Das Botschaftsgelände: Ankunft und Erkundungen

  • Etwas außerhalb des Zeltlagers streift... etwas durch den Wald. Ein Beobachter würde nur hier und da einen hellen Flecken Fell durch die Blätter sehen. Eigentlich auf dem Weg in den singendan Wald wittert das Wesen neugierig in Richtung des Elbenlagers.

  • In einiger Entfernung patrouillieren zwei Wächter um die Siedlung herum. Vor nicht allzu weit zurück liegender Zeit hätte man sie eher in einem Konzertsaal vermutet, doch seitdem sind die Klingen die beide tragen nicht mehr aus ihren Leben wegzudenken.
    Ein schwaches Senden aus dem Lager, einer Randbemerkung gleich, lässt die beiden in die Richtung abdrehen, in der der Perimeter das Wesen ausgemacht hat. Endúneaths Gefallen daran mit einer alten bekannten ungestört von der Hektik der Menschenstadt verbringen zu können ändert sich schlagartig in Wachsamkeit und vor allem Neugier.

  • Der Wald ist dicht an der Stelle, auf die sie zusteuern. Ein ausgetretener Wildpfad kreuzt den Weg der Elben, Spuren von Wildschweinen und Rehen sind auszumachen.
    Das Singen der Vögel deutet auf keine Gefahr hin. Doch irgendwo bewegt sich ein Zweig entgegen dem Luftzug. Etwas beobachtet die beiden Wächter aus großen dunklen Augen.

  • Im Gegensatz zu Endúneath trägt seine Begleiterin nicht die Zwillingsklingen einer Cýrondae, sondern zwei einfache Kurzschwerter; sie scheint eine einfache Wächterin zu sein. Die Kapuze ihres grünen Gewands ist zurückgeschlagen, der störende Teil ihrer langen, hellen Haare eingedreht und mit einer Haarnadel festgesteckt.
    Ihre Haltung verändert sich schlagartig, als sie das Senden bemerkt - nicht feindselig, aber wachsamer als vorher.
    Sie beschränkt sich auf einen fragenden Blick.

  • Dieser scheint Laute vermeiden zu wollen. *Halte die Augen offen, ich werde mir das einmal... anders ansehen*
    Damit schließt er die Augen und sucht einen Einstiegspunkt an dem er sich in den Perimeter einklinken kann. Wenig später dreht er den Kopf zielstrebig in die Richtung aus der ihn die Blicke jener Augen treffen - und öffnet die eigenen. Eine Hand an den Klingen, die andere seiner Begleiterin signalisierend, bewegt er sich vorsichtig darauf zu.

  • In der anderen Sicht ist das Wesen deutlicher auszumachen und strahlt hell durch die Blätter. Glitzernde Lichtauren lassen seine Konturen etwas verschwimmen, was sich erkennen läßt ist ein etwa hüfthohes vierbeiniges Geschöpf mit langem quastenbesetzten Schwanz. Das Gesicht ist kaum auszumachen, wo die Stirn wäre ist der Glanz fast unerträglich hell.


    Was Shaifea erkennt ist nur ein heller Schatten, der sich spielerisch zwischen den Bäumen bewegt.

  • Es dauert nicht lange bis Endúneaths Augen beim Näherkommen das Tier auch in der normalen Sicht ausmachen. Er hält kurz inne und lässt dann von seinen Waffen ab. Stattdessen geht er in die Hocke und streckt sanft seinen rechten, leicht mit seiner Lederrüstung gepanzerten Arm aus. "Wir sind uns bereits begegnet, nicht war?" haucht er dem Wesen in der alten Sprache entgegen. Ansonsten verhält er sich ruhig.

  • Das silbrighelle, rehartige Geschöpf stellt bei seinen Worten die feinen langen Ohren auf. Vorsichtig tritt es zwischen den Blättern heraus, die gespaltenen Hufe hinterlassen kaum eine Spur auf dem Waldboden. Der wachsam erhobene Kopf senkt sich langsam in Richtung Endúneath's ausgestreckter Hand, die empfindlichen Nüstern blähen sich. Ein Ohr zuckt zu seiner Begleiterin hinüber.
    Parmenion scheint gewachsen zu sein seit der letzten Begegnung, auch die fedrige Mähne auf dem Halskamm ist eine gute Handbreit länger. Hier im Wald wirkt er fluchtbereiter und wesentlich wachsamer als auf Bauls Gelände.

  • Shaifëa läßt den Schwertgriff los, als das Wesen aus dem Wald tritt, und macht einen Schritt zurück, als sie dessen Fluchtbereitschaft bemerkt - wie um ihm zu signalisieren daß sie ihm nichts tun wird.

  • Das Geschöpf zuckt zusammen als Shaifea sich bewegt und macht einen kleinen Satz zur Seite, den Kopf seltsam schwanenhaft in ihre Richtung geneigt. Es bleibt jedoch wieder stehen als es erkennt, daß sie sich von ihm weg und nicht auf es zu bewegt hat.
    Die großen dunklen Augen heften sich auf sie und für einen Moment scheint es, als ob der intensive Blick bis auf den Grund ihrer Seele reicht.
    Dann schüttelt das Wesen die helle Mähne und macht einen weiteren Sprung zur Seite, der jetzt irgendwie spielerisch wirkt.

  • Shaifëa fühlt sich bei dem intensiven Blick ein wenig ertappt, muß dann aber beinahe unwillkürlich lächeln, als sie das Wesen seine Sprünge vollführen sieht.
    Vorsichtig streckt sie ebenfalls eine Hand nach ihm aus.
    "Wer bist denn du?" fragt sie mit sanfter Stimme in der alten Sprache.

  • Die feinen Nüstern des Wesens weiten sich, als es versucht den Geruch des Angebotenen aufzunehmen. Langsam und vorsichtig witternd nähert sich das Mäulchen Shaifeas Hand und der darin enthaltenen Leckerei.
    Die Berührung, als das Geschöpf das Lembasstück sacht aus ihrer Hand nimmt, ist federleicht, ganz sanft kitzeln die Tasthaare ihr Handgelenk.

  • Endúneath nutzt die Gelegenheit um das Tier eingehend zu mustern. Jetzt da es weiter herangewachsen ist kommt es ihm irgendwie... vertrauter vor, auch wenn er noch nicht weiß warum. Abwartend wie es auf Shaifëas Worte und Handeln reagiert bleibt er weitgehend regungslos sitzen.

  • Tastend und fast vornehm kaut das Tier auf dem Lembas herum.
    Andere Veränderungen fallen Endúneath bei seiner Musterung auf. Das Fell ist heller geworden, die silbrig feinen Haare des Wesens scheinen weiß zu werden. Die Flanken haben sich ausgefüllt, auch wenn die Gelenke für die dünnen Beine immer noch zu klobig und groß wirken. Die Haare am Ende des Schwanzes bilden eine dichter werdende Quaste.
    Die Mähnenhaare fallen als Schopf zwischen den Ohren auf die Stirn und verdecken eine leichte Erhebung.
    Alles in allem ähnelt der Körper immer weniger einem Reh und eher einem Pferd -einem halbwüchsigen allerdings. In dieser Phase des Wachstums scheinen die Hinterbeine bevorzugt gewesen zu sein, bei genauer Betrachtung steht Parmenion hinten höher als vorne und wirkt leicht überbaut.
    Als ob er die Musterung des Elben spürt wendet er den Kopf jetzt zu ihm hin und erwiedert den Blick aus seinen großen dunklen Augen.
    Wieder schüttelt er den Kopf und macht dann einen Satz ins Unterholz -erstaunlich leichtfüßig und geräuscharm. Fast sofort verschwimmen seine Konturen hinter dem Grün. Wenn da nicht der freche, beinahe herausfordernde Blick über die Schulter zurück zu den beiden wäre könnte man fast an eine ernst gemeinte Flucht glauben.