprächen oft irritirt, sind aber zu höflich, um es zu zeigen. Bzw. überspielen es. Jedenfalls die meisten."
    Der singenden Wald lichtet sich langsam.
    "Tja und nicht zu vergessen, sie waren an allen Aktivitäten Amonlondes in den letzten anderhalb Jahren dabei und gerade Endúneath Indoryst ist sehr positiv aufgefallen. Alles in allen betrachte ich ihre Anwesendheit als sehr positiv, das sie uns einiges zu bieten haben und ich hoffe, sie und wir gehen ein paar Jahre einen gemeinsamen Weg.
    Deshalb müssen wir mehr von ihnen lernen und sie auch besser kennenlernen. Im Gegensatz zu einigen früheren Partnern erachte ich ihre Anwesenheit als einen Segen."

    Das Gespräch von Cornelius und Malglin geht noch eine ganze Weile, bis sie schließlich die Stadt im Norden verlassen.

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