Die Schmiede von Renascân

  • Der Schmied, Jupp Heiligsee, stammt aus Miklauzhof, einem kleinen Dorf in der scorischen Vogtei Nebelsteig (Präfektur Thrymir): Ein großer, kräftiger Kerl mit buschigem Schnauzbart, der nicht viele Worte macht. Unnötiges Gerede geht ohnehin unter, wenn glühendes Eisen zwischen Hammer und Amboss geformt wird...

  • Angezogen von dem Geräusch eines Hammers der auf ein Stück Metall schlägt und an frühere Zeiten erinnert ging Damorg in die Richtung der Schmiede.


    Einiges hatte Damorg falsch gemacht in den vergangenen Monden und eine große Sünde hatte er begangen, lange hatte er Zeit gehabt um darüber nachzudenken, als sie sich auf der Heimreise nach Renascân befanden.
    Wäre doch nur alles so einfach wie Früher.


    Er atmete tief ein und ließ einen langen Seufzer fahren.


    Um Vergebung durfte er nicht betteln, das war das Einzige worüber er sich sicher war.
    Und da schlich sich eine Idee in seinen Kopf.....


    Als er an der Schmiede ankam klopfte er an die Tür.
    Er brauchte einen kurzen Moment um zu verstehen warum ihm niemand öffnete, bei dem Gehämmer des Schmiedes konnte er ihn gar nicht hören.


    Also öffnete er die Tür einfach und trat ein.

  • Jupp stand an seinem Amboss und bearbeitete ein Stück glühendes Metall, das eine hakenförmige Biegung erhalten hatte. Die Funken stoben durch die Luft, wenn der Hammer auftraf, und die Hitze im Raum war enorm. Als der Schmied Damorg bemerkte, nickte er ihm kurz zu, hörte aber nicht auf zu arbeiten - immer wieder das durchdringende Geräusch von metallischem Hämmern. Es dauerte vielleicht einen Augenblick, dann hatte das Werkstück sein Glühen verloren und Jupp tauchte es in einen Eimer mit Flüssigkeit. Ein Zischen und scharf riechender Dampf stieg auf. Erst dann schaute der Schmied wieder zu Damorg


    "Zum Gruße!!!! Was gibt's denn?"

  • "Kapal und den anderen vier zum Gruße."


    Damorg nickte ihm zu.


    "Nun bin ich schon eine ganze Weile hier auf dem Festland und, habe es immer noch nicht geschafft zu euch in die Schmiede zukommen, dabei liegt sie mir und eure Arbeit doch sehr am Herzen. Aber ich glaube ich habe euch bereits mehr mals gesehen, im Tempel, kann das sein?"


    Damogs Blick wurde trüb und seine Augen schienen nichts mehr zu fixieren.


    "Und da hört ich euer Hämmern und aus welchem Grund auch immer glaubte ich, ich sei kurz in einem Traum eingetaucht."

  • Jupp schaute Damorg an und schien ihn ausgiebig zu mustern


    "Ja....natürlich war ich schon öfter im Tempel...aha...ihr mögt also meine Arbeit...und haltet das Hämmern für einen Traum..."


    Wieder wanderte sein Blick von oben nach unten und zurück


    "...sagt mal, geht's euch gut?"


    Die Frage klang weniger nach Besorgnis sondern mehr danach, ob Damorg vielleicht nicht zu tief in eine Flasche geschaut habe

  • Damorg schüttelte sich kurz.


    "Entschuldigt bitte, vergest am besten was ich gesagt habe...."


    Einen kurzen Moment der Stille später fuhr Damorg fort.


    "Ja, ich mag eure Arbeit, ich hab selbst gelernt etwas zu schmieden und freue mich immer andere Schmiede zu treffen und ihr seit hier ja wohl mit einer der Wenigen die dieser Kunst mächtig sind."


    Damorg nickte ihm wohlwollend zu, um zu zeigen das seine Worte als Kompliment gemeint warten.


    "Außerdem würde ich selbst gerne mal wieder meine Hand um einen Schmiedehammer legen, es ist nun doch schon einige Zeit her."

  • Jupp nickte


    "Hmmmmmmm...Kunst? Für Kunst müsst ihr in die Oberstadt, dort gibt's 'nen Laden für. Hier gibt's nur hartes und ehrliches Handwerk. Wenn ihr schon am Hammer wart, wisst ihr's ja. So, und was kann ich jetzt für euch tun?"


    Beim letzten Satz zog er den rohen Haken wieder aus dem Eimer heraus und besah ihn sich kritisch

  • "Um nicht noch mehr unnötige Worte zu machen.... Ich würde gerne bei euch arbeiten, dort zur Hand gehen wo es nötig ist und selbst ein paar Stücke anfertigen, wenn ihr erlaubt. Ich möchte auch keine Beazahlung dafür."


    Damorg warf einen fragenden Blick zu Jupp.

  • Jupp kniff die Augen zusammen, legte sein Werkstück beiseite und schaute Damorg jetzt noch skeptischer an


    "Wat? Also, nicht, dass ich keine Hilfe brauchen könnte, aber...ihr wart schon am Hammer, wollt hier arbeiten und keinen Lohn? Also, junger Freund, das tät ich jetzt schon gerne mal erklärt haben. Wollt ihr mich veräppeln?"

  • "Die Antwort ist ganz einfach."


    Damorg grinste.


    "Ich bin Priester des Kapal und sehe das Schmieden als Meditation und Gebet an, sowie als Dienst in seinem Namen. Außerdem würde ich mich sehr glücklich schätzen, wenn ich noch etwas bei euch lernen dürfte."

  • Jupp grinste breit


    "Ihr seid Priester Kapals? Warum sagt ihr das nicht gleich? Daher auch die Sache mit dem Tempel, jetzt versteh' ich!!! Freut mich, dass ER jetzt noch mehr gewürdigt wird, hier, so."


    Er ging auf Damorg zu und streckte ihm seine Pranke zum Gruß entgegen


    "Jupp. Jupp Heiligsee."

  • Damorg reichte ihm die Hand und versuchte so fest zu drücken wie er konnte um einen guten Eindruck bei Jupp zu hinterlassen.


    "Damorg mein Name und es freut mich euch zu treffen, ich hätte schon längst einmal bei euch vorbei schauen sollen."

  • Der Händedruck von Jupp war enorm, so dass Damorg wenig entgegen zu setzen hatte


    "Na, ist ja auch ein Stück vom Tempel hier runter."


    Er beäugte den Wappenrock von Damorg


    "Aber sagt mal...ein Priester Kapals bei der Garde? Und noch dazu am Hammer ausgebildet? Muss ich bald um meine Aufträge für die Garde fürchten? Ich mein ja nur..."

  • Damorg wich ein wenig die Farbe aus dem Gesicht.


    "Das ist keine Entschuldigung...."


    "Nein ihr braucht euch keine Sorgen machen, Schmieden habe ich gelernt bevor ich aufs Festland gekommen bin. Und warum ich bei der Garde bin? Ganz einfach ich bin dort wo ich am meisten gebraucht werde, außerdem steht die Garde für göttergefällige Ideale. Jedoch möchte ich wieder etwas näher zu Kapal finden und früher habe ich mich ihm am nächsten gefühlt, wenn ich geschmiedet habe. Sollte ich euch dadurch etwas helfen können, freut es mich natürlich."

  • "Ah, na, da bin ich ja beruhigt. Also, im Moment, grad heut brauch' ich niemand. Aber nächste Woch, da krieg ich wieder mehr rein. Die Aufträge sind schon da. Da könnt' ich schon Hilfe gebrauchen. Kommt doch einfach heut in einer Woch' mal vorbei. Dann hab' ich hoffentlich das neue Material, und dann, ja dann kann ich euch mehr sagen. Also nächste Woche?"

    Thankmar Rhytanian
    Botschafter Magoniens zu Montralur

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  • "Auf jeden Fall Hand drauf, dass ich schau, wie ich euch wohl brauchen kann. Nächste Woche weiß ich mehr, da hab' ich's genau im Blick, was alles ansteht. Anstehen wird jede Menge! Mit einem Priester hab' ich auch noch nicht geschmiedet, sapperlott!!!"


    In Jupps rußgeschwärztem Gesicht konnte man trotz aller Härte sehen, dass er auch freundliche Züge hatte. Besser so, denn wer möchte schon mit so einem Berg von Kerl aneinandergeraten. Wieder ein Händedruck, der klar machte, wer hier das Eisen formte

  • Die Tür öffnete sich und eine bunte Gruppe trat hinein, die man in einer solchen Umgebung wohl kaum je vermutet hätte. Zwei Meisterbardinnen mit ihren Schülern betraten die Schmiede und schauten sich um. Bellaria grüßte Damorg freundlich. Auch er bemerkte die Härte in ihrem Blick, die auf der Insel Atvia noch nicht in ihren Augen zu finden gewesen war.

  • Die Elfe strich sich eine goldene Haarsträhne aus dem Gesicht. Das sonst so fröhliche Gesicht, dass durch das Strahlen noch mehr glitzerte, war ernst und auch in ihrem Blick las man, dass ihre letzten Wochen wohl härter gewesen waren. Ihre blaugrünen Augen glitten prüfend über die kunstvollen Arbeiten des Schmiedes, die er an den Wänden ausgestellt hatte


    ' Nicht das, was man als Elf unter Kunstfertigkeit versteht', dachte sie bei sich,
    'aber für einen Menschen wahrlich meisterhaft.'


    Sie nickte dem Schmied zu, dann wandte sie sich an Bellaria.


    "Dieses dort sieht gut aus. Es sieht aus, als wöge es gut in deinen Händen",
    sie deutete auf ein schmales Langschwert an der Wand.