• "Klar gibt es hier Läufer... Der Waldkrug war mal ein Handelsposten. Hier her kamen viele Läufer um zu Handeln und Neuigkeiten auszutauschen.
    Westlich von hier streifen die Thums durch die Wälder. Die sind aber hauptsächlich im Bereich der Trollsümpfe unterwegs.
    Südlich findet man die Arthar, die lassen sich aber hier eher seltener blicken. Die bleiben gerne in ihren dichten Wäldern.
    Na und im nödrlichen Teil der Wälder treiben sich die Ker rum. Die sind aber meistens mit der Ausbildung von Rekruten beschäftigt. Ab und an kam mal wer bis hier her, aber das kommt immer seltener vor. Die haben scheinbar genug mit sich selber zu schaffen...
    Joar... Und dann gibt es hin und wieder ein paar Eigenbrödler, die irgendwann hier auftauchen und genau so schnell wieder weg sind, alleine umher streifen...
    "

  • "Das ist eine lange Geschichte... Ich bin früher mit den Thums rum gezogen. Im Herbst bin ich dann hier zum Handeln vorbei gekommen. Aus ein paar Tagen wurden ein paar Wochen und dann bin ich über den Winter hier geblieben. Ich hatte eine Abmachung mit Richmodis, der Schwester von Emma. Ich hab ihr im Winter hier geholfen und sie mit Wild versorgt, dafür hatte ich ein warmes Dach über dem Kopf und freie Kost. Das hat sich dann irgendwie eingeschliffen und seit 3 Jahren bin ich fast ständig hier, selbst im Sommer."

  • Er nimmt ein Messer zur Hand und pult unter Zuhilfenahme seiner Finger das Brustfleisch seiner Mahlzeit von den Knochen, wobei er kurz innehält als Varus von seiner Vergangenheit erzählt.


    "Du warst also einmal ein Waldläufer?"


    Ein Stück Fleisch verschwindet und er schluckt es kurz darauf hinunter.


    "Wie bist du zu ihnen gekommen?"

  • "Jeder hat seine Gründe... Probleme in der Familie, eine unglückliche Beziehung, Ärger mit dem Gesetz. Was es auch ist, es ist immer ein Teil der Vergangenheit und bei den Läufern fragt keiner nach der Vergangenheit. Was zählt ist das man auf einander vertrauen kann.
    Eine ganze Zeit bin ich mit den Jungs durch die Hölle gegangen. Troll zum Frühstück, Troll zu Mittag und zum Abendessen noch ein paar Trolle. Zwischendurch die Verwundeten versorgen und dann wieder auf die Jagdt.
    Naja, nach einiger Zeit war es nicht mehr das, was ich auf die Dauer tun wollte. Es ist ein harter Job und er muss getan werden. Aber er verändert einen. Und wenn man jeden Tag mit dem Tod zu tun hat, dann hinterläßt es Spuren. Ich musste weg, bevor ich total abstumpfe...
    "

  • "Das hört sich in der Tat nach einer Arbeit an, die nur wenige freiwillig machen würden. Und jetzt nutzt du immernoch deine Fähigkeiten die du damals gelernt hast um hier für ein anständiges Essen zu sorgen?"


    Er schaut auf seinen Teller, wo sich ein paar Knochen neben den Überresten seines kleinen Mahls befinden.


    "Was kann ich hier in der Umgebung denn Jagen? Dieses Haus wäre eine Gelegenheit mal meine Vorräte aufzufüllen, indem ich auf die Jagd gehe und vielleicht einen Hirsch erlege. Immer nur diese kleinen Happen sind auf Dauer auch kaum erträglich"

  • "Wenn man an der richtigen Stelle sucht, dann findet man hier in den Wäldern fast alles, was man möchte.
    Am Waldrand kann man ab und an ein paar Rebhühner finden, auf den Wiesen vor dem Wald sind oft Hasen unterwegs und wenn man dem Trampelpfad in den Wald folgt, dann wird man spätstens nach einem guten Kilometer auf verschiedene Wildschweinspuren treffen.
    Rehe und Hirsche sind eher selten zu finden. Oder sagen wir so, das ist das einzige, was einem nicht ohne langes Suchen über die Füße laufen wird.
    Die Wildbestände sind wegen den Wegelagerern etwas zurück gegangen, aber bis jetzt versorgt uns der Wald noch ganz gut.
    "

  • Er macht einen nachdenklichen Eindruck, als Varus seine Worte beendet und fährt nach kurzer Zeit fort.


    "Du glaubst also, dass sich daran bald etwas ändern könnte? Bislang machte der Wald einen recht gesunden Eindruck auf mich, aber ich bin auch nur kurz durch ihn hindurch gewandert. Aber mit einem Wildschwein werde ich mich wohl nicht anlegen, ohne Hilfe." Er wirft Varus einen abwartenden Blick zu.

  • "Die Wegelagerer haben gewildert und Tiere zum Spaß ausgeweided. Man muß den Wald respaktieren, damit er einen ernährt. Diese Strolche hatten keinen Respekt, daher waren sie nicht gut für das Gleichgewicht. Und das jagen aus purem Spaß und Tötungstrieb hat die Wildbestände unnötig verkleinert.
    Der Frühling wird zeigen, ob die Kerle der Natur viel Schaden zugefügt haben.
    Und was das Wildschwein angeht: Mit einem guten Bogen und einer sicheren Hand kann man es auch alleine schaffen. Sollte der erste Schuß jedoch nicht sitzen, dann kann es brenzlig werden. Das Tier wird entweder flüchten und jämmerlich verbluten oder es wird zum Angriff über gehen. Letzteres kann übel werden, denn ein Wildschwein kann ausserordentlich zäh sein...
    "

  • "Niemand sollte einfach nur zum Spaß jagen. Weißt du warum die Wilderer es getan haben? Nur aus Spaß oder aus Interesse an den Fellen. Aber jetzt sind sie zum Glück vertrieben. Ja so manches Wildschwein ist zäh, aber auch schnell und mehr als gefährlich, aber als Jäger weißt du das auch. Dennoch würde ich nur Frischlinge alleine jagen gehen, und selbst das ist noch gefährlich. Wenn ihr aber nich mitkommen wollt, dann werde ich mich wohl auf Hasen beschränken müssen."

  • "Warum sie aus Spaß getötet haben? Vermutlich weil ihr Geist verwirrt war und ihr Anführer dem Wahnsinn verfallen war, wer weiß das schon...
    Wir können gerne zusammen jagen gehen, aber heute nicht mehr, es ist schon zu spät. Vielleicht morgen.
    "

  • Er nickt mit dem Kopf.
    "Ja es ist wirklich schon spät, zudem bin ich auch noch von der Arbeit müde und werde wohl auch bald schlafen gehen. Du hast gesagt, dass der Anführer wahnsinnig war, wieso sind die Wilderer ihm dann gefolgt?"

  • "Weiß der Henker... Vielleicht hat er ihren Geist auch verwirrt oder hatte Überzeugungskraft. Vielleicht hat er sie gut bezahlt, ich hab keine Ahnung... Ein paar Leute haben gemunkelt, das er mit der Chaosschlampe persönlich im Bunde stand. Das kann ich aber nicht glauben... Das will ich nicht glauben...


    Wie dem auch sei, der Mistkerl ist weg und bekommt hoffentlich in Proudmoore seine gerechte Strafe..."

  • Er nickt und hält sich schnell die Hand vor den Mund, als er gähnen muss.


    "Wenigstens kann sich der Wald wieder erholen. Der Tag war echt anstrengend. Sag mal wenn ich morgen jagen will, gibt es dann wieder eine Möglichkeit hier zu schlafen?"

  • "Das musst Du mit Emma ausmachen! Aber ich denke, das Du bestimmt noch eine Nacht im Schlafraum bleiben kannst, hast ja ordentlich Holz gehackt!"


    Varus schaut durch das Fenster.


    "Hm... Ist schon dunkel, ich glaub ich leg mich hin. Gute Nacht alle zusammen!"


    Varus schlufft aus dem Schankraum Richtung Schlafraum...

  • Emma schaut Varus kurz hinter her, dann schaut sie streng und prüfend zu Nintuta... Der strenge Blick weicht aber nach einem Augenblick wieder ihrer gewohnt freundlichen Miene:


    "Ich denke, das wird kein Problem sein. Wenn ihr zwei morgen auf die Jagdt gehen solltet, dann beteiligt ihr mich einfach an der Beute."


    Sie geht ans Fenster und schaut in die kalte, dunkle Nacht. Keine Wolke am Himmel, es würde sicherleich wieder eine sehr kalte Nacht werde.
    Für einen Moment fährt ihr ein kalter Schauer über den Rücken, dann geht sie zum Kamin und legt noch ein paar Holzscheite nach, damit das Feuer in der Nacht nicht ausgehen wird.
    Knisternd sprühen ein paar Funken und Wärme flutet durch den Schankraum als die Flammen wieder lodern...

  • Der Mann vor der Theke schaut Emma beim nachlegen des Holzes zu.


    "Erstmal müssen wir bei der Jagd etwas erlegen. Ich glaube von einem oder zwei Kaninchen hättet ihr nicht viel. Bei einem Reh sähe es schon anders aus."


    Einen Schluck von seinem Getränk nehmend schaut er sich dann in der Schankstube um wer noch anwesend ist.


    "Aber ich denke wir sollten erstmal den morgigen Tag und das Wetter abwarten, ehe wir uns entscheiden auf die Jagd zu gehen."

  • "Ach... Varus ist bis her immer mit etwas gutem für die Küche wieder zurück gekommen. Ihr werdet bestimmt etwas mitbringen..."


    Emmas warmes Lächeln scheint sehr zuversichtlich.


    "Und nun ab ins Bett, ich will absperren. Die Nacht wird wieder kalt und kurz..."


    Als Nintuta den Schankraum verläßt schaut Emma ihm kurz nach, dann prüft sie die Türen und sperrt die Schlößer ab.
    Nach dem sie noch ein wenig in der Küche aufräumt und ein wenig Geschirr abgespült haut prüft sie erneut das Feuer. Sie legt einen großen Scheit Eiche auf das Feuer. Somit sollte es die Nacht über gut brennen und bis in den Morgen eine heiße GLut behalten.


    Danach begibt sie sich ebenfalls zu Bett.




    Eine kalte, ereignislose Nacht. Gefolgt von einem ebenso kaltem Morgen. Nur mühsamm erkämpft sich der erste Sonnenstrahl den Weg durch die Wolken und den Morgen-Nebel...

  • Geweckt durch den anbrechenden Tag, streckt Varus sich und steht auf.
    Auf dem kleinen Fenster im Schlafraum haben sich Eisblumen gebildet. Der kleine Kohleofen schafft es nicht wirklich, seine Wärme im Zimmer zu verteilen. Aber immerhin reicht er aus, damit die Kleidung warm ist.
    Er nimmt seine Hosen und sein Hemd und zieht die Sachen hastig an. Vorgewärmte Kleidung ist purer Luxus, so etwas braucht man in den Wäldern nicht zu erwarten...


    Nach einigen Minuten ist er fertig angezogen und trottet in den Schankraum. Emma ist bereits in der Küche am werkeln und der Geruch von heißem Tee und angebratenem Brot liegt in der Luft. SIe lugt kurz hinter dem Tresen hervor und stellt kommentarlos eine dampfende Tasse auf die Theke und einen Teller mit angebratenem Brot und Wurst.


    "Danke! Du weißt, was ein Mann früh am Morgen braucht!"


    Schmunzeld macht er sich über das Brot her. Nach er aufgegessen hat kontrolliert er noch ein mal den Sitz seiner Ausrüstung. Die Dolche am Gürtel, alle Taschen da wo sie sein sollen. Ein Blick zum Eingang: Der Rucksack steht parrat, der warme Mantel darüber und daneben sein Köcher und der Langbogen... Alles wie es sein soll...


    Als Varus seinen heißen Tee langsam genießt, erklingt Emmas fürsorgliche Stimme aus der Küche: "Ich hab Dir noch einen Beutel mit Möhren und Äpfeln neben Deinen Rucksack gelegt..."


    "Du bist einfach die Beste..."

  • Als der Hahn kräht fährt Nintuta schlagartigt auf und sieht sich um. Nach ein paar Momenten scheint er sich jedoch im Klaren darüber zu sein, wo er sich derzeit befindet.


    Er setzt sich aufrecht hin und streckt sich kurz in dem kalten Raum. Dann beginnt er sich sein Hemd anzuziehen und seine Lederrüstung zusammen zu stellen. Erst den Harnisch, dann seine Beinschienen und letztendlich ein paar Unterarmschienen.
    Mit einem geübten Blick überprüft er kurz seinen Gürtel auf vollständigkeit und legt dann auch diesen an.


    So gerüstet begiebt er sich schließlich in den Schankraum, wo er dem am Thresen stehenden Varus zunickt.
    "Guten Morgen. Bist du bereit zum Aufbruch?"