Die Reise der Pakk - Eine neue Heimat

  • Einige Tage vergingen und die Gruppe ließ zuerst die Mondsteinberge und später auch das Sichelgebirge hinter sich.
    Die Landschaft, vorher karg und felsig, wurde flacher und je weiter sie wanderten umso grüner und vielfältiger. Turaks Karte nach waren sie nahe der süd-östlichen Küste Montralurs und dies bedeutete das Ende ihrer Reise: Sie hatten ihr Ziel erreicht.


    Am Vormittag legten sie nahe eines Baches eine Rast ein.
    Nachdem Haku ihren Krug mit Wasser gefüllt hatte ging sie umher und sammelte Blüten und Kräuter um daraus Tee zu machen.

  • Wenn Turaks Informationen richtig waren, dann war die Gruppe schon im Land angekommen, welches ihnen vom Rat zur Verfügung gestellt wurde.
    Seitdem die Pakk das Sichelgebirge verlassen hatten, sind sie dem Fluss Richtung Meer gefolgt. In ein oder zwei Tagen sollten sie endlich an der Küste ankommen, dort, wo der Fluss sich mit dem Meer verbindet, würden sie Elor und die Flüchtlinge treffen.


    Turak saß am Feuer und beobachtete Haku, wie sie Kräuter sammelte. Er hatte nicht das Gefühl, dass sie sich mit dem Leben als Pakk abgefunden hatte. Vielleicht würde ihr der Aufbau der Siedlung dabei helfen. Wenn sie unter anderen Pakk ist, unter den Familien und den Kindern, würde sie sich vielleicht eher an das Leben als Pakk gewöhnen, als auf der Reise. Dies hoffte er zumindest.


    Während er Haku weiter beobachtete, machte Turak sich gedanken über die Zukunft. Er hatte eine feste Vorstellung, wie die Siedlung wachsen sollte und wie die Pakk das Leben im neuen Land beginnen würde. Aber wie würde das Land auf sie reagieren. Wie die anderen Völker und vor allem die Nymbra wohl auf die Neuankömmlinge reagieren?
    Auf der Reise hierher hatte Turak von einem Treffen des Völkerrates gehört. Vielleicht sollte er sich dieses Treffen ansehen. Der rat von Montralur kannte seine Situation, aber die Vertreter der Völker waren möglicherweise noch nicht alle informiert.


    Er nickte.


    Vermutlich war dies das beste . . .

  • Kurze Zeit später kam Haku zu den anderen zurück. In den Händen hielt sie einen Büschel mit Blättern, die sie ordentlich zusammengelegt in ihrer Tasche verstaute. Sie war mit ihrem Fund zufrieden.


    Sie setzte sich neben Turak.
    So richtig kann ich mir gar nicht vorstellen ein Dorf zu errichten. Das wird bestimmt auch für die flüchtigen Pakk ein komisches Gefühl sein in einem fremden Land zu leben; weit weg von ihrer Heimat." sagte Haku nachdenklich.

  • Turak sah zu Haku und nickte.


    "Es wird sicher nicht einfach, aber wenn die Pakk sich erstmal an ihre neue Heimat gewöhnt haben, werden sie Athalien nicht mehr vermissen. Es wird dauern, aber es wird klappen."


    Turak dachte einen Moment nach und sagte dann in die Runde.


    "Ich denke, wir werden uns trennen müssen. Es wird bald ein Treffen des Völkerrates geben, da sollten wir anwesend sein. Aber ich muss hier warten."


    Er schaute in die Runde . . .

  • Zera hatte das Gespräch von Haku und Turak verfolgt, und schaute dann überracht zu Turak. Nachdem sie eine weite Strecke gemeinsam hinter isch gebracht hatten, hätte sie nicht gedacht, dass die Gruppe sich plötzlich trennen sollte.
    Ihr konnt doch nicht alleine hier bleiben. Zera erinnerte sich an Turaks Worte bei Anbeginn der Reise, überall lauerten Feinde.

  • "Kaum sind wir hier sollen wir schon wieder weg?" fragte Haku ungläubig.
    Zuerst hielt sie den Vorschlag für fragwürdig, doch je länger sie drüber nachdachte verstand sie seine Ansicht. Und sie verstand auch, dass er bei den ankommenden Pakk bleiben musste, schließlich hatte er es sich zur Aufgabe gemacht eine neue Heimat für sie zu finden und ihnen zu helfen hier Fuß zu fassen.


    Sie nickte.
    "Wir sollten dem Rat mitteilen, dass die flüchtigen Pakk in Montralur eingetroffen sind. Die anderen Völker sollten es wissen und vielleicht entschließt sich der Rat den Pakk einen Platz im Völkerrat zu geben. Dazu müssen sie die Pakk aber erstmal als montralurisches Volk anerkennen... Ich weiß nicht recht mit welchen Schwüren und Gebräuchen das zusammenhängt, aber es würde mich wundern wenn das allzu schnell beschlossen werden könnte..." sie überlegte einen Moment.


    "Ich weiß nicht viel über den Rat und seine Entscheidungen, aber ich bin die einzige, die hier geboren ist. Vielleicht hilft das."


    Sie blickte in die Runde.

  • Turak hörte Zera zu und nickte


    "Ich hatte nicht vor, alleine hier zu warten."


    Dann erklärte Haku ihren Standpunkt und wieder nickte Turak.


    "Aus diesem Grund möchte ich dich bitten, zum Rat zu reisen. Ich werde dir eine Nachricht mitgeben. Bringe sie dem Rat und richte ihnen aus, dass die Pakk im Land angekommen sind und hier eine Siedlung errichten werden. Alles weitere wird sich in der Nachricht befinden. Und ich möchte, dass Amaya dich begleitet."


    Dann drehte Turak sich wieder zu Zera


    "Und ich würde mich freuen, wenn du mit mir wartest."

  • Zera hörte Haku zu und gab ihr Recht. Das hatte Zera noch gar nicht so recht bedacht, dass das ersmal alles abgeklärt werden muss.
    Zera fragte sich, ob Turak ihr noch nicht genug traute um sie mit Haku alleine gehen zu lassen. Aber sie nickte.

  • Haku wusste, dass Turak ihr mit seiner Zustimmung, sie zum Rat gehen zu lassen, ein Stück Vertrauen entgegenbrachte.



    "Wann sollen wir aufbrechen?" fragte sie sofort.


    Gedanklich plante Haku ihren Aufbruch schon. Sie dachte an Proviant, Wasser und den Weg, der vor ihnen lag.
    Auf einmal stand ihr die Situation vor Augen als sie sich zuletzt zu weit von der Gruppe entfernt hatte... Sie hoffte, dass es nicht nochmal so weit kommen würde. Denn damals war es Turak und Amadahy gewesen, die sie gerettet hatten...

  • "Ich denke ihr solltet noch ein paar Tage warten. Dann solltet ihr zum nächsten größeren Ort reisen und dort den Treffpunkt des Rates herausfinden. Und bis dahin. . ."


    Turak stand auf und streckte sich. Dann nahm er seine Axt zur Hand.


    "Bis dahin werde ich dich auf die Reise vorbereiten"

  • Überrascht blickte Haku Turak an. Sie war es nicht gewohnt mit einer Waffe umzugehen. Selbst als die Gouldin an der Veste aufgetaucht waren hatte sie sie nicht einsetzen müssen.


    Sie sah auf den Dolch der neben ihr lag nahm ihn in die Hand und stand auf. Ratlos sah sie Turak an, der die Axt in der Hand hielt.

  • Turak grinste, drehte die Axt einmal herum und reichte sie Haku.


    "Du wirst schon etwas mehr brauchen, als den Dolch, wenn du dich auf der Reise verteidigen willst. Aber in ein paar tagen solltest du die wichtigsten Grundlagen mit der Axt kennen."

  • Haku nahm die Axt entgegen.
    Sie lag schwerer als gedacht in ihrer Hand sodass sie sie zu erst mit beiden Händen vor sich hielt, dann aber in die linke Hand nahm.


    Haku ging ein paar Schritte von Turak weg und stellte sich ihm gegenüber.

  • Haku blickte Turak ungläubig an
    "Aber du hast doch keine Waffe, wie willst du dich verteidigen?"


    Sie blieb auf ihrer Stelle stehen und legte den Kopf schief.

  • Ungläubig sah Haku ihn an.


    "Ich bin dir zwar körperlich nicht gewachsen, aber ich hoffe du unterschätzt nicht, dass ich es bin, die die Axt in der Hand hält." sagte sie leicht ironisch.


    "Wie du willst."


    Sie atmete kurz durch hob die Axt auf Höhe des Gesichtes und trat so schnell sie konnte drei große Schritte auf ihn zu, wobei sie die Axt zum Schlag ausholte und versuchte seinen Arm zu treffen.

  • Turak sah rechtzeitig, von wo der Schlag kommen würde und wich diesem mit einem schnellen Schritt nach hinten aus. Die Axt verfehlte den Pakk.


    Turak nutze die Sekunden, die Hakus Schwung ihm brachten, als die Axt an ihm vorbeizischte und machte wieder einen Satz nach voorne. Leicht schubste er seine gegenüber, nicht stark genug, um sie von den Füßen zu reißen, aber ausreichend, um sie taumeln zu lassen.


    Dann stellte sich Turak wieder in seine Ausgangsposition und wartete auf den nächsten Angriff . . .

  • Von Turak gestoßen stolperte sie zunächst zwei Schritte zur Seite, bis sie wieder sicher stand. Sie wandte sich ihm zu. Wie es schien wusste er wie er sich zu verhalten hatte, auch ohne Waffe.


    Sie hob erneut die Waffe. Ein paar Schritte machte sie seitlich um einen ungeschützten Punkt an seiner Seite zu finden.
    Dann machte sie einen Satz auf ihn zu und schwang die Klinge in Richtung seiner Hüfte.