Sind Larpcharakter wirklich überwiegend religiös?

  • Sorry, ist keine Regeldiskussion, aber ich finde keinen passenderen Bereich dafür


    Zitat

    Original von Don Emerald
    ..... Nur muss man sich halt klar machen, dass der Durchschnittsmagonier (vermutlich wie die meisten Charaktere im Larp) eher religiös ist.


    Auch neu ^^


    Stimmt definitiv für Magonier (fragt mich bitte nicht wieso, ich finde die Identifikation mit unserem Hintergrund toll!) aber stimmt das auch für den Durchschnittslarpcharakter?


    Ich meine damit nicht so sehr die Spieler die einen festen Landeshintergrund bespielen, da ist gespielte Religiosität eher typisch, sondern die Spieler, welche in irgendwelchen Gruppen durch die Lande ziehen.


    Ich habe bei denen nicht den Eindruck, dass sie religiös spielen, ich sehe kaum Glaubensausrufe, Zeremonien und Gebete.


    Priester werden als Priester akzeptiert, aber ansonsten wird ihnen keine besondere Beachtung zukommen lassen (bei einem Magier weis man was man erwartet, aber bei Priestern? Da kann alles rumkreuchen, vom Heiler über den Gelehrten bis zum Schlächter)
    Liegt nun leider auch an der Glaubensvielfalt und Religionspluralität der Larpwelt, da ein Priester keine Respektsperson ist, da er ziemlich sicher kein Priester deines Glaubens ist.


    Liegt nun auch daran das die Spieler auch kaum oder nur klischeehafte OT-Religiosität kennen, aber das muss kein Hinderniss sein, kenne ich doch OT-Agnostiker die sehr gute Gläubige spielen. (und die Ausrede, dass sie NEbenfach-Theologen sind, zieht nicht - das hat nix mit Glauben zu tun)


    "Auf den Glauben !
    Auf die Fünfe !
    Auf's Maul!

    Endergebnis der letzten dorlonisch-magonisch-Badaar-klerikalen Trickspruchfinderunde



    denkt dran: wir machen nur ein RollenSPIEL


  • Die Vielgötterei im LARP hat leider oft zur Folge, dass bei pathosgeladener Neuvorstelllung des Priesters Schnuffeltuch...bei den meisten Zuhörern ein mentales Gemurmel zu hören ist, dass an "nicht schon wieder" oder "joah...kennen wir schon, ist wie [beliebiger Gott einsetzbar]", erinnert.


    Bei Ländern mit großen ausgearbeiteten Hintergrund in religiöser Beziehung kann man sich a) von anderen mit anstecken lassen, seine religöse Rolle so wahrzunehmen, wie es gebührlich ist b) auf eine vielzahl Gebete, Feiern und wegen mir auch Schlachtrufe zurückgreifen um sich in Szene zu setzen.


    Meine Elbe glaubt an die Seldarin, die gleichbedeutend mit den Valar sind und in deren Patheon auch die daynitischen Götter Lukranis, Tasmia, Soun und Khazura ihren Platz finden. Sie betet manchmal in Schlachten zu ihnen, wenn es um Naturrituale geht etc. pp. aber für Elben sind die Götter, eben, etwas was man akzeptierend der Welt dabeigestellt hat, sie würde nicht in einen Drogenrausch ausbrechen, um ihnen zu huldigen...


    Glaube offenbart sich im Stillen, vielleicht ist das auch gar nicht so schlecht...dieses Geplärre namens Götteranrufung ist manchmal, jedenfalls ist das meine Meinung, net unbedingt zuträglich, um andere zum Beispiel dazu zu animieren:


    "der Gott, dem du da dienst und an den du da eben im Stillen dein Gebet gerichtet hast...erzähle mir ein wenig mehr von ihm und von seinen Lehren..."

    Pink fluffy unicorns dancing on the rainbow..dummidudidummm

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  • Mir persönlich hilft Religion ungemein mich mit einer Rolle einfacher zu identifizieren und die Auübung schafft meiner Meinung nach "Ambiente". Leider vergesse ich über dem Plot oft was in die Richtung zu machen, ich gelobe Besserung.


    Viele Charaktere sind (leider) atheistisch veranlagt, das liegt daran, dass das Religiosität OT teilweise unpopulär ist oder sich die Leute schlicht um dieses Gedankenfeld keinen Kopf machen oder sie die großen Ausnahme im einer religiös geprägten Welt sein wollen...und es nicht sein, weil es einfach zu viele solcher Charaktere gibt.

  • Feencharaktere sind aus Prinzip antireligiös.


    Das einzige, womit sie klarkommen ist keltische oder nordische Religion, da kommen sie her und gelten dort als Nachfahren der Götter. Alles andere tut schlicht weh, je weiter die Religion dem Christentum ähnelt. Eine dogmatische durchorganisierte Religion lässt keinerlei geistige Freiräume, ist daher banal und daher ganz fies bah!


    Insofern... bestes Gegenbeispiel zur aufgestellten Theorie.


    Es gibt aber genug "reisende" Charaktere, die sehr wohl religiös sind. Ich kenn zum Beispiel zwei Pilgergruppen und habe selbst eine Weile einen reisenden keltischen barden (ergo Kleriker) gespielt.

    "Wir machen das wie immer: Ihr stellt Plotlösungen, ich beleidige euch, dann machen wir Tests, lösen das Rätsel und dann beleidige ich euch noch eine Weile."


    - Dr. plot. Mac House -

  • Shai ist normal-mondelbisch drauf, also schon deutlich auf der gläubigeren Seite als unser lieber Endu hier (auch nicht extrem, aber es hat für sie schon einen Stellenwert).


    Und meine aventurischen Charaktere (ich zähl die Spontan- und "Wegwerfcharas" die mit einigen wenigen Contagen schon wieder in die Tonne gekloppt wurden einfach mal mit) sind sämtlich und offen zwölfgöttergläubig, komplett mit Tischgebeten, Respekt vor Geweihten (sofern selbige ihnen das nicht untersagen *g*), entsprechenden Sprüchen zu unpassenden Angelegenheiten etc.pp.

  • Meiner Ansicht nach gehört Religiosität zum Larp dazu und finde Atheismus schwer erklärbar, denn anders als in der Realität ist der Glauben an die Götter kein Glaube, sondern eher Wissen. Die Geistlichen beten zu den Göttern und erhalten dadurch Kräfte und viele Landeshintergründe berichten auch vom tatsächlichen Eingreifen von Göttern. Daher ist Religion im Larp mehr als nur blanke Theorie.


    Als Dorlónier ist man per se gläubig und wenn wir in entsprechender Gruppe auf Con sind treffen wir uns auch mehrfach täglich zu Andachten, wir haben eine lange Liste von vorbereiteten Gebeten - es wird ergo entsprechend ausgespielt.


    Was die vielen Götter angeht ist trotzdem festzustellen, dass viele Götterkonzepte oder Pantheons sich stark ähneln, so dass wir primär dem Ansatz folgen, dass unsere dorlónischen Götter in anderen Ländern nur unter anderem Namen verehrt werden, was ihrer Präsenz grundsätzlich keinen Abbruch tut.

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."

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  • Zitat


    Was die vielen Götter angeht ist trotzdem festzustellen, dass viele Götterkonzepte oder Pantheons sich stark ähneln, so dass wir primär dem Ansatz folgen, dass unsere dorlónischen Götter in anderen Ländern nur unter anderem Namen verehrt werden, was ihrer Präsenz grundsätzlich keinen Abbruch tut.


    Was damit zusammenhängt, dass die realen Vorbilder nicht viel anders zusammenhängen.


    Beispiel:


    Die Götterväter:
    gall. Teutates, germ. Tuisto, altnord. Týr, ahd. Zîu, lat. Jupiter, griech. Zeus, altind. Dyaus


    Worte für Götter:
    air. día, altind. deva, lat. dei, altnord. tívar


    Fällt euch was auf?

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  • Zitat

    Original von Mathras von Orktrutz
    Was die vielen Götter angeht ist trotzdem festzustellen, dass viele Götterkonzepte oder Pantheons sich stark ähneln, so dass wir primär dem Ansatz folgen, dass unsere dorlónischen Götter in anderen Ländern nur unter anderem Namen verehrt werden, was ihrer Präsenz grundsätzlich keinen Abbruch tut.


    Die Taktik hatten glaub ich die alten Römer schon, wenn ich mich recht erinnere..
    Macht auf jedenfall Einiges einfacher

  • Ich habe auch nicht behauptet, dass wir das erfunden haben - aber gerade im Larp, wo man auf jedem Con einem Haufen neuer Götter begegnet, macht das wirklich Sinn ;)

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."


  • Jep, das du außschließich indoeuropäische, vulgo weitläufig verwandte Sprachen zitierts :D Kann mal schnell jemand die Suaheli und Ketschua Begriffe raussuchen ;)


    Zu Mathras Ansicht - diese ist (leider) recht weit verbreitet (wird als Theorie der multiparalelen Offenbarung in meinen IT-vergelichende Theologie-Vorlesungen&Seminaren gelehrt...)
    Nimmt einerseit sehr den Biss aus vielen Religionen und gläubigen Charakteren, mach andererseits uns Klerikern das Leben einfacher und hat so manchen IT-Glaubenskonflikt entschärft.


    Aber ein wichtiger Punt wurde schon gesagt. In einer Fantasywelt sind Götter und göttliches Eingreifen Realität - damit lässt sich Atheismus schon per se ad absurdum führen. Deswegen habe ich auch Respekt für konsequente Ceriden und ihre Weltsicht.
    Ausgewiesene Agnostiker sind eine nette Spielbereicherung für bestimmte Priester und bestimmte nicht-religiöse Charakterkonzepte (die sich nicht um Götter kümmern oder sie nicht ernst nehmen...) auch mal ein 'Unterhaltungsfaktor (He, du Teldron....)


    Das Problem sind doch eher wischi-waschi Charakterkonzepte, die sich an diesem Punkt keine Gedanken gemacht haben.
    Mit einem erklärten, und hintergrundtechnisch-motivierten Agnostiker kann man super spielen - mit einem Spieler der sich keine Gedanken über Religion gemacht hat ist es langweilig.


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  • ups - Doppelpost durch Tante Edit


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  • Ich ...erm...Hani...hällt es da strikt nach Pratchett:


    Sicherlich gibt es Gott XY solange genug an ihn glauben.


    ..so vonwegen Kraft der Gläubigen erschafft Kraft des Gottes.


    Allerdings werden in Steinsberg eh keine Glaubensvorschriften gemacht. Sehr liberales Ländle.
    Wir haben es da eher so mit den Elementen....

  • Hmmm...
    Ich denk nicht das ich mich mit einer Religion im Larp identifizieren werde :/
    Nennt es jugendlichen Trotz oder einfach nur albern aber ich hab meine vorstellungen von Leben, Tod und Nachwelt und dabei bleibt es xD
    Warum sollte ich also einer Masse hinterherrennen die einer anderen ansicht ist nur weil sie viel Macht ausstrahlt und einen im besten Fall sogar noch etwas kostet, und wenn es nur eine aufopferung der Zeit ist die man in diesen Glauben investiert...
    Ok das ganze könnte man jetzt auch genauso gut auf die Ot Religionen beziehen aber da geb ich bewusst keine Meinung zu ab weil ich nach dem Motto "Leben und Leben lassen" geh :engel
    Im Grunde geht es nämlich eh nur um eines:
    Wer hat den besseren imaginären Freund!?
    Und wie bei einem Kind das man bis zu einem gewissen Alter nicht über das nicht vorhandensein des Weihnachtsmannes aufklärt sollte jeder für sich entscheiden an was er wann und wo glaubt bis ihm das Gegenteil bewiesen wird, und weil das eben keiner kann sollte jeder seine Religion It (Ot gäbe es da sicherlich probleme ;) ) vertreten können wen er der Meinung ist er müsse sie verbreiten, solange er seinen Glauben niemandem aufbindet geht das doch noch völlig in ordnung :D


    Ich hoffe das ich nicht am Thema vorbeigeschlittert bin aber noch mehr hoffe ich das ich niemanden mit meiner aussage in seinem Glauben verletzt habe, das war alles auf It bezogen. Hab nämlich leider schlechte Erfahrungen darin den Leuten ungewollt ihre Religion zu vermießen :(

  • Ein Teil meiner Charaktere ist gläubig (im Sinne eurer Definition), die anderen haben ihre eigene Sicht der Dinge. 8) Aber wenn ich ehrlich bin... ausser in der Heimatwelt meiner meisten Charaktere habe ich bislang noch sehr, sehr selten einen Priester oder Gläubigen erlebt, der sich mal ausserhalb der üblichen Gebete oder Andachten näher über seine Gottheit(en) ausgelassen hätte. Ist bislang eher so gewesen, dass selbst auf direkte Nachfragen nur wenig bis gar kein "religiöses" Gespräch zustande kam. 8f

  • Zitat

    Original von Murachacha
    Im Grunde geht es nämlich eh nur um eines: Wer hat den besseren imaginären Freund!?


    Da muss ich widersprechen, denn im Larp ist eine Gottheit nicht imaginär, sondern real.


    Daher dürfte es in einigen Ländern sicher zu Problemen führen, wenn Du dort einer Gottheit spottest, denn der Blitz könnte wirklich treffen ;)


    @Dunja: Dann hast Du bisher die wohl eher uninformierten Kleriker befragt ;) Es gibt sicher genug, die dann einen stundenlangen Monolog beginnen 8f

    "Eine Armee aus Schafen, die von einem Löwen geführt wird, ist besser als eine Armee von Löwen, die von einem Schaf geführt wird."

  • Zitat

    Original von Mathras von Orktrutz
    Meiner Ansicht nach gehört Religiosität zum Larp dazu und finde Atheismus schwer erklärbar, denn anders als in der Realität ist der Glauben an die Götter kein Glaube, sondern eher Wissen.


    Yep, daher würde ich einen atheistischen Charakter auch nicht als ungläubig sondern als ablehnend bezeichnen. Nur weil es Götter tatsächlich gibt heißt das ja noch lange nicht dass ich sie auch anbeten, verehren etc. muss...

  • Zitat

    Original von Murachacha
    Ich hoffe das ich nicht am Thema vorbeigeschlittert bin


    Das bist du leider. Hier geht es um Charakterkonzepte und eben nicht darum, was man OT akzeptiert oder nicht akzeptiert. Ich kann noch so sehr OT der Meinung sein, dass Religionen die Wurzel allen Übels sind oder meinetwegen auch eine komplett andere Meinung vertreten. Ich kann IT aber die Gegenseite spielen. Das ist Larp. Das ist Rollenspiel.


    Ansonsten: Was Mathras sagt. Lästere mal auf magonischem Boden die Götter. Es kommt lediglich drauf an, wer dich schneller an selbigen pinnt: Die Götter oder ihre Gläubigen.


    Du musst dich verabschieden von realer Vorstellung von Religion. Wenn ein Charakter ein Wunder mit eigenen Augen gesehen hat, gegeben durch eine Gottheit, wenn er einem Avatar begegnet ist oder einem anderen Gesandten und dann immer noch behauptet, dass es keine Götter gibt... nun ja, dann kann man auch dem Ork sagen "Geh weg, ich glaub nicht an dich. ALso bist du auch nicht da."

  • @ Louie: Ich nehm die Indogermanischen, weil diese am häufigsten im Larp adaptiert werden und weil ich das beruflich mache.


    Rodian : du meinst die Interpretatio Romana.


    Caesar hat Teutates mit Dis Pater gleichgesetzt, Tacitus Wodan mit Merkur, Donar mit Mars... etc. Die Griechen haben es übrigens genauso gemacht und wenn man sich Weihinschriften aus dem Rheinland und Gallien anguckt... das ging eh alles kreuz und quer.

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