Das Lager der mondelbischen Delegation V, nach dem Sturmfest

Seitdem Elias zu sprechen begonnen hat, kann sie sich einem Schmunzeln nicht verwehren. Schweigend lauscht sie weiter dem Gespräch.

Vielen Dank für eure Gastfreudschaft. Wir werden sehen, wie lange wir hier verweilen werden und kommen gerne auf euer Angebot zurück.

Elias bemerkt das Lächeln auf den Lippen der drei Mondelben und obwohl er sie nun schon etwas zu kennen glaubt, merkt er, wie fremd sie ihm wohl noch sind. Er kann ihr Lächeln nicht deuten. Ist es reine Höflichkeit oder Wohlwollen oder machen sie sich gar über seine Worte lustig? Anmerken lässt er sich jedenfalls nichts. Doch es gibt noch viel herauszufinden über dieses Volk.

Als Shaifëa sich kurz verabschiedet, nickt er ihr zu und sowohl an Ivoreth als auch an Endúneath gewand, sagt er:

Ihr erzähltet einst, dass ihr mein Land schon einmal bereist habt, für eine Beerdigung meine ich. Welchen Eindruck hattet ihr von Dorlónien?

In ihrer hin und wieder hervorbrechenden direkten Art erwidert Ivoreth:
"Nicht, dass du das nicht schon einmal gefragt hättest. Nach wie vor: Kalt. Es könnte ein wenig mehr Grün vertragen. Viel mehr als Orktrutz haben wir nicht zu sehen bekommen."

Das hast Du in der Tat bereits erwähnt, daran erinnere ich mich auch. Aber darüber hinaus? die Menschen, die Bräuche, das Leben dort..? Wie seht ihr unser Volk?

Überlegend neigt sie den Kopf zur Seite und versucht in Worte zu fassen, was sie bisher gesehen hat. Eigentlich liegt ihr eine lange Erklärung auf den Lippen, aber diese auszuformulieren sieht sie keinen Grund.
"Bisher habe ich keine charakteristischen Unterschiede zwischen Dorloniern und anderen Menschen der Mittellande festgestellt."

Elias hebt seine Augenbrauen. Eigentlich hätte er erwartet, dass Ivoreth durchaus menschliche Charaktere zu unterscheiden in der Lage ist. Sicher ist sie das auch, denkt er, oder etwa nicht? Jedenfalls würde er sie nicht als so oberflächlich einschätzen. Versucht sie ihn zu reizen? Wer weiß, eine neutrale Reaktion hält Elias in dieser Situation sicher vorerst für das beste:

Nunja Ivoreth, wenn du erst mal eine längere Zeit mit verschiedenen Menschen dieser Erde zu tun hast, wirst du ganz sicher gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Völkern der Menschen feststellen.

"Dorlónier haben sich mir bisher als deutlich... effektiver dargestellt als die meisten anderen. Meistens jedenfalls," erwähnt Endúneath fast beiläufig. Sein Blick wandert kurz zu Elias und verfängt sich dann irgendwo zwischen den Zelten und Bäumen in der Ferne.

"Und diese Zeit werde ich mir nehmen, bevor ich mir ein Urteil erlaube."

Das halte ich für weise, Ivoreth.
Effektiv, ja, effektiv sind wir sicher, wenn es darum geht, unsere Ziele zu erreichen.

sagt er, nun zu Endúneath gewand. Nach einer kurzen Pause, sich ebenfalls umschauend, fragt Elias:

Ach, würde es euch etwas ausmachen, uns nach dem Tee durch euer Lager zu führen? Mich würde interessieren, wie ihr hier so lebt. Durch die Dunkelheit kann ich von hier aus nicht allzu viel erkennen.

Ein leises Lachen.
"Wie du möchtest."

Gerne, aber was gibt es dabei zu lachen?

"Ich entsinne mich nur daran, dass du einmal sehen wolltest, wie es in meinem Heimatdorf aussieht.. dagegen ist das hier eine lichtüberflutete Wiese."

Ein kurzes, freundliches Lachen.

Ja, das denke ich mir. Und die Bäume hier sind wahrscheinlich nur Grashalme gegen die in eurer Heimat. Ganz zu schweigen von der Küste mit all den mir unbekannten Dingen, die es dort wohl gibt.
Aber ich denke, man kann hier in dieser Siedlung vielleicht den Hauch einer Ahnung von dem Leben in eurem Land bekommen!?

Nun schmunzelt auch Endúneath. "Später vielleicht... wenn Ihr in einigen Jahrzehnten noch einmal her kommt könnte Euer Eindruck dann ausreichend präzise werden."

Euer Lager ist also noch im Aufbau? Aber wieso in Jahrzehnten? Habt ihr vor, die Vegetation eures Nebelkontinents hierher zu bringen?

"Bis dahin werden die Bäume eine wohnliche Größe langsam erahnen lassen."

Du sprachst von Bäumen, die hunderte von Fuß hoch sind. Ihr wollt wirklich...? Da wird Amonlonde keinen Leuchtturm mehr brauchen!

sagt Elias erstaunt, aber nicht ohne ein Lächeln auf den Lippen.

Mit einem leisen Lachen sieht sie zu Endúneath hinüber.
"Mae...dín eneth minas tirith."

Sie sieht wieder zu Elias.
"Nur wenn wir näher an der Küste wären.. was eine gute Idee ist."

Leicht lachend meint Elias:

Da bin ich doch gespannt, wie sich diese Siedlung so entwickelt. Hoffe, ich erlebe das noch.