Die Reise zu den Völkern

  • Während der zweiten Rast des Tages hockte sich Haku hin und rieb sich die Hände. "Du beherrscht nicht zufällig einen Zauber, der einen schnell wieder aufwärmt? Ich weiß nicht ob es sich lohnt ein Feuer an zu machen." sie sah sich nach Feuerholz um "Es dürfte eine Weile dauern bis es überhaupt brennt."


    Während sie sprach ließ sie ihren Geldbeutel am Gürtel hin und her schwingen. Dann öffnete sie ihn und holte den grünen Edelstein heraus.
    "Ich weiß immer noch nicht warum mir Marek diesen Edelstein gegeben hat. Irgendwas hat er doch zu bedeuten, oder? Ich meine der soll doch bestimmt nicht nur schön aussehen."

  • Amadahy schüttelte bedauernd den Kopf.


    "Nein leider ist mir so eine Formel nicht bekannt, doch werde ich die Wasa fragen wenn ich bei ihnen bin." Sie setzte sich zu Haku.


    "Ein Feuer für die kurze Zeit halte ich auch für etwas übertrieben." Stimmte sie Haku zu.


    Dann sah sich Amadahy den Stein an der immer noch in Hakus Hand lag.


    Er wird ihn dir nicht ohne Grund gegeben haben, spürst du den etwas wenn du ihn in der Hand hälst?" Fragt sie und schaut weiter den Stein an.

  • Noch ehe Haku auf Amadahys Frage antworten konnte hörte sie das Rascheln.


    Bei dieser vertrauten Stimme drehte sich Haku blitzschnell um und stand dabei wieder auf. Den Stein hielt sie fest in ihrer Faust.


    "Sei gegrüßt Marek."sagte sie und bewegte sich keinen Zentimeter mehr. Ihr Blick huschte zu Amadahy, die neben ihr stand.

  • Auch Amadahy stand auf aber im gegensatz zu Haku waren ihre Bewegungen beherrscht ruhig.


    Sie neigte den Kopf zur Begrüßung in ihrem verschleichertem Gesciht konnte man keine Regung wahrnehmen.


    "Grüße Marek."


    Sie musterte ihn kurz...


    "Wie passend wir haben gerade über dich und dein seltsames Geschenk gesprochen." Sie merkte zwar das sie Haku ansah, doch traute sie Marek soweit sie ihn hätte werfen können. Daher war es besser ihn nicht aus den Augen zulassen.

  • Marek blieb stehen und verharrte regungslos. Wieder trug er die hölzerne Maske, die sein Gesicht verbarg. Doch de leeren Augenhöhlen schienen zuerst Amadahy und dann Haku zu mustern.


    "Seltsames Geschenk? Oh, er ist sehr nützlich, ihr werdet noch sehen. Wie geht es dir, Haku?"

  • Amadahy zuckte mit den Schultern.


    "Nützlich so, so. Mir wäre es aber sehr lieb, sie käme garnicht erst in eine Situation wo sich dieser Stein als nützlich erweist."


    Weiterhin sah sie ihn unberüht an und folgte dem weiterem Gespräch.

  • Marek sah zuerst zu Amadahy.
    "Oh, ihr missversteht, dieser Stein war mir schon nützlich. Aber vielleicht werdet ihr seinen Nutzen noch erkennen."


    Dann wandte sich Marek an Haku und ging einige Schritte auf sie zu, so das er nur einen Schritt von ihr entfernt stand.


    "Das fragst du noch. Du weisst es doch sicher schon. Ich mache mir nichts aus Zufällen. Und doch tauchen sie immer wieder auf. So war es auch, als es mit dir passierte. Und genau deshalb sorge ich mich um dein Befinden. Es hätte nicht passieren dürfen. Wenn ich damals nur besser aufgepasst hätte."


    Marek machte eine Pause und schüttelte dann kurz den Kopf.


    "Nein, wenn Turak damals besser auf dich acht gegeben hätte, wäre das alles nicht passiert. Aber es ist ihm nicht vorzuwerfen, immerhin ist er jung und war damals in diesem Gebiet noch nicht so bewandert wie heute."


    Wieder machte Marek eine kurze Pause, dann fügte er noch hinzu:
    "Wie dem auch sei, hin und wieder gibt es nunmal Zufälle und ich bin hier, um einen davon zu korrigieren."

  • Marek nickte. Haku hatte erkannt, was er vorhatte.


    "Ja, genau das. Einst habe ich dabei versagt und das hat letztendlich dazu geführt dass dich selbes Schicksal ereilt hat,, wie es bei Gorn war."


    Marek legte seine Hand auf Hakus Schulter.


    "Ich weiss, dass du dein Schicksal nicht aktzeptierst und wenn du möchtest, werde ich dich von diesem Übel befreien."

  • Haku machte einen Schritt zurück. Mareks Hand glitt von ihrer Schulter.


    "Du gibst dir die Schuld dafür, dass du Gorn nicht helfen konntest. Wie kannst du dir sicher sein, dass es dir bei mir gelingen wird?"


    Sie machte eine kurze Pause


    "Jemand sagte mir, dass ich mit dem Tod rechnen müsste, wenn sie versuchen würde den Geist von meiner Seele zu trennen. Sie sagte es besteht die Chance, dass ich sterbe."


    Haku wartete auf Mareks Antwort.

  • Amadahy hatte die ganze Zeit still da gestanden und zugehört. Doch jetzt mischte sie sich ein.


    "Bitte Verzeih, Haku." Sie hebte die Hand und stellte sich zwischen die Beiden.


    "Doch das werde ich nicht zulassen." Mit festen Blick fixierte sie die leeren Augenhöhlen.


    "Nicht zu diesem Preis, wenn er seine Hände von der Schuld reinwaschen will soll er zu Turak gehen und dort Buße tuen." Sie neigte herausfordernd ihren Kopf zur Seite.


    "Es gibt keine Zufälle, es war dein Schicksal. Wenn du nicht zum Dasein als Pakk bestimmt warst hätte die Geister dich in Ruhe gelassen, oder sich von Turak abwähren lassen. Lass dir bitte nicht so einen Unsinn einreden. Das Schicksal forderd man nicht heraus, es sei den man ist sehr dumm. Doch dann kommt es doppelt zurück und da nicht ER sondern du die Leidtragene in dieser Situation wärst, kann ich das nicht zulassen." Zwar sprach sie zu Haku doch ließ sie Marek nict aus den Augen und fixierte in weiter.

  • Marek tat einen Schritt zurück und sah zu Amadahy


    "Ihr versteht nicht, wie könnt ihr nur so blind sein? Es geht hier um weit mehr, als nur um das Leben als Pakk. Kein normaler Pakkgeist ist zu dem in der Lage, was Turak und Haku angetan wurde. Und früher oder später wird er außer Kontrolle geraten. Sie werden außer Kontrolle geraten. Und dann ist der Tod das Schicksal vieler Wesen."


    Marek drehte sich nun wieder zu Haku.


    "Du hast recht, es besteht die Gefahr. Doch habe ich viel dazu gelernt und die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Doch werde ich dich zu nichts zwingen. Ich frage nach deinem freien Willen, ohne jeglichen Einfluss."
    Kurz schwenkte er sein Gesicht zu Amadahy, dann wieder zurück zu Haku.
    "Möchtest du dein Leben zurück oder akzeptierst du das, was dir angetan wurde, Haku?"

  • Zunächst sagte Haku nichts. Zu viele Gedanken schossen ihr auf einmal durch den Kopf. Dann aber sah sie zu Amadahy hinüber. Anschließend wieder zu Marek.


    "Der Geist könnte Besitz von mir ergreifen?" Darüber hatte sie noch nicht nachgedacht, doch sie hatte schon einmal davon gehört.


    "Ich weiß nicht, ob es ein Fluch oder eine Gabe ist."
    Sie machte eine Pause um ihre Gedanken zu sammeln.
    "Obwohl ich weiß, dass mir durch diesen Vorfall nichts genommen wurde wünsche ich mir sehr wieder so zu sein, wie ich geboren wurde."


    Haku wand sich zu Amadahy.

  • Amadahy sah Marek scharf an. Sie wollte gerade ansetzen ihm eine passende Antwort vor die Füße zuwerfen als sie Haku hörte.


    Sie sah Haku an, in ihrem Blick konnte man lesen das sie es für einen Fehler hielt doch gab sie sich geschlagen. Sie ging zwei Schritte zurück und neigte ihr Haupt.


    "Wenn es dein Wunsch ist, werde ich mich nicht in deinen Weg stellen."


    Sie musterte Marek nochmals, dann sah sie wieder Haku an. Ihr Blick war traurig.


    "Aber ich werde nicht beim Ritual dabei sein, das schaffe ich noch nicht. Ich möchte dich nicht noch unnötig in Gefahr bringen."


    Dann sah sie Marek an und ging auf ihn zu kurz vor ihm blieb sie stehen.


    "Ich möchte für dich hoffen das dieses Ritual kein schlechtes Ende nimmt, den ansonsten das schwöre ich dir, werde ich dich finden und weder ein Stein noch sonst etwas wird dir dann noch helfen können."


    Dann drehte sie sich herum, sah Haku nochmals kurz an und ging dann von den Beiden weg.


    Das rotbraune Eichhörnchen schlüpfte aus seiner Schlafmulde setzt sich auf Amadahys Schulter, drehte sich herum und sah in Haku richtung bevor es von der einen zur anderen Schulter sprang und sich dort dann wieder niederließ.

  • Als Haku Amadahys traurigen Blick sah überkam sie ein mulmiges Gefühl. Sie kannte Amadahys Meinung und sie hatte auch die Gespräche mit ihr nicht vergessen.


    "Ich werde es versuchen. Ich muss wissen, ob es möglich ist. Vielleicht wird sich nur so zeigen, ob es ein Zufall oder Schicksal war."


    Als Amadahy sich zum Gehen wandte warf sie schnell ein: "Bitte bleib Amadahy."

  • Die junge Suvari blieb stehe und drehte sich langsam herum, sie sah Haku eine Weile an bis sie den Kopf senkte und ihn leicht schütelte.


    "Es wäre zu Gefährlich hier zubleiben, ich erinnere dich nur an Klepto....." Kurz sah sie zu Marek dann wieder zu Haku.


    "Vertrau mir einfach, ich werde nicht weit gehen nur so weit das ich euch nicht stören kann und glaub mir wenn ich dir sage das du nicht alleine sein wirst. Ich bin immer in der nähe." Beim letzten Satz sah sie Marek an. Dann drehte sie sich herrum und ging weiter. ...

  • Marek hörte Haku und Amadahy aufmerksam zu, schwieg jedoch. Als Amadahy dann weg war, sah er Haku eine Weile an. Er nahm einen Beutel vom Gürtel und malte ihr mit einer seltsam warmen Farbe ein unbekanntes Symbol auf die Stirn.


    "Setz dich bitte hier hin."


    Kreisförmig kippte er eine Flüssigkeit auf den Boden und schloss Haku in dieser ein. Nur durch seine Gedanken, entzündete Marek den Kreis. Er trat in die Flammen, ohne dass er zu brennen begann oder sich dabei verletzte. Er fixierte Haku.


    Langsam und sehr leise stimmte er in einen fremden Gesang ein, der de junge Pakk an die Anrufung fremder Wesen aus verschiedenen Geschichten erinnerte. Immer weiter wiederholte er diesen Gesang. Plötzlich erhob sich Marek und er schwebte einige Zentimeter über dem Boden.


    Nun sprach er mit durchdringender und hallender Stimme zu.


    "NORAG HARAD, DIENER DER WELTEN,DER DU HAUST IN DIESEM JUNGEN MÄDCHEN. HÖRE WAS ICH DIR SAGE UND FOLGE MEINEN WORTEN: LASS SIE GEHEN, SIE GEHÖRT DIR NICHT."


    Dann wurde Haku schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein.




    Amadahy konnte hören, was Marek trieb und hörte die Geräusche seiner Machenschaften. Nach etwa 15 Minuten trat dann jedoch absolute Stille auf, ungewohnte, bedrückende Stille.
    Haku lag alleine im Feuerkreis, ohne ihr Bewusstsein.
    Marek war verschwunden . . .

  • Amadahy saß still da, das Eichhörnchen spürte die Unruhe der jungen Suvari und rannte von der einen Schulter zu anderen.


    Die Worte die Marek rief brachten Amadahy kurz zum überlegen, doch dann war es still, eine Stille die nichts gutes verhieß.


    Mit derben Flüchen rannte Amadahy zur der Stelle wo sie die Beiden allein gelassen hatte. Voller Schrecken sah sie Haku,die sich nicht regte, in diesem Feuerkreis.


    Ohne lange zu Überlegen rannte sie durch das Feuer und kniete sich neben Haku, kontrollierte den Atem, ein Stein fiel ihr von Herzen als sie den flachen Atem auf ihrer Haut spürte.


    "Haku, wach auf...." Schrie sie Haku an und rüttelte sie.