Ein Haus im südwestlichen Stadtteil

  • Erstere Huftritte sind zuvor verstummt, in respektablem Abstand von den Geschehnissen warten vier mondelbische Reiter in für die Tageszeit üblicher, weit und verhüllender, dunkelgrauer Gewandung, auf ihren Pferden geduldig darauf, dass die Garde ihre Arbeit beendet.

  • Kassandra verdreht die Augen. "Hjaldir, nicht du auch noch." Sie versucht Silia auf die Beine zu helfen, doch das ist von wenig Erfolg gekrönt, ist sie doch selber durch ihren Zustand so schwerfällig.
    "Für Glaubensfragen bin ich nicht zuständig", teilt sie dem Büttelchef also mit. "Geh in irgendeinen Tempel, die können dir sicher sagen, was du glauben sollst." Dann versucht sie ihre Wut zu zügeln und sie nicht an dem Neuankömmling auszulassen.
    "Wenn du wissen willst was passiert ist kann ich dir auch nicht weiterhelfen, dein Schoßhund hier", sie gestekuliert fahrig Richtung Simon, "hindert mich seit seiner Ankunft daran, herauszufinden was passiert ist und ob jemand ernsthafte Verletzungen davongetragen hat. Und der Rest deiner Büttel steht herum und hält Maulaffen feil. Auch nicht besonders hilfreich."
    Sie wendet sich an Anna und Thiran.
    "Ich denke ich bringe Silia erst einmal nach Hause... Und schicke euch die Mädchen um beim aufräumen zu helfen..."
    Fragend schaut sie die beiden an.

  • Hjaldir blickt sich im Raum um.


    "Na ja, es ist nicht schwer zu sehen das hier irgendwas schief gegangen ist. Eigentlich kann jeder ja mit seinem Eigentum machen was er möchte, aber wenn es dann andere betreffen könnte, bin ich nunmal dafür da, es zu unterbinden. Ich mische mich nur ein, wenn es nötig ist. Ich stelle mir nur gerade die Frage, wenn selbst du nicht weißt was passiert ist, wer könnte dann helfen? Und wird es schlimmer werden? Ich helfe mit meinen Leuten gerne bei der Wahrheitsfindung wenn du uns läßt. Mir macht wirklich weniger die Zerstörung Sorgen, als der Umstand das niemand zu wissen scheint wieso das so ist."

  • "Hjaldir, wenn mir niemand hier genug Luft läßt, Fragen zu stellen und mir ständig in den Füßen herumsteht, wie soll ich herausfinden, was passiert ist??", entgegnet Kassandra genervt. "Bin ich Hellseher??" Zumindest nicht in diesem Sinn...
    "Wenn mich Simon nicht mit seinen wilden Theorien aufgehalten hätte dann wüßte ich jetzt was los ist. Und bitte was soll 'schlimmer werden'?"

  • Hjaldir spannt sich kurz, dann verzieht er das Gesicht.


    "Ich möchte dir nicht im Weg stehen und lasse dich sofort in Ruhe. Ich meine mit Schlimmer das das was hier passiert ist vielleicht nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbare Umgebung hat, sondern sich vielleicht auch auf andere Gebäude oder Personen schlimm auswirken könnte. Ich denke ich werde jetzt gehen. Es wäre mir Recht, wenn du mich über diesen Vorfall auf dem Laufenden halten könntest damit ich das nächste Mal weiß was vor sich gegangen ist."

  • "Gute Idee", entgegnet Kassandra. "Dann geh mal rausfinden, ob noch wem anders die Tassen aus dem Schrank gefallen sind wegen dem was hier los war. Das ist in jedem Fall besser als hier rumzustehen."
    Vorsichtig nimmt sie Silias Arm und achtet dabei darauf, keinen Hautkontakt herzustellen. Dann führt sie die desorientierte Elbe durch das verwüstete Haus nach draußen auf die Straße.

  • Sie dort erblickend löst sich einer der Reiter aus der Gruppe und lenkt sein anthrazitfarbenes Pferd ein Stück auf die beiden zu. Mit etwas besorgter Miene blickt er unter seiner weiten Kapuze hervor und begrüßt dann mit einer fragenden Geste die Schankmaid. "Guten... Morgen?"

  • Er nickt. "Aber euch geht es gut? Mmh, sagen wir wir haben in der Siedlung andere Mittel und Wege als in dem provisorischen Lager... Und auch entsprechendes Personal. Falls niemand etwas dagegen hat würde sich meine Begleiterin," er weist auf eine der anderen Gestalten, "Das ganze gerne aus der Nähe... ansehen. Ganz ohne laut zu sein und im Weg zu stehen, selbstverständlich." Ein leises Lächeln huscht über seine Züge.

  • Hjaldir und seine Männer verlassen das Haus. Vor dem Haus bemerkt Hjaldir die elbische Abordnung. Mißtrauisch beäugt er das Geschehen, dann schwingt er sich auf sein Pferd. Er wechselt ein paar Worte mit Optio Simon, dann entfernt sich die Garde in verschiedene Richtungen.

  • Kassandra hebt die Augenbrauen. Man sollte das Gehör von Elben nie unterschätzen...
    "Ja, sicher", antwortet sie. "Ich meine, nein, ich habe nichts dagegen. Aber vielleicht solltest du Thiran fragen, das hier ist sein Haus. Ihr habt nicht zufällig Avenoe dabei?" Unter den Kapuzen sind die Reiter nur schlecht zu unterscheiden.

  • "Wohl nicht direkt verletzt... Anna und Silia waren beide bewußtlos als ich kam. Anna scheint sich so weit wieder gefangen zu haben. Silia ist zeitweise... nicht richtig ansprechbar... Ich kann nicht genau abschätzen ob und was sie abgekriegt hat. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es grade eine gute Idee ist, sie sich... auf die andere Art... anzuschauen. Avenoe hat damit sicher mehr Erfahrung als ich..."

  • Für einen Moment schließt Endúneath die Augen, dann nickt er. "Jedenfalls solltest du sie nicht stützen müssen." Damit lässt er sich vom Rücken seines Pferdes gleiten. "Sera Liadana... lasst mich Euch herauf helfen. Während ihr sera Avenoës Ankunft erwartet werde ich einmal mit Thiran über gewisse Dinge reden."

  • Thiran hat Anna geholfen und den restlichen Gesprächen nur mit vor erstaunen weit geöffneten Augen gelauscht. Über was redeten die Menschen da? Er verstand nicht was hier solch eine Aufregung verursachte, dass wildfremde hier auftauchten und etwas in seinem Haus machen wollten, weil die Magie etwas verwüstet hatte. Aber er kannte die Menschen auch zu wenig um zu verstehen, was dort vorging.


    Die Mondelben vor dem Haus konnte er dagegen durchaus verstehen. Innerlich stöhnte er auf, als er an die Elben dachte, die dies sicherlich wieder für einen persönlichen Affront auffassen würden, der nur darauf abgezielt war sie zu ärgern.


    Silia hingegen hat nicht viel von den Geschehnissen mitbekommen. Die wilde Magie trieb in ihrem Körper und ihrem Geist und ihre Sinne spielten verrückt. Hatten sich ihre Sinne zunächst geklärt, welchselten sie sich nun in wildem wechselspiel darin ab ihre Funktion zu verweigern. Mal konnte sie hören, was die Menschen um sie herum sagten, mal nicht, ihrer Stimme traute sie schon gar nicht und ihre Augen hielt sie geschlossen, da ihr das Aufblitzen von Bildern noch mehr Kopfschmerzen bereitete.
    Die Anwesenheit der Menschen mit ihrer Angst und ihrem Zorn, Kassandras Gefühle darüber, dass der Mann einfach herein gestürmt kam und sie nicht anhörte, Thirans Sorgen und Ratlosigkeit, Annas Erleichterung, all dies stürmte auf sie ein und machte ihr klar, wie sehr die Stille in ihr getobt hatte. Doch die Magie in ihr war unstabil und die Schutzmauern, die sie früher errichtet hatte um die anderen aus ihrem Geist fern zu halten waren zu Staub zerfallen, als die Magie von ihr gegangen war.
    Nun wusste sie was geschehen war und im Nachinein wunderte es sie nicht im geringsten. Die Magie, die in Anna Fuß gefasst hatte war einmal ein Teil von ihr gewesen. Sie hatte reichen Nährboden gefunden und war in Anna gewachsen, ein Teil von ihr gewesen, doch der Tiefe Kontakt mit Silia, die Suche nach Verwundungen, sie hatte die Magie zu jemen Ort geführt der durch den Pakt verdorrt war. Nun hatte Anna ihre eigene Tat wiederholt und die wilde Magie an jenen verlassenen Ort gepflanzt.


    Ein Schauder durchläuft die Elbe, als Enduneath ihr so nah kommt. Noch mehr Magie, sie konnte es spüren. Die Magie in ihr war noch schwach, und zugleich mächtiger als sie im Moment. Er könnte sie kräftigen...
    verwirrt schüttelte die Elbe ihren Kopf, nein, er war zu andersartig, er würde nicht ausreichen, aber andere... NEIN...
    Zitternd tritt Liadana von Enduneath weg und schüttelt den Kopf.
    "Kommt mir nicht zu Nahe..." ihre Stimme ist rauh und versagt bei dem letzten Wort.
    Dieses Mal ist es wichtig und Silia zwingt sich Ruhe zu finden.
    "Euer Pferd nähme ich gerne an." Jedes Wort ist eine Anstrengung, doch sie muss es schaffen. Geistiger Kontakt wäre im Moment viel zu gefährlich.


    Ein Gedanke schießt ihr durch den Kopf. Ana'ren... er hatte sie hierher gebracht.... er... Sie wusste nicht, ob sie wütend auf ihn sein sollte... ob sie es sein konnte.

  • Der Mondelb weicht ein Stück zurück und sieht dann fragend Kassandra an, bevor er leicht mit den Schultern zuckt. "Wie Ihr wünscht." Er winkt kurz zu den anderen dreien. Die beiden davon die ob ihrer Rüstung als Wächter erkennbar sind wenden um Kassandra und Liadana zu eskortieren, während die dritte Gestalt, eine Elbin, sich von ihrem Pferd herab lässt und Endúneath zu Thiran begleitet.
    "Le suilon, Thiran" grüßt er diesen.

  • Kassandra läßt Silia los damit die auf Enduneaths Pferd steigen kann. Von dem Tier selber hält sie respektvollen Abstand.
    "Das meinte ich...", nickt sie Endu zu und mustert Silia besorgt.
    "Faßt sie besser nicht an. Vor allem nicht, ohne daß Stoff oder etwas anderes zwischen euch ist..."


    Als Silia sicher im Sattel sitzt macht sich die kleine Gruppe auf zu Malglins Haus.

    Das Problem ist nicht der Druck! Das Problem sind die Apachen!!

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  • Dieser lächelt ob der für ihn doch unerwarteten Bereitschaft Thirans zu helfen leicht. "Ihr werdet keine Fragen beantworten müssen, zudem sind es nicht meine. Alles worum ich bitte dass Ihr meiner Begleiterin, " er weist auf die bisher doch sehr abwesend wirkende Elbin neben ihm, "zu erlauben einen etwas genaueren... Blick auf die Auswirkungen hier zu werfen. Und auf ihre Verursacherin."

  • Angespannt hält sich Anna im Hintergrund. Noch immer fühlt sie sich leicht desorientiert nach dem was passiert ist. Ja, was ist eigentlich genau passiert? Daß sich mit Heilmagie dermaßen viel Schaden an der Umgebung anrichten läßt, war ihr bis dahin fremd.