Die Schmiede von Renascân

  • "Also von Konkurenz kann da keine Rede sein, denn das wäre ein Vergleich wie, der eines Müllers und dem eines Bäckers, dass was ich fertige, geht weit über das Schmieden hinaus. Dennoch seid ihr der einzige in dieser Siedlung, der genügend Erz und eine Esse zu verfügung hat, die beide zur Fertigung eines Ambosses notwendig sind."


    Der Zwerg strich sich durch den langen Bart.


    "Gibt es hier eine Gießerei in der Stadt ? Oder seid ihr im stande und gewillt mir wenigstens einen Eisenbeschlag für einen Hauklotz zu fertigen ? So dass ich mich selbst um meine Angelegenheiten Kümmern kann und mein Geld nicht bei euch ausgebe ?"


    Die letzten Worte waren etwas brummeliger als die davor. Gimrid hatte gehoft nicht noch mehr Zeit damit verschwenden zu müssen, seine einfache Grundausstattung selbst zu fertigen. Aber da wenn der Schmied dazu keine Lust hatte, würde er wohl doch alles nach und nach selbst fertigen müssen und wenn es eine ganze Gießerei sein musste.

  • "Also keine Antwort ist auch eine Antwort."


    Grimrid drehte sich um und wandte sich nochml an Alok.


    "Naja, is der immer so gesprächig ? Also ich kenns ja wenn man in sein Handwerk vertieft ist, doch wenn mal es mal unterbrochen hat, um sich zu unterhalten, dann kann man das doch ruhig beibehalten. Oder muss ich bei ihm was wissen, was das erklärt ?"

  • Jupp verschränkte die Arme. Brummlig? Das konnte er auch!


    "Wie meint ihr das, geht weit über das Schmieden hinaus? Ich hoff mal nicht, dass ihr zu den Zwergen gehört, die glauben, dass wir Menschen das Handwerk nicht beherrschen können. Ich kann euch einen Amboss herstellen, da würde so mancher Zwerg blass werden vor Neid! Und einen beschlagenen Hauklotz, der fast genauso gut ist! Aber wie kann ich sicher sein, dass ihr damit nicht auch was macht, was...hm...was nicht über das Schmieden hinaus geht, wie ihr es nennt? Ihr Zwerge versteht doch was vom Geschäft, zumindest behauptet ihr das! Bis jetzt seh' ich davon noch nix. Schlagt mir ein gutes Geschäft vor, bei dem wir beide auf der sicheren Seite sind!"

  • "Ah er hat die Stimme weidergefunden."


    Also wandte er sich wieder Jupp zu.


    "Wie ich sehe, hab ich es entweder mit einem Schmied zu tun, der tatsächlich was von dem Handwerk versteht oder jemanden der sich für sein Alter ganz schön überschätzt. Ich gehe einfach mal vom ersteren aus. Die Sache ist die. Ich wende mich an euch, weil ich wenig Interesse daran habe, meine Esse zu Mauern und dann mich noch zusätzlich um einen Amboss zu kümmern, weil es mich einfach Zeit kostet, bis ich einen Kessel, einen Ofen und Formen habe, dass ich mir selbst einen gießen könnte. Wenn ihr meinen Worten nicht glaubt, dass sich unsere Erzeugnisbereiche nicht überschneien, seis drum, ich habe auch kein Interesse euch dahingehend zu belehren, was mein Handwerk genauer ist. Was ich aber weiß ist, dass meine Vettern hier in den Gebieten diese Siedlung mit Erzen versorgen. Doch anscheinend hat man schon länger nichts mehr von ihnen gehört."


    Gimrid strich sich durch den Bart.


    "Umso schneller ich mit dem Zustand meiner Werkstatt zufrieden bin, umso schneller kann ich mich an meine Vettern wenden betreffend der Erzlieferungen und wenn Goromthie es so will, müsstet ihr eure Rohstoffe nicht mehr teuer von der Insel importieren lassen. Wenn ich mich natürlich um alles selbst kümmern müsste..."


    Gimrid machte ein schmatzendes Geräusch mit den Lippen.

  • "Ah, so langsam wird's interessant." raunzte Jupp


    "Ich habe euer Wort, dass sich unsere Erzeugnisse nicht überschneiden. Aalok hier wird das bezeugen. Außerdem Erzlieferungen, die günstiger als die von der Insel sind, gesetzt den Fall, ihr erhaltet diese ebenfalls von eurer Familie. Ich bin ja schließlich kein Halsabschneider! Hab' ich euch recht verstanden?"

  • "Wenn ich dafür sorgen kann, das die hießigen Zwerge, also meine Vettern, weiter liefern können oder ich das Problem beheben kann, dass sie wieder liefern, dann wird es um einiges günstiger werden, dass wir beide hier unser Handwerk betreiben können. Das sich unsere Handwerke nicht überschneiden, dafür habt ihr mein Wort, abgesehen davon, dass ich kein Schmied bin, sondern ein Maschinist und die Schmiede nu brauche um das Material herzustellen, dass ich für meine Maschinen brauche."


    Gimrids Oberlippenbart zog sich leicht nach oben als er lächelte.


    "Also haben wir einen Handel. Ich schaue nach was meine Vettern hier zu Lande davon abhält Renascan weiter zu besuchen und zu beliefern, was uns billigeres Erz verschafen könnte, und ihr stellt mir einen Ambos und einen Gießkessel für meine Werksttt her."


    Gimrid streckte ihm die Hand entgegen.


    "Unter Bezahlung versteht sich, denn ich bin ebenfalls kein Halsabschneider."

  • Jupp grinste


    "Naja, so viel kann ich sagen, die hiesigen Minen scheinen nicht ertragreich zu sein. Und so viele Zwerge hat's hier ja auch wieder nicht. Was da an Erz kommt, das ist nicht viel. Aber wenn ihr an der Liefersituation was ändern könnt, mir soll's sehr recht sein. Ich seh', ihr versteht doch was vom Geschäft. Unter den von euch genannten Bedingungen kann ich Amboss und Gießkessel herstellen. Das wird wohl kosten..." Jupp nannte einen Preis, der über heimischen Verhältnissen lag "...so viel muss ich nehmen, ich brauch' hier gute Rohstofe, und die muss ich liefern lassen. Sind wir im Geschäft?"


    Er streckte den Zwergen seine Pranke entgegen

  • Das es teurer werden würde, war Gimrid klar. Und die nachricht über die unertragreiche Miene entäuschte ihn gleichzeitig etwas. Dennoch war er froh den hießigen Schmied davon überzeugt zu haben, mit ihm zusammen zu arbeiten.


    Also schlug Gimrid ein.


    "Wir sind im Geschäft."


    Während er die Hand des Schmiedes noch schüttelte fragte er gleich weiter.


    "Hab ihr vorher das Erz bei den Zwergen also abgenommen ?"

  • Jupps Händedruck war der eines Schmied.


    "Wir sind im Geschäft! Das Erz? Ja, da ist diese Zwergin, Attamar Drachenesse. Die liefert mir. Gibt auch noch einen zweiten kleinen Abbau, aber nicht unter Tage. Da sind auch keine Zwerge, so viel ich weiß. Gehört so einer taurischen Familie. Aber auch von da kommt nur wenig."

  • Gimrid brummte nachdenklich.


    "Und wann waren meine Vettern das letzte mal hier in der Siedlung ? Ich hatte schon Bfürchtungen aller Art. Und wo befindet sich den der Tagebau ? Ich glaube dort würde es sich ebenfalls lohnen vorbeizuschauen."

  • "Wann? Hm, müssten so zwei Wochen her sein, da hab' ich die letzte Lieferung gekriegt. Der Tagebau von den Zedlitz-Leuten ist auf der anderen Seite vom Raken, südöstlich in die Hügel rein. Wird von zwei Brüdern geleitet, Jaro und Nepomuk Zedlitz, aber da wuselt immer die ganze Familie rum. Echte Taurier eben, vermehren sich wie die Ratten."

  • Gimrids Beschwerde ließ er unbeantwortet, da Jupp ja einsprang. Für sich selbst nickte er das Thema einfach ab.


    Gut geschwitzt wurden seine Glieder langsam müde, doch noch würde er die Arbeit fortsetzen. Lang genug verweichlicht war er jetzt schon und diesen Umstand galt es schließlich zu ändern. In Gedanken ging er nochmals seinen Arbeitstag durch.


    So beansprucht, von Arbeit und eigenen Gedanken, verfolgte Aalok das Gespräch lediglich mit einem Ohr und sobald es etwas zu bestätigen gab winkte er das Thema als sicher ab und murmelte ein "Alles klar.".


    Einzig die Aussage über das ausbleiben der Erze ließ Ihn aufhorchen, aber sollte es entsprechende Probleme geben würde er sicher auch entsprechende Befehle kriegen.

    Vertrauen ist gut, die Garde ist besser.

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  • "Gut Jupp, dann werde ich dich mal nicht weiter stören und von der Arbeit abhalten. Wenn die zwerge mal wieder eine Lieferung vorbeibringen, dann schick so doch bitte mal zu mir in die Werkstatt, ich würde mich gern mal mit denen unterhalten. Hab sie nördlich der Werft bauen lassen."


    Gimrid nickte und löste den Händedruck.


    "Bist übrigens ganz schön bärtig für n Langbein. Häte nicht gedacht sojemanden hier anzutreffen. Wenn du mal die Esse aus hast, lad ich dich gern mal zu nem Krug Bier aus der Heimat ein."

  • Jupp grinste "Wird gemacht. Das mit den Zwergen und das mit dem Bier!"


    Als er sich von dem Zwerg verabschiedet hatte, ging er zu Aalok und legte seinen Prüfblick auf "Und? Geht's voran?"

  • Ein Blick über die Schulter schaute er Jupp an. Seine Stimme klingt trocken und er atmet schwer.


    "Voran geht es immer."


    Er hebt einen Nagel hoch und zeigt ihn Jupp.


    "Keine Schönheit, aber er erfüllt seinen Zweck und ist stabil."

  • Jupp besah sich den Nagel und auch die anderen, die Aalok geschmiedet hatte


    "Ja, das trifft's wohl. Aber schön kann auch stabil sein. Die müssen besser werden. Schau..."


    Er erhitzte den Nagel nochmal, nahm Aalok den Hammer aus der Hand und setzte zu ein paar Schlägen an


    "so...und so...und hier schräg halten und gerade schlagen, nicht andersrum, sonst gibt's Murks. Und am Ende noch einmal so drüber...gesehen?"


    Er kühlte den Nagel in einem Bottich ab, nach Verklingen des zischenden Geräusches hielt er ihn, immer noch an der Zange, in die Höhe


    "Schön und stabil."

  • Aalok guckt ihm auf die Finger und beobachtet das Arbeiten. Ein Grinsen wandert über sein Gesicht und mit schelmischen Ton merkt er an.


    "Kannst Du mir das nochmal zeigen? So etwa sechsunddreißig mal."


    Dabei klopft er Jupp auf die Schultern und lacht über seinen eigenen Witz mehr als man es tun sollte.

  • Von drinnen donnerte Jupps gewohnte Stimme ein ordentliches "NUR HEREIN!!! IST OFFEN!"


    Der Schmied stand an seinen Werkzeugen und war offensichtlich gerade dabei, seine Gerätschaften zu säubern und zu warten.